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Rezensionen zu
Wo auch immer ihr seid

Khuê Pham

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Kieu, die sich selbst Kim nennt, weil sie ihren Namen nicht richtig aussprechen kann, ist 30 Jahre alt, Journalistin und lebt in Berlin. Ihre Eltern sind 1968 aus Vietnam nach Deutschland gekommen. Sie interessiert sich nicht für ihre Familiengeschichte und es hat sie immer gestört, dass ihre Familie nicht "richtig" deutsch ist. Ihr Onkel Son, der damals nach Amerika geflüchtet ist und in Kalifornien lebt, schickt ihr über Facebook eine Nachricht. Ihr Vater soll nach Kalifornien kommen, um bei der Testamentseröffnung der Mutter dabei zu sein. Ihre Geschwister können nicht und so fliegt sie mit ihren Eltern zu ihren Verwandten, die ihr fremd sind. Die Autorin erzählt die Geschichte aus drei Sichten, die von Kieu, ihrem Vater Minh und ihrem Onkel Son. Man erfährt durch die Brüder Minh (der vor dem Vietnamkrieg nach Deutschland zum Studieren ist) und Son ( der erst nach mehreren Fluchtversuchen nach dem Krieg, Vietnam verlassen konnte), wie unterschiedlich die politische Meinung des Geschehens in einer Familie auseinanderklaffen. Auch die vietnamesische Mentalität wurde mir näher gebracht. Es ist eine Geschichte von Krieg, Flucht und Neuanfang in einem fremden Land. Dieses Buch hat mich nicht nur sehr berührt, sondern auch sehr aufmerksam auf dieses Land und seine Geschichte gemacht, mit dem ich nun intensiver beschäftigen werde. Große Empfehlung von mir!

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eine beeindruckende Lebensgeschichte

Von: vascop_1

21.09.2021

In dem vorliegenden Buch hat die Autorin auf eine beeindruckende Weise ihre Familiengeschichte verarbeitet. Es wird im Wechsel aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei die Protagonistin aus der Ich-Perspektive erzählt, während die anderen Beiträge in der Erzählperspektive präsentiert werden. Der ständige Wechsel von Perspektive und Zeit erfordert äußerste Konzentration beim Lesen, wofür man jedoch durch eine beeindruckende Lebensgeschichte belohnt wird. Bei dem Familientreffen nach langer Zeit geht es um alte Konflikte und neue Herangehensweisen, die ausgiebig diskutiert werden. Als ganz zum Schluss das letzte Vermächtnis der Großmutter präsentiert wird, bedeutet dies für die gesamte Familie eine große Überraschung, mit der niemand gerechnet hätte. Fazit: Ein beeindruckendes Werk einer neuen Autorin, welches mich sehr nachdenklich zurücklässt.

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Zwei Welten

Von: Nono

19.09.2021

Man bekommt einen kleinen Einblick, in die Probleme und Konflikte von Kieu, die mit ihrer vietnamesischen Familie in Deutschland aufwächst und nach dem Tod der Großmutter auf ihre ihr fast unbekannten Verwandten in den USA trifft. Das Gefälle zwischen ihrer deutschen Lebensweise und den Gewohnheiten der anderen ist dabei groß. Sie stellt sich während des Aufenthalts dort viele Fragen. Warum wollte ihr Onkel den Brief der verstorbenen Großmutter gemeinsam mit ihrem Vater öffnen? Was steht in dem Brief? Wieso ist der Kontakt zu den anderen Verwandten abgebrochen? Wie soll es mit der Liebesbeziehung zu ihrem Freund weitergehen? Man lernt durch Rückblicke in die Jugend des Vaters und des Onkels einiges über den Vietnamkrieg und die damals in Vietnam herrschenden Zustände. Daher auch für politisch/historisch Interessierte lesenswert. Persönlich hat mich das Thema eher nicht so gefesselt und auch mit dem Hauptcharakter konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren. Zudem blieben mir am Ende zu viele Fragen offen. Hält Kieu den Kontakt zu ihren Verwandten? Wie entscheidet sie sich bezüglich ihrer Schwangerschaft?

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Mitreißend

Von: Nele22

19.09.2021

Der Debütroman der jungen Berliner Autorin Khuê Pham „Wo auch immer ihr seid“ wird in drei Erzählsträngen erzählt. Sie handelt von der Geschichte ihrer vietnamesischen Familie. Abwechselnd wird die Geschichte ihres Vaters Minh und ihres Onkels Son berichtet. Erst der Tod der Großmutter führt nach jahrzehntelanger Trennung zur Zusammenführung der Familienmitglieder. Auch werden Geheimnisse endlich aufgedeckt. Die Autorin hat einen besonders einfühlsamen und fesselnden Schreibstil. Sehr interessant sind auch die Einblicke in die Geschehnisse des Vietnamkrieges und dessen Folgen. Dieses Buch hat mich sehr gefesselt. Es war ein Lesehighlight für mich und ich kann es nur weiter empfehlen.

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Der Roman "Wo auch immer ihr seid" befasst sich mit dem Thema Identität aus verschiedenen Blickwinkeln; der eigenen, individuellen Identität und der kollektiven, kulturellen Identität einer Familie, die aus Vietnam nach Deutschland bzw. Kalifornien gekommen ist. Auch die Identität des Einzelnen im Umfeld seiner Familie, insbesondere zu den vorhergegangenen Generationen, die sich zwischen Zugehörigkeit und Abgrenzung definiert. Protagonistin ist Kieu, die, in Deutschland geboren, der Kultur ihrer Eltern so fremd ist, dass sie ihren eigenen vietnamesischen Namen nicht aussprechen kann, so dass sie sich lieber Kim nennt. Mit der vietnamesischen Großfamilie hat sie aufgrund von Sprachbarrieren und Entfernung, aber auch aus dem Bestreben heraus, als Deutsche durchzugehen, kaum etwas zu tun, bis die Familie durch den nahenden Tod der Großmutter in Kalifornien zusammenkommt. Anhand der Lebensgeschichten ihres Vaters Minh und ihres Onkels Son erfahren wir einerseits die Erlebnisse eines jungen vietnamesischen Studenten im Deutschland der 68er-Bewegung und der Auseinandersetzung mit dem Vietnamkrieg, andererseits die Erfahrungen eines vietnamesischen Schülers im Saigon des Krieges und der folgenden politischen Veränderungen des Landes. Der Altersunterschied, der sehr unterschiedliche Erfahrungshintergrund und die daraus entstandenen politischen Ansichten haben die zwei Brüder in der Gegenwart zu sehr gegensätzlichen Menschen gemacht, die kaum noch in Kontakt stehen. Dies ist für mich der faszinierendste Aspekt des Romans: Ein für mich ganz neuer Blick auf den Vietnamkrieg, der die Frage, wer auf der richtigen Seite der Geschichte steht/stand, sehr kompliziert macht; und die Antwort oder Wahrnehmung des Einzelnen, die daraufhin den Menschen und nachfolgende Generationen bis in die Gegenwart prägt und beeinflusst. Viele Denkanstöße auch in Bezug auf meine eigene Familie und das Verhältnis der Generationen, das Erleben und Wahrnehmen der jüngeren deutschen Geschichte, die Positionierung gegenüber der Zeit und der prägenden Ereignisse, die wir erleben. Sehr spannend und berührend!

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Die dreißigjährige Kiều ist das Kind vietnamesischer Eltern und nennt sich der Einfachheit halber Kim. Für ihre Herkunft hat sich die junge Journalisten nie wirklich interessiert - bis zu dem Tag als ihre Oma stirbt und sie eine mysteriöse Facebook-Nachricht ihre Onkels aus Kalifornien bekommt. Damit beginnt nicht nur die Reise nach Amerika, sondern auch ihre Reise in die Vergangenheit ihrer Familie. Zugegebenermaßen war meine Kenntnis zur Geschichte Vietnams bisher begrenzt. Doch die Rückblicke in die Vergangenheit des Vaters von Kim und ihres Onkels zeigt, wie unterschiedlich Schicksale sein können. Die Beweggründe, warum beide ihre Heimat verlassen haben waren so unterschiedlich, dass man mit jeder Seite wissen wollte, wie sie es dennoch geschafft haben ihr Leben in der Gegenwart aufzubauen. Dabei schafft die Autorin es auf wunderbare Weise die Fäden der Vergangenheit zusammenzubringen.

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Leben zwischen zwei Kulturen

Von: Herta G.

19.09.2021

Das Buch „Wo immer ihr seid“ von Khue Pham ist ihr Debütroman und erscheint im btb Verlag 2021. Aufgrund ihrer eigenen Familiengeschichte hat Khue Pham einen Roman über Herkunft, Identität, Migration und Suche nach der eigenen Identität geschrieben. Die Hauptfigur in diesem Buch ist die deutsch-vietnamesische Kieu, die sich eigentlich lieber Kim nennt. Diese Thematik mit den Namen beschreibt die Autorin sehr schön gleich im ersten Kapitel und finde, dass Khue Pham es sehr gut beschrieben hat, wie die Hauptperson sich herkunftsmäßig fühlt. Einerseits ist sie in Deutschland aufgewachsen andererseits wurde ihr Leben auch durch die vietnamesische Kultur der Eltern geprägt. Ihre Eltern kamen in den 60-er Jahren nach dem Vietnamkrieg nach Deutschland, wo ihr Vater einen Studienplatz bekam, Er zog nun mit seiner Frau nach Berlin, wo Kim und ihre Geschwister eben Kindheit und Jugend erlebten. Obwohl Kim/Kieu eben deutsch-vietnamesisch ist setzt sie sich wenig mit ihren vietnamesischen Wurzeln auseinander bzw. sie verdrängt sie regelrecht. Nun erfährt die Familie, dass Kims Großmutter in Kalifornien bald sterben wird. Ihre Familie soll nun zur der Familie des Onkels nach Kalifornien reisen wegen dem bevorstehenden Begräbnis der Großmutter und der Testamentseröffnung. Sie versucht nun trotz ihrer Herkunft auf der einen Seite ihr deutsches Leben selbst zu verwirklichen und auf der anderen Seite auch die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen. Das ist nicht leicht für Kim/Kieu zu meistern - dieses Leben zwischen den zwei Kulturen und die Suche nach der eigenen Identität. Das wird sehr gut sichtbar, in dem Kim/Kieu ihrem engsten Freund nichts von Ihrer Familie in Kalifornien bzw. Vietnam erzählt. Diese Zerrissenheit von vielen VietnamessInnen und deren Familien kommt in dem Buch sehr klar zum Ausdruck. Meiner Ansicht nach erreicht auch die Autorin, dass der Leser für diese Zerrissenheit und für das Verhalten von Kim ein Verständnis bekommt, das durch das ganze Buch hindurch gut vermittelt wird. Je weiter man im Buch liest umso besser begreift man die ganze Familiengeschichte, die sich Stück für Stück wie ein Mosaikbild zusammensetzt. Dabei werden die Zeit und die Folgen des Vietnamkrieges ebenso beschrieben wie auch geschichtliche, politische, soziale und persönliche Hintergründe. Auch wird für meine Begriffe wunderbar beschrieben, wie jeder Einzelne auf Grund der jeweiligen Erfahrung zu seiner Einstellung oder zu Überzeugung kommt, dass verständlich für den Leser/mich wird. Khue Pham hat einen eindrucksvollen Roman geschrieben, den ich nur weiterempfehlen kann. Sie schreibt sehr klar, sanft, feinfühlig, nicht wertend und macht dabei auch präzise Beobachtungen. Über einen geschichtlichen Zeitraum von 5 Jahrzehnten geht nun diese Familiengeschichte des Buches, die in der Gegenwart endet. Finde auch, dass sie sich mutig mit dem Thema vietnamesischer Migration auseinandersetzt und auch mit der Geschichte Vietnams. Es ist ein moderner und zeitgenössischer Roman, der Zugleich eine Stimme einer neuen Generation von Schriftstellern gibt, die aus verschiedenen Kulturen in Deutschland oder Österreich kommen. Diese Generation gibt es europaweit und ich kann mir vorstellen, dass sie auf einer anderen intellektuellen, wissenschaftlichen und sozialen Ebene Europa mitprägen mit einem gemeinsamen Gedankengut.

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Kiéu, die sich lieber Kim nennt, die in Deutschland geboren wurde, lebt und ihre vietnamesischen Wurzeln am liebsten verleugnet steht plötzlich an einem Wendepunkt. Ihr Freund entscheidet sich ohne Absprache beruflich nach Tokio zu gehen. Ihre Eltern überreden sie nach dem Tod ihrer ihr unbekannten Großmutter mit nach Little Saigon nach Kalifornien zu fliegen. Ein Testament soll im Beisein der gesamten Familie verlesen werden. Zum ersten Mal wird ihr bewusst, dass ihr Vater Minh so gut wie nie von seiner Mutter, Geschwistern und seinem Leben aus Saigon in Süd-Vietnam gesprochen hat. Warum ihr Vater als einziger aus der Familie nach Deutschland ging, der Rest der Familie später in die USA zog. Sie spürt, dass es ein Familiengeheimnis geben muss. In Rückblenden von Saigon in den Jahren ab1967 erfährt der Leser durch die Sichtweisen der Brüder Minh, der nach Deutschland zum Medizinstudium geschickt wurde und Son, der zurück blieb, welche Dramen sich während und am Ende des Vietnamkriegs abspielten. Während Kiéus Vater sich von Traditionen löst und der kommunistischen Studentenbewegung anschließt, leidet seine Familie unter den Kommunistischen Ho Chi Minh. In den USA findet Kièu nicht nur ihre Wurzeln sondern auch sich selbst. Die Autorin schafft die Reise von Kim in die USA zu ihrer Verwandtschaft und die Reise von Kim zu Kièu, sehr einfühlsam zu erzählen. Eindrücklich beschreibt sie in Rückblicken, wie zerrissen die Familien in Vietnam durch den Krieg zum Teilen lebten. Wie das Leben in einer anderen Kultur die Traditionen aushebeln und welche Folgen es hatte. Ohne Ermahnungen, ohne Vorwürfe gibt sie Einblicke in das Saigon des Vietnamkriegs. Mich hat dieses Buch sehr berührt und ich musste erstmal tief durchatmen.

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