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Rezensionen zu
Wo auch immer ihr seid

Khuê Pham

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Rezension

Von: Jannis Schuster aus Hamburg

06.06.2022

Sehr anschaulich macht Khue Pham die jüngere vietnamesische Geschichte anhand eines fiktionalen Familienbeispiels deutlich. Besonders gut gelingt es ihr, komplexe geschichtliche Zusammenhänge für jeden zugänglich zu machen, Hintergrundwissen zum Vietnamkrieg ist praktisch nicht nötig. Sie zeichnet ihre Hauptfigur detailreich und lebendig, und hält die Spannung mit einem raffiniert eingefädelten Plot aufrecht, und schafft es dass man bis zum Schluss dran bleibt.

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Manche Kriege bekommen mehr Aufmerksamkeit als andere Kriege. Obwohl Krieg, Krieg ist. Oder nicht? Obwohl Leben, Leben ist. Oder etwa nicht? Inhalt: „Wo auch immer ihr seid“ ist die Familiengeschichte von Kiều- eine 30 jährige Journalistin aus Deutschland mit Vietnamesischen Wurzeln. Als ihre Oma verstirbt, die Sie vorher kaum gesehen und gesprochen hat, reist Sie mit ihren Eltern nach Kalifornien. Sie kann kaum Vietnamesisch, kennt keinen Verwandten, weiß nicht mal wieso ihr Vater keinen Kontakt zu der Oma hatte oder zu seinen Geschwistern. Zusätzlich bahnen sich auch private Probleme an, die große Entscheidungen bedürfen. Eine Geschichte über Wertschätzung, Familienzugehörigkeit, Empathie, die Findung zur eigenen Identität. Eine Geschichte die zeigt wie Brutalität einzelner, eine ganze Familie auseinanderreißen und zerstreuen kann. Meinung: Ich weiß nicht viel über Vietnam, nicht seit wann es Krieg gibt im Land und den Grund kenn ich auch nicht. Zumindest nicht so sehr wie bei anderen Kriegen. Kaum wird darüber berichtet, denn andere Kriege scheinen wichtige zu sein als andere. Das wurde mir bewusst während ich diesen Roman las. Die Familiengeschichte sowie die Beschreibung des Krieges in Vietnam haben mich zum Nachdenken gebracht. Mir wurde das Land vor allem näher gebracht. Die Autorin, selbst geboren in Berlin mit Vietnamesischen Wurzeln, gehört ab Jetzt zu einen meiner Liebsten. Eine Herzensempfehlung.

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Eine Wiedervereinigung der Familie, das ein oder andere Geheimnis und eine junge Frau im Zweispalt zwischen zwei Kulturen. Ich mochte die Protagonisten, die kurz gehaltenen Kapitel und den prägnanten, nicht ausschweifenden Schreibstil. Es hat Spaß gemacht darin zu lesen und in eine neue, in diesem Fall vietnamesische, Kultur einzutauchen. Man konnte den unausgesprochenen Schmerz dieser Familie fühlen, welcher sich über Jahre in der Eltern-Kind Bindung, aber auch zwischen Geschwistern angestaut hat. Auch habe ich einiges über die vietnamesische Kultur, aber auch den Krieg, mitgenommen. Man wechselt zwischen der Gegenwart und Vergangenheit der Protagonisten, die aus unterschiedlichen Generationen bestehen. Das Buch hat mir gut gefallen und es hat mich vor allem vom kulturellen und familiären Aspekt her neugierig gemacht. Wie es ist, als junge Frau von der Gesellschaft, der eigenen Familie und auch den Erwartungen an sich selbst getrieben zu sein. Das innerlich zerrissene Gefühl, sich zwischen einer Kultur entscheiden zu „müssen“ oder eben nie wirklich in einer anzukommen. Ob es Sinn macht, den Erwartungen anderer zu entsprechen oder sich selbst treu zu bleiben. Ist man erst dann eine vollwertige Frau, wenn man selbst Familie hat oder bereits davor? Ab wann ist man der einen oder anderen Kultur zugehörig? Die ein oder andere Frage hat sich so mancher von euch mit Sicherheit auch schon einmal gestellt. Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Wo möchte ich sein? Was oder wer definiert mich zu dem, was ich bin? Ein Buch, dass viel mehr ausdrückt, als es vorerst scheint. Ich hätte sehr gerne noch den weiteren Zukunftsweg über Kim erfahren. Und doch konnte mich die Autorin mit ihrer behutsamen Schreibweise überzeugen.

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Die dreißigjährige Protagonistin heißt mit bürgerlichem Namen Kiều, da es für ihre deutschen Freunde in Berlin aber einfacher ist, nennt sie sich Kim. Sie selbst ist in Deutschland geboren, aufgewachsen und dort verwurzelt. Ihre Familie stammt aus Vietnam und kam in Folge des Vietnamkriegs 1968 in die Bundesrepublik. Kiều hat sich nie mit der Vergangenheit ihrer Familie beschäftigt. Als sie eine Nachricht von ihrem Onkel Son erhält, der in Kalifornien lebt und den Tod ihrer Großmutter verkündet, soll sich das ändern. Prägend für den Debütroman der Zeitungsredakteurin Khuê Phạm ist zweifellos die Identitätssuche. Die erzählte Handlung basiert auf ihrer eigenen Familiengeschichte. Sie selbst ist geboren und aufgewachsen im Berliner Westen und lebt bis heute dort. Ihre Eltern kamen 1968 aus Vietnam nach Deutschland um zu studieren. Die Autorin setzt sich hier eindrucksvoll mit ihren eigenen Wurzeln auseinander. Nach dem Tod ihrer Großmutter soll eine Testamentseröffnung in Kalifornien stattfinden, wo der Bruder ihres Vaters seit seiner Flucht aus Vietnam lebt. Anfangs noch skeptisch und unmotiviert begibt sich Kiều gemeinsam mit ihren Eltern auf die Reise. Die Entwurzelung der eigenen Familie, die auf drei Kontinenten lebte, das Zerwürfnis zwischen zwei Brüdern und traumatische Fluchterfahrungen prägen die Geschichte. Eine gewichtige Rolle spielt der Vietnamkrieg, der für die Bevölkerung des Landes alles veränderte. Kiều spricht von den Unterschieden zwischen Deutschland, Vietnam und den Vereinigten Staaten, vom Umgang miteinander, Traditionen und festen Strukturen. Für sie selbst war es immer wichtig, sich in Deutschland zugehörig zu fühlen. Mit dem Heimatland ihrer Eltern verband sie lange Zeit gar nichts. Die Geschehnisse und prägenden Erfahrungen der Familienmitglieder werden von der Autorin sehr eindrücklich geschildert. Um dies zu veranschaulichen, wechselt Khuê Phạm immer wieder von Gegenwart zu Vergangenheit. Mich konnte »Wo auch immer ihr seid« gut unterhalten und hat mir die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Vietnam noch einmal näher bringen. Die emotionale Geschichte der Familie von Khuê Phạm hat mich zudem sehr bewegt.

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Wo auch immer ihr seid

Von: zwischenzeil.ich

14.12.2021

Kim, die eigentlich Kíêu heißt, sich aber nicht wirklich mit ihrer vietnamesischen Herkunft identifizieren kann bzw. möchte. Sie ist in Deutschland aufgewachsen und ist auch in den Augen ihrer Eltern "richtig Deutsch". Da bekommt sie eine Nachricht ihres Onkels auf Facebook und so wird sie quasi dazu gezwungen, sich mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt und in Rückblenden bewegen wir uns in der Zeit des Vietnamkriegs und der Zeit danach. Eine Zeit über die ich bisher nicht wusste und so habe ich einiges dazu gelernt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und bringt viele Emotionen rüber - ohne, dass es einen runterzieht. Kíêus Geschichte zeigt, was passiert, wenn in Familien nicht wirklich miteinander gesprochen wird und so durch das Unausgesprochene Missverständnisse entstehen, die alles nachhaltig beeinflussen. Ich kann euch diesen wunderbaren Roman wirklich nur ans Herz legen, er hat mich sehr bewegt und auch zum Nachdenken gebracht.

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Heimat und Identitätssuche steht in Vorderstelle im 39-jährige ZEIT-Redakteurin Khuê Phạm's Debütroman, dafür sie ihr ganze Familie interviewt hat. Es ist keine Autobiografie, aber der Roman basiert auf ihre eigene Familiengeschichte. Khuê heißt es auch die Protagonistin von Pham. Sie ist 30 Jahre alt, geboren und gewachsen in West-Berlin, älteste Tochter von eines vietnamesisches Paares, welches zum Studieren Ende der 60'er Jahre nach Deutschland gekommen sind. Khuê nennt sich Kimm, nicht, dass ihr Name nicht gefällt, sondern sie kann kaum vietnamesisch, sodass sie ihren Namen nicht aussprechen kann. Eine junge Frau, die mitten im Leben in Berlin auf eigenen Beinen steht. Eine Journalistin, die bis jetzt über jegliche Themen recherchiert hat, aber ihre eigene Familiengeschichte nicht kennt. Es hat sie auch nicht interessiert, denn oft hat sie sich gewünscht, dass ihr Familie deutsch sind und nicht erst deutsch werden müssen. Bis sie eine Nachricht via Facebook von ihrem Onkel Son aus der USA bekommt und mit ihren Eltern nach Kalifornien fliegt... “Wo auch immer ihr seid“ ist mehr als eine Familiengeschichte, eher geht es hier um Zusammenprall von zwei völlig verschieden Kulturen. Die Story fängt in Berlin an. Wir lernen die sympathische Protagonistin Khuê in ihrem Alltag kennen. Sie lebt mit ihrem Freund Dorian zusammen, genießt ihr Jungsein, in dem die vietnamesische Sitten gar kein Platzt hat. Im zweiten Erzählstrang begleiten wir Khuês Vater Minh. Minh ist der älteste Sohn von der siebenköpfigen Familie, die mit deren Schneiderei in Saigon einigermaßen gut leben. Doch als der Krieg spürbar wurde, schicken ihm seine Eltern um zu Medizin studieren nach Deutschland. In der dritten Handlung begleiten wir Khuês Onkel Son in kriegszerstörten Saigon und auf seinem Flucht nach USA. Der Wechsel der Perspektiven schmelzen miteinander und würzen die Story mit einer extra Prise Authentizität. Pham hat eine unglaublich mutige, fesselnde, eindrucksvolle Geschichte über Kriegsschrecken, Identität, Entwurzelung und Migration erschaffen, welche ich sehr gerne gelesen hab und nur weiterempfehlen kann.

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In „Wo auch immer ihr seid“ erzählt Khuê Pham“ die Geschichte einer vietnamesischen Familie. Die Eltern der Protagonistin Kim kamen wie die der Autorin Khuê Pham 1968 zum Studium nach Deutschland. Ihre Wurzeln kennt Kim kaum und sie interessiert sich auch nicht sonderlich dafür. Als sie und ihre Eltern vom amerikanischen Zweig der Familie wegen eines Trauerfalls kontaktiert werden, beginnt für Kim eine Reise in die Vergangenheit. Wir erfahren, weshalb die Eltern in den 60er-Jahren nach Deutschland gekommen sind und wieso es den Rest der Familie in die USA verschlagen hat, aber auch, wie es zu dem Zerwürfnis der Familie kam. In Rückblenden erleben wir das Saigon ihres Vaters in den 60ern und das ihres Onkels in den 70ern. Besonders interessant fand ich, dass man gerade an den unterschiedlichen Lebensläufen der Brüder sehen kann, dass die eigene Positionierung zum Vietnamkrieg oft nur von unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen abhängt, oder im Fall der Brüder auch vom Zeitpunkt, an dem man das Land verlassen hat. Abgesehen von dieser historischen Ebene ist es auch spannend zu sehen, in welch unterschiedlichen Welten vietnamesische Emigrant*innen in Deutschland und in den USA leben. Während es sich bei jenen in Deutschland vornehmlich um eine gut integrierte kleine Gruppe handelt, sind es in den USA so viele, dass es leicht ist, innerhalb dieser Gruppe Traditionen und Gewohnheiten beizubehalten, was dann vermutlich wieder auf Kosten der Integration geht. Ein absolut empfehlenswertes Romandebüt der Autorin Khuê Pham, das Einblicke in die vietnamesische Vergangenheit gibt, aber auch zeigt, wie es ist in einem anderen Land aufzuwachsen oder besser gesagt, wie es sein kann. Gerade der deutsch-amerikanische „clash of cultures“ sorgt für humorvolle Momente in dem lesenswerten Buch.

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Lesenswerte Auseinandersetzung der Familiengeschichte geprägt vom Vietnamkrieg Am 13.September 2021 erschien im btb Verlag der Roman „Wo auch immer ihr seid“ von Khue Pham. Der Roman umfasst 304 Seiten und ist als festgebundene Ausgabe im Buchhandel erhältlich. Die Autorin lebt in Berlin und gehört zu den wichtigsten Stimmen einer neuen Generation von deutschen Autorinnen und Autoren. Sie wurde 1982 in Berlin geboren und studierte in London am Goldsmiths College und an der London School of Economics. Dieser Roman ist ihr Debütroman – eine litarische Annäherung an ihre eigene Familie, deren Lebensweg sie über fünf Jahrzehnte nachzeichnet. Die Autorin begann sich mit Ihrer Familie und deren Wurzeln auseinanderzusetzen, als sie eine Facebook Nachricht von Ihrem Onkel Son aus Kalifornien erhält. Ihre Großmutter ist verstorben, das Testament soll eröffnet werden. Mit dabei sein soll die gesamte Familie. Aus diesem Anlass fliegt die Ich-Erzählerin Kieu (die sich selbt gerne Kim nennt) gemeinsam mit ihren Eltern in die USA. Dort möchte sie vor allem die Hintergründe darüber erfahren, warum sich ihr Vater und ihr Onkel überworfen haben. Dieser Roman ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte. Wie steht welches Familienmitglied in Beziehung zu einem anderen Familienmitglied. Was passierte in der Familie ihrer Großeltern, sodass die Familie sich entwurzelte und im weiteren Verlauf sich schließlich trennte mit dem Ergebnis, dass die Familie auf drei Kontinente verteilte lebte. Inwiefern spielt der Vietnamkrieg eine Rolle und was bewirkte dieser in der Gesellschaft. Angesprochen werden viele Aspekte (u.a. kulturelle Unterschiede Vietnam vs. Deutschland bzw. vs. USA, familäre Strukturen und der Umgang miteinander innerhalb der Familie). Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die Autorin hat sehr detailliert und eindrucksvoll beschrieben, wie sich der Vietnamkrieg auf ihre Familie ausgewirkt hat. Jedes einzelne Familienmitglied ist durch dieses Ereignis geprägt worden und versuchte selbstständig einen Weg zu finden, um das Leben zu leben. Die verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Familienmitglieder bzw. die Zeitsprünge werden im Roman dadurch angekündigt, dass ein neuer Abschnitt beginnt in dem entweder der Name des jeweiligen Familienmitglieds die Überschrift ist oder der Ort und das Jahr. Auf diese Weise kam ich mit den „Szenenwechsel“ sehr gut zurecht und hatte nicht eine Zeile lang das Gefühl nicht zu wissen, wo ich mich gerade befinde. Sehr eindrucksvoll fand ich auch die beschriebenen kulturellen Unterschiede. Die Sicht auf Deutschland (Berlin) fand ich genauso spannend, wie das beschriebene Leben in Vietnam. Einen sehr guten Einblick habe ich in die familiären Strukturen und den Umgang untereinander bekommen. Sehr gerne bewerte ich den Roman mit 5 Sternen.

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