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Rezensionen zu
Die Stadt der Dolche

Walker Dryden

Die Tumanbay-Saga (1)

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Die Stadt der Dolche ist der erste Teil der Romanfassung des erfolgreichen BBC-Podcasts Tumanbay. Doch kann die Geschichte auf dem Papier ebenso überzeugen wie die Vorlage? In Die Stadt der Dolche verschlägt es uns in die Stadt Tumanbay, Mittelpunkt und Umschlagplatz eines ganzen Imperiums. Gestützt auf ihrer hervorragenden Lage und dem florierenden Sklavenhandel breitete die Stadt im Laufe der Jahrhunderte ihren Einflussbereich immer weiter aus und eroberte Stadt für Stadt. Infolge dessen entwickelte sich Tumanbay selbst zu einem Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen und Gesellschaftsschichten, in dem Armut und Reichtum nah beieinander liegen. Doch noch ist jedes große Imperium eines Tages zusammengebrochen und auch Tumanbay droht dieses Schicksal: In einer fernen Provinz erhebt sich die Usurpatorin Maya und schart innerhalb kürzester Zeit eine erhebliche Zahl von Anhängern um sich. Sultan al-Ghuri, seines Zeichens Herrscher von Tumanbay, muss zu allem Überfluss schon bald feststellen, dass Maya nicht die einzige Gefahr ist, die Tumanbay droht. Innerhalb der Stadt haben verschiedene Akteure ihre Netze ausgebreitet und setzten zu einem Machtkampf an, dessen Ausgang niemand vorhersehen kann… Ich muss gestehen, dass ich vor der Lektüre des Romans noch nichts von der Podcast Vorlage Tumanbay gehört habe. Umso überraschter war ich, als ich zu Recherchezwecken reingehört habe. Von 2015 bis 2020 veröffentlichten die Drehbuchautoren und Podcaster John Scott Dryden und Mike Walker (= Walker Dryden) mit Unterstützung des BBC vier Staffeln eines wirklich aufwendigen und liebevoll inszenierten Projekts. Die Bezeichnung Podcast ist dabei wohl dem Zeitgeist geschuldet, vor 10 Jahren wäre ihr Unterfangen glatt als Hörspiel durchgegangen – mit allen Annehmlichkeiten, die dieses Format nun mal so mit sich bringt. Die Stadt der Dolche wird auch als Game of Thrones im Orient beworben, ein Vergleich, der zwar nachvollziehbar, aber nicht ganz zutreffend ist. Zutreffend ist, dass das Autorenduo von einem Machtkampf um ein gewaltiges Reich erzählt und sich dabei einer Vielzahl an Charakteren bedient. Über 15 Erzähler haben ihren Auftritt in diesem Band und gerade zu Beginn fällt es dabei schwer, den Überblick zu bewahren. Doch dieser Zustand ist nicht von Dauer, da sich frühzeitig Hauptfiguren herauskristallisieren und so ein Stück weit Orientierung bieten. Die Autoren haben dabei sichtlich bemüht, den Figuren Leben einzuhauchen und sie greifbarer zu machen, indem sie etwa ihre Vorgeschichten integrieren. Überschlägt man allerdings die Zahl der Figuren und die Seitenanzahl dieses Bandes, dann kann man sich schon denken, dass dies nicht bei allen Figuren gleichermaßen gut und ausführlich gelingt. Während etwa die Hauptfigur Gregor viel Raum eingeräumt bekommt und entsprechend einigermaßen plastisch wirkt, bleibt sein Gegenspieler Cadali die ganze Erzählung über blass und bedient einfach nur alle Klischees, die man von einem Hof-Intriganten erwartet. Bei vielen anderen Charakteren wiederum ist es einfach noch nicht abschließend möglich, sich ein Bild zu machen, da uns die Autoren bislang bewusst (?) Informationen vorenthalten. Auch bietet die geringe Seitenzahl wenig Raum für interne Entwicklungen der Protagonisten. In den meisten Fällen ist das auch unerheblich, da bei ihnen Machtspiele im Vordergrund stehen. Auffällig wird das nur, wenn die Entwicklung gerade im Mittelpunkt des Erzählstrangs stehen soll. So etwa beim Kronprinzen Madu, der innerhalb kürzester Zeit ohne wesentliche Anhaltspunkte eine ziemlich unglaubwürdige Wandlung vom faulen Thronfolger zum relativ reifen jungen Mann durchmacht. So sehr mir die Idee eines kurzen und in sich abgeschlossenen Zyklus gefällt – ich hätte mir angesichts der verfolgten Dimensionen einige Hundert Seiten mehr gewünscht. So muss leider der eine oder andere Charakter unter einer verknappten Darstellungsweise leiden. Ein wesentlicher Bestandteil der meisten Fantasy-Romane ist das Worldbuilding, also der Aufbau einer glaubwürdigen und faszinierenden Welt. Wie bereits erwähnt, findet ein Großteil der Handlung in der Stadt Tumanbay selbst statt, nur wenige andere Passagen spielen etwa in der Wüste oder auf dem Meer. Die Autoren versuchen dabei ihrer Geschichte einen passenden orientalischen Rahmen zu verpassen, sei es durch bloße Nahrungsmittel, Gerüche oder auch nur entsprechende Gebäude. Dies gelingt ihnen auch recht gut, aber auch hier offenbart sich ein strukturelles Problem: Als Podcast war Tumanbay gar nicht darauf angewiesen, durch sonderlich viel Text ein glaubwürdiges Setting zu erschaffen, dafür standen schließlich Audio-Elemente zur Verfügung. Diese können aber naturgemäß nicht eins-zu-eins umgesetzt werden und so fehlt stets das gewisse Etwas, dass die Stimmung von gut zu sehr gut getragen hätte. Was ich persönlich für viel schlimmer halte, ist die unglaubwürdige und inkonsequente Integration der Sklaven-Thematik. Dafür, dass immer und immer wieder betont wird, dass die Stadt Tumanbay ihren wirtschaftlichen Erfolg ihren Sklaven verdankt, scheinen Sklaven dort ein recht angenehmes und beinahe schon luxuriöses Leben führen zu können. Die wenigen Szenen, in denen die Thematik konsequent behandelt wird, können bei Weitem nicht die Szenen aufwiegen, in denen Sklaven eher wie freie Menschen agieren. Natürlich heißt das nicht, dass ich mir mehr Szenen wünsche, in denen auf die negativen Aspekte dieses Daseins hingewiesen wird, aber in der hier vorliegenden Form ist das alles andere als schlüssig und konsequent. Positiv aufgefallen ist mir der kaum vorhandene Einsatz von phantastischen Elementen. Das hört sich erst einmal widersprüchlich an bei einem Fantasy-Roman, aber wenn man einige einschlägige Romane hinter sich hat, dann ist man über jede gebotene Zurückhaltung froh. Prägend für die Struktur des Romans ist die Dialoglastigkeit, die sicherlich auch der Podcast-Vorlage geschuldet ist. Wenn deutlich mehr als die Hälfte des Romans aus Dialogen besteht, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich bei ihnen um das Herzstück des Romans handelt. Mit ihnen steht und fällt letztlich die Erzählung: Stimmen die Dialoge, dann haben wir einen überaus unterhaltsamen Fantasy-Roman vor uns, stimmen sie nicht, dann allenfalls Durchschnitt. Und hier lässt sich immerhin festhalten, dass die Dialoge öfters stimmen, als nicht. Auf jeden Fall sorgt die Dialoglastigkeit in Verbindung mit den kurzen Kapiteln für ein unglaublich hohes Lese- und Erzähltempo – wir Leser fliegen geradezu durch die Geschichte. Und dies tut der Geschichte in jeglicher Hinsicht gut. Viele Schwächen in Sachen Worldbuilding oder Charakterentwicklung fallen kaum auf, weil der Leser selten Gelegenheit hat, einen Moment innezuhalten und geordnet über das Geschehene nachzudenken. Stattdessen wird dieser Aufbau noch durch die spannenden Intrigen am Hof von Tumanbay flankiert, die dafür sorgen, dass man als Leser überhaupt nicht zur Ruhe kommt und gebannt der Handlung folgt. Insgesamt lässt sich allerdings feststellen, dass Die Stadt der Dolche sehr abhängig ist von der Hörspielvorlage. So ein Hörspiel lebt nun einmal auch von guten Erzählern, die der Geschichte kraft der Emotionen ihrer Stimme mehr hinzufügen, als es der eigentliche Text zulassen würde. In den meisten Szenen ist es den Autoren gelungen, dies gut umzusetzen. Umso mehr fällt es auf, wenn dies nicht gelungen ist. Wenn sich etwa ein Protagonist in den Katakomben verirrt und im Dunkeln durch die Gänge irrt, dann ist das handwerklich solide gemacht, aber man merkt auch als Leser, dass diese Szene nur im Rahmen eines Hörspiels wirklich gut funktionieren kann. Die Stadt der Dolche ist ein moderner und unterhaltsamer Fantasy-Roman, der vieles richtig und nichts wirklich falsch macht, aber auch in keinem Bereich wirklich herausragt. Tumanbay wird sicherlich nicht in 100 Jahren zu den 10 besten Reihen des Genres zählen. Wer damit leben kann, wird aber mit einer überaus spannenden und temporeichen Erzählung belohnt, die einem bis zum Ende nicht zur Ruhe kommen lässt und neugierig auf die Fortsetzung (Der vergiftete Thron) macht, die die Reihe gleichzeitig zum Abschluss bringen wird. Fazit: Die Stadt der Dolche erfindet das Genre nicht neu und leidet an der einen oder anderen Stelle unter einer inkonsequenten Podcast-Umsetzung. Abgesehen davon haben wir es hier mit einem wahren Pageturner zu tun, der für einige Stunden spannende Unterhaltung bietet. Wer einfach nur gute Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig!

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Ich kann verstehen, dass sich so mancher mit dem Fantasyroman „Die Stadt der Dolche“ schwergetan hat. Er erzählt seine Geschichte in einem für das Genre nicht üblichen Stil. Und wahnsinnig viel „Fantasy“ ist ebenfalls nicht enthalten. Die Geschichte hätte auch genauso gut irgendwo in den irdischen Orient gepasst. Es gibt nämlich wenig Übernatürliches, keine Magier und keine Fabelwesen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht unterschiedlicher Figuren, deren jeweiligen Handlungsstränge sich gerne untereinander verzweigen oder die Handlung von einem zum anderen weitergegeben wird. Dazu passend sind die Kapitel jeweils sehr kurz, wodurch ein enormer Sog erzeugt wird, denn ständig pendelt der Leser vom einen zum anderen und möchte einfach wissen, wie es weitergeht. Auch wenn im Klappentext von Sex und Gewalt die Rede ist, so stehen doch die unterschiedlichen Beziehungen und Schicksale im Vordergrund. Vieles dreht sich um das Geschäft mit Menschen. Die Sklaven sind allgegenwärtig und selbst die Stadt „Tumanbay“ wurde von ehemaligen Sklaven begründet und auch ein Großteil der derzeitigen Einwohner sind ehemalige Sklaven. Diese schüren fleißig Intrigen, jeder ist dem anderen misstrauisch gegenüber und selbst die Herrscher der Stadt sind in ständiger Angst vor der Vielzahl an Spionen, die in der Stadt nach Informationen suchen. Dieses Spiel fand ich höchst spannend, wie die Informationen fließen und wie diese für oder gegen jemanden eingesetzt werden. Dadurch kommt es zu zahlreichen Wendungen und Überraschungen – bis zum Schluss und bis zum letzten Absatz dieses ersten Bandes der Dilogie. Geschrieben wurde das Buch von zwei Autoren, was ich persönlich kaum gemerkt habe. Die beiden haben offensichtlich ganz gut zusammengearbeitet. Dies wird auch am Setting deutlich, denn obwohl die Figuren im Vordergrund stehen, so lebt auch die Stadt auf, die sich der Leser wie eine ganz klassische Wüstenstadt des Orients vorstellen kann, nur in sehr groß. Fazit Mir gefallen schnell erzählte Geschichten mit kurzen Kapiteln und ständigen Wechseln. Es passt in diesem Roman sehr viel zusammen, auch wenn es sich nicht um eine klassisch erzählte Fantasy-Geschichte handelt. Der Flair, den das Buch verströmt, war dafür sehr stimmig und die zahlreichen Figuren mit ihrem jeweiligen Schicksal sorgten für sehr viel Abwechslung und Lesevergnügen.

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Klappentext: Willkommen in Tumanbay – einer Stadt, in der Dolche regieren. Einer Stadt, in der aus Sklaven Regenten werden. Einer Stadt, die von Männern geführt und von Frauen zerschmettert wird. Und alles beginnt an dem Tag, als der Sultan einen abgetrennten Kopf als Geschenk einer Königin erhält. Was er nicht ahnt: Maya, die selbsternannte Rebellenfürstin, hält Tumanbay schon längst in ihrem unsichtbaren Griff. Nun müssen die Anhänger des Sultans eine Revolution niederschlagen – doch wie, wenn Maya so wenig greifbar wie ein Schatten ist? Gregor, der Meisterspion des Sultans, Shajah, die Frau des Sultans, die geheimnisvolle Sklavin Sarah, sie alle schmieden das Schicksal Tumanbays neu. Doch niemand ahnt, nach welchen Regeln sie Mayas Spiel spielen müssen. Kommentar: Ich kopiere selten den Klappentext als Einleitung, meistens, wenn mir ein Buch nicht so gut gefallen hat. Hier ist es anders. Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert aber die Geschichte ist so vielschichtig und komplex, dass man den Inhalt nicht in wenigen Worten zusammen fassen kann. Es gibt mehrere Handlungsstränge und die Anzahl der Charaktere ist immens. Das mag sich verwirrend und undurchschaubar anhören, ist es aber nicht. Die Geschichte ist meisterhaft erzählt und die Poesie des Orients ging in der Übersetzung nicht verloren. Urban Hofstetter hat es wunderbar geschafft, den Flair der Erzählung, die wie aus 1001 Nacht anmutet, vollständig zu erhalten. Tumanbay ist eine Stadt, die von Sklaven gegründet wurde, es ist eine Stadt, in der einfach alles möglich ist und jeder seine Chance bekommt. Gregor, der Spion des Sultans und sein Bruder, General Qulan kamen als Kinder in die Stadt. arm, mittellos und sie haben es weit gebracht. Als es einem Gesandten der selbsternannten Königin Maya gelingt, dem Sultan einen abgetrennten Kopf vor die Füße zu legen, erkennen die Brüder endlich die wahre Gefahr für die Stadt und versuchen alles, um den Einfluss dieser gefährlichen Frau zu unterbinden. Ein fast aussichtsloses Unterfangen, denn ihre Anhänger sind zahlreich und in allen Bereichen der Stadt zu finden. Die Bewohner Tumanbays sind zu sorglos geworden, zu selbstsicher und arrogant. Sie halten ihre Stadtmauern für unüberwindbar und ihre Armee für unbesiegbar. Doch trotz aller Möglichkeiten, die einem in der Stadt geboten werden, es herrscht Ungerechtigkeit und Willkür und dies fördert den Widerstand. Ibn Bai bringt durch den Verkauf zweiter Sklaven die Ereignisse ins rollen. Der Sklave Daniel und die Sklavin Sarah, die durch ihre blauen Augen auffallen und gebildet erscheinen, finden ihren Platz im Palast. Der Gesandte Rot, das Mädchen Himmel, Madu, der Neffe des Sultans, seine Mutter Shaja, die erste Frau des Sultans, das sind nur einige der Personen, deren Schicksal in dieser Geschichte erzählt wird. Ich habe eine Rezension gelesen in der geschrieben wird, dass die Charaktere keine Tiefe hätten sondern oberflächlich blieben, man nicht berührt wird. Ich kann dem nicht zustimmen. Wenn die Sklavin Sarah ihr Kind in fremde Hände abgeben muss, wenn Ibn Bai an den Hafen geht, in der Hoffnung, dass seine Frau und Tochter endlich eintreffen, wenn Sklave seinen Namen nicht nennt und die Gründe dafür erläutert, das alles hat mich berührt. Ich liebe den Flair des Orients und der Autor beschreibt die Stadt Tumanbay sehr ausführlich. Man riecht förmlich die verschiedenen Düfte der Gewürze, man sieht die bunten Stoffballen und man bekommt Hunger, wenn die Essensstände beschrieben werden. Alles wirkt so lebendig, bunt und d berauschend. Allerdings muss man sich auf die Geschichte einlassen. Ich kennen einige Leser, die möchten lediglich einen Handlungsstrang und hassen es, wenn die Geschichte sich verzweigt. Hier geht sie viele Wege, die Kapitel sind teilweise sehr kurz, so dass sich Details erst nach und nach erschließen. Ich kann verstehen, dass das vielen Lesern zu mühsam erscheint. Aber ich liebe so etwas. Es erhöht in meinen Augen die Spannung und gerade hier erleben und sehen wir die Stadt aus vielen Perspektiven. Für manche ein Hort der Hoffnung, für manche ein Ort der Dekadenz. Man darf nicht vergessen, dass dieses Buch auf einem BBC Hörspiel basiert. In einem Hörspiel ist es meines Erachtens erforderlich, dass es eine Vielzahl an Charakteren gibt und sich die Handlung auf den Gesprächen zwischen diesen aufbaut. Etwas von dieser Art des Geschichten Erzählens fließt in dieses Buch mit ein. Es bleiben am Ende einige Fragen offen, daher freue ich mich auf Band zwei und hoffe, dass er genauso facettenreich und bunt ist wie Teil eins.

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An dem Tag, als der Sultan einen abgetrennten Kopf als Geschenk von Königin Maya, der Witwe des verstorbenen Gouverneurs der Provinz Amber erhält, beeinflusst dies viele Schicksale in der Stadt Tumanbay. Während Gregor, der Meisterspion des Sultans, versucht, diese Maya ausfindig zu machen, verfolgen die geheimnisvolle Sklavin Sarah und die Frau des Sultans Shajah vollkommen andere Ziele. Es liegt Krieg in der Luft und es wird immer klarer, wer die Oberhand in diesem Spiel um die Macht hat. Ich fand die Idee im Vorfeld interessant ein Buch auf einem Podcast basieren zu lassen. Zwar habe ich noch nie von diesem Podcast gehört, aber ich fand den Klappentext schon mal sehr vielsprechend. Eine Mischung aus „Game of Thrones“ und „Aladdin“ findet man auch nicht alle Tage. Am Anfang war ich noch wegen des Themas „Sklaverei“, dass ein sehr zentrales Thema in diesem Buch ist, skeptisch gewesen, da ich schon in der Vergangenheit einige Bücher dazu gelesen habe und alle immer sehr brutal waren. Doch „die Stadt der Dolche“ ist anders und hält dazu noch einige Überraschungen bereit. Bevor man sich jedoch in die Geschichte stürzen kann, muss man zunächst an eine Vielzahl von Charakteren gewöhnen, die alle eine eigene Perspektive in Form von sich abwechselnden Kapiteln erhalten. Neben Gregor, Shajah und Sarah lernt man auch den Sklavenhändler Ibn Bai, seine Tochter Himmel, der Sultan al-Ghuri, sein Neffe Madu, Mayas Gesandter Effendi Rot, General Qulan, seine Tochter Manel, der Anführer einer Reiterkriegerbande Wolf, ein Offizier der Palastwache Basim und der Hafiz des Sultans. Dies hat mich am Anfang etwas verwirrt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die schnellen Perspektivwechsel und vor allem mochte ich es, dass die Kapitel sehr kurzgehalten sind, dadurch kommt so schnell keine Langweile auf und ich konnte das Buch sehr schnell durchlesen. Mit der Zeit kreuzen sich immer mal wieder die Wege der verschiedenen Charaktere und treiben die Handlung spannend voran. Mir haben am besten die Sklavin Sarah gefallen, die trotz ihres Sklavenstatus mutig um die Freiheit für sich und ihr Kind kämpft und der Sklavenhändler Ibn Bai, der anders als sein Beruf vermuten mag, kein schlechter Mensch ist. Zudem fand ich es auch toll, wie das Sklaventhema in diesem Buch aufgegriffen wurde. Die Stadt Tumanbay ist zwar eine Stadt der Sklaverei, doch die Sklaven sind nicht dazu verdammt ewig Sklaven zu bleiben. Auch Sklaven können gesellschaftlich in dieser Stadt aufsteigen und es zu Reichtum und Ansehen bringen. So ist z.B. die Frau des Sultans Shajah als Sklavin nach Tumanbay gekommen und hat es innerhalb kürzester Zeit zur reichsten Frau der Stadt geschafft. In diesem Punkt kommt auch wieder der Sklavenhändler Ibn Bai ins Spiel, der bei seinen Einkäufen stets darauf achtet, Menschen mit Potential zu finden und diese in gute Positionen in der Stadt zu bringen, damit sie wieder eine Chance im Leben haben. Darüber hinaus gibt es auch durchaus lustige Szenen, wie z.B. die Parfümkreationen des Sultans. Der Sultan erfindet für jede Situation eine eigene Duftkreationen und lässt diese dann auf seine Untertanen los. Nur leider hat er kein Talent dafür und so stinken die meisten Parfüms fürchterlich, nur niemand traut sich etwas zum Sultan zu sagen. Schon nach wenigen Seiten war ich regelrecht begeistert von diesem Buch und ich kann es kaum erwarten, wie es in Band 2 weitergehen wird. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte rund um den Thron des Sultans lesen möchte.

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Die Stadt der Dolche

Von: Lese-Maus

03.06.2022

›Die Stadt der Dolche‹ erzählt eine Geschichte, die große Begeisterung entfacht und den Leser total hineinzieht und nicht mehr los lässt. Sehr zugänglich geschrieben, einzigartig und unwiderstehlich. Der eindringlichen Erzählung gelingt eine feinfühlige Figurenzeichnung und ein großer Weltenentwurf. Perfekt geschrieben, die der Meisterassassine den Dolch führt.

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Einen Fantasy-Podcast der BBC in ein Buch zu verwandeln und so eine lesenswerte Welt zu erschaffen, ist mit diesem Buch mehr als gelungen. Eine Mischung aus Sultanat zu Sklavenzeiten, Intrigen und etwas Fantasy bringen dem Leser die Welt um Tumanbay und ihre Protagonisten näher. In den ersten Kapiteln wechselt immer wieder die Erzählung auf einen der Protagonisten, erst im weiteren Verlauf verweben sich die Handlungsstränge zu einem Gesamtbild. Jeder der Protagonisten ist vorrangig auf seinen Vorteil aus bzw. versucht zu überleben. Stets mit der unterschwelligen Bedrohung eines nahenden Krieges ergeben sich Allianzen, werden Intrigen gesponnen und verdichtet sich die Handlung. Kurze Kapitel und die Wechsel zwischen den einzelnen Persönlichkeiten machen es anfangs etwas schwer ins Buch zu kommen, durch die dichter werdende Handlung wird es aber immer leichter und fesselt den Leser durch die sich immer weiter aufbauende Spannung. Die zum Ende noch bestehende Bedrohung eines anstehenden Krieges sowie ein paar ungelöste Geheimnisse machen Lust auf einen Teil zwei.

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Titel: Die Stadt der Dolche Autor: Walker Dryden Verlag: Blanvalet iSBN: 978-3-7341-6321-0 Seiten: 625 Bewertung: 5/5 Inhalt Tumanbay ist eine Stadt, in der jeder sein Glück finden kann. Diese Stadt ist groß, stark und wird von dem mächtigen Sultan Al-Ghuri regiert. Doch als der Sultan den Kopf seiner ersten Ehefrau auf einem Spieß präsentiert bekommt, beginnt eine Schlacht ins Ungewisse. Schon bald werden Intrigen gesponnen, niemand vertraut dem anderen und Maja, die Feindin des Sultans ,kommt immer näher. Die Zukunft von Tumanbay wird neu gestaltet... Cover Das Cover passt perfekt zur einer epischen Fantasygeschichte. Das Gold sieht edel aus und passt zum orientalischen Setting. Mir gefällt es sehr gut und es ist definitiv ein Schmuckstück im Bücherregal. Meinung Dieses Buch stammt aus der Podcast Serie ,,Tumanbay'', eines BBC Bestsellers. Walker Dryden ist das Pseudonym des Autorenduos Mike Walker und John Scott Dryden. Ich hatte tatsächlich noch nichts von diesem Podcast gehört, aber das Buch klang so spannend, dass ich es unbedingt lesen wollte. Das war auf jeden Fall eine gute Idee, denn diese Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen. Am Anfang gibt es ein ,,Dramatis Personae '', was sehr gut zur anfänglichen Orientierung half. Die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, was verwirrend hätte sein können, aber es für mich keineswegs war. Für mich wurde damit eher noch mehr Spannung aufgebaut. Zuerst lernt man ein wenig die verschiedenen Protagonisten kennen und ist immer wieder an verschiedenen Schauplätzen. Was mir unglaublich gut gefallen hat, war das Setting. Ich habe es so bildlich vor mir gesehen, die orientalische Architektur, die Gerüche von Zimt und Kardamom und die Atmosphäre von 1001 Nacht. Die Geschichte beginnt langsam, nach und nach kommt mehr Spannung in die Story und die Ereignisse fügen sich zusammen. Am Anfang fragt man sich, wie die verschiedenen Protagonisten zusammen gehören, doch nach einer Zeit fügt sich alles zusammen. Zu keiner Zeit war die Geschichte langweilig, obwohl alles langsam voran geht. Ich war einfach mega gefesselt von dieser Welt. Eigentlich liebe ich magische Elemente in Fantasy-Geschichten, hier sind sie eher nicht vorhanden, aber es hat mich hier nicht gestört. Auch fand ich die verschiedenen Protagonisten sehr interessant und viele von ihnen, entwickeln sich während der Geschichte und überraschen am Ende sehr mit Enthüllungen. Dies war auch besonders toll, es gab viele Plott Twist, die immer wieder neue Dynamik in die Story gebracht hatten. Hinten im Buch steht, das es viel Gewalt und Sex im Buch gibt. Dies empfand ich nicht so, hätte es mir allerdings mehr gewünscht. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt und fiel auch nur auf, weil es so angepriesen steht. Ich habe wirklich jede Seite aufgesaugt, die Stadt Tumanbay ist aufregend und was auch neu für mich war, dass Sklaven in dieser Stadt es zu allem bringen können, sogar Sultan zu werden. Natürlich endet der erste Band mit einem Cliffhanger, der das Warten zu einer Geduldsprobe macht. Fazit Was für eine epische, spannende Geschichte. Ich liebe das Setting und die Atmosphäre. Viele vergleichen diese Geschichte mit ,,Game of Thrones'' und dass ist definitiv berechtigt, eben nur mit orientalischen Setting. Viele Intrigen, Geheimnisse und unvorhersehbare Wendungen. Ich bin total im ,,Tunambay-Fieber''. Ich freue mich auf die Fortsetzung und kann diese Reihe jedem empfehlen, der eine epische Fantasy-Saga lesen möchte. Vielen Dank an den Blanvalet Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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"Die Stadt der Dolche", ursprünglich als Podcast/Hörspiel Serie veröffentlicht, ist nun in Romanform beim Blanvalet Taschenbuch Verlag in der deutschen Übersetzung erschiene. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, habe ich mir einmal einige Folgen dieses Podcast angehört und habe festgestellt, dass dies die wohl bessere Form ist dieses Werk zu "konsumieren". Ein wirklich sehr gut produziertes Hörspiel, dass den Schwächen des Buchs nicht so stark unterliegt. An sich ist "Die Stadt der Dolche" ein unterhaltsamer Fantasy-Roman, der größten Teils in der arabisch angehauchten Stadt Tumanbay spielt und aus der Sicht von einem sehr diversen Cast an Charakteren gezeigt wird. Die Handlung setzt dabei weniger auf Action, sondern mehr auf politische Intrigen, dunkle Machenschaften im Hintergrund und Plänen in Plänen. Jedes der sehr kurzen Kapitel ist dabei aus der Sicht eines der Charaktere geschrieben, ähnlich wie bei George R.R. Martin oder Daniel Abraham. Das ist jedoch mein größter Kritikpunkt an diesem Buch und der Grund, warum es mir nicht so sehr gefallen hat. Die Kapitel sind einfach zu kurz, als das ein richtiger Lesefluss entstehen kann. Hat man sich gerade in die Person reinempfunden, wird man schon wieder auf die andere Seite der Stadt in einen komplett unterschiedlichen Handlungsstrang geworfen und muss sich erst einmal erinnern, wo genau man nun wieder ist. Auch wird sich innerhalb der Kapitel nicht an die Sicht des Charakters gehalten, der in der Überschrift genannt wurde. So springt der Erzähler des Öfteren in die Gedanken einer anderen Person, meist zum Ende einer Szene. Das ist zwar ein kleiner Kritikpunkt, der mich allerdings sehr gestört hat beim Lesen. "Die Stadt der Dolche" ist meiner Meinung nach eher für erfahrene Fantasy Leser, oder solche die größere Abschnitte in Folge lesen können. Nur so bekommt man einen einigermaßen guten Lesefluss hin. Wer dies schafft, wird mit einer an sich doch recht spannenden Geschichte belohnt, die, wie sollte es auch anders sein, mit einem gewaltigen Cliffhanger aufhört und Lust auf den zweiten Teil macht, der am 22 Juni unter dem Titel "Der vergiftete Thron" erscheint. Allen anderen, die auch des Englischs mächtig sind, würde ich eher den Podcast/Hörbuch empfehlen.

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