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Rezensionen zu
Wo auch immer ihr seid

Khuê Pham

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Khuê Phạm erzählt die Geschichte einer vietnamesischen Familie in verschiednen Strängen, springt dabei durch die Jahrzehnte, so dass der Leser nach und nach über dren Leben erfährt. So leben die Großeltern mit ihren Kindern in Vietnam; der älteste Sohn, Minh, wird 1968 nach Deutschland geschickt um dort zu studieren, wiederzukommen und der Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Aber manchmal läuft nicht alles wie geplant; Minh verliebt sich in Deutschland und kehrt nicht dauerhaft zurück. Seine Familie erlebt in Vietnam vieles, was sie nicht Minh erzählt und wandert in die USA aus. Nach dem Tod der Großmutter erhält Minhs dreißigjährige Tochter Kiều, die sich inzwischen Kim nennt, eine WA-Nachricht von ihrem Onkel; die Familie wird zur Testamentseröffnung eingeladen, da die Großmutter ein Schreiben verfaßt hat, welches vom ältesten Sohn verlesen werden soll. So sieht Kim ihre Verwandtschaft nach 15 Jahren wieder, entdeckt ihre Wurzeln und hinterfragt vieles, was sie bislang nicht interessiert hat. Khuê Phạm beschreibt die Situation während des Krieges und die Jahrzehnte danach kurz und intensiv. Nicht einfach nur im Hintergrund, sondern zuweilen auch sehr direkt erlebt oder erkennt man als Leser Situationen des Vietnamkrieges, sei es die Tet Offensive, Ansätze zu Umerziehungslagern, den Tag an dem nur Beatlessongs gespielt wurden unddie letzten Hubschrauberflüge der Amerikaner aus Vietnam heraus stattfanden, von Fluchtversuchen über Kambodscha oder auch von politischen Aktionen in Berlin zum Vietnamkrieg, die nicht im Namen aller Vietnamesen die „richtige Seite“ einnahmen. Besonders beeindruckend fand ich die Darstellungen der Hoffnung, des Familienzusammenhaltes und auch, dass man nicht in Gut oder Böse unterteilen konnte, dass jeder seine Sicht hatte und das Beste für alle wollte, sowohl in Vietnam als auch in Minhs Familie. Umso tragischer, dass vieles schief gelaufen ist, aus Stolz und auch aus der Sichtweise „Lieber schweigen als sich zu streiten“, was in Minhs Familie und auch im Vietnamkrieg zu vielen Mißverständnissen geführt hat. Die Sicht, auf wen man sich verlassen kann und selbst unterschiedliche politische Ansichten innerhalb der Familie zeigt so gut nachvollziehbar die Zerrissenheit der Familie und Nation auf. Mich haben die Beschreibungen und Zusammenhänge sehr beeindruckt; die Zerrissenheit sowie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft sowie der Verlust der eigenen Identität und das Erkennen nach langer Zeit. Die Aufarbeitung ist noch lange nicht vorbei; dieses Buch hilft nicht zu vergessen, sondern zu verstehen und zeigt zudem Folgen einer Migration auf die gesamte Familie auf. Ich spreche diesem Roman meine absolute Leseempfehlung aus.

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Sehr beeindruckendes Buch...

Von: PM

25.10.2021

Ein Buch, dass ich nur wärmstens empfehlen kann !

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Ich hatte keine Erwartungen und habe alles bekommen, was ich wollte. Es geht um unsere Protagonisten, die sich nicht mit ihrem Heimatland Vietnam anpassen kann und sogar nicht ihren richtigen Namen annimmt. Sie hat sich noch nie mit ihrem Heimatland und ihrer Familie und deren Geschichte beschäftigt, bis sich Ihr Onkel bei ihr meldet. Von da an beginnt sie alles über ihre Familie zu erfahren und erkennt, dass sie Vietnam mehr interessiert, als sie es für möglich gehalten hat. Der Schreibstil dieses Buches hat mich so mitgerissen, die Emotionen die rübergebracht werden und doch diese Sachlichkeit mit denen die Fakten des Vietnamkrieges beschrieben werden. Besonders gefallen hat mir die Rollenaufteilung und die Einblicke in die verschiedenen Perspektiven, es ist wirklich ein tolles Buch, was ich jedem weiterempfehlen würde.

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Ein besonderes Buch

Von: seelich_buchliebe

08.10.2021

Ich habe "Wo auch immer ihr seid" von Khuê Pham als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt bekommen. Herzlichen Dank dafür! Das Buch ist im btb Verlag erschienen, hat 300 Seiten und kostet 22,00 €. Die Protagonistin ist, die 30-jährige Ki`êu, die in Berlin lebt und sich für ihre Freunde nur Kim nennt. Ihre Eltern sind 1968 aus Vietnam nach Deutschland gekommen, aber Ki`êu hat sich nie groß für ihre Vergangenheit interessiert. Bis sie eines Tages eine Facebook-Nachricht von ihrem Onkel aus Kalifornien bekommt. Ihre Großmutter ist gestorben und die ganze Familie soll zur Testamentseröffnung in die USA reisen. Es wird einerseits eine Reise in die Vergangenheit und andererseits in eine neue Zukunft. Für mich war dieses Buch etwas ganz Besonderes und ich habe es sehr, sehr gerne gelesen. Es hat mich schockiert, berührt und gleichzeitig fasziniert. Die Geschichte von Ki`êu ist angelehnt an die Biographie von Khuê Pham selbst. Diese Tatsache verstärkt die Eindringlichkeit des Romans noch. Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Ki`êu in der Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit ihres Vaters und Onkels. Wir erfahren die Geschichte einer Familie, die den Vietnamkrieg mit all seiner Grausamkeit und Härte zu spüren bekommt. Ihr Vater, Minh, der 1968 für ein Medizinstudium nach Deutschland kommt, erlebt hautnah wie es ist ein "Fremder" zu sein und sich in einer neuen Kultur und Sprache zurechtfinden zu müssen. Viele Szenen haben mich mit ihrer Echtheit und Tiefe sehr berührt. Ich habe mich beim Lesen fast fremd in meinem eigenen Land gefühlt - so nah bin ich Minh in seiner Perspektive gekommen. Die Rückblenden in die Geschichte von Ki`êus Onkel waren nicht weniger eindringlich. Besonders die Szenen, in denen der Leser direkt den Vietnamkrieg miterlebt, haben mir den Atem stocken lassen. Alle Figuren des Romans sind sehr authentisch und echt und ich konnte sehr mit ihnen mitfühlen. Das Buch hat eine besondere Stimmung und eine sehr außergewöhnliche Tiefe, die schwer in Worte zu fassen ist. Gefallen hat mir darüber hinaus, dass alle Figuren eine Entwicklung durchmachen und in der Lage sind ihr Handeln und Denken zu reflektieren. In mir wird "Wo auch immer ihr seid" noch sehr lange nachhallen und ich werde es sicher noch mehrfach lesen in meinem Leben. Ein großartiger Roman! Ich möchte gerne mehr von Khuê Pham lesen.

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Irgendwann kommt wohl für jeden der Moment, in dem man gezwungen wird, sich mit seinen Wurzeln zu beschäftigen. Bei der Ich-Erzählerin Kieu ist eine Facebook-Nachricht von ihrem Onkel, der in Kalifornien lebt, der Auslöser. Zur Testamentseröffnung von Kieus verstorbener Großmutter trommelt er die gesamte Familie zusammen. Für Kieu, die als Kind vietnamesischer Einwanderer in West-Berlin geboren wurde, ist es eine Reise in die Fremde und zugleich zu sich selbst. Schon immer versuchte sie, deutsch zu sein und so behandelt zu werden. Wie unwohl sie sich daher in Gesellschaft ihrer Verwandten fühlt, kommt besonders beim gemeinsamen Essen zum Ausdruck. Was es heißt, zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen, kenne ich selbst nur zu gut. Dabei stellt man sich als Leser ganz ähnliche Fragen wie die Autorin selbst: Was steckt hinter dem Zerwürfnis zwischen ihrem Vater und ihrem Onkel? Zum Glück lässt uns Khuê Pham nicht im Unklaren und erzählt uns parallel die Lebensgeschichte der Brüder. Der eine konnte durch ein Medizinstudium in Berlin dem Vietnamkrieg entkommen, der andere nicht. In ihren persönlichen Schicksalen spiegeln sich sowohl die Brutalität und Folgen dieses Krieges als auch die ganz unterschiedlichen Sichtweisen wider, was mir sehr nahe ging. Auch sprachlich gefiel mir der Roman sehr gut. Khuê Pham setzt sich nicht nur intensiv mit ihrer eigenen Familiengeschichte, sondern auch mit Themen wie Kriegsschrecken, Entwurzelung und Identität auseinander, die leider nichts an Aktualität eingebüßt haben.

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Kieu, die sich selbst Kim nennt, weil sie ihren Namen nicht richtig aussprechen kann, ist 30 Jahre alt, Journalistin und lebt in Berlin. Ihre Eltern sind 1968 aus Vietnam nach Deutschland gekommen. Sie interessiert sich nicht für ihre Familiengeschichte und es hat sie immer gestört, dass ihre Familie nicht "richtig" deutsch ist. Ihr Onkel Son, der damals nach Amerika geflüchtet ist und in Kalifornien lebt, schickt ihr über Facebook eine Nachricht. Ihr Vater soll nach Kalifornien kommen, um bei der Testamentseröffnung der Mutter dabei zu sein. Ihre Geschwister können nicht und so fliegt sie mit ihren Eltern zu ihren Verwandten, die ihr fremd sind. Die Autorin erzählt die Geschichte aus drei Sichten, die von Kieu, ihrem Vater Minh und ihrem Onkel Son. Man erfährt durch die Brüder Minh (der vor dem Vietnamkrieg nach Deutschland zum Studieren ist) und Son ( der erst nach mehreren Fluchtversuchen nach dem Krieg, Vietnam verlassen konnte), wie unterschiedlich die politische Meinung des Geschehens in einer Familie auseinanderklaffen. Auch die vietnamesische Mentalität wurde mir näher gebracht. Es ist eine Geschichte von Krieg, Flucht und Neuanfang in einem fremden Land. Dieses Buch hat mich nicht nur sehr berührt, sondern auch sehr aufmerksam auf dieses Land und seine Geschichte gemacht, mit dem ich nun intensiver beschäftigen werde. Große Empfehlung von mir!

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eine beeindruckende Lebensgeschichte

Von: vascop_1

21.09.2021

In dem vorliegenden Buch hat die Autorin auf eine beeindruckende Weise ihre Familiengeschichte verarbeitet. Es wird im Wechsel aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei die Protagonistin aus der Ich-Perspektive erzählt, während die anderen Beiträge in der Erzählperspektive präsentiert werden. Der ständige Wechsel von Perspektive und Zeit erfordert äußerste Konzentration beim Lesen, wofür man jedoch durch eine beeindruckende Lebensgeschichte belohnt wird. Bei dem Familientreffen nach langer Zeit geht es um alte Konflikte und neue Herangehensweisen, die ausgiebig diskutiert werden. Als ganz zum Schluss das letzte Vermächtnis der Großmutter präsentiert wird, bedeutet dies für die gesamte Familie eine große Überraschung, mit der niemand gerechnet hätte. Fazit: Ein beeindruckendes Werk einer neuen Autorin, welches mich sehr nachdenklich zurücklässt.

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Mitreißend

Von: Nele22

19.09.2021

Der Debütroman der jungen Berliner Autorin Khuê Pham „Wo auch immer ihr seid“ wird in drei Erzählsträngen erzählt. Sie handelt von der Geschichte ihrer vietnamesischen Familie. Abwechselnd wird die Geschichte ihres Vaters Minh und ihres Onkels Son berichtet. Erst der Tod der Großmutter führt nach jahrzehntelanger Trennung zur Zusammenführung der Familienmitglieder. Auch werden Geheimnisse endlich aufgedeckt. Die Autorin hat einen besonders einfühlsamen und fesselnden Schreibstil. Sehr interessant sind auch die Einblicke in die Geschehnisse des Vietnamkrieges und dessen Folgen. Dieses Buch hat mich sehr gefesselt. Es war ein Lesehighlight für mich und ich kann es nur weiter empfehlen.

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