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Rezensionen zu
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.

Paula Hawkins

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Langatmig

Von: Kitty

17.07.2015

Inhalt Rachel wurde wegen einer anderen und ihrem Alkoholproblem von ihrem Mann verlassen und ist bei ihrer besten Freundin eingezogen. Sie fährt jeden Tag mit dem Zug und sieht weit mehr, als man sich das vielleicht denken könnte. Ihr Mann Tom hat jetzt alles, was Rachel immer haben wollte. Sie sinkt immer tiefer in die Alkoholsucht und kann sich mit ihrer Situation einfach nicht abfinden. Als sie irgendwann bemerkt, dass eine Frau vermisst wird, die sie vom Zug aus häufiger mal beobachtet hat, spitzen sich die Ereignisse zu. Nichts ist so, wie es zu sein scheint... Meine Meinung Der Titel ist bei diesem Buch Programm, denn mir kam es echt so vor, als würde ich mich auf eine Zugfahrt begeben, die beim Start aber nur sehr, sehr langsam in Fahrt kommt, weil der Lokführer wohl vergessen hat, die Bremse zu lösen. Auf den ersten Seiten habe ich Rachel kennen gelernt und wusste ehrlich gesagt gar nicht so genau, was ich mit ihr anfangen soll. Ich denke ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass sie kaputt ist. Seelisch labil und absolut gebrochen. Sie fährt mit der Bahn, beobachtet die Leute und Häuser, die an ihr vorbei rauschen und das Tag für Tag. Ich muss leider sagen, dass mich die ersten Seiten sehr gelangweilt haben, weil außer Zugfahren nichts passiert, was den Plot in irgendeiner Weise vorangetrieben hätte. Zudem fand ich die Protagonistin ziemlich anstrengend. Zu Beginn hatte ich noch Mitleid mit ihr, weil sie es echt nicht leicht hat, aber dieses Mitleid verschwand ziemlich schnell wieder. Rachel weiß eigentlich genau, dass der Weg, den sie eingeschlagen hat, kein gesunder und richtiger ist, aber sie macht nichts dagegen, sondern geht ihn einfach weiter. »Die Löcher in deinem Leben lassen sich nicht kitten. Man muss darum herumwachsen wie Bäume um Beton; man muss sich durch die Ritzen zwängen.« Zitat aus: "Girl on the train" Die gesamte Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Rachel und Anna, sowie aus der Sicht von der verschwundenen Frau erzählt. Beide bedienen sich der Ich-Form, was es mir eigentlich immer leichter macht, mich mit den Protagonisten zu identifizieren. Hier ist mir dies aber bedauerlicher Weise nicht gelungen. Wie oben schon erwähnt hatte ich Probleme mich mit Rachel anzufreunden und auch die vermisste Frau war mir zu keiner Zeit richtig nah. Paula Hawkins hat nicht nur die Erzähler immer mal wieder gewechselt, sondern es finden auch ständig Zeitsprünge statt, die mich manchmal ein bisschen aus der Bahn geworfen haben. Erst ab der Hälfte löste sich die Bremse des Zuges und bescherte mir dann doch endlich die Spannung, auf die ich so lange gewartet hatte. Die Ereignisse spitzten sich einfach so zu, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Ich war neugierig darauf zu erfahren, ob ich mit meiner Vermutung Recht hatte, oder ob ich vielleicht doch daneben lag. Wäre letzteres eingetreten wäre ich wirklich entzückt gewesen, so auf die falsche Spur gebracht worden zu sein, doch dann kam die Ernüchterung: Ich sollte Recht behalten. Das Ende hat mich in keinster Weise überrascht, denn ich kam, wie oben erwähnt, schon ziemlich früh dahinter, wer hinter allem stecken könnte und was da alles passiert ist, was ich schade finde, denn der Ansatz, den die Autorin da hatte, war zwar wirklich gelungen, allerdings mangelte es an der Umsetzung. Ich finde, man hätte aus dieser eigentlich gut durchdachten Story noch ein bisschen mehr rausholen können. Da kann mich der im Grunde genommen gute, flüssige Schreibstil der Autorin auch nicht drüber hinweg trösten. Fazit: Ich finde den Hype um dieses Buch ehrlich gesagt nicht gerechtfertigt. Girl on the train hat zwar einen wirklich guten Plot zu bieten, der meiner Meinung nach aber besser hätte umgesetzt werden können. Die Protagonistin empfand ich als anstrengend und auch der Anfang der Geschichte konnte mich nicht wirklich überzeugen, da er mir zu sehr in die Länge gezogen war und mich gelangweilt hat. Spannung taucht erst in der Mitte der Geschichte auf. Girl on the train endete für mich nicht überraschend. Ich fand es leider vorhersehbar.

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Ich habes dieses Buch als kostenloses Rezensionsexemplar über das Randomhouse-Bloggerportal erhalten. Vielen Dank dafür and die Randomhouse-Verlagsgruppe bzw. den Verlag blanvalet! Ich habe mich sehr auf Girl on the Train gefreut und stehe dem Buch jetzt, nach dem Lesen, irgendwie gespalten gegenüber. Es war zwar durchaus sehr spannend und wenn ich es gelesen habe wollte ich auch immer wissen wie es weitergeht, aber im Großen und Ganzen konnte es mich einfach nicht wirklich fesseln. Zum einen liegt das bestimmt an den Charakteren - ich konnte bis auf vielleicht das Opfer, Megan, niemanden in diesem Buch wirklich leiden, und obwohl das zwar einerseits sehr interessant ist, ist es auf Dauer auch irgendwie anstrengend. Dazu kam noch, dass ich im Grunde alle Charaktere etwas blass fand - das ist schade, da man bestimmt viel mit ihnen hätte machen können, hätte man ihnen etwas mehr Dimension gegeben. Die Geschichte war… verworren. Das hat es natürlich (fast) bis zum Ende spannend gehalten und ich bin wirklich erst sehr spät auf den Täter gekommen, aber ich hätte mir stellenweise doch einen deutlicheren roten Faden gewünscht. Ich hatte einfach öfter mal das Gefühl, dass sich alles irgendwie im Sand verläuft und wäre an diesen Stellen sehr froh gewesen, wenn ich zumindest hätte erahnen können, wo das Ganze denn ungefähr hingehen soll, oder einfach nur, was für einen Sinn das momentane Geschehen im Bezug auf die ganze Geschichte hat/haben soll. Alles in allem habe ich mir von dem Buch einfach mehr erhofft, vor allem, weil es unter Buchbloggern ja doch sehr stark gehyped wurde - wahrscheinlich hätte es mir ohne diese hohen Erwartungen sehr viel besser gefallen. Die Ansätze haben mir zwar sehr gut gefallen und auch mit dem interessanten Aufbau hätte man einiges machen können, aber so fiel es mir einfach schwer, mich wirklich tiefgehend für die Geschichte zu interessieren. Girl on the Train bietet ein recht unterhaltsames, keinenfalls langweiliges Leseerlebnis, konnte mich aber leider nicht ganz überzeugen.

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buchMeyer oHG

Von: Sonja Sillack aus Reinheim

16.07.2015

Gut zu lesen, spannend und ein überraschend rasantes Ende.

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Gutes Debüt mit kleinen Schwachstellen

Von: Buechernische

09.07.2015

Paula Hawkins Debüt wurde in den letzten Wochen in den höchsten Tönen gelobt. Von „Nr. 1 Bestseller aus England und den USA!“ bis „…einer der Top-Thriller des Jahres“ raste der Hype wie ein ungebremster TGV durch die Netzwelt. Keine Sorge, ich werde mich mit Zugmetaphern in dieser Rezension zurückhalten. Ob das Buch den hohen Erwartungen, die es im Vorfeld geschürt hat, gerecht werden kann? Ist der Hype gerechtfertigt? Gleich vorweg: In den meisten Fällen gehe ich solch überschwänglich beworbenen Büchern erst einmal aus Prinzip aus dem Weg. Zuletzt konnte ich dem fabelhaften Thriller »Die Falle« von Melanie Raabe nicht widerstehen, dessen Rechte bereits vor Erscheinen ins englischsprachige Ausland verkauft wurden und ebenso vielstimmig gelobt wurde – zurecht übrigens. Nachdem ich nun für eine ganze Weile nicht mehr zu Büchern aus dem Spannungsgenre gegriffen habe, war Paula Hawkins Debüt»Girl on the Train« schon das zweite Werk innerhalb kürzester Zeit, auf das ich durch den Lovelybooks Lesetag aufmerksam wurde. Ein Buch innerhalb eines Tages lesen? Das sollte machbar sein. Schlussendlich schaffte ich an besagtem Tag etwa die Hälfte des Debüts und beendete es schließlich in den darauffolgenden zwei Wochen. Die vergleichsweise lange Lesezeit war jedoch nicht etwa dem Buch selbst, sondern vielmehr meiner mangelnden Zeit in Kombination mit herrlich sonnigem Sommerwetter geschuldet. Der erste Blick auf das Cover deutet die ständige Bewegung des Zuges an, die Bewegungsunschärfe im Textbild unterstützt diesen Eindruck. Das Titelbild ist schlicht, passt jedoch sehr gut zum Inhalt des Buches. Den Untertitel allerdings hätte man sich getrost sparen können, zumal er noch nicht einmal passt. Warum immer dieser Drang zur Untertitelung? Ich verstehe das nach wie vor nicht. Aber nun gut. Bereits auf dem Cover wird dem Buch sein Genre zugeordnet: Roman. Während im Socialmedia oft vom Psychothriller gesprochen wurde, würde ich Hawkings Werk eher als Psychokrimi oder –drama einordnen. Für einen Thriller ist das Erzähltempo einfach zu langsam, als Roman würde ich »Girl on the Train« wiederum aufgrund der zahlreichen Spannungselemente nun auch nicht unbedingt bezeichnen. Die Autorin hat einen interessanten Schreibstil aus der Ich-Perspektive, der mich, wie ich ehrlich zugeben muss, doch sehr fasziniert und immer intensiver zwischen die Seiten gezogen hat. Hawkins weiß, wie man die stetige Neugier des Lesers auf das, was noch kommen mag, schüren muss. Das hat sie wirklich drauf, baut sie ihr verschachteltes Verwirrspiel nur sehr gemächlich auf. Erst nach einer rund 50-80 Seiten umfassenden Einführung und gleichzeitigen Demontage der Hauptfigur steigt die Spannungskurve zunehmend an und du hast als Leser das Gefühl, das Buch nicht mehr zur Seite legen zu können. Ich musste weiterlesen, Seite um Seite, neugierig und geradezu hungrig auf die zu erwartenden Geschehnisse. Egal wie müde die Augen sein mochten, der Fahrtwind des Buches zog mich wie ein Sog unbarmherzig mit sich. »Girl on the Train« ist ein packendes Verwirrspiel, voller subtiler Spannungsmomente, die mich immer tiefer in das Geflecht aus umnebeltem Alkoholzustand und klaren Momenten zog. Was ist nun Einbildung, was Realität? Was ist geschehen, wer hat seine Finger im Spiel? Mir fiel es doch recht schwer, das voneinander zu differenzieren – die Autorin hat also in diesem Punkt alles richtig gemacht. Außergewöhnliche Hauptfigur Ungewöhnlich ist auch die Protagonistin des Buches. Der Handlungsstrang baut auf Rachel auf, einer gebrochenen, dem Alkohol verfallenen und frisch geschiedenen Hauptfigur, die bei einer Freundin in der Wohnung untergekommen ist und sowohl sich selbst als auch ihrer Umwelt eine vermeintlich heile Welt vorgaukelt. Sie ist keine typische Heldin, charakterlich eher schwach, unberechenbar und zwischendurch schon beinahe etwas zu wehleidig. Rachel ist auf den insgesamt 448 Seiten vor allem damit beschäftigt, gegen sich selbst, ihre Gedächtnislücken und den ständigen Drang nach Hochprozentigem zu kämpfen. Manches Mal sorgte ihr Verhalten für Augenrollen meinerseits, hätte ich der Frau doch nur zu gerne mehrmals kräftig in den Hintern getreten. Ein Kritikpunkt, der den Lesespaß leider ebenfalls etwas dämpfte. Nichtsdestotrotz hat die Autorin wohl genau das bezweckt. Sie schuf mit Rachel einen realistisch wirkenden Charakter, deren Alkoholproblem überhaupt erst das entscheidende Element in diesem geschickt verknoteten Handlungsstrang darstellt. Die Erzählperspektive aus Sicht der Protagonistin im Wechsel mit zwei weiteren, für die Geschichte elementar wichtigen Figuren, sorgt dabei für kontinuierlich aufgebaute Spannung. Im Prinzip versinkt die Hauptfigur erst einmal im wirbelnden Strudel blasser Erinnerungsfetzen, welche sie nicht zuordnen kann. Im Laufe der Geschichte wird Teilchen für Teilchen des Puzzles langsam zusammengesetzt, der eine oder andere verwirrende Richtungswechsel eingeschlagen, bis die Auflösung schließlich Licht ins Dunkel der Geschehnisse bringt – allerdings ein Finale, das mir angesichts der vorher so kunstvoll verstrickten Handlungsstränge etwas zu banal erschien und daher schlussendlich für eine gewisse Ernüchterung sorgte. Irgendwie hatte ich mehr erwartet. Mein Fazit: Ein durchaus spannendes Psychospielchen aus der Perspektive einer gebrochenen Hauptfigur, welche mich jedoch zeitweise leider so nervte, dass der Lesespaß ein wenig abhanden kam. Dennoch gelang es der Debütautorin, mich an ihr Werk zu fesseln, wenngleich man von der finalen Auflösung nicht zuviel erwarten sollte. Wer wie ich selten zu einem Thriller, aber zwischendurch gerne zu einem spannenden Roman oder Psychokrimi mit verschiedenen ineinander verzweigten Handlungssträngen greift, der ist mit »Girl on the Train« ganz gut beraten. Thrillerfans werden eher weniger auf ihre Kosten kommen. Wer sich dessen bewusst ist, wird mit diesem Buch einige unterhaltsame Lesestunden erleben können. Um die Frage von vorhin noch einmal aufzugreifen, ob »Girl on the Train« dem Hype gerecht wird: Nein. Alles in allem eine empfehlenswerte Lektüre für zwischendurch, der ich aufgrund der Kritikpunkte noch gute 3,5 Leseherzen vergebe, doch als Highlight möchte ich dieses Debüt nicht bezeichnen.

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Meine Meinung Das Debüt von Paula Hawkins bekam schon sehr früh viel Aufmerksamkeit, auch von mir. Der Plot zog mich magisch an. Das Buch als solches wird aus drei verschiedenen Perspektiven und Zeitachsen erzählt. Beginnen tut die Geschichte aus der Perspektive des >girl on the train<, Rachel. Eine junge Frau, Anfang dreißig, die ihre Scheidung vor einigen Jahren noch nicht überwunden hat. Jeden Tag nimmt sie den gleichen Zug Richtung London, welcher jedes Mal ausgerechnet an der Stelle langsamer wird, wo sie früher einmal mit ihrem Exmann lebte. Doch nun lebt dieser dort mit seiner neuen Familie, was Rachel schwer verkraften kann und deshalb viel zu oft zum Alkohol greift. In der Monotonität ihres Lebens gibt sie sich immer öfter Tagträumen hin, in denen sie einem Paar, welches auch in einem der Häuser an den Gleisen lebt, andere Namen gibt. Mit voranschreiten der Handlung kommen zwei weitere Perspektiven hinzu, Megan und Anna. Megan ist die eine Hälfte des Paares, welches Rachel sich für ihre Heile-Welt-Fantasien ausgewählt hat. Anna ist die neue Frau an der Seite von Rachels Exmann. Was folgt, ist Rachels immer tieferer Fall in den Alkoholkonsum. Sie beginnt sich immer mehr in das Leben von Megan und Anna einzumischen, und meint Dinge zu sehen, die das perfekte Leben der Frauen ins wanken bringt. Eines Tages jedoch ist Megan auf einmal verschwunden, was auch durch die Medien geht. Und Rachel stattet der Polizei einen Besuch ab und bringt sich dadurch selber in Schwierigkeiten. Ich persönlich konnte mich mit den drei Frauen leider wenig anfreunden, was leider einen viel zu großen Einfluss auf meinen Gesamteindruck hatte. Figuren mit Ecken und Kanten ziehen mich immer an. Und obwohl mir die Lage von Rachel nahe ging, fehlte mir irgendwann das Verständnis für ihr Verhalten. Das ewige Gejammer strapazierte meine Geduld und meine anfängliche Empathie verlor sich mit jedem Schluck Alkohol von Rachel. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass sich die Autorin sehr viel mehr damit beschäftigte, Rachels Sauftouren auszuschlachten. Rachel, die immer wieder ein Weinchen nach dem nächsten kippte, um in ihrem Rausch eigene, wahnwitzige Antworten für Megans Verschwinden zu finden. Dadurch stockte für mein Empfinden die Handlung viel zu oft. Natürlich sind auch Anna und Megan weit davon entfernt, so perfekt zu sein, wie sie es ihrer Umgebung weismachen möchten. Und das ist die Intention der Autorin gewesen; die Spur zum Täter weiter streuen, so dass vom Leser jede Figur mindestens einmal unter Verdacht gestellt werden muss. Das ist Paula Hawkins sehr gut gelungen, denn ich habe während des Lesens fast jeden für das Verschwinden von Megan verantwortlich gemacht. Der Erzählstil gefiel mir in Gänze recht gut. Paula Hawkins hat mich, trotz einem Leerlauf, immer wieder gerne weiterlesen lassen. Ich wollte schlussendlich ja doch wissen, ob ich nun Recht behielt, oder nicht. Und natürlich wollte ich wissen, was genau mit den drei Frauen passieren wird. Das letzte Drittel war dann nochmal sehr packend und ließ mich bis spät nachts weiterlesen. Fazit Die allgemeine Begeisterung um Paula Hawkins’ Debüt wurde leider nicht komplett auf mich übertragen. Die Autorin hat definitiv ein Gespür dafür, dem Leser eine Gänsehaut zu verpassen. Zudem gab der Perspektivenwechsel dem Buch das gewisse Etwas. Was mich jedoch zunehmends ärgerte, waren die weiblichen Figuren in der Geschichte. Und auch ein, für mein Empfinden etwas zu schwacher Mittelteil, nahm dieser eigentlich gut getakteten Geschichte das (Fahrt)Tempo.

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Meine Meinung Das Debüt von Paula Hawkins bekam schon sehr früh viel Aufmerksamkeit, auch von mir. Der Plot zog mich magisch an. Das Buch als solches wird aus drei verschiedenen Perspektiven und Zeitachsen erzählt. Beginnen tut die Geschichte aus der Perspektive des >girl on the train<, Rachel. Eine junge Frau, Anfang dreißig, die ihre Scheidung vor einigen Jahren noch nicht überwunden hat. Jeden Tag nimmt sie den gleichen Zug Richtung London, welcher jedes Mal ausgerechnet an der Stelle langsamer wird, wo sie früher einmal mit ihrem Exmann lebte. Doch nun lebt dieser dort mit seiner neuen Familie, was Rachel schwer verkraften kann und deshalb viel zu oft zum Alkohol greift. In der Monotonität ihres Lebens gibt sie sich immer öfter Tagträumen hin, in denen sie einem Paar, welches auch in einem der Häuser an den Gleisen lebt, andere Namen gibt. Mit voranschreiten der Handlung kommen zwei weitere Perspektiven hinzu, Megan und Anna. Megan ist die eine Hälfte des Paares, welches Rachel sich für ihre Heile-Welt-Fantasien ausgewählt hat. Anna ist die neue Frau an der Seite von Rachels Exmann. Was folgt, ist Rachels immer tieferer Fall in den Alkoholkonsum. Sie beginnt sich immer mehr in das Leben von Megan und Anna einzumischen, und meint Dinge zu sehen, die das perfekte Leben der Frauen ins wanken bringt. Eines Tages jedoch ist Megan auf einmal verschwunden, was auch durch die Medien geht. Und Rachel stattet der Polizei einen Besuch ab und bringt sich dadurch selber in Schwierigkeiten. Ich persönlich konnte mich mit den drei Frauen leider wenig anfreunden, was leider einen viel zu großen Einfluss auf meinen Gesamteindruck hatte. Figuren mit Ecken und Kanten ziehen mich immer an. Und obwohl mir die Lage von Rachel nahe ging, fehlte mir irgendwann das Verständnis für ihr Verhalten. Das ewige Gejammer strapazierte meine Geduld und meine anfängliche Empathie verlor sich mit jedem Schluck Alkohol von Rachel. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass sich die Autorin sehr viel mehr damit beschäftigte, Rachels Sauftouren auszuschlachten. Rachel, die immer wieder ein Weinchen nach dem nächsten kippte, um in ihrem Rausch eigene, wahnwitzige Antworten für Megans Verschwinden zu finden. Dadurch stockte für mein Empfinden die Handlung viel zu oft. Natürlich sind auch Anna und Megan weit davon entfernt, so perfekt zu sein, wie sie es ihrer Umgebung weismachen möchten. Und das ist die Intention der Autorin gewesen; die Spur zum Täter weiter streuen, so dass vom Leser jede Figur mindestens einmal unter Verdacht gestellt werden muss. Das ist Paula Hawkins sehr gut gelungen, denn ich habe während des Lesens fast jeden für das Verschwinden von Megan verantwortlich gemacht. Der Erzählstil gefiel mir in Gänze recht gut. Paula Hawkins hat mich, trotz einem Leerlauf, immer wieder gerne weiterlesen lassen. Ich wollte schlussendlich ja doch wissen, ob ich nun Recht behielt, oder nicht. Und natürlich wollte ich wissen, was genau mit den drei Frauen passieren wird. Das letzte Drittel war dann nochmal sehr packend und ließ mich bis spät nachts weiterlesen. Fazit Die allgemeine Begeisterung um Paula Hawkins’ Debüt wurde leider nicht komplett auf mich übertragen. Die Autorin hat definitiv ein Gespür dafür, dem Leser eine Gänsehaut zu verpassen. Zudem gab der Perspektivenwechsel dem Buch das gewisse Etwas. Was mich jedoch zunehmends ärgerte, waren die weiblichen Figuren in der Geschichte. Und auch ein, für mein Empfinden etwas zu schwacher Mittelteil, nahm dieser eigentlich gut getakteten Geschichte das (Fahrt)Tempo.

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Girl on the Train

Von: Manuela Hahn

03.07.2015

Inhalt: Rachel, ist das *Girl on the Train* Tag für Tag pendelt sie mit dem Zug nach London, während dieser Fahrten kommt sie an ihrem früheren Wohnort vorbei, vorbei an dem Haus in dem sie einige glückliche Jahre mit Tom verbrachte und in dem dieser nach der Trennung mit seiner neuen Frau Anna lebt. Vorbei auch an einem Haus in dem ein anderes Paar, Jess und James, wie Rachel sie nennt lebt, Rachel kennt die Beiden nicht, phantasiert sich aber aus ihren flüchtigen Beobachtungen aus dem Zugfenster, die perfekte Idylle um das unbekannte Paar herum zusammen,bis Rachel eine Beobachtung macht die die Scheinwelt die sie sich um James und Jess aufgebaut hat zerbrechen lässt und Megan,wie Jess wirklich heißt, verschwindet. Meine Meinung: Was sich, geht man nach dem Klappentext , wirklich spannend anhört und ein bisschen an das Fenster zum Hof oder 16.50 Uhr ab Paddington erinnert, entpuppt sich leider nach einer Weile als recht zäh, hat mich die Erzählweise der Autorin zu Anfang noch begeistert, musste ich feststellen das sie für ein ganzes Buch, andere Leser mögen das anders sehen nicht taugt, zu sehr verliert sich Paula Hawḱins in den immer wiederkehrenden Beschreibungen von z.B. Rachels Alkohlproblemen. Ihre Charaktere sind alle nicht wirklich sympathisch, Rachel eine versoffene Stalkerin die sich nicht von ihrem Ex Tom lösen kann, Tom der sich nicht schämt mit seiner ehemalige Geliebten Anna im früheren gemeinsamen mit Rachel bewohntenHaus zu leben und sich als Lügner und Betrüger entpuppt, Megan die ebenfalls lügt und betrügt und eine mehr als dunkle Vergangenheit hat und dann noch Scott, den Rachel James nennt, natürlich hat auch er bei genauerem Hinsehen nur unangenehme Seiten.Nicht eine der Personen konnte bei mir Sympathien wecken, jeder war auf andere Art psychischen angeschlagen um es vorsichtig auszudrücken, vielleicht war es das fehlen von Sympahtie, das mich das Buch als leicht nervend empfinden ließ, denn es hat auch wirklich gute Aspekte, es wird aus drei Perspektiven erzählt, Rachel,Anna und Megan, erzählen wie sie die Tage erlebten, von Anna und Megan erfährt man was wirklich in ihrem Leben vorging, von Rachel das was sie aus dem Zugfenster heraus sah oder zu sehen glaubte und wie ihr Leben früher war, bzw. das was sie trotz alkoholbedingter Blackouts noch wusste und was ihr erzählt wurde. Gegen Ende fügen sich auch alle Fragmente zu einem klaren Bild zusammen (auch wenn mir ein Detail sehr unglaubwürdig schien) aber das reicht leider nicht für eine Leseempfehlung. Allerdings würde ich durchaus nochmal ein Buch der Autorin lesen, Paula Hawkins hat auf jeden Fall eine zweite Chance verdient.

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// Was passiert // Rachel fährt jeden Morgen mit dem Zug zur Arbeit. Und jeden Morgen bleibt die Bahn an einer gleichen Stelle an einer Ampel stehen, direkt an einer Reihenhaussiedlung. Mit der Zeit 'lernt' die junge Frau so die Bewohner kennen, allen voran 'Jess' und 'Jason', wie sie das Pärchen nennt, denkt sich Lebensgeschichten für sie aus und stellt sich vor, wie sie leben. Doch eines Tages verschwindet Megan, wie 'Jess' wirklich heißt, spurlos und Rachel könnte die einzige Person sein, die etwas Licht in die Ermittlung bringen könnte. Würde ihr denn jemand glauben... // Was ich denke// "The Girl on the Train" beginnt relativ ruhig: Rachel fährt jeden Morgen mit der Bahn in die Stadt zur Arbeit. Dabei beobachtet sie die Häuser und Menschen, die an ihr vorbei ziehen und denkt sich sogar Geschichten über sie aus. Ich gebe zu, das mache ich - als Pendler - auch. Okay, nicht in diesem Maße, aber manchmal frage ich mich schon, was der Anzug-Typ mir gegenüber wohl beruflich macht oder überlege, wie lange die Frau, die mir tagtäglich in der S-Bahn begegnet, zum Schminken braucht. Das ist aus meiner Sicht vollkommen normal. Selbst Rachels Obsession mit Jess und Jason fand ich nicht krank, eher amüsant. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass Rachel und ihr Leben keinesfalls normal sind. Denn die junge Frau ist bereits seit Monaten arbeitslos, nimmt aber dennoch jeden Morgen den Zug, um ihrer Mitbewohnerin vorzugaukeln, alles wäre beim Alten und sich dann an verschiedenen Orten zu betrinken. Sie ist Alkoholikerin. Und zudem immer noch nicht über die Trennung von ihrem Ex-Mann hinweg, der seit mittlerweile zwei Jahren eine neue Freundin bzw. Frau hat. Der Charakter Rachel hat in mir sehr zwiespältige Gefühle hervor gerufen. Auf der einen Seite hatte ich wirklich Mitleid mit ihr, aber dann haute sie so Sachen raus, über die ich nur den Kopf schütteln konnte. Ich konnte vollkommen nachvollziehen, warum ihr Ex-Mann nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte und dessen neue Frau Angst vor ihr hatte. Nächtlicher Telefonterror war da noch das Harmloseste. Ich muss sagen, so richtig anfreunden konnte ich mich mit Rachel nicht. Vielleicht lag es an diesen Extremen an Gefühlen, die sie bei mir ausgelöst hat... vermutlich ist es einfacher, Charaktere zu mögen, wenn sie klarer sind. Leider wurde ich auch mit den anderen Protagonisten nicht so richtig warm. Bei ihnen war ich zwar nicht hin und her gerissen, aber sie haben auch nichts in mir angestoßen bzw. angesprochen. Auch wenn ihr die Beweggründe von Tom (Rachels Ex-Mann), Anna (seine neue Frau), Scott ('Jason') und Megan ('Jess') zumeist nachvollziehen konnte, waren sie mir weitestgehend einfach egal. Das klingt jetzt alles ziemlich negativ und ich gebe zu, ich habe nach den ersten zehn, zwanzig Seiten kurzzeitig überlegt, das Buch weg zu legen. Aber ich bin niemand, der so schnell aufgibt, man weiß ja nie, was einen noch erwartet. Gerade vom Anfang sollte man sich ja nicht abschrecken lassen... und den fand ich bei "The Girl on the Train", ja, wie fand ich ihn? Nicht wirklich langweilig, aber auch nicht gerade gerade fesselnd. Die ganze Geschichte ist sehr ruhig, was mir zu Beginn ein paar Schwierigkeiten gemacht hat, doch mit der Zeit wurde meine Neugier doch geweckt. Denn so richtig losgehen tut die Geschichte erst, als Megan spurlos verschwindet. Rachel fühlt sich irgendwie involviert, hat sie 'Jess' und 'Jason' doch schon so lange 'gekannt' und bereits vorher den Verdacht, dass 'Jess' eine Affaire hat. Nur doof, dass ihr keiner glaubt. Was allerdings auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass sie fast durchgehend betrunken ist. Und es gibt noch ein Mysterium, das es zu klären gibt: was passierte mit Rachel in der Nacht, als Megan verschwand? Sie hat keine Erinnerung daran, ist am nächsten Morgen blutverschmiert aufgewacht und war anscheinend auch in der Gegend, wo Megan und auch Tom wohnen. Und ich muss sagen, auch wenn mir der Rest nicht so ganz gefallen hat, so fand ich das Buch doch spannend. Es hat mich zwar nicht vollkommen in den Bann ziehen können, aber abbrechen wollte ich es auch nicht mehr ;) Positiv fand ich auf jeden Fall auch, dass der Leser immer nur genauso viel wusste wie die Protagonisten. So kann man miträseln, seine eigenen Theorien aufstellen, die am Ende dann wieder komplett verworfen werden können. Ich mag einfach Bücher, in die man sich so reinsteigern kann. So fangen mich dann auch Geschichten, die mir ansonsten nicht ganz so gefallen. // Schlusswort // "The Girl on the Train" ist ein durchaus spannender Thriller, der mit einer reichlich kaputten Protagonistin daher kommt und dem Leser gleich zwei Rätsel aufgibt. Auch wenn ich mit den Charakteren so meine Probleme hatte, so konnte ich die Geschichte letztendlich doch genießen und musste sie zu Ende lesen. Für Fans von eher leisen Psycho-Thrillern kann ich eine totale Empfehlung aussprechen.

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