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Rezensionen zu
Klara und die Sonne

Kazuo Ishiguro

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Endlich habe auch ich es geschafft einen Roman des Nobelpreisträgers zu lesen. Tatsächlich liegt die Lektüre schon einige Zeit zurück, allerdings wirkt das Buch noch immer nach. Inhalt: Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte. Mein Eindruck: Zu Beginn des Romans erleben wir aus der Perspektive von Klara, einem hochentwickelten KI-Roboter die Welt. Sie befindet sich noch mit anderen KIs in einem Geschäft, wo man sie Kunden präsentiert. Sie beobachtet aufmerksam die Ereignisse draußen durch das Schaufenster. Das wirkte auf mich als Leserin zunächst einmal gewöhnungsbedürftig, da sie manches, was sie sieht, ungewöhnlich reduzierend bezeichnet, z.B. eine „Hundeleinenfrau“. Doch schnell gewöhnt man sich daran und vergisst oft, dass es sich um eine KI handelt und nicht um ein menschliches Kind. Als sie plötzlich von einem Kind als künstliche Freundin auserwählt wird, freut sich Klara und baut direkt eine Bindung zu dem Mädchen namens Josie auf. Doch sie wird in ein kompliziertes Netz aus familiären Verwicklungen hineingezogen, bei dem sich zeigt, dass die moralischen Abgründe der Menschen das eigentlich bedenkliche sind, während die KI moralisch gefestigter wirkt. Neben den persönlichen Beziehungen spielen auch die gesellschaftlichen Umstände eine Rolle. Die Gesellschaft ist – vielleicht wurde der Autor von der Coronazeit inspiriert- eine andere als die, die wir kennen. Allerdings erfahren wir nur bruchstückartig darüber, viele Informationen bleiben bis zum Ende offen, was ich schade finde. Es gibt in dieser Gesellschaft verschiedene soziale Schichten und ein Vertreter der „Ausgestoßenen“ ist Rick. Er ist ein interessanter Gegenspieler zu Josie Mutter. Die eigentliche Heldin bleibt jedoch Klara, die paradoxerweise als Stimme der Vernunft auftrittt. Fazit: Wenn man sich detaillierte Beschreibungen der technischen Ausstattung von KIs wünscht, ist man bei diesem Roman falsch. Er handelt wie alle Romane Ishiguros vom Leben selbst und den Sinnfragen, die es aufwirft. Als Leserin habe auch ich mir existenzielle Fragen gestellt, die von dem Inhalt des Romanes ausgehen, wie z.B. „Dürfen wir Menschen Gott spielen?“ oder „wo sind die Grenzen von KI“. Dieses Buch ist nichts für zwischendurch, da es passagenweise sehr traurig und an anderen Stellen sehr lustig ist. Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Übrigens wurde es auch im Literarischen Quartett vom 9.04.21 besprochen, zu sehen auf: https://www.zdf.de/kultur/das-literarische-quartett/dorn-zu-ishiguro-ltq-100.html

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Ich habe mir mehr vom Worldbuilding, dem Konzept der künstlichen Intelligenz und den Ishiguros üblichen Beobachtungen über die Menschheit erwartet. Mehr will ich nicht sagen und ihr solltet es selbst lesen, wenn ihr wollt oder Ishiguro magt!

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Ishiguro entwirft eine Zukunft in der künstliche Intelligenz eine große Rolle spielt. Sogenannte künstliche Freund:innen (KFs) werden erschaffen um Kindern als (Spiel-)Gefährten zu dienen. Wir begleiten die KF Klara von einem Laden, in dem sie zum Verkauf angeboten wird, zu der Familie dessen Kind sich Klara als Freundin aussucht. Wir sehen die Welt aus Klaras Perspektive und erfahren, was sie über das Innenleben und die Motivationen von Menschen denkt. Das menschliche Verhalten und innere Gefühlsleben wird von einer Außenstehenden betrachtet, was Ishiguro interessant und gelungen umsetzt. Meiner Meinung nach ist das eine spannende Art sich der Frage "Was ist Liebe?" zu nähern. Die Idee und Handlung sind recht simpel, doch auf die richtige Art und Weise elegant ausgearbeitet, sodass alle vorkommenden Personen wie realistische Menschen wirken, die eigene Motivationen haben. Obwohl Klara ihre anfängliche Naivität im Verlauf der Geschichte ein wenig ablegt, bleibt sie aber trotzdem eine recht langweilige Protagonistin, die nur das Wohl ihres Kindes im Kopf hat. Erkenntnisgewinn oder Reflektion ihrerseits bleiben aus. Ishiguro entwirft somit eine Welt, in der Roboter dann vielleicht doch nichts anderes sind als Maschinen? Da Klara jedoch durchaus andere Erkenntnisse und Gefühle hat, hätte ich mir eventuell auch mehr Exploration ihrer eigenen Rolle gewünscht. Dennoch ein sehr gelungener Roman, der Denkanstöße aufzeigt und gerne von mir gelesen wurde.

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Liest man einen Roman von Kazuo Ishiguro, so kann man sich einer Sache sicher sein: Man wird viele neue Denkanstöße daraus mitnehmen. Der Autor beschäftigt sich nämlich gerne mit den kleinen und großen Fragen des Lebens, nicht selten durchzogen von philosophisch komplexen Untertönen. Auch in „Klara und die Sonne“ geht es um eine solche Thematik, in diesem Fall den Blick auf die Menschheit – und zwar aus den Augen einer künstlichen Intelligenz. Die titelgebende Klara, geschaffen um Jugendliche auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten, fristet ihr Dasein im Schaufenster eines Spielwarengeschäfts, bis sie eines Tages von Josie als zukünftige „Freundin“ ausgesucht wird. Fortan lernt sie, was es bedeutet zu leben und unter Menschen zu sein. Kazuo Ishiguro hat eine Vielzahl an interessanten und aktuellen Themen angeschnitten, die meisten von ihnen dann aber zu wenig ausgeführt (natürlich irgendwo auch nachvollziehbar, da die Seitenzahl begrenzt ist). Ich persönlich hätte es hier tatsächlich lieber gesehen, hätte er sich z. B. nur zwei Schwerpunkte gesetzt und diese jedoch ausführlich und tiefgehend behandelt. Vielleicht ist aber auch gerade dies die große Stärke des Autors; er gibt nur Einblicke in die von ihm erschaffenen Welten, stupst sanft in bestimmte Richtungen und überlässt alles andere der Interpretation des Lesers. Ich sehe in diesem Stilmittel auch eine Parallele zu unserem Alltag, denn gerade in Bezug auf unsere Mitmenschen wissen wir doch sehr wenig. Wir können nur erahnen, vermuten und vor allem versuchen zu verstehen, wie ein anderer Mensch sich fühlt und was in ihm vorgeht. So gesehen könnte, wenn das nun nicht zu weit führt und ich nicht grandios daneben liege, Klara als Metapher für unser eigenes Verhalten angesehen werden. Ich empfehle diesen Roman allen, die gerne über unsere Existenz sinnieren.

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Wenn gekaufte und künstliche Freunde die Kindheit prägen, dann liest du vermutlich gerade "Klara und die Sonne" vom Literatur Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro. In diesem Buch geht es nämlich genau darum: die Technik ist so weit vorangeschritten, dass Künstliche Intelligenzen, oder kurz KIs, in Robotern zum Einsatz kommen, die von gutverdienenden Eltern als Freunde für ihre Kinder gekauft werden. Ziel ist es, dass diese klugen Roboter zu künstlichen Freunden, also KFs, für diese Kinder werden und ihnen beim Erwachsenwerden zur Seite stehen. Sind wir mal ehrlich, die Pubertät ist ein Albtraum, ich weiß nicht, ob eine Maschine das besser machen kann. Wie gut das Ganze bei Josie, dem Mädchen, bei dem die KF Klara einzieht, funktioniert, erfährt der Leser im Buch. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Klara erzählt. Jede künstliche Intelligenz ist künstlich individuell - so auch Klara. Sie liebt zwar, wie all ihre Artgenossen, die Sonne, aus der sie ihre Energie schöpft, aber Klara prägt vor allem eine sehr gute Auffassungs- und Beobachtungsgabe, was im Verlauf der Geschichte immer wieder deutlich wird. Diese macht aber vor allem Klaras Gedankengänge so interessant, regt aber gleichzeitig zum Nachdenken an. Sie hält dem Leser regelrecht den Spiegel vor, indem sie beschreibt, wie sie die Menschen und deren Gesellschaft sieht. Sie zieht interessante Schlüsse und lernt so immer mehr, wie sie selbst "menschlicher" werden kann. Von Gesten bis hin zur Verarbeitung und dem Verstehen von Gefühlen, findet sich hier so ziemlich alles. Während der Schreibstil durch diese Sichtweise besonders ist, war er anfangs für mich auch ein bisschen anstrengend, bis ich mich damit richtig zurechtgefunden habe. Dann las sich die Geschichte aber sehr flüssig und schnell. Ein bisschen schade ist dabei aber, dass doch einige Fragen aufkommen, die im Buch nicht geklärt werden. Generell verschont Ishiguro den Leser zwar mit technischen Fakten, die man nur schwer versteht, dafür ist die gesamte Geschichte aber auch recht oberflächlich und dümpelt meist vor sich hin. Sie birgt noch viel mehr Potenzial, das hier leider verschenkt wurde. An vielen Stellen hätte ich mir wesentlich mehr Tiefe gewünscht, die leider nirgends zu finden war. Dennoch ist dies eine schöne Geschichte, die durchaus zum Nachdenken anregt. Regelrecht ein Kinderbuch für Erwachsene, das diesen beibringt, die Welt vielleicht mal wieder aus "kindlicheren" Augen zu betrachten und die eigene Lebensweise vielleicht zu überdenken. Gerade auch, weil sehr aktuelle Themen angesprochen werden, wie Umweltverschmutzung und den Drang, immer auf dem technisch neusten Stand sein zu wollen.

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Klara ist eine sogenannte KF, eine künstliche Freundin für einen jungen Menschen. Gemeinsam mit anderen Robotern beobachtet sie die Welt außerhalb des Schaufensters. Bis der Tag kommt, an dem Klara "ihren" Menschen findet und ein neues Zuhause erhält – bei dem Mädchen Josie, das an einer seltsamen Krankheit leidet. Nun muss Klara lernen, dass sie viel weniger über Menschen weiß, als sie dachte ... Wie schon in seinen vorherigen Büchern, stellt Kazuo Ishiguros auch in diesem Buch sein großes Talent unter Beweis, Leichtigkeit und Schwermut miteinander zu verbinden. Wir erleben die ganze Geschichte ausschließlich aus Klaras Sicht, welche unvoreingenommen und ohne zu werten, aber stets hinterfragend auf die Welt und die Menschen blickt. Allerdings sind die Fragen, die Klara sich stellt, nicht dieselben, die wir stellen würden. Daher bleiben viele Hintergründe der dystopischen Welt, in der Josie und ihre Familie leben, unerklärt und vage. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Zwischenmenschlichen und dem, was in dem Raum zwischen Mensch und KI entsteht, ohne ausgesprochen zu werden. So wird nicht nur Klaras Leben, sondern anhand der Leerstellen rings um die freundliche KI, deren Horizont begrenzt ist auf das, was sie selbst herausfinden kann, eine zweite Geschichte erzählt – nicht mit Worten, sondern mit Schwingungen, mit Andeutungen und Anstößen, weiter zu denken, als es geschrieben steht. Das alles wird nicht hinter komplizierten Formulierungen und überraschenden Verzwickungen versteckt, sondern offen ausgebreitet und ebenso leichtfüßig wie niederdrückend erzählt. Klaras Gedanken und ihre stellenweise Naivität sind berührend. Allerdings hätten wir uns ab der Mitte doch ein klein wenig mehr Hintergrund oder Ausschmückung gewünscht. Das ist zwar nicht wirklich nötig, um der Handlung folgen zu können, hätte uns aber etwas glücklicher gemacht. So blieb das Ende ebenso schwebend wie die ganze Geschichte selbst und hinterließ neben Nachdenklichkeit auch ein bisschen Frustration. Unser Fazit: Ein nachdenklicher, ruhiger Roman, der dennoch fesselt und im Gedächtnis bleibt, deshalb erhält "Klara und die Sonne" von uns 4 von 5 Sternen.

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Heute gibt es endlich die #rezension zu #klaraunddiesonne (#klaraandthesun) Von #kazuoishiguro #literaturnobelpreisträger Aus dem Englischen von Barbara Schaden Am 02.03.21 beim #blessingverlag @penguinrandomhouse erschienen 350Seiten 24,00€ Vielen Dank noch mal an der Stelle für das #rezensionsexemplar. Aufmerksam auf diesen Roman bin ich durch @matzevor und @karo_liest geworden, in der Buchhandlung wäre ich vermutlich aufgrund des unscheinbaren Covers vorbei gegangen. Der Autor war mir vorher auch noch nicht bekannt. Lasst euch aber von dem schlichten Cover nicht täuschen. Die Thematik der Chancen und Grenzen künstlicher Intelligenz und die Frage nach der Substanz der Menschlichkeit haben es in sich. Und den schlichten, stimmungsvollen, dennoch unaufgeregten Schreibstil mochte ich direkt: So war ich von der ersten Seite, vom ersten Satz in der Geschichte um Clara, der künstlichen Freundin von Josie, drin, welche das junge Mädchen beim Erwachsenwerden und bei der Bewältigung ihrer undefinierten Krankheit unterstützen soll und dabei ein dunkles Familiengeheimnis aufdeckt.... Spannung pur – und das, ohne spannend sein zu wollen... i like! Ich habe mich gefragt, ob das Sinn ergibt, dass ich als Leserin sehr mit der Protagonistin und Erzählerin Clara – die eben kein Mensch ist– mitfühle... so sehr mir der Verstand gesagt hat, dass das Quatsch ist, so sehr wehrte sich das Herz gegen die „nicht–menschliche“ Behandlung... Leserlenkung at its best :) Dystopische Elemente tauchen in dieser fiktiven Welt auf, in der der Leser/ die Leserin aufgefordert ist, mit eigener Fantasie Lücken zu füllen. Klassifikationen oder andere Strukturen der Orientierung fehlen: So wird gesagt, dass es unterschiedliche Gesellschaftensschlichten gibt, diese aber nur minimal ausgeführt, ebenso gibt es beispielsweise keine Handys oder Tablets, sondern elektronische „Rechtecke“. Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch Kritik hätte – der Rotstift zappelt schon wieder neben mir auf dem Tisch herum – nein, ich mache auch vor Nobelpreisträgern keinen Halt.. Das Verhalten von Josie war für mich an einigen Stellen nicht hundertprozentig nachvollziehbar, vor allem gegen Ende. Auch die stilistisch motivierte Großschreibung spezieller Adjektive bleibt mir unverständlich. Wer von euch kann mir da Starthilfe geben? Mein Motor springt hier nicht an. Für mich wird es auf keinen Fall das letzte Buch von dem Autor sein und ich kann es euch trotz der kleinen Kritikpunkte sehr ans Herz legen. Habt ihr Bock? Habt ihr schon was von dem Autor gelesen? Ich warte gespannt auf Empfehlungen.

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In seinem neuen Roman “Klara und die Sonne” zeichnet Kazuo Ishiguro eine Welt, in der sich hochentwickelte künstliche Intelligenzen um einsame Jugendliche kümmern, in der gute Bildung fast unerschwinglich teuer geworden ist und Kinder je nach Wunsch und Geldbeutel genetisch verbessert werden. Aus der Sicht der Ich-Erzählerin Klara stellt sich diese Welt vor allem als Ort der Nicht-Kommunikation und der mangelnden Sozialkompetenz bei den Jungmenschen dar – kein Wunder, wenn Schulunterricht, Kontakte mit Gleichaltrigen und Zuwendung der Eltern fast nur noch online stattfinden. An manchen Stellen etwas sehr schwülstig und melodramatisch-philosophierend erzählt, ist “Klara und die Sonne” dennoch ein starkes Plädoyer für mehr Menschlichkeit im Miteinander. Dass die scheinbar nur noch durch künstliche Intelligenzen vermittelt werden kann, ist Kazuo Ishiguros bitterböse Pointe.

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