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Rezensionen zu
Die Telefonzelle am Ende der Welt

Laura Imai Messina

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

"Mit denen zu reden, die nicht mehr da waren, dachte sie, könnte ja vielleicht nicht schaden. Sie musste nur akzeptieren, dass die Hände nichts berühren würden, dass die Kraft der Erinnerung stark genug war, um Lücken zu füllen, und dass die Freude zu lieben sich nicht darauf konzentrierte, Liebe zu empfangen, sondern nur, sie zu geben." - S. 77 ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Yui hat im Tsunami, der 2011 Japan verwüstete, ihre kleine Tochter und ihre Mutter verloren. Auch wenn sie ihr Leben weiterführt, Radiosendungen moderiert und ihren Körper irgendwie am Leben hält, kehren die traumatischen Erinnerungen immer wieder zu ihr zurück. Als sie vom "Telefon des Windes" hört, das abgelegen auf einem Berg von vielen Trauernden aufgesucht wird, um dem Wind und angeblich auch den Stimmen der Vergangenheit zu lauschen, entschließt sie sich, diesen Ort zu besuchen und trifft dabei auf höchst unterschiedliche Menschen, die Verluste zu verarbeiten versuchen. Während die einen wütend sind und in den Hörer schreien, stehen die anderen nur schweigend da oder bringen es, so wie Yui, zunächst gar nicht über sich, die Telefonzelle überhaupt zu betreten. Es braucht Zeit und viele Gespräche und Spaziergänge im Garten, bis Yui langsam beginnt, wieder so etwas wie Hoffnung zu verspüren. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Etwas so individuelles wie Trauer in Worte zu fassen, ohne unsensibel oder zu allgemein zu sein, stelle ich mir unheimlich schwierig vor. "Die Telefonzelle am Ende der Welt" ist ein Buch, das dem Schmerz Raum gibt und ihn nicht kleinredet, aber trotzdem ein leises, hoffnungsvolles Gefühl beim Lesen hinterlässt. Mit großem Fingerspitzengefühl für die unterschiedlichen Figuren und zarter, metaphorischer Sprache beschreibt Laura Imai Messina mit viel Geduld und Zeit für kleine Details, wie Freude auch nach schrecklichen Erlebnissen vielleicht wieder möglich ist. Gerade angesichts der Bilder der Unwetterkatastrophe hier haben mich die Schilderungen vermutlich noch etwas mehr berührt, als sie es sowieso getan hätten. Ich war sehr ergriffen und kann euch das Buch empfehlen, wenn ihr euch der Thematik gerade gewachsen fühlt.

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Meine Meinung: Ehrlicherweise ist dies hier ein Buch, welches ich beinahe abgebrochen hätte. Es war einfach kein Buch, was ich in meiner derzeitigen Stimmung ertragen konnte. Ich bin aber froh, dass ich es nicht getan habe. Dieser Roman handelt von einer Telefonzelle in Japan und verschiedenen Personen, die diese besuchen. Der Hörer ist aber lediglich mit dem Wind verbunden, sodass man dort mit seinen Verstorbenen reden kann. In dem Buch lernen wir aber nicht nur die Protagonisten kennen, sondern bekommen auch einige der anderen Schicksale mit, die die Menschen zu der Telefonzelle treibt. Das Buch erzählt von Trauer in all seinen Facetten. Den körperlichen Auswirkungen, den seelischen, den psychischen und den gesellschaftlichen. Gleichzeitig wird auch über die verschiedenen Arten zu trauern erzählt und auch die verschiedenen Gründe dazu. Denn nicht immer ist es der Tod eines Menschen, der einen in tiefe Trauer stürzen kann. Ganz besonders interessant fand ich die verschiedenen Wege mit der Trauer umzugehen. Nicht jeder weint und verkrümelt sich. Es ist ein sehr intimes Gefühl, dass bei jedem einzigartig ist. Ich möchte noch etwas zu der Atmosphäre des Romans sagen, die auch der Grund war, dass ich mich zuerst so schwer damit getan habe. Sie ist wirklich sehr melancholisch und schwermütig, was natürlich bei dem Thema auch passend ist. Jedoch hätte mich diese Grundstimmung über ein ganzes Buch hinweg regelrecht depressiv gemacht. Gerade als ich mit meiner Mutter darüber sprach und vor lauter Schwermut auch eine Träne verdrücken musste, änderte sich die Stimmung der Geschichte. Ab der Mitte und bis zum Ende (das Buch ist hier auch in einen zweiten Teil unterteilt) hin wird die Geschichte deutlich angenehmer und positiver, ja nahezu hoffnungsvoll. Insgesamt ist dieser Wechsel und diese Entwicklung dorthin auch stimmig, denn so starke Gefühle und große Wunden, wie der Verlust geliebter Menschen, braucht einfach seine Zeit. Sehr schön fand ich auch die kleinen Einschübe zwischen den Kapiteln. Nach jedem Abschnitt wird ein Detail genauer erleuchtet. Dort finden sich zum Beispiel Playlisten, Aufzählungen der gegessenen Süßigkeiten, Kinderzeichnungen oder Gesprächsfetzen, sodass die Charaktere sehr echt und lebensnah erscheinen. Von so etwas wünsche ich mir gerne mehr. Man muss also sagen, es ist ein Buch, für das man gerade stark genug sein muss und irgendwo auch in Stimmung dazu. Man liest es nicht mal eben weg, da es starke Gefühle heraufbeschwört und sehr zum Nachdenken anregt. Vielleicht bietet es auch Raum zu Diskussionen und Leserunden, zumindest wenn man sich etwas besser kennt Ich rate auch dazu das Buch nicht in der Öffentlichkeit zu lesen, zumindest nicht, wenn ihr so emphatisch seid wie ich. Man wird euch die Schwermut ansehen können. Gesamtwertung: 4/5 😺 Cover: 😺😺😺⚪⚪ Schreibstil: 😺😺😺😺⚪ Figuren: 😺😺😺😺⚪ Spannung: 😺😺😺⚪⚪ Atmosphäre: 😺😺😺😺😺 Gefällt dir, wenn: dir nach schwerer Kost ist, der Umgang mit Trauer dich interessiert, du ein letztendlich hoffnungvolles Buch suchst

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Bezaubernd!

Von: JS Booklover

15.07.2021

Japan: Um die Wunden eines Lebens zu heilen, braucht es einen ganz besonderen Ort. Am Hang des Kujirayama steht inmitten eines großen Gartens das Telefon des Windes. Jahr für Jahr kommen Tausende Menschen hierher, um mit ihren Liebsten im Jenseits zu sprechen. Als sich ein gewaltiger Wirbelsturm ankündigt, reist aus Tokio eine junge Frau an, entschlossen, den Garten um jeden Preis aufzusuchen. Es ist eine tragische Geschichte die man nicht einfach nur liest, über einen Ort namens Ōtsuchi den es wirklich gibt. Basierend auf einer wahren Begebenheit, der am 11. März 2011 von einem katastrophalen Tsunami am schwersten betroffen war. Dieses Buch hat mich auf eine sehr emotionale Reise entführt, die ich Stück für Stück gelesen habe. Teilweise sind beim Lesen die Tränen geflossen, weil ich so sehr ergriffen war und es noch immer bin. Das Buch hallt nach und wird unvergessen bleiben.

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Japan. Ein einsamer Garten direkt am Meer. Eine Telefonzelle, in der man dem Rauschen des Windes ebenso lauschen kann, wie auch den Stimmen bereits Verstorbener. Hier lernt Yui, die ihre Mutter und dreijährige Tochter durch den Tsunami verloren hat, Takeshi kennen. Takeshi ist Witwer und reist immer wieder hier her, um über diese besondere Telefonzelle (die es übrigens wirklich zu geben scheint) mit seiner verstorbenen Frau sprechen zu können. Es klingt nach einer traurigen Geschichte. Und irgendwie ist es das auch. Andererseits auch wieder überhaupt nicht. Denn diese Geschichte verbindet Trauer mit Hoffnung. Menschen lernen ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Und bekommen so wieder neuen Lebensmut. „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ hat mich gut unterhalten und in eine fremde Welt reisen lassen. Wenn auch Yui mir bis zum Ende des Buches nicht wirklich nahekam, sondern eher auf Distanz blieb. Ach übrigens…: Riesengroße Coverliebe 💚

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Schöne Geschichte für ein paar Sommertage

Von: bookaholic_me

05.07.2021

In Japan gibt es eine Telefonzelle, wo Menschen mit Verstorbenen reden können. Es ist für sie eine Art Trauerbewältigung. Eine total schöne Idee eigentlich. Das Buch zeigt am Ende jedes Kapitels so kleine Anekdoten noch zur Geschichte, was ich total süß fand. Zum Beispiel bei Kapitel 16: "(Nie benutzte) Dinge, die Yui für ihre Tochter gekauft hatte, und die sie im Haus wiederfand". Und dann werden da acht Dinge aufgezählt, was das Ganze auch authentisch macht. Fand ich richtig schön. Man schwelgt damit quasi noch in Erinnerung. Geschichte ist teils sachlich beschrieben und die Gefühle zwischen Yui und Takeshi werden nur so ansatzweise greifbar. Man begleitet die beiden durch einen Erzähler, der kein Teil der Handlung ist. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es war zwar kein Highlight, dennoch kann ich es empfehlen für eine sommerliche Strandlektüre.

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In einem Garten am Meer, irgendwo am Ende der Welt (zumindest für uns Europäer), steht eine Telefonzelle. Nicht angeschlossen. Dennoch kommen seit dem Tsunami 2011 täglich viele Menschen an diesen Ort. Denn wie schon die Autorin schreibt: „Nimmt man den Hörer ab, kann man dem Wind lauschen – und den Stimmen der Vergangenheit.“ Wunderschön und poetisch schreibt sie über all die Menschen, die den Hörer abnehmen, um mit ihren verstorbenen Angehörigen (vorrangig denen, die beim Tsunami 2011 ums Leben kamen) zu sprechen. Auch Radiomoderatorin Yui reist zu der Telefonzelle, denn sie hat damals sowohl ihre Mutter als auch ihre Tochter verloren. Dort trifft sie auf den Arzt Takeshi. Auch sein Leben hat ihm vieles abverlangt. Doch gemeinsam fassen die beiden wieder neuen Mut. Laura Imai Messina lässt uns aber nicht nur auf Yuis und Takeshis Schicksal (zurück)blicken, sondern auch auf das zahlreicher anderer Menschen, die Verluste verarbeiten müssen. Und das in sehr poetischer und angenehmer Art und Weise. Und so erschütternd und traurig die Schicksale der Menschen auch sind, schafft sie es trotzdem aus diesem Buch einen ruhigen, lesenswerten Roman zu machen, der eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringt. Die Sprache ist klar, die Autorin malt keine großartigen Bilder, man muss sich schon selbst ein wenig anstrengen, aber man bekommt Hintergrundwissen. Ich habe mir sagen lassen, dass das typisch japanisch ist, auch wenn die Autorin gebürtige Europäerin ist. Wirklich interessant fand ich nämlich die Zwischeninformationen. Man erfährt vieles über Land und Leute, Traditionen – das macht Lust darauf mehr über ein Land zu lernen, von dem ich persönlich so wenig weiß. Ein schönes Buch zum Thema Verlust, Mut, Neustart und Liebe. Fazit: Ein berührender Roman über Verlust, Mut und Liebe in beeindruckendem Setting. Die Telefonzelle am Ende der Welt ist eine reale, aber fantasievolle Geschichte.

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Emotional und berührend

Von: Laura

23.06.2021

„Die Telefonzelle am Ende der Welt“ ist von einer wahren Geschichte inspiriert. Von Tokio aus ist es ein Tagesausflug zum Garten mit der Telefonzelle am Ende der Welt, das sogenannte Telefon des Windes. Jährlich reisen bzw. pilgern Menschen dahin um den Hörer abzuheben und dem Wind zu lauschen, sowie den Stimmen der Vergangenheit. Das Telefon wird benutzt um ein letztes Mal mit verstorbenen Angehörigen zu reden. Die Protagonistin Yui reist nach dem Tsunami 2011 dorthin. Sie hat bei der Naturkatastrophe ihre Mutter und Tochter verloren. In dem Garten trifft sie Takeshi, welcher seine Frau verloren hat. Beide versuchen ihre Traumata zu überwinden und weiterzuleben. Das Buch ist sehr emotional. Man erfährt als Leser*in einige verschiedene Schicksale und trifft viele Charaktere, welche alle versuchen mit dem Verlust klar zu kommen. Das Thema Trauern und der Umgang mit Verlust ist ein Schwerpunkt im Buch und mit Liebe zum Detail beschrieben. Schon alleine der unterschiedliche Umgang von Yui und Takeshi mit dem Telefon zeigt zwei der möglichen Formen des Umgangs mit Verlust. Nach jedem Kapitel der Geschichte folgt ein kurzes Kapitel, welches eine Besonderheit aufgreift. Beispielsweise was in die Frühstücksbox gepackt wird oder die Adresse einer Buchhandlung. Der Schreibstil ist fließend und ruhig. Jedoch besitzt das Buch nur wenig Bildsprache und bezieht sich mehr auf die emotionen Ebene. Der Spannungsbogen verläuft langsam, dies schadet jedoch der Geschichte nicht. Insgesamt gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne. Eine ruhige Geschichte, die dem/der Leser*in die japanische Kultur nähe bringt und eine Bandbreite an Gefühlen auslöst. Vor allem solltet ihr in diesem Buch auch das Nachwort der Autorin lesen.

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Meine Meinung zur Autorin und Buch Eine sehr Emotionale und wunderschöne Geschichte, über den Verlust und die Trauer geliebter Menschen. Sehr Einfühlsam und mit viel Fingerspitzengefühl, hat die Autorin diesen Roman geschrieben. Es geht um die Verarbeitung der Trauer, um neuen Mut zu Schöpfen für einen Neuanfang, den das Rad der Welt dreht sich unaufhörlich weiter, und nimmt keine Rücksicht auf unsere Gefühle, den unendlichen Schmerz. Das alles hat die Autorin so wunderbar erzählt, eine Roman der einem die Kraft und Zuversicht wiedergegeben kann. So eine Telefonzelle wünschen sich bestimmt viele, es ist aber auch ein Zeichen auf die innere Stimme zu hören, und dem Wind und Gesang der Vögel zu lauschen. Mich hat die Geschichte rund um Yui und den Arzt Takeshi, sehr berührt.

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