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Rezension zu
Die Telefonzelle am Ende der Welt

Melancholisches Meisterwerk mit hoffnungsfroher Botschaft

Von: BücherKatzja
28.07.2021

Meine Meinung: Ehrlicherweise ist dies hier ein Buch, welches ich beinahe abgebrochen hätte. Es war einfach kein Buch, was ich in meiner derzeitigen Stimmung ertragen konnte. Ich bin aber froh, dass ich es nicht getan habe. Dieser Roman handelt von einer Telefonzelle in Japan und verschiedenen Personen, die diese besuchen. Der Hörer ist aber lediglich mit dem Wind verbunden, sodass man dort mit seinen Verstorbenen reden kann. In dem Buch lernen wir aber nicht nur die Protagonisten kennen, sondern bekommen auch einige der anderen Schicksale mit, die die Menschen zu der Telefonzelle treibt. Das Buch erzählt von Trauer in all seinen Facetten. Den körperlichen Auswirkungen, den seelischen, den psychischen und den gesellschaftlichen. Gleichzeitig wird auch über die verschiedenen Arten zu trauern erzählt und auch die verschiedenen Gründe dazu. Denn nicht immer ist es der Tod eines Menschen, der einen in tiefe Trauer stürzen kann. Ganz besonders interessant fand ich die verschiedenen Wege mit der Trauer umzugehen. Nicht jeder weint und verkrümelt sich. Es ist ein sehr intimes Gefühl, dass bei jedem einzigartig ist. Ich möchte noch etwas zu der Atmosphäre des Romans sagen, die auch der Grund war, dass ich mich zuerst so schwer damit getan habe. Sie ist wirklich sehr melancholisch und schwermütig, was natürlich bei dem Thema auch passend ist. Jedoch hätte mich diese Grundstimmung über ein ganzes Buch hinweg regelrecht depressiv gemacht. Gerade als ich mit meiner Mutter darüber sprach und vor lauter Schwermut auch eine Träne verdrücken musste, änderte sich die Stimmung der Geschichte. Ab der Mitte und bis zum Ende (das Buch ist hier auch in einen zweiten Teil unterteilt) hin wird die Geschichte deutlich angenehmer und positiver, ja nahezu hoffnungsvoll. Insgesamt ist dieser Wechsel und diese Entwicklung dorthin auch stimmig, denn so starke Gefühle und große Wunden, wie der Verlust geliebter Menschen, braucht einfach seine Zeit. Sehr schön fand ich auch die kleinen Einschübe zwischen den Kapiteln. Nach jedem Abschnitt wird ein Detail genauer erleuchtet. Dort finden sich zum Beispiel Playlisten, Aufzählungen der gegessenen Süßigkeiten, Kinderzeichnungen oder Gesprächsfetzen, sodass die Charaktere sehr echt und lebensnah erscheinen. Von so etwas wünsche ich mir gerne mehr. Man muss also sagen, es ist ein Buch, für das man gerade stark genug sein muss und irgendwo auch in Stimmung dazu. Man liest es nicht mal eben weg, da es starke Gefühle heraufbeschwört und sehr zum Nachdenken anregt. Vielleicht bietet es auch Raum zu Diskussionen und Leserunden, zumindest wenn man sich etwas besser kennt Ich rate auch dazu das Buch nicht in der Öffentlichkeit zu lesen, zumindest nicht, wenn ihr so emphatisch seid wie ich. Man wird euch die Schwermut ansehen können. Gesamtwertung: 4/5 😺 Cover: 😺😺😺⚪⚪ Schreibstil: 😺😺😺😺⚪ Figuren: 😺😺😺😺⚪ Spannung: 😺😺😺⚪⚪ Atmosphäre: 😺😺😺😺😺 Gefällt dir, wenn: dir nach schwerer Kost ist, der Umgang mit Trauer dich interessiert, du ein letztendlich hoffnungvolles Buch suchst

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