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Rezensionen zu
Die Telefonzelle am Ende der Welt

Laura Imai Messina

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

In diesem Roman wird das Thema Trauerbewältigung verarbeitet mit viel Gefühl und Verständnis. Wir haben da einmal Yui, die durch ihre Radiosendung über die besondere Telefonzelle erfährt und Takeshi, den sie dort kennenlernt. Beide werden zu Verbündeten und fahren einmal im Monat gemeinsam zu dieser besonderen Telefonzelle. Denn sie verbindet ein schwerer Schicksalsschlag, ausgelöst durch den Tod eines geliebten Menschen. Und diese Trauer tragen sie mit sich herum. Bei ihren Besuchen lernen wir noch andere Besucher der Telefonzelle kennen, wie auch ihre Geschichten. Die Einblicke der Schicksale der anderen Personen, die kurz auftreten, hinterlassen eine kleine Gänsehaut, besonders die im Kontext mit dem Tsunami 2011. Auf jeden Fall ein sehr gefühlvoller Roman mit Tiefe, der trotz allem sanft und hoffnungsvoll bleibt. Eine Besonderheit, die mir gut gefallen hat, waren die Erläuterungen und Erweiterungen der Autorin zum Inhalt. Bei jedem neuen Kapitel gab es zuerst Hinweise zu der Kultur oder den Personen mit Fußnoten. Für mich immer wieder ein kleines Highlight, bevor das nächste Kapitel gestartet ist und ich würde sage, man kann es als Art “Hintergrundinformationen” sehen, die es nicht in den Roman geschafft haben. Auch interessant zu wissen ist, dass es diese Telefonzelle in Japan wirklich gibt und genannt wird sie “Telefonzelle des Windes”, bzw. “Windtelefon”. Es kommen jährlich tausende Besucher dorthin um mit ihren Verstorbenen zu reden. Schön und bewegend erzählt die Autorin Laura Imai Messina die Geschichte der Hinterbleibenden, bei der bestimmt kein Auge trocken bleibt. Und auch wenn es jetzt traurig klingt, es ist ein Buch für die Seele, dass zum nachdenken bringt und besondere Einblicke bietet.

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In "Die Telefonzelle am Ende der Welt“ von Laura Imai Messina hört die Radiomoderatorin Yui, die im Tsunami von 2011 ihre Mutter und ihre Tochter verlor, von einem magischen Ort: In einem Garten am Meer steht eine einsame Telefonzelle, in der man dem Wind lauschen und mit den verstorbenen Angehörigen sprechen kann. Yui lernt dort den Arzt Takeshi kennen, der ebenfalls um einen geliebten Menschen trauert. Zusammen reisen sie immer wieder an diesen Ort, werden Freunde und schöpfen zum ersten Mal seit langer Zeit gemeinsam neuen Mut. Dies ist ein leises Buch, das unaufgeregt, aber dennoch einfühlsam von Yuis Leben und dem verheerenden Tag des Tsunamis erzählt. Dabei verleiht vor allem diese Stille Yuis Trauer und ihrer Ohnmacht Ausdruck. Die Freundschaft, die Yui langsam mit Takeshi eingeht, wird ebenfalls feinfühlig beschrieben. Beide nähern sich behutsam aneinander an, öffnen sich dem anderen zuerst zögerlich, geben sich aber schließlich ungeachtet des eigenen Schmerzes gegenseitig Halt. Von diesem gemeinsamen Weg der Trauerbewältigung zu lesen und der Gewissheit, dass es trotz des großen Verlustes, den beide erlitten haben, dennoch Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft gibt, hat mich sehr berührt. Erwähnenswert ist auch der Aufbau des Buches: Die Kapitel sind allesamt recht kurz und werden jeweils um kleine Einschübe ergänzt, in denen man wissenswerte, manchmal amüsante, zuweilen auch traurige Zusatzinformationen erhält. Diese Gliederung machte das Lesen für mich trotz des ernsten Themas zu einem kurzweiligen Erlebnis. Zudem erhält man sowohl in den Einschüben als auch in den regulären Kapiteln interessante Einblicke in die japanische Kultur. Fazit: “Die Telefonzelle am Ende der Welt ist eine einfühlsame Geschichte, voller Weisheit und Hoffnung, die mich sehr berührt hat.

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wunderschön

Von: Leser[in]

10.04.2021

Obwohl ich am Anfang gebraucht habe , in das Buch reinzukommen , hab ich es danach umso weniger weglegen können . Die Autorin hat es geschafft mit kaum Dialog sondern eher indirekten Gesprächen ein Gefühl zu geben , im Geschehen direkt involviert zu sein und die Charaktäre und den Sinn zu verstehen . Am Ende wird gesagt :'Dieses Buch ist den Opfern des Tsunamis vom 11. März 2011 gewidmet' ; genau diesen Bezug vorallem zur Trauer und deren Bewältigung, lässt einen das Buch in so vielfältiger Weise spüren .Mit privaten Zusatzinformationen zwischen den Kapiteln kommt man den Opfern & Hinterbliebenen auẞerdem so nahe , sodass man mehr als nur angeregt wird zum Nachdenken . Im ganzen wirklich tolles und besonderes Buch , welches wert ist zu lesen !

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Trauer

Von: Petra Wiechmann

31.03.2021

In Japan in einiger Entfernung zu Tokio steht in einem kleinen Garten am Meer eine Telefonzelle. Sie ist nicht mehr am Netz angeschlossen und darin befindet sich noch ein altes Telefon. Wenn man den Hörer abnimmt und wählt bekommt man keine Verbindung aber man hört den Wind und der Wind wird deine Worte mitnehmen und zu den Menschen bringen die du vermisst und leider nie wieder sehen wirst. Nach dem Tsunami bei dem Yui Mutter und Tochter verloren hat, ist die Welt für sie nur noch schwer zu ertragen. Sie verliert sich in ihrer Trauer. Dann erfährt sie von dieser Telefonzelle und das es anderen Menschen geholfen hat auf diese Weise mit ihren Verstorbenen zu reden. Das Überleben wird dadurch anscheinend leichter zu ertragen. Die Last des Überlebens steht im Mittelpunkt von diesem Roman. Dieses Glück das man durch puren Zufall eine Katastrophe überlebt hat und das gleichzeitig ein geliebter Mensch starb ist für viele Menschen unerträglich. Mit ganz sanften Worten und leichten Bildern beschreibt die Autorin dieses Leid. Auch der vorsichtige Versuch mit der Trauer um zugehen wird dezent und leise erzählt. Japan und die Menschen die dort leben gelten als sehr diskret und unaufdringlich. Alles ist etwas leiser und dezenter. Genauso ist der Schreibstil, einige Begriffe und Namen muten seltsam an aber wie auch in anderen Büchern die aus fremden Kulturen erzählen gewöhnt man sich beim Lesen daran. Zum Beispiel die nordischen Autoren schreiben meistens etwas düster, amerikanische sehr frei in der Sprache. Hier denke ich an eine Teezeremonie, leise, in einer bestimmten Choreographie. Ein solches Buch habe ich noch nicht gelesen es ist mit nichts vergleichbar. Trotz allem habe ich mich wohlgefühlt, klar das Buch zu lesen macht traurig und weckt eigene Erinnerungen, aber auch wie bei den Protagonisten werden auch schöne Erinnerungen geweckt, an gemeinsame Erlebnisse oder gesprochene Worte. Das Buch nimmt einen mit nach Japan, zu dem Garten, zur Telefonzelle, zu den guten Erinnerungen.

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Kirschblütenzart

Von: Frau Knopf

30.03.2021

Dieses Buch hat meine Sichtweise auf Trauer, die jeden von uns tagtäglich treffen kann, nachhaltig verändert. Yui, die Protagonistin und in ihrem Kummer gefangen, erfährt durch die Möglichkeit mit Anderen behutsam in Kontakt zu treten, dass selbst der größte Verlust kein absolutes Ende bedeutet. Sehr schlicht und zart schreibt die Autorin, zum Teil in vagen Andeutungen, zum Teil in bewegender Schönheit und Poesie, Gedankengänge, die zum Innehalten und Nachdenken anregen. Prädikat: In jeder Lebenslage lesenswert.

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Innehalten und Aufatmen

Von: Claudia E. aus Mönchengladbach

24.03.2021

Mit viel Gespür für die kleinen und doch so wichtigen Augenblicke des Lebens erzählt die Autorin von einer Tsunami-Katastrophe und deren Auswirkungen auf zwei Menschen, die mühevoll und zugleich um Normalität besorgt, um ihr emotionales Überleben kämpfen. Im Mittelpunkt ihrer Trauerarbeit steht eine Telefonzelle, in der man mit den Toten sprechen kann, die man durch das Unglück verloren hat. In der Abgeschiedenheit dieser kleinen Telefonzelle inmitten eines Gartens am Meer darf man ihnen all das sagen, was man zu ihren Lebzeiten verschwiegen und versäumt hat. Vielleicht darf man, wie die beiden, sich einander behutsam annähernden Protagonisten, auch auf Antworten hoffen. Es ist insgesamt ein ruhiges Buch, das Kummer, Verlust und Schmerz nicht nach außen schreit. Die etwas sperrigen japanischen Namen und Ausdrücke stören nur am Anfang ein wenig; das Lesen dauert ein wenig länger als gewöhnlich, was dem Buch nur guttut, da ansonsten der sanfte Ton nicht beim Leser anklingen wird. Dabei wirkt diese Art der Trauerbewältigung niemals kitschig oder süßlich. Eher wie ein schwach angeschlagener Gong, der im Inneren nachhallt und zum Innehalten anregt.

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Schauplatz dieses Romans ist eine "Telefonzelle am Ende der Welt", genauer gesagt am Hang des Kujirayama in Ôtsuchi an der Küste Nordostjapans. Hauptfigur Yui erfährt erstmals von einem Windtelefon, das tatsächlich existiert, in ihrer eigenen Radiosendung. Seit dem Tsunami im März 2011 reisen Trauernde dorthin, um mit ihren verstorbenen oder vermissten Angehörigen zu sprechen. Yui, die ihre Mutter und ihre Tochter beim Tsunami verloren hat, sucht eines Tages diesen Pilgerort auf und lernt den Arzt Takeshi kennen, der um seine verstorbene Frau trauert. Von nun an fahren sie gemeinsam einmal im Monat von Tokio nach Ôtsuchi und kommen sich während der langen Autofahrt näher. Wir bekommen nicht nur Einblick in die tragische Geschichte der beiden Figuren, sondern auch in das Schicksal anderer Hinterbliebenen, die – jeder auf seine Weise – versuchen, über ihren Verlust hinwegzukommen. Originell fand ich die Einschübe zwischen den Kapiteln, in denen die Autorin bestimmte Details hervorhebt statt sie in die Handlung einzubetten, zum Beispiel Erinnerungen an ein bestimmtes Gespräch, an die Kleidung oder Gewohnheiten des Verstorbenen. Trotz aller Tragik strahlt die Erzählweise eine Leichtigkeit, Sanftheit, aber auch Verletzlichkeit aus. Man merkt, dass die Schriftstellerin schon lange in Japan lebt. Sie verwendet viele japanische Ausdrücke und beschreibt die Alltagskultur und typische Bräuche wie die Verehrung der Ahnen vor einem kleinen Hausaltar. Der Schmerz wird bei Yui und Takeshi nicht verschwinden, doch sie lernen nach und nach die Erinnerungen mit schönen Augenblicken in der Gegenwart zu verbinden, in der sie geliebt und gebraucht werden.

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Dieser Roman entführt uns in eine andere Kultur und handelt von einer Telefonzelle, die es tatsächlich gibt. Sie steht in einem Garten an der japanischen Küste und hat überhaupt keinen Anschluss. Dennoch wird sie viel besucht, denn hier sprechen trauernde Menschen mit ihren toten, vermissten oder verschwundenen Angehörigen. Es ist die (Liebes-)Geschichte von Yui und Takeshi, die einander dort bei ihrem ersten Besuch kennenlernen. Beide kommen aus Tokyo und nehmen jeweils eine stundenlange Autofahrt in Kauf, um zu diesem besonderen Ort zu gelangen. Die Radiomoderatorin Yui hat bei dem Tsunami 2011 ihre Mutter und ihre kleine Tochter verloren, Takeshis Frau ist an Krebs gestorben, er hat noch eine kleine Tochter, die seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr spricht. Erzählt wird von der behutsamen Annäherung der beiden Hauptfiguren, die einander zuerst gute Freunde werden, die einmal im Monat gemeinsam die weite Reise machen und während der Fahrt einander besser kennenlernen. Der Roman erzählt die Geschichte fortlaufend in den jeweils ungeraden Kapiteln, in den geraden gibt es interessante Exkurse, mal wichtig und mal weniger wichtig, aber immer unterhaltsam und wissenswert, Fußnoten ähnlich. Im Anhang befindet sich auch noch ein Glossar der japanischen Begriffe, die verwendet werden, sodass der Leser Einblicke in die japanische Kultur erhält. Mit hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist durchdrungen von der Melancholie, die das Thema Trauer mit sich bringt, hat aber dennoch eine ruhige und positive Grundstimmung, die mich nach der Lektüre glücklich zurücklässt.

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