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Rezensionen zu
Wo auch immer ihr seid

Khuê Pham

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Kieu hat sich in Kim umbenannt, weil nicht einmal sie selbst ihren vietnamesischen Namen korrekt aussprechen kann. Sie ist 30 Jahre alt, lebt in Berlin, arbeitet als Journalistin und ist mit Dorian liiert, einem Deutschen der in Berliner Szenelokal arbeitet. Als Kind vietnamesischer Einwanderereltern wächst sie mit ihren Geschwistern in zwei Kulturen auf. Kim identifiziert sich weitaus mehr mit der deutschen Kultur und ist ziemlich überrascht, als sich eines Tages ein Mann über Facebook bei ihr meldet, der sich als ihr Onkel Son herausstellt. Der Bruder ihres Vater, der mittlerweile in Kalifornien (USA) lebt, informiert die Familie über den Tod der Mutter/Großmutter. Kieu/Kim reist mit ihren Eltern nach Kalifornien um der Testamentseröffnung beizuwohnen und kommt so noch dem ein oder anderen Familiengeheimnis auf die Spur. Wie gut kennt sie ihren Vater Minh und warum immer nur geschwiegen? Für mich war “Wo auch immer ihr seid” von Khuê Pham die ausdrucksstarke und aufwühlende Familiengeschichte, die ihre Spuren hinterlässt. Schmerzhafte Themen wie Krieg, (Familien-) Trennung, Flucht und die Hoffnung auf ein besseres Leben, prallen auf Weitermachen in einer fremden Kultur, an die man sich so gut wie nur irgend möglich anpassen möchte. Die Autorin schafft es geschickt die Rückblenden aus drei Generationen durch den Roman zu führen und die Spannung zu halten. Der Krieg wird nicht detailliert beleuchtet, aber die Beschreibungen reichen insoweit aus, dass man die bedrückende und verzweifelte Situation des damaligen Bürgerkriegs und des Kommunismus erahnen kann. Hier bekommt man praktisch eine Einladung zur Auseinandersetzung mit dem Vietnamkrieg und dessen Folgen. Khuê Pham hat viel von sich preisgegeben in ihrem Debütroman. Sprachlich ist er eher schlicht gehalten, was dem Inhalt allerdings nicht schadet. Ein interessantes und vor allem lesenswertes Buch über Familienstrukturen.

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Kiều ist 30 und in Deutschland geboren. Sie selbst hat irgendwann begonnen, sich Kim zu nennen, denn wenn sie ehrlich zu sich ist, weiß sie gar nicht, wie ihr Name eigentlich ausgesprochen wird. Dann erreicht die Familie die Nachricht vom Tod der Großmutter, die in die USA ausgewandert ist. Gemeinsam mit ihren Eltern macht Kiều sich zur Testamentseröffnung nach Kalifornien und in ein ganz anderes Lebensgefühl auf. Dort muss sie sich nicht nur mit ihrer Familiengeschichte befassen, sondern auch Entscheidungen für sich und ihre weitere Zukunft treffen. In ihrem Debütroman erzählt die Autorin Khuê Phạm die Geschichte einer vietnamesischen Familie über mehrere Jahrzehnte hinweg. Die Protagonistin und Ich-Erzählerin ist Kiều, ihr Handlungsstrang liegt in der Gegenwart, während Bruchstücke aus der Vergangenheit ihres Vaters Minh und ihres Onkels Sơn in der Er-Form und dem Präteritum eingefügt sind. Während Minh Vietnam schon 1968 zum Medizinstudium verließ und vom Grauen des Vietnamkriegs weitestgehend verschont blieb, hat Sơn ein deutlich schwereres Los, bis ihm die Flucht in die USA gelingt – das sorgt für einen lebenslangen Konflikt zwischen den Brüdern und in der gesamten Familie. Khuê Phạm gelingt ein emotionales Porträt einer zerrissenen Familie und eines Lebens zwischen zwei Kulturen. Als sie abreist, ist Kiều ziemlich deutsch. Bisher führte sie nur Beziehungen zu deutschen Männern und Vietnamesisch beherrscht sie kaum. Diese Haltung verändert sich, als sie (ausgerechnet) in den USA zum ersten Mal eine vietnamesische Gemeinschaft erlebt und ihre Familienmitglieder besser kennenlernt. Deren historischer Hintergrund ist bedrückend und erschütternd, dürfte aber für diese Generation nicht untypisch sein. Neben der gefühlsbetonten Familiengeschichte spielen auch Themen wie Politik, Migration, Heimat und Sprache eine Rolle. Mein einziger Kritikpunkt liegt in der Kürze des Romans, die – meiner Meinung nach – nicht ausreicht, um Kiềus Entwicklung glaubwürdig darzustellen. Ihre Entscheidungen am Ende des Buches wirken übereilt und sind schwerlich mit den Ereignissen auf den Seiten zusammenzubringen. Schade!

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Die etwas andere Familiengeschichte, erzählt von einer deutschen Vietnamesin, die zur Testamentseröffnung der Oma zur Familie ihres Vaters nach Amerika fliegt. Sie kennt den Onkel kaum, die Tanten noch weniger, kann Vietnamesisch nur radebrechen und erst recht nicht lesen. Diese Familie wurde zerrissen durch den Krieg in Vietnam, auf der Welt zerstreut und in großen Bewegungen werden in Rückblenden Spots auf die Lebenswege der beiden Brüder geworfen: Khues Vater ging nach Deutschland und wurde Arzt. Sein Bruder Son versuchte, dem kommunistischen Vietnam zu entkommen, was ihm beim zweiten Anlauf gelang und hat ein Unternehmen in den USA gegründet. Nun treffen sie sich auf dem neutralen Boden in Kalifornien wieder, wohin Son die ganze Familie hatte nachkommen lassen. Die Fremdheit weicht allmählich einer unbekannten Verbundenheit, und Khue, die sich als typisch deutsch ansieht und ihren Namen in Kim änderte, weil er leichter auszusprechen ist, entdeckt, wie wichtig ihr diese Wurzeln sind und beginnt, sich mit dem Vietnamkrieg und seiner Bedeutung für ihre Familie auseinanderzusetzen. Womöglich liegt es auch an ihrer unverhofft eingetreten Schwangerschaft, dass sie in der Beziehung zu ihren Eltern die Sprachlosigkeit innerhalb asiatischer Familien und die Angst, das Gesicht zu verlieren reflektiert. Ein sehr gelungenes Buch, indem neben Identität und Familie, Fremdheit und Zusammengehörigkeit, Krieg und Flucht auch der alltägliche antiasiatische Rassismus, Frauenrollen und Geschwisterrivalitäten thematisiert werden.

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Die 30-jährige Kiều hat nie viel über ihre Familiengeschichte nachgedacht und sich eher schwergetan mit ihren vietnamesischen Wurzeln. Sie wollte in Deutschland dazugehören, hat ihren Namen früh in Kim geändert und spricht ihre Muttersprache nur gebrochen. Auf die Frage nach ihrer Heimat antwortet sie ohne Zögern "Berlin". Ausgerechnet Weihnachten während des Familienessens endet dieses Desinteresse. Ihre Großmutter stirbt, ihr Vater muss nach Kalifornien, wo sein Bruder und dessen große Familie lebt. Der Roman erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte einer vietnamesischen Familie, deren Mitglieder den Krieg auf ganz unterschiedliche Weise und an verschiedenen Orten erlebt haben. Die Entfremdung der Geschwister wird sehr eindrücklich und nachvollziehbar beschrieben. Sprachlich hat mich dieses Romandebüt leider nicht ganz überzeugt. Entschädigt wurde ich aber durch die komplexe Familiengeschichte, die sehr reizvoll aus dem Blickwinkel der beiden Brüder und Kim erzählt wird. Daraus entsteht ein Gesamtbild, das vielleicht auch vermeintlich gut informierte LeserInnen noch einmal über ihren Blick auf den Vietnamkrieg nachdenken lässt. Zumindest aber regt der Roman dazu an, auch andere Blickwinkel zu berücksichtigen. Ein gelungener, leicht lesbarer Roman mit Anspruch!

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eine vietnamesische Familie

Von: Aurelia

18.09.2021

Khuê Pham zählt bereits zu den wichtigsten Stimmen junger deutscher Autoren die mit "Wo auch immer ihr seid" ihren ersten Roman veröffentlicht hat. Kiều ist 30 und wächst als Kind vietnamesischer Einwanderer in Deutschland auf. Ihre Oma stirbt in den USA und dies ist der Anlass, dass ihre ganze Familie nach vielen Jahren wieder zusammenkommt und anfängt sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Der Aufbau des Romans bestehend aus verschiedenen Zeitsträngen und Erzählern hat mir gut gefallen und gibt der Geschichte genug Facetten um ein umfassenderes Bild zu erzeugen. Da ich mich zum Thema Vietnam und auch Vietnamkrieg praktisch nicht auskenne, war es ein sehr interessanter und lehrreicher Einblick in die vietnamesische Mentalität, Kultur und ihre Traumata. Man erfährt vom großen Ganzen aber auch kleine, privatere Details und dadurch ergibt sich ein runder Roman den ich gerne gelesen habe.

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Khuê Pham zählt bereits zu den wichtigsten Stimmen junger deutscher Autoren. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, mit „Wo auch immer ihr seid“ erscheint heute ihr Debütroman. Die 30-jährige Kiều wächst als Kind vietnamesischer Einwanderer in Deutschland auf. Als ihre Großmutter stirbt, kommt die Familie in den USA nach über 15 Jahren wieder zusammen und Kiều beschäftigt sich erstmals mit der Geschichte ihrer Familie, deren letzte Geheimnisse noch gelüftet werden müssen. Der Roman wird in verschiedenen Zeitsträngen und aus Sicht von verschiedenen Familienmitgliedern, allen voran Kiều, ihr Vater Minh und dessen Bruder Son, erzählt, sodass sich ein umfassendes und differenziertes Bild der Familiengeschichte ergibt. Die einzelnen Erzählstränge sind dabei geschickt miteinander verknüpft, sodass die Geschichte von drei Generationen Platz zwischen den Buchdeckeln findet. Für mich war es ein sehr spannender und lehrreicher Einblick in die vietnamesische Mentalität und vor allem den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Eindrucksvoll erzählen vor allem Minh und Son wie unterschiedlich die politischen Motive waren und nach wie vor sind, wie Anspruch und Realität auseinanderklaffen und wie anders der Eindruck im Westen war. Neben der großen politischen Geschichte, werden aber auch die persönlichen Geschichten um Auswanderung, Flucht und das schwierige Leben in Kriegsquerelen erzählt. Sprachlich konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Der Sprachstil ist recht einfach und vor allem die Kapitel des gerade ausgewanderten Minh erinnern eher an den Aufsatz eines Grundschülers, was wohl daher rührt, dass seine Verlorenheit in einem völlig fremden Land verdeutlicht werden soll. Dennoch ein interessantes und lesenswertes Buch über die Geschichte Vietnams und eine Familie, deren Schicksal eng damit verknüpft ist.

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Eine Familie wächst zusammen

Von: Langeweile

13.09.2021

von einer Kundin/einem Kunden am 11.09.2021 Inhalt übernommen: Sie ist dreißig Jahre alt und heißt Kiều, so wie das Mädchen im berühmtesten Werk der vietnamesischen Literatur. Doch sie nennt sich lieber Kim, weil das einfacher ist für ihre Freunde in Berlin. 1968 waren ihre Eltern aus Vietnam nach Deutschland gekommen. Für das, was sie zurückgelassen haben, hat sich die Journalistin nie interessiert. Im Gegenteil: Oft hat sie sich eine Familie gewünscht, die nicht erst deutsch werden muss, sondern es einfach schon ist. Bis zu jener Facebook-Nachricht. Sie stammt von ihrem Onkel, der seit seiner Flucht in Kalifornien lebt. Die ganze Familie soll sich zur Testamentseröffnung von Kiềus Großmutter treffen. Es wird eine Reise voller Offenbarungen - über ihre Familie und über sie selbst. Meine Meinung: In dem vorliegenden Buch hat die Autorin auf eine beeindruckende Weise ihre Familiengeschichte verarbeitet. Es wird im Wechsel aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei die Protagonistin aus der Ich- Perspektive erzählt, während die anderen Beiträge in der Erzählperspektive präsentiert werden. Der ständige Wechsel von Perspektive und Zeit erfordert äußerste Konzentration beim Lesen ,die jedoch durch eine beeindruckende Lebensgeschichte belohnt wird. Bei dem Familientreffen nach langer Zeit, geht es um alte Konflikte und neue Herangehensweisen, die ausgiebig diskutiert werden. Als ganz zum Schluss das letzte Vermächtnis Der Großmutter präsentiert wird, bedeutet dies für die gesamte Familie eine große Überraschung,mit der niemand gerechnet hätte. Fazit: Ein beeindruckendes Werk einer neuen Autorin,was mich sehr nachdenklich zurückläßt.

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Khuê Pham zählt bereits zu den wichtigsten Stimmen junger deutscher Autoren. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, mit „Wo auch immer ihr seid“ erscheint heute ihr Debütroman. Die 30-jährige Kiều wächst als Kind vietnamesischer Einwanderer in Deutschland auf. Als ihre Großmutter stirbt, kommt die Familie in den USA nach über 15 Jahren wieder zusammen und Kiều beschäftigt sich erstmals mit der Geschichte ihrer Familie, deren letzte Geheimnisse noch gelüftet werden müssen. Der Roman wird in verschiedenen Zeitsträngen und aus Sicht von verschiedenen Familienmitgliedern, allen voran Kiều, ihr Vater Minh und dessen Bruder Son, erzählt, sodass sich ein umfassendes und differenziertes Bild der Familiengeschichte ergibt. Die einzelnen Erzählstränge sind dabei geschickt miteinander verknüpft, sodass die Geschichte von drei Generationen Platz zwischen den Buchdeckeln findet. Für mich war es ein sehr spannender und lehrreicher Einblick in die vietnamesische Mentalität und vor allem den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Eindrucksvoll erzählen vor allem Minh und Son wie unterschiedlich die politischen Motive waren und nach wie vor sind, wie Anspruch und Realität auseinanderklaffen und wie anders der Eindruck im Westen war. Neben der großen politischen Geschichte, werden aber auch die persönlichen Geschichten um Auswanderung, Flucht und das schwierige Leben in Kriegsquerelen erzählt. Sprachlich konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Der Sprachstil ist recht einfach und vor allem die Kapitel des gerade ausgewanderten Minh erinnern eher an den Aufsatz eines Grundschülers, was wohl daher rührt, dass seine Verlorenheit in einem völlig fremden Land verdeutlicht werden soll. Dennoch ein interessantes und lesenswertes Buch über die Geschichte Vietnams und eine Familie, deren Schicksal eng damit verknüpft ist.

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