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Rezension zu
Wo auch immer ihr seid

Ein gelungenes, leicht lesbares Romandebüt mit Anspruch!

Von: bedard
18.09.2021

Die 30-jährige Kiều hat nie viel über ihre Familiengeschichte nachgedacht und sich eher schwergetan mit ihren vietnamesischen Wurzeln. Sie wollte in Deutschland dazugehören, hat ihren Namen früh in Kim geändert und spricht ihre Muttersprache nur gebrochen. Auf die Frage nach ihrer Heimat antwortet sie ohne Zögern "Berlin". Ausgerechnet Weihnachten während des Familienessens endet dieses Desinteresse. Ihre Großmutter stirbt, ihr Vater muss nach Kalifornien, wo sein Bruder und dessen große Familie lebt. Der Roman erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte einer vietnamesischen Familie, deren Mitglieder den Krieg auf ganz unterschiedliche Weise und an verschiedenen Orten erlebt haben. Die Entfremdung der Geschwister wird sehr eindrücklich und nachvollziehbar beschrieben. Sprachlich hat mich dieses Romandebüt leider nicht ganz überzeugt. Entschädigt wurde ich aber durch die komplexe Familiengeschichte, die sehr reizvoll aus dem Blickwinkel der beiden Brüder und Kim erzählt wird. Daraus entsteht ein Gesamtbild, das vielleicht auch vermeintlich gut informierte LeserInnen noch einmal über ihren Blick auf den Vietnamkrieg nachdenken lässt. Zumindest aber regt der Roman dazu an, auch andere Blickwinkel zu berücksichtigen. Ein gelungener, leicht lesbarer Roman mit Anspruch!

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