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Rezensionen zu
Die Bibliothek von Edinburgh

T.L. Huchu

Edinburgh Nights (1)

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Endlich habe ich mich mal wieder an einen Fantasy-Roman getraut. Auf dieses Genre hatte ich in letzter Zeit nicht allzu viel Lust, aber jetzt musste ich endlich mal wieder der tristen Realität entkommen. Da kam mir das Romandebüt des schottischen Autors T. L. Huchu gerade recht, hätte aber nicht gedacht, dass Edinburgh in dem Roman fast noch trister ist. Wir finden uns also in Edinburgh wieder, zwar in der heutigen Zeit, aber völlig dystopisch - alles ist heruntergekommen, versifft und nicht sehr ansehnlich. Für mich war leider bis zum Schluss nicht klar, wie es zu diesem Zustand gekommen ist und daher hätte ich mir ein bisschen mehr Aufklärung gewünscht. In dieser öden Gegend schlägt sich die junge Geisterseherin Ropa durch, mit Jobs, die leider nicht allzu viel Geld bringen. Geld, was sie dringend für ihre Gran und ihre kleine Schwester Izwi gebrauchen könnte. Doch trotz der Geldsorgen bringt ihre Gran unsere Protagonistin auf den richtigen Weg: Ein Job, den Ropa eigentlich nicht annehmen wollte. Aber weil Gran eine so liebenswerte, wunderbare, emphatische Frau und Großmutter ist, macht Ropa es trotzdem und ahnt nicht, in was für Gefahren sie sich begibt. Ropa als Protagonistin habe ich sehr geliebt. Endlich mal eine Figur, die kein Blatt vor den Mund nimmt und fluchen kann wie ein Seemann. Herrlich erfrischend! Ihre rotzige Art hat mir im düsteren Edinburgh immer wieder erhellende Momente beschert. Die tierische Begleiterin von Ropa, die auf den Namen River hört, habe ich ebenfalls geliebt. Von River hätte ich aber gerne noch mehr gelesen und erfahren. Der Fantasyroman „Die Bibliothek von Edinburgh“ von T. L. Huchu war für mich ein Easy Read, nichts tiefgründiges, dafür sehr kurzweilig und eignet sich daher sehr für Zwischendurch. Das Lesen hat mir Spaß gemacht. Im ersten Drittel hätte ich mir aber mehr Tempo gewünscht, es hat sich recht viel wiederholt. Der Autor hat glücklicherweise schnell die Kurve bekommen und die Story gut voran gebracht. Sogar mit ein bisschen Mord und Totschlag. Wer auf dystopischen Urban Fantasy steht und gerne einer rotzigen Protagonistin auf ihre Abenteuern folgt, ist mit „Die Bibliothek von Edinburgh“ gut beraten.

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Dass ich ‚Die Bibliothek von Edinburgh‘ von T.L. Huchu, übersetzt von Vanessa Lamatsch lesen wollte, lag nicht nur an den Wörtern „Bibliothek“ und „Edinburgh“. Auch Huchus simbabwische Wurzeln und die Einbindung dieser in seine Geschichte haben mich neugierig gemacht. Und natürlich die Geister. Das Edinburgh der Geschichte ist nicht das Edinburgh, wie wir es kennen. Eher ein dystopisches, zukünftiges Edinburgh, in dem die Menschen ihren technischen Fortschritt teilweise verloren haben. Und hier muss ich auch gleich zu dem Punkt der Story kommen, den mein Edinburgh liebendes Herz ein bisschen schade findet: Ich-Erzählerin Ropa führt uns durch ihre Welt und zeigt mir als Leserin dadurch natürlich nur das, was sie sieht. Und da sie die Innenstadt weitestgehend meidet, bekomme ich davon über weite Teile der Geschichte nur sehr wenig zu Gesicht. Doch vor allem gegen Ende ändert sich das, und die Plätze, die beschrieben werden, erkenne ich teilweise wieder. So bin ich etwas getröstet und ziemlich heiß auf mehr Details über dieses Stadt. Weiterhin deutet Ropa eine Katastrophe an, die zum Status Quo geführt hat, näheres erfährt man in diesem Band aber leider noch nicht. So ist das Worldbuilding für mich also noch ausbaufähig, doch da ‚Die Bibliothek von Edinburgh‘ der Auftakt einer fünfteiligen Reihe ist, muss ich darüber einfach hinwegsehen. Und was wäre Huchu für ein Autor, wenn er gleich alles im ersten Band verraten würde? Doch nun zu Ropa, die laut Klappentext eine vierzehn Jahre alte Schulabbrecherin ist und sich als Geistersprecherin verdingt. Sie erzählt aus ihrer Perspektive und schon auf der ersten Seite habe ich ob dieses Erzählstils gestutzt. Kurze Sätze, teilweise ohne Personalpronomen, saloppe Sprache. Puh.. Doch Gott sei Dank hat sich das schnell wieder gelegt und wurde teilweise sogar ziemlich klug, metaphorisch und philosophisch. Zwar blieben die kurzen Sätze, das „chillig“ und das „im Mo“ (kurz für „im Moment“), aber es zeigte sich sehr schnell, dass in Ropa VIEL mehr steckt als der erste Eindruck vermittelt. Denn als auf mysteriöse Weise Kinder verschwinden und völlig verändert wieder auftauchen, macht sich Ropa in bester Sherlock-Holmes-Manier auf die Suche nach der Ursache. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es tatsächliche einige kleine Hinweise auf die Auflösung gegeben hat. Doch da ich kein Sherlock Holmes bin und auch nicht für jede Lebenslage ein passendes Zitat eines Philosophen oder eines Kriegsstrategen in petto habe bzw. auch keine True-Crime-Podcasts höre, wundert es mich nicht, dass Ropa weitaus besser ermittelt als ich. Ihr zu folgen hat ziemlich viel Spaß gemacht, und deshalb hat es mich auch gar nicht gestört, dass die sowohl im Englischen als auch im Deutschen titelgebende Bibliothek nur Nebenschauplatz ist. Das Flair der Geschichte entsteht vielmehr durch den Wohnwagen, in dem Ropa lebt, durch ihre Großmutter, durch Ropas unglaubliche Cleverness, ihre Klugheit und ihren Sarkasmus, ihre Fähigkeit, mit Geistern zu kommunizieren und durch die simbabwischen Elemente in der Geschichte. Ich werde auf alle Fälle weiterlesen! 4 Sterne.

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Meinung Sobald es in einem Buch um Geister geht, muss ich es einfach lesen. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass das Buch auf dem Reader einziehen durfte. Protagonistin Ropa ist Geistersprecherin, das heißt, sie überbringt die Nachrichten der Toten an ihre lebenden Angehörigen und verhilft den Geistern so dazu, weiterziehen zu können. So kann sie den Lebensunterhalt für Ihre kleine Schwester und ihre Großmutter bestreiten. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr, leider gibt es nur wenige Hinweise auf die Katastrophe(n), die hier geschehen sind/ist. Die Welt mutet sehr dystopisch an, im Vereinten Königreich regiert ein König und viele Städte sind nur noch Schutt und Asche. Die Polizei ist nicht mehr der Freund und Helfer, sondern korrupt und bösartig. Als Ropa während einer ihrer Sprechstunden mit den „Tots“ (so nennt sie die Toten), auf eine verstorbene Mutter trifft, die sich um das Verschwinden ihres Sohnes sorgt, ahnt sie zuerst nicht, dass damit ein tödliches Abenteuer beginnt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich teilweise große Probleme hatte, in die Geschichte einzutauchen. Der Schreibstil ist sehr umgangssprachlich und salopp und mir fiel es sehr schwer mich darauf einzulassen – manchmal habe ich das Buch genervt zur Seite gelegt, weil ich mich wegen Ropas Ausdrucksweise nicht wirklich auf die Handlung konzentrieren konnte. Das Buch wird aus Ropas Sicht in der Ich-Perspektive erzählt und bis auf ihre Ausdrucksweise fand ich sie richtig toll, sie nimmt kein Blatt vor den Mund, schimpft und flucht und hat aber auch das Herz am richtigen Fleck. Sie wohnt mit ihrer Schwester und ihrer Großmutter in einem kleinen Wohnwagen in den Slums und würde für die beiden alles geben. Ab etwa der Mitte hatte ich mich dann doch soweit an Ropas Ausdruckweise gewöhnt, dass ich der Geschichte immer weiter folgen konnte und auch endlich von der Spannung mitgezogen wurde. Trotzdem hat sich die Protagonistin oft in Erklärungen und Beschreibungen verloren, die mir stellenweise zu lang vorkamen. Das wurde gerade an den Stellen deutlich, als sie sich mit der Magie befasste, die hier sehr wissenschaftlich gesehen wird und die mit Hilfe von mathematischen Formeln gelehrt wird. Dennoch geht es ab ihrem Eintritt in die Bibliothek spannungstechnisch aufwärts und das Tempo wird bis zum Ende aufrecht erhalten. Das Geheimnis, welches hinter dem verschwundenen Kind steckt, fand ich erfrischend neu und sehr außergewöhnlich. Nicht nur Ropa, sondern auch die anderen Charaktere aus ihrem Leben und der Bibliothek, fand ich gut erdacht und irgendwie ausgefallen und in ihren Eigenheiten sehr authentisch, trotz der magischen Welt, in der sie leben. Fazit Ich hätte es anfangs nicht gedacht, aber ich fand diesen ersten Teil der Edinburgh Nights Reihe recht gelungen, wenn ich auch bis ungefähr zur Mitte mit der Ausdrucksweise der Protagonistin gehadert habe. Teilweise hat sie für mich den Lesefluss zum Stocken gebracht, aber nachdem ich mich etwas daran gewöhnt hatte und die Geschichte an Fahrt aufnahm, musste ich dringend weiterlesen und wissen, mit welchen Mächten Ropa sich hier angelegt hat. Ich gebe trotz aller Kritik noch 4 Sterne und bin jetzt sehr gespannt, wie es in Teil zwei weitergehen wird. 4/5 Sterne

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