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Rezensionen zu
Krötensex

Franka Frei

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Dieser große Brummer von Buch stand schon eine Weile in meinem Regal und hat mich erwartungsvoll angesehen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich diesem kleinen Wälzer widmen konnte. Ich habe bereits ein Sachbuch von Franka Frei gelesen und „Krötensex“ hat mich durch die Inhaltsangabe schon sehr angesprochen. Wer kennt dieses Gefühl Anfang 20 nicht, wenn im Außen alles zu viel und wir selbst viel zu wenig sind? Die Gestaltung des Covers, welches auf den Titel, einige Szenen und den im Buch stark vertretenen Feminismus und die weibliche Sexualität anspielt, gefällt mir auch sehr. Passt gut zum Gesamtkunstwerk. Ich habe mich am Anfang ein bisschen von der Dicke des Buches abschrecken lassen, aber bin erstaunlich schnell durchgekommen. Das lag vor allem an Freis erfrischendem, humorvollem Schreibstil. Frieda, die sich irgendwie durch Studium, Leben und Berlin schlägt, muss mit drei Kommilitonen ein Semester im sächsischen Amerika verbringen. Ein typisches Provinzkaff, wo wochentags 19:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden und das öffentliche Leben sich auf einen kleinen Marktplatz beschränkt. Dort kommt sie für einige Monate bei ihrem Vermieter Herrn Zankzahn und nerdigen Lääsarteschniggan unter, deren einzige kulturelle Einrichtung der Studentenclub bzw. wohl eher die Dorfdisko ist (Dorfkinder, meldet euch!). Dann muss sie sich für die kommenden Monate auch noch einen Praktikumsplatz suchen, die unerwiderte Zuneigung zu einem ihrer WG-Kollegen in Berlin verdauen und permanent verhindern, ihr heikles Selbstbewusstsein aufgrund ihrer perfekten Zwillingsschwester Freia zu verlieren. Entgegen anderer Rezensionen hatte ich nicht das Gefühl, dass die verschiedenen Dialekte zu verwirrend waren. Ich selbst stamme aus Thüringen (was in der Hinsicht viele Parallelen zu Sachsen besitzt), bin viel in Berlin unterwegs (wenn nicht gerade Pandemie herrscht), habe österreichische Freunde und hatte Spanisch in der Uni… Daher fand ich viele der Konversationen urkomisch und habe mit Freuden einige Passagen Freunden und Familienmitgliedern vorgelesen. 😀 Ich kann den Einwand verstehen, dass einige es als Hürde ansehen, die englischsprachigen Konversationen zu verstehen, die besonders in der zweiten Hälfte des Buches aufgetaucht sind. Mir persönlich haben sie keine Schwierigkeiten bereitet. Dit is halt Berlin, oder irgendwie so. Wobei ich wahrscheinlich auch zu den Hipstern gehöre, die die Stadt manchmal romantisieren und sich schön reden. Ohnehin hatte ich beim Lesen das Gefühl, genau die richtige Zielgruppe für dieses Buch zu sein. Populärkulturelle Referenzen zu „Die Wilden Hühner“ (mein Herz hat einen freudigen Sprung gemacht), Peter Fox‘ „Schwarz zu Blau“ (mein Herz hat einen NOCH größeren freudigen Sprung gemacht) oder Social Media habe ich demnach sofort verstanden. Sie haben eine Bindung zwischen dem Buch und dieser unentschlossenen, überforderten Generation hergestellt und ich finde nicht, dass das Buch zu viele Themen unter einen Hut bringt. Denn so fühlen wir uns, besonders als die weiblich gelesenen Wesen dieser Generation. Man denkt über Feminismus, Sexualität und Neokolonialismus nach und das innerhalb einer Sekunde oder einem einzigen Wisch bei Instagram. Frieda, Freia oder auch andere Charaktere wie Friedas beste Freundin Culita (bzw. im weiteren Verlauf der Handlung dann „Lolo“) sind schmerzhaft realistische und organische Charaktere. Oft gab es Stellen, bei denen ich mir dachte: „Verdammt, ich kenne niemanden im Freundinnenkreis, denen es nicht genauso geht oder ging. Wie traurig ist das denn?!“ Besonders die breite Palette an Themen in „Krötensex“, in der teilweise „Periode ist politisch“ weitergeklungen ist, zeichnen das Buch aus. Weibliche Ejakulation, die Risiken der Pille, Alltagssexismus, das Nicht-Hinein-Passen. Es gibt so vieles, wo junge Menschen in der Öffentlichkeit und in der Welt anecken oder auffallen können. Dabei möchten die meisten einfach nur dazugehören und in der breiten Masse nicht auffallen. Lieben und geliebt werden, ohne sich selbst und den Partner*innen dabei etwas vorzumachen. Frei zu sein und dennoch einen sicheren Hafen haben. Friedas Verhältnis zu sich selbst und zu anderen verändert sich im Laufe der Handlung und es hat Spaß gemacht, diesem jungen Menschen beim Wachsen und Entwickeln zuzusehen. Auch, weil sie selbst einiges hinterfragt und versucht, sich selbst zu sensibilisieren. Für mich wäre die Sprache kein Kritikpunkt, sondern dass mir manches ein bisschen zu schnell ging. Besonders im hinteren Drittel des Buches hat sich einiges ganz schön rasant und mit großen Zeitsprüngen entwickelt. Da hätte ich mir ab und an eventuell ein bisschen mehr Seiten für die Handlung gewünscht. Dennoch ist „Krötensex“ ein wichtiger Coming-of-Age-Roman, den viele brauchen und gebraucht hätten. Und auch, wenn ich verstehe, dass ältere Generationen sich als „zu jung für das Buch“ empfunden haben – ich denke, ich würde es ihnen dennoch einfach allen empfehlen. Denn es fängt den Zeitgeist dieser unentschlossenen Generation Y (und ein bisschen den der Generation Z) treffend ein. Ganz besonders den der Frauen. Ich gebe dem Buch jedenfalls 4 von 5 Sternen und leihe es liebend gern an interessierte (Blogger-)Freund*innen aus.

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Der Roman „Krötensex“ von Franka Frei ist ein gesellschaftskritischer Roman, der die heutige Gesellschaft widerspiegelt. Der Leser verfolgt das Leben von Frieda die versucht den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht zu werden. Wir begegnen der Protagonistin das erste Mal als sie anfängt in Amerika zu studieren. Jedoch ist dies nicht das Amerika, welches sie sich wünscht, sondern ein kleines Dorf in der ostdeutschen Provinz. Neben dem zurechtfinden der Berlinerin in ihrem neuen Leben begibt diese sich auf eine Art Selbstfindung reise. In diesem Roman werden viele wichtige Aspekte angesprochen wie Feminismus, Toxische Beziehungen, Bodypositivity, Instagram und co. Die Aussage die die Autorin mit ihrem Werk dem Leser näher bringen will ist, dass man für sich selbst einstehen soll und die eigene Meinung vertreten soll. Ebenso beleuchtet sie die Seite das nicht alles was man in den Sozialen Medien sieht auch wahr ist und welche Auswirkungen diese auf die Nutzer haben können. Am Anfang des Romans habe ich mir jedoch schwergetan, da ich mich oft gefragt habe „Reden die Leute wirklich so oder kenne ich das ganze nicht, weil ich in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin“. Auch der Drogenkonsum der dargestellt wird konnte ich persönlich nicht nachvollziehen. Der Schreibstil hat mir jedoch sehr gut gefallen, weswegen ich das lesen nach den Anfänglichen Schwierigkeiten trotzdem noch genossen habe. Zusammenfassend würde ich sagen der Roman spricht sehr wichtige Themen an, jedoch ist er nicht jedermanns Sache.

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Ein Guide wie ein junger Mensch es in der heutigen Zeit schaffen kann ist dieses Buch zwar nicht, aber ich glaube ich konnte mich NOCH NIE so sehr mit einer Protagonistin aus einem Buch identifizieren. Die Protagonistin ist Frieda, Berliner Großstadt – Studentin, landet aufgrund eines Fehlers in einem kleinen Kaff in Amerika. Nun hat sie nicht grenzenlose Auswahl was das Abendprogramm betrifft, denn dort ist nur der Studiclub. Vielleicht kennen einige die komischen Begegnungen die man in Clubs hat (ach Corona du machst mich fertig), aber diese Szenen werden extrem lustig in Szene gesetzt. Sämtliche Charaktere, sämtliche Handlungen werden derartig real geschildert, dass es sich lesen total wie eine Erzählung aus einer Nacht und nicht wie die „typischen“ Romane. Die Gefühle der Protagonistin Frieda werden extrem realistisch geschildert und sie sind so extrem nachvollziehbar. Manchmal, wenn Romane gelesen werden haben die Handlungen, Charaktere und der Handlungsverlauf selten was mit der Realität zu tun, aber ich bin nur durch die Seiten des Romans geflogen. Ich habe ein bisschen das Gefühl gar nicht die üblichen Kriterien anwenden zu können, die ich bei anderen Romanen verwende, einfach weil mir das Buch einfach nicht wie ein Roman vorkommt. Die Entwicklung einer Figur kann ich zum Beispiel in dem Buch nicht kritisieren, weil im „wahren Leben“ nun mal nicht immer Entwicklungen vorhanden sind und wir oft in alte Muster zurückfallen. Der Handlungsverlauf ist abwechslungsreich und absolut nicht vorhersehbar – wie das Leben halt. Sämtliche Situationen ( Studium, Praktika, sich irgendwie beweisen wollen) schildern halt exakt das Leben eines Menschen in den Mittzwanziger. Auch Themen wie Feminismus, Rassismus, Umwelt und Bodyshaming sind toll und überraschend leicht in den Roman eingebettet und macht irgendwie.. Lust auf mehr. Auch der Bezug zu Social Media, welcher aus unserem Leben nun mal nicht wegzudenken ist. Der Schreibstil ist ist, einfach gesagt, absolut genial. Diese Kombination von bildlicher Sprache, Ironie und Humor ist absolut genial. Ich musste mehrmals das Buch weglegen um mich lachen. Ich hoffe so sehr, dass eine Verfilmung etc. möglich ist, weil ich mir vorstellen könnte, dass das Buch toll Film/Serie funktionieren könnte. Cover und Titel sind leider wirklich nicht meins und vielleicht war ich, bevor ich die Leseprobe gelesen habe, ein bisschen voreingenommen und hätte tatsächlich nicht gedacht , dass das Buch wirklich genau was für mich spricht. Humorvoller und wirklich gut geschriebener Roman. Die Handlung ist realitätsnah und der Schreibstil mit den vielen Anekdoten hat ein bisschen süchtig gemacht. Bin froh doch noch die Leseprobe gelesen zu haben, sonst wäre dieses gute Buch total an mir vorbei gegangen.

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Dass der neue Roman von Franka Frei die Leserschaft spaltet, ist bekannt. Auch ich habe beim Lesen immer wieder mit mir gehadert; mich gefragt, ob ich einen Verriss schreibe oder es an mir liegt, dass ich mit „Krötensex“ so gar nicht warm werden wollte. Verstehe ich die Probleme einer getriebenen Generation, die alle Möglichkeiten und gleichzeitig alle Krisen so unmittelbar und auf einmal erlebt, nicht mehr? Ich war doch gerade selbst noch Anfang 20, hatte meine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und streckte trotzdem in einer kleinen Lebenskrise. Die Fülle an wichtigen Themen, die hier angesprochen werden (von Feminismus über Bodyshaming bis zu Rechtsextremismus), machen jedes einzelne unspezifisch. Franka Frei will viel. Für meinen Geschmack zu viel. Die Betrachtungen bleiben oberflächlich, die Probleme von Hauptfigur Frieda konstruiert und manches fast schon klischeehaft. Da helfen auch ein lockerer Sprachstil und der ein oder andere Schmunzler nicht. Die Entwicklung auf den letzten Seiten hat mich noch ein bisschen versöhnlich gestimmt, aber im Großen und Ganzen leider nicht mein Fall. Neben den Problemen im Inhaltlichen hat mich übrigens besonders die Verschriftlichung diverser Dialekte gestört. Unnötig!

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Inhalt Wenn man gerade am Anfang seines Lebens steht, kann es neben den zahlreichen Fragen auch viele Probleme, sowie Einflüsse durch die Umgebung geben, die die Selbstfindung deutlich erschweren können. Frieda ist eine junge Erwachsene, die in Berlin lebt, jedoch nach Amerika – einer ostdeutschen Provinz – reist, um ihr Studium zu beenden. In ihren Erwartungen enttäuscht, da sie das Kleingedruckte nicht gelesen hat, versucht Frieda das Beste aus ihrer Situation zu machen. Jedoch passt dieses isolierte Landleben überhaupt nicht zu ihren Lebenszielen, die daraus bestehen, die Welt zu verbessern, einen gutaussehenden Mann zu finden, erfolgreich zu sein, abenteuerlich und selbstbewusst. Sie orientiert sich dabei an ihrer – für sie – perfekten Zwillingsschwester Freia, die jedoch ihre eigenen Probleme hat, was Frieda jedoch nicht zu bemerken scheint. Bei dem Versuch es allen gerecht zu machen und den Erwartungen, die die Gesellschaft, Familie und Arbeitgeber an sie haben, verliert sich Frieda immer mehr und verfällt einem ungesunden Lebensstil unter anderem aus Diäten, Überstunden, Selbstvermarktung. Dabei hat sie nicht die Zeit sich Gedanken darüber zu machen, was sie denn eigentlich möchte und lebt in einer ungesunden Scheinwelt. In diesem Buch werden wichtige und ernste Themen angesprochen, sowie Probleme, die damit einhergehen und im Vordergrund steht Frieda, eine junge Erwachsene, die nicht weiß, was sie mit sich und ihrem Leben anfangen soll, und mit einer Vielzahl an Problemen konfrontiert wird. Meinung Ich war mit zu Beginn unschlüssig, was ich von der Geschichte halten soll, denn es fiel mir schwer mich einzulesen. Das lag vor allem daran, dass mir der Schreibstil sehr befremdlich vorkam – mit viel Slang, Umgangs-, sowie Jugendsprache und Anspielungen, die mir nichts sagten. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und auch akzeptiert, da das Buch von Frieda handelt und ihre Ausdrucksweise einen Teil ihrer Persönlichkeit ausmacht. Je mehr ich außerdem über Frieda erfahren habe, desto interessierter war ich daran sie auf ihrem Weg zur Selbstfindung zu begleiten. Ich habe Einblicke in eine völlig andere Lebensweise, als ich sie gewohnt bin, bekommen. Und während einige Entscheidungen und Verhaltensweisen von Frieda und ihren Freunden, sowie Bekannten, für mich ganz klare Tabus sind und mir widerstreben, war da doch auch eine gewisse Faszination und Neugier zu erfahren, wie andere Menschen leben. Einige Probleme und Fragen, die Frieda belastet haben, konnte ich als meine eigenen wiedererkennen, insbesondere als es um das Thema Aussehen und Ernährung ging. Ich konnte mich mittlerweile zwar aus diesem Teufelskreis befreien, fand es aber dennoch schön zu lesen, dass ich mit solchen Problemen nicht alleine stehe. Gleichzeitig zeigt die Geschichte auch, dass es einer gewissen Normalität entspricht, dass sich junge Menschen ständig Gedanken darüber machen, was ihr Umfeld von ihnen hält und sich nach Äußerungen, Kommentaren und Trends auf den Kopf stellen, verbiegen und, in extremen Fällen, sich selbst verlieren. So etwas sollte aber nicht Normalität sein, nicht einfach hingenommen und akzeptiert werden, und weil Franka Frei diese Themen aufgreift, an einer Geschichte die damit einhergehenden Probleme aufzeigt und kritisiert, hat mir das Buch gefallen. Während die Selbstfindung Frieda den größten Teil der Geschichte ausmachte, hat die Autorin auch zahlreiche andere Probleme unserer heutigen Gesellschaft beleuchtet. Medien – insbesondere die Beeinflussung junger Menschen durch Influencer, aber auch die Tatsache, dass manche Influencer von ihren Managern gelenkt und für möglichen Profit ausgenutzt werden. Die Zukunftsfrage – Will ich studieren? Was will ich studieren? Wo? Wo mache ich ein Praktikum? Was will ich in meinem Leben erreichen? Und in Hinblick darauf immer wieder die eigene Selbstfindung und die Frage, wer man denn eigentlich ist. Also Fragen, die sicherlich jeden von uns beschäftigt haben bzw. momentan immer noch beschäftigen. Mir hat die Geschichte gefallen, weil ich erst durch das Lesen eines anderen Lebens bemerkt habe, dass ich mir mein Leben in manchen Belangen unnötig schwer mache und trotz der Überzeugung, nicht von der Meinung anderer abhängig zu sein, ab und zu Entscheidungen nur deshalb treffe, um es anderen Personen recht zu machen. Fazit Insgesamt kann ich sagen, dass ich froh darum bin die Geschichte gelesen zu haben, da ich mich dadurch mit ernstzunehmenden und gegenwärtigen Fragen auseinandersetzen konnte. Nicht nur in Hinblick auf die Gesellschaft und Medien, sondern auch auf mich selbst. Gleichzeitig fiel es mir manchmal schwer mich mit Frieda zu identifizieren und mich in sie hineinzuversetzen, da sich ihre Lebensweise, Ausdrucksweise und Umgebung stark von der meinigen unterscheidet. Auch der Beginn hat es mir erschwert in die Geschichte einzutauchen und das Buch konnte mich nicht fesseln. Der lustige, oft ironische, Schreibstil in Kombination mit den ernsten Themen hat mir dann jedoch – nach Eingewöhnung – sehr gut gefallen und insbesondere, weil die Autorin über zahlreiche Probleme, mit denen sich junge Menschen – wie auch ich – konfrontiert sehen, geschrieben hat, habe ich weitergelesen und war schlussendlich zufrieden mit dem Buch. Und obwohl es am Ende keine Lösung aller Fragen und Probleme gibt, – was auch eine Utopie gewesen wäre und nicht der Sinn der Geschichte ist – oder gerade deswegen, habe ich viele wichtige Informationen mitgenommen und mir mehr Gedanken über mich, wer ich bin und was ich möchte, gemacht.

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Absurd - Aber absurd gut

Von: Annikasplatzindieserwelt

11.04.2021

Absurd. Das trifft auf "Krötensex" von Franka Frei wohl perfekt zu. Absurd, aber eine... angenehme Absurdität. Eine, die mir immer wieder Lust auf mehr gemacht hat. Dieses Buch ist vieles. Vieles auf einmal. Feminismus, Sexismus, Body Shaming, das Patriarchat, Veganismus, Weltverbesserer:innen sein, Aktivismus, der Vergleich mit anderen (Friedas komplexe im Bezug auf ihre Zwillingsschwester Freia, die in vielem als "die bessere Hälfte gesehen wird"), Kröten, Sex, Amerika (nicht die USA, in Sachsen natürlich!) und Jesus (nicht den Sohn Gottes, sondern Jesus, Cheeee-sus, den attraktiven Tinder-Typen aus Spanien!). Es geht um Frieda, Anfang 20 und darum, den eigenen Platz im Leben zu finden. Erwachsen zu werden. Sich selbst zu entdecken und zu formen. Das alles im heutigen, digitalen Zeitalter. Und die Frage: Wie müssen wir sein? Wie dürfen wir sein? Wie viel Platz dürfen wir einnehmen? Sind wir in unserer Existenz zu viel? Und wie prägt Social Media unser Denken - über die Gesellschaft. Aber vor allem auch über einen selbst und den eigenen Selbstwert. Wir starten in Amerika in Sachsen und ich hatte lange keine Ahnung, in welche Richtung die Geschichte gehen würde. Man musste sich gezwungenermaßen einfach mal drauf einlassen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, wo ich nicht ganz wusste, was ich denn nun von der Geschichte und Frieda halten soll, hat dies jedoch recht gut geklappt und ich hab es geschafft voll und ganz in die Geschichte einzutauchen und hatte total Spaß daran sie zu lesen. Der Humor hat dem Zahn der Zeit an vielen Stellen perfekt getroffen. Im Nachhinein hätte ich mir noch mehr Zeit in Amerika gewünscht, was ich mir vom Klappentext her auch erwartet hatte, es ging jedoch sehr schnell wieder ins Hipster-Berlin. Bei den reichlich vielen Charaktere, welche es in "Krötensex" gibt, hat mir oftmals der Überblick gefehlt, aber dennoch haben die oftmals überspitzt dargestellten Personen so perfekt in die Story gepasst. Oh, und Degenhart, Wiener, hat mein eigenes Wienerinnen-Herz mit seinem Dialekt ja zum Schmelzen gebracht. Ur leiwand, oida! Zwischen den eigenen Abschnitten (Amerika - Berlin - Neufindung Friedas) hätte ich mir oftmals fließendere Übergänge gewünscht. Vieles kam mir sehr abrupt vor, so auch das Ende. Aber dennoch hat mir dies sehr gut gefallen! Perfekt unperfekt trifft es wohl ganz gut. Franka Frei’s Schreibstil ist ganz wunderbar, modern, humorvoll, besonders. Voll von Anglizismen, was das Lesen für mich super spannend gemacht hat! Und großer Pluspunkt: "Krötensex" war der erste fiktionale Roman, welchen ich gelesen habe, in welchem auch in der Geschichte gegendert wurde (Veganer*innen, Protagonist*innen,...) - richtig gut! "Krötensex" ist viel, vollgestopft mit wichtig, gesellschaftskritischen Themen, die jedoch nicht zu aufdringlich und belehrend waren und viele Leser:innen hoffentlich zum Nachdenken bringen werden. Oftmals hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass das ein oder andere Thema nochmals detaillierter behandelt worden wäre. Aber gerade dieses "zu viel" sein passt doch auch irgendwie - zur Geschichte, zu Freia, zu unserer Gesellschaft. Wie das Zitat am Bild schon sagt: Manchmal kann "zu viel" auch irgendwie so richtig sein. Long story short, zum Schluss kann nur noch eines gesagt werden: "Krötensex" war ein super spannendes und einzigartiges Leseerlebnis, definitiv eine LESEEMPFEHLUNG 🌟 [Und dies werte ich in meinen Rezensionen nicht, aber: Können wir bitte über dieses UNFASSBAR geile Cover reden?! 🙌🏻]

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Worum geht es? In „Krötensex“ geht es um die junge Frieda, die irgendwo zwischen Studium, Identitätssuche und Zukunftsängsten steht. Im ersten Teil des Buches ist Frieda in Amerika, einem kleinen Ort in Sachsen, in dem sie ein Semester lang studiert und im Studentenklub neue Bekanntschaften macht. Im zweiten Teil des Buches ist Frieda wieder in ihrer WG in Berlin und verbringt die Zeit zwischen Instagram, Tinder und Praktikum. Wie ist es? Kurz gesagt: es ist richtig gut! Ich habe von manchen gehört, denen das Buch zu viel war – anderen war es zu wenig – doch für mich war es genau richtig, und etwas Besonderes! Auch wenn ich nicht glaube, dass ältere Menschen, die nicht Teil dieser Generation sind, dieses Buch verstehen werden. Ich selbst habe mich am Anfang etwas schwergetan mit dem sächsischen Dialekt, doch je mehr man davon liest, desto unterhaltender ist er. Generell ist es so, je mehr man in dieses Buch abtaucht, desto mehr begeistert einen die Themenfülle! Der Roman ist so wunderbar vielfältig. Es geht nicht einfach nur um Freundschaft und Liebe (aber auch!), sondern um: Schönheitsideale, Leistungsdruck, Feminismus, Essstörungen, Menstruation, Veganismus, Zukunftsängste und Selbstzweifel, weibliche Ejakulation, Rechtsextremismus, Bodyshaming, Identitätssuche, völlige Planlosigkeit, Umweltschutz und vieles mehr. Franka Freis Roman (inklusive aller Charaktere) ist nachdenklich und urkomisch. Vielfältig und bunt. Ernsthaft und lebendig. Und allen voran sehr inspirierend. Ich habe Protagonistin Frieda sehr schnell voll und ganz in mein Herz geschlossen. Und mir erschien sie nie als zu anstrengend, zu viel oder zu laut. Ganz im Gegenteil, sie schien mir stark, mutig, schlagfertig und bewundernswert. Ihre Geschichte kam mir manchmal gar nicht vor wie eine Geschichte aus einem Buch, sondern einfach wie die Erzählung einer Freundin. Und ich finde, das ist das Besondere an dem Roman. Es ist ein Buch, das Themen behandelt, die mich selbst genauso beschäftigen. Ein Buch, das mich im besten Sinne unterhalten und mich zum laut loslachen bringen konnte – aber gleichzeitig ernste Themen behandelt, über die noch zu oft Schweigen herrscht. Und allen voran: ein Buch, bei dem der feministische Grundgedanke nicht zu kurz kommt, sondern vollends ausgeschöpft wurde! Mein Fazit Dieses Buch zu lesen, lohnt sich wirklich sehr. Und auch wenn es manchmal als leichte, unterhaltende Lektüre abgestempelt wird – ich finde, es ist sehr viel mehr als das! Es beinhaltet so viele ernste, schwere und wichtige Themen und ist ein mehr als gelungenes Gesamtpaket ist. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich bitte immer genau solche Romane lesen. Mit einer Geschichte, in der man versinken kann, einer ganzen Bandbreite an gesellschaftlich relevanten Themen und einer ordentlichen Portion Feminismus!

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Krötensex ist ein Buch, in dem ich mich sofort wohlgefühlt habe. Und das, obwohl alles daran Berliner-Hipstergöre schreit. Denn das ist Protagonistin Frieda. Zu Beginn des Buches denkt sie, Berlin sei der Heilige Gral, hat eine große Klappe und hat mit ihren zwanzig Jahren das drängende Ziel von Selbstverwirklichung. Bloß nicht langweilig sein. Ihr großes Vorbild ist dabei ihre Zwillingsschwester Freia, eine Influencerin, die sich nimmt, was sie vom Leben will – und die so ganz anders ist als Frieda. Ich mochte Frieda einfach gern. Auf den ersten Blick ist sie super selbstbewusst – aber innerlich ist sie zerfressen von Selbstzweifeln über ihr Leben, ihr Lieben und sich selbst. Das Leben ihrer Schwester scheint da viel aufregender und Frieda macht sich auf den Weg, genau so zu werden wie Freia, übersieht dabei aber, dass es für sie vielleicht gar nicht das richtige Leben ist. Aber natürlich geht es auch um den Wunsch, geliebt zu werden. Friedas Dating Leben war etwas, womit sich bestimmt viele junge Erwachsene identifizieren können. Die ständige Suche nach Aufmerksamkeit und Liebe in einer Zeit, in der man selbst noch nicht so recht weiß, wohin das Leben einen führt. Interessant war auch, dass die Autorin immer wieder politische und umweltbezogene Themen in ihre Geschichte einfließen lässt und wie die Figuren diese dann für sich auslegen. Hier wird zum Beispiel oft nur so lange über die Umwelt nachgedacht, wie es ins eigene Lebenskonzept passt. Dann ändert sich die Meinung rasant wieder – fand ich sehr lebensnah und die stetige Auseinandersetzung mit Social Media und Lebenskonzepten wie Veganismus, der plötzlich zum Trend wurde, sind natürlich super aktuell und wichtig. Eigentlich hätte ich hier rundum zufrieden mit dem Buch sein können, aber ein bisschen was zu meckern habe ich doch. Franka Frei schreibt in Dialekten. Schließlich tummeln sich in ihrem Leben Sachsen, Österreicher und noch viele mehr....Das war teilweise wirklich lustig und passend. Andererseits manchmal aber auch etwas anstrengend. Genau so verhielt es sich mit der Tatsache, dass in Berlin eben auch viele englischsprachige Menschen leben und Friede diese auch kennenlernt. Und die reden dann auch auf englisch. Permanent. Für Leute, die des Englischen nicht mächtig sind, ist das Buch dann also nichts. Und dabei tut das englische nichts für die Geschichte. Man hätte erwähnen können, dass die Person englisch spricht, in deutschen Dialogen fortfahren können und gut wäre gewesen.Damit schließt man einige Menschen einfach von dieser tollen Geschichte aus – und das komplett unnötiger Weise. Auch das Ende war für mich nicht komplett rund. Ich finde, es ging zu schnell und es fehlte etwas für mich. Aber trotzdem hoffe ich, dass Franka Frei noch mehr Romane schreiben wird. Denn Friedas Geschichte ist definitiv lesenswert.

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