Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Krötensex

Franka Frei

(11)
(16)
(4)
(1)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Sprachlos in Amerika

Von: Reading.out.loud

01.01.2022

Genau so habe ich mich gefühlt in Franka Freis Roman "Krötensex"- sprachlos ob hin dieses Themen Potpuorris. Denn das ist wohl das Besondere und gleichzeitig der komplizierte Aspekt dieser wilden, teilweise ungezügelten Geschichte. Aber beginnen wir am Anfang. Amerika- das klang auf dem Papier besser, als es sich in echt entpuppt für Frieda, aber im Grunde ist es wie mit dem Beipackzettel: Man sollte ihn besser lesen, als es einfach nur zu überfliegen. So landet Frieda in Amerika in Deutschland statt Übersee und damit ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Wie soll sie die Zeit in the middle of nowhere für sich nutzen können? Zum Glück kommt meistens alles anders, als man denkt und dann sowieso noch mal andersherum. Der Stil ist derb, die Sprache bedient sich zahlreicher Anglizismen und Slangs, Insidern und Metaphern, Vergleichen und Zitaten, was für mich im Grunde genommen zu viel des Guten war, zusammen mit den Dialekten. Oft wirkten die Dialoge oder Monologe mehr erzwungen als fließend, aber obwohl mich das oft nicht erreicht hat, kann ich den Zeitgeist nicht leugnen. Generell ist der Roman eher mit einem Augenzwinkern zu lesen, als Snack zwischendurch wie eine Milchschnitte, als den Anspruch einer ernsthaften Lektüre über das studentische Leben auf dem Dorf zu erheben. Generell empfinde ich den kompletten Roman auch eher als generelles Stilmittel durch diesen starken Spagat zwischen den Themen und der überspitzen Entwicklung. Ich fühlte mich jedoch größtenteils der Handlung entwachsen, den Unsicherheiten zu weit entfernt, als dass ich nah an den Protagonisten hätte bleiben können. Frieda ist für mich der Inbegriff von Berlin Mitte meets New York City, alternativ trifft auf Sex and the City reloaded. Die Handlung ist eher sprunghaft und schwankt zwischen lapidar, ernst und komplettem Nonsense. Eine Empfehlung für alle, die sehr besondere Romane mit jugendlichen Neuzeit Flair lieben, sich für Anglizismen und Co. Stark erwärmen können und generell humoristische Geschichten Geschichten genießen.

Lesen Sie weiter

Eine junge Frau auf der Suche nach sich und ihrem „Lifegoal“. Franka Frei bringt mir Krötensex ihren ersten Roman heraus! Bekannt ist vielen die Autorin Franka Frei durch ihr Buch „Periode ist politisch“. Frei setzt sich in ihrem Manifest gegen das Menstruationstabu mit vielen wichtigen Themen auseinander. Umso gespannter war ich, wie Freis erster Roman „Krötensex“ ist. Die Geschichte Protagonistin Frieda ist mitten im Studium. Anstatt in einer hippen Stadt zu studieren, hat es sie für ein Semester nach Amerika verschlagen – in die ostdeutsche Provinz. Während das Studium eher im Hintergrund steht, lernt Frieda verschiedene Männer kennen. Und genau das braucht Frieda zur Zeit: Wo ich mir sonst beim Tanzen vorkam wie ein unbeholfener Bär im Tütü auf einem Jahrmarkt, gaben mir die drei das Gefühl, begehrenswert zu sein. Ich fühlte mich wie eines dieser Mädchen in Filmen. Lustig, sexy, klug und kurzweilig.(S. 89) Nachdem Frieda ihr halbes Jahr in Amerika absolviert hat, geht es für sie zurück in ihre Berliner WG, um ein Praktikum bei einem Fernsehsender zu absolvieren. Gleichzeitig startet sie mit ihrer Zwillingsschwester Freia, die bereits eine kleine Instagram-Berühmtheit ist, eine eigene Instagram-Reihe. Allerdings empfindet sich Frieda im Gegensatz zu ihrer Schwester ständig als zu viel. Ich war die „dicke Schwester.“ Unsympathisch, aufdringlich, zu viel in jeder Pore. (S. 294) Die Frage ist nur, schafft Frieda es, diese Komplexe irgendwann abzulegen und sich selbst als genug zu empfinden? Meine Meinung: Ich brauchte etwas, um in den Roman reinzukommen. Der erste Abschnitt des Buches, indem Frieda in Amerika ist, hat sich für mich etwas gezogen, auch wenn er, im Hinblick auf Friedas weitere Entwicklung, nicht unwichtig ist. Der Leser lernt eine Frieda kennen, die im Großen und Ganzen mit sich im Einklang ist. Amerika war wirklich nicht das, was man sich als Anfang Zwanzigjährige unter der großen Freiheit vorstellte. Aber es war trotzdem irgendwie … nett. Sehr nett! Niemand machte Stress, man kannte sich, bekam an jeder Ecke Tassen geliehen, und zum Studiklub waren es gerade mal fünf Minuten zu Fuß. (…) Mir fehlte Berlin nicht. Ich fühlte mich wohl mit meiner Umgebung. Und vor allem wohl mit mir selbst. (S. 151) Gerade diese Einsicht benötigt es, um den Zweiten, für mich inhaltlich stärkeren Teil, einordnen zu können. Zurück in Berlin gerät Frieda in eine Spirale aus Internetscheinwelt und Dating Dschungel. Sie versucht ihrer Zwillingsschwester Freia nachzueifern und verliert sich dabei immer mehr. Selbst ihren Praktikumsplatz hat sie nur bekommen, weil die Chefin dachte, nicht sie, sondern ihre Zwillingsschwester wäre die Praktikantin. Ich war die Schwester, die zwar immer zu viel war, aber trotzdem niemals reichte. (S. 308) Friedas Leben gerät immer mehr außer Fugen. Sie stellt sich und ihre Entscheidungen auf der einen Seite infrage, treibt sich auf der anderen Seite aber zu Höchstleistungen an. Immer schneller, besser und weiter, sodass der Leser sich nur noch fragt, wann sie zusammenbricht und nicht mehr kann. Mittlerweile war ich ziemlich routiniert darin, die Zeichen meines Körpers dauerhaft zu ignorieren. Hunger, Durst, Angst, Unsicherheit. Der Ausschlag auf meinem Rücken, die schlechte Haut im Gesicht, Durchfall und extrem unregelmäßigen Zyklen. Es war, als würde mein Organismus mit aller Kraft versuchen, mir etwas mitzuteilen. (S. 354) In einer Welt, in der Mittzwanziger im bestenfalls nicht nur ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen haben sollen, sondern auch schon zig Praktikumserfahrungen vorweisen müssen und gleichzeitig auf Instagram ihr tolles Leben präsentieren, trifft genau dieser Teil des Romans den Nerv der Zeit. Gerne hätte ich hier eine tiefere Auseinandersetzung mit diesen Themen gelesen, inklusive Weg aus diesem Teufelskreis. Fazit Ich hatte große Erwartungen an den Roman Krötensex von Franka Frei. Vielleicht, weil ich ihre Auseinandersetzung mit vermeintlichen Tabuthemen gut finde, vielleicht aber auch, weil der Klappentext viele aktuelle Themen verspricht. Am Ende waren mir einige Kapitel zu lang gezogen und dafür kamen einige relevante Themen zu kurz.

Lesen Sie weiter

Der Roman „Krötensex“ von Franka Frei ist ein gesellschaftskritischer Roman, der die heutige Gesellschaft widerspiegelt. Der Leser verfolgt das Leben von Frieda die versucht den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht zu werden. Wir begegnen der Protagonistin das erste Mal als sie anfängt in Amerika zu studieren. Jedoch ist dies nicht das Amerika, welches sie sich wünscht, sondern ein kleines Dorf in der ostdeutschen Provinz. Neben dem zurechtfinden der Berlinerin in ihrem neuen Leben begibt diese sich auf eine Art Selbstfindung reise. In diesem Roman werden viele wichtige Aspekte angesprochen wie Feminismus, Toxische Beziehungen, Bodypositivity, Instagram und co. Die Aussage die die Autorin mit ihrem Werk dem Leser näher bringen will ist, dass man für sich selbst einstehen soll und die eigene Meinung vertreten soll. Ebenso beleuchtet sie die Seite das nicht alles was man in den Sozialen Medien sieht auch wahr ist und welche Auswirkungen diese auf die Nutzer haben können. Am Anfang des Romans habe ich mir jedoch schwergetan, da ich mich oft gefragt habe „Reden die Leute wirklich so oder kenne ich das ganze nicht, weil ich in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin“. Auch der Drogenkonsum der dargestellt wird konnte ich persönlich nicht nachvollziehen. Der Schreibstil hat mir jedoch sehr gut gefallen, weswegen ich das lesen nach den Anfänglichen Schwierigkeiten trotzdem noch genossen habe. Zusammenfassend würde ich sagen der Roman spricht sehr wichtige Themen an, jedoch ist er nicht jedermanns Sache.

Lesen Sie weiter

Frieda ist Anfang 20, mitten im Findungsprozess des eigenen Erwachsenwerdens und mitten in ihrem Studium. Sie hat sich für „Irgendwas mit Wirtschaft“ entschieden. Sie lebt und studiert eigentlich in Berlin. Für ein Semester verschlägt es sie ins kleine Kaff „Amerika“ nach Sachsen, dass wenig hipstertauglich und ansprechend rüberkommt. In der sächsischen Peripherie lernt sie neben ländlich geprägten Individuen ein völlig anderes Leben kennen und stellt fest, dass es nicht mal so schlecht ist, fernab vom Großstadtleben und dem täglichen Kampf gesehen und geliebt zu werden. . Zurück in Berlin, mit ihrem ersten Prakitkumsplatz in der Tasche, wird es für Frieda zunehmend schwieriger den Maßstäben der sie umgebenden Gesellschaft zu genügen und dabei will sie doch nur eines: endlich zu sich selbst finden. . Für mich persönlich war dieses Buch ein witziges, lockeres Leseerlebnis. Ein Roman, der mich gut unterhalten hat. Hätte ich das Buch im Alter von 20 Jahren gelesen, hätte es mich vermutlich mehr abgeholt mit all den Problemen, die Protagonistin Frieda so im Rucksack hat. Denn so ein klassischer Coming of Age-Roman punktet ja auch und gerade deswegen, weil man sich mit der Hauptfigur identifiziert. . Fernab vom richtigen Zeitpunkt des Lesens musste ich aber auch feststellen, dass der Roman zwar total am Puls der Zeit vibriert, jedoch insgesamt zu viel an Trending Topics unterbringen will. Durch das beiläufige Unterbringen wichtiger Themen (Feminismus, Umweltaktivismus, Essstörungen, Selbstwertgefühl junger Menschen, uvm.) werden Seiten gefüllt. Die Wichtigkeit dieser Topics gehen dabei aber meiner Meinung nach im Romankomplex unter, wodurch der Roman an dieser Stelle für mich wenig Aufklärungsarbeit leistet und etwas an Wertigkeit verliert. . Fazit: „Krötensex“ ist ein kurzweiliger, witziger Coming-of-Age Roman, der durch weniger - noch mehr hätte sein können.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.