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Rezensionen zu
Krötensex

Franka Frei

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Bei "Krötensex" handelt es sich um ein zeitgenössisches Coming-of-Age, in dem ich mich als junge Frau sehr stark wiedergefunden habe. Deswegen hat diese Geschichte für mich so gut funktioniert: Auch ich bin eine junge Frau, die sich mit dem Erwachsenwerden beschäftigt. Wer möchte ich sein? Wie sollen andere mich wahrnehmen? Welche Generationenkämpfe müssen wir heute kämpfen? Genau da hat Franka Frei eingesetzt. Sie hat mit ihrer Protagonistin genau dorthin getroffen, wo es momentan am meisten weh tut. Nämlich am Selbstwert, der nicht nur von außen bestimmt wird, sondern auch von innen. Der Selbstwert, der durch Vergleiche mit anderen leidet und der durch das Frausein in unserer Gesellschaft bestimmt wird. Frieda wird innerlich hin und her geworfen von den Anforderungen, die ihre Generation an sie stellt: Sei möglichst unabhängig, tue alles für deine Selbstverwirklichung und sei dabei möglichst schlank, feminin (was auch immer das heißt) und begehrenswert. Verhalte dich möglich frei, reise um die Welt und sammle Erfahrungen, achte aber dennoch auf deinen ökologischen Fußabtruck. Unter dieser Last schrumpft Frieda immer mehr zusammen - genau das Gegenteil von dem, was sie erreichen möchte. Selbst der Gang zur Psychotherapie wird hier als Schritt der Selbstverwirklichung und als Handlung nach außen behandelt, nach dem Motto "Ich kann meiner Instagram-Gemeinde ja nicht mit mental health kommen, wenn ich im echten Leben nicht für meine mentale Gesundheit sorge". Beim Lesen hat das immer wieder geschmerzt, weil ich aus dieser Mentalität selbst so viel habe. Ständig muss man überprüfen, ob man gerade etwas der Gesellschaft wegen tut, oder weil man es wirklich will. Wir leben momentan in einer Ratgeber-Gesellschaft: Optimiere dich und dein Leben, wo es nur geht. Einziges Ziel: Sei glücklich, optimiere dich, verwirkliche dich. Das sind alles Dinge, die ihre Berechtigung haben, aber auch Wege, die in einen Wahn des Nicht-genug-Seins führen können. Auch wenn Friedas Gedanken oftmals ernst und kritisch sind, ist das Buch dennoch locker zu lesen. Es macht Spaß, Frieda und ihre Clique zu begleiten. Ein paar Längen hatte es schon, aber so ist das ja auch beim Erwachsenwerden ;)

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An 'Krötensex' habe ich über zwei Wochen gelesen. In der ersten Hälfte kam ich kaum voran und musste mich quasi aufraffen weiterzulesen. Die zweite Hälfte des Buchs habe ich dann gestern fast in einem Stück gelesen und wirklich sehr gemocht. Der Schreibstil von Franka Frei ist in meinen Augen nicht immer einfach zu lesen und ich glaube man braucht auch etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Abgesehen von den eingebauten Dialekten, Jugendsprache oder ganzen Gesprächen auf englisch, fand ich vor allem am Anfang auch Dinge wie Doppelmoral, Sarkasmus oder auch fast satirische Darstellungen sehr gewöhnungsbedürftig. Ich glaube gerade in der ersten Hälfte der Geschichte, fehlte mir persönlich auch die Lebens- oder Realistätsnähe und Authentizität, um richtig ins Buch eintauchen zu können. In Amerika wurde ich mit Frieda und ihrer Art noch nicht ganz so warm und zurück in Berlin ereilte mich als (im Vergleich dazu "braves") Dorfkind quasi ein Kulturschock. Trotzdem gab es auch hier schon einige Denkanstöße und viele humorvolle Szenen. Der Umschwung kam bei mir in etwa mit dem Start des Praktikums. Mir persönlich erschienen die Probleme von Frieda ab da greifbarer und ich fand ich mich oft in der Situation, wo ich mir dachte "Ja, genau! Ich weis was du meinst". Generell konnte ich Frieda in vielen Punkten absolut nachvollziehen und würde dabei auch sagen, dass die Mehrheit unserer Generation auch schon die selben Gedanken hatte. Manches konnte ich nicht verstehen, aber solche Aspekte waren eher in der Minderheit. Frieda durchläuft in der Zeit, in der man sie begleitet eine enorme Entwicklung, die ich gerne verfolgt habe und die am Ende des Buchs logischerweise noch nicht abgeschlossen ist. Meine Charakter-Lieblinge waren Miro und Culita, bei denen ich mich bei jedem Wiedersehen gefreut habe. Man könnte garnicht alle Themen, die Franka Frei versucht in ihrem Roman anzusprechen, auflisten, solch eine Vielfalt ist geboten. Und ich finde das auch nicht verkehrt, denn alle Themen sind aktuell und im realen Alltag kann man sich auch nicht nur auf eine Auswahl davon beschränken. Sowohl Rassismus als auch Nachhaltigkeit, psychiche Krankheiten oder Body Shaming uvm. sind allgegenwärtig! Franka Frei spielt dabei nicht mit Klischees oder gesellschaftlichen Problemen, sondern stellt eben diese direkt ins Scheinwerferlicht. Neben dem Unterhaltungsaspekt ist das Buch also auch (für mich vor allem im Bereich hormonelle Verhütung) sehr informativ! Das Ende hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn einiges nicht richtig abgeschlossen wurde. Für mich passte es perfekt, war rund und harmonisch. Ich hab mich mit Frieda gefreut und konnte das Buch mit einem zufriedenen Lächeln schließen. Ich glaube aber auch, dass mich viele Gedanken aus 'Krötensex' noch für einige Zeit beschäftigen werden. Fazit: Trotz für mich schwierigem Einstieg, wobei die Geschehnisse oder die Ausdrucksweise mir persönlich zu realitätsfremd waren, ist 'Krötensex' ein humorvoller Coming-of-age Roman über eine 20-Jährige, die sich mit unzähligen aktuellen Theman auseinandersetzen muss. 4/5 ⭐

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Krötensex – wenn man den Titel liest, geht gleich ein Kopfkino los und was für eines! Genau das hat wohl Franka Frei im Sinn gehabt bei dem Titel kombiniert mit dem abstrakten Bild auf dem Cover. Wer kennt sie nicht, die Perioden-Expertin durch Zufall: Franka Frei, die nun einen Roman veröffentlicht hat. Sie bleibt ihren Themen treu und spielt eine kreative Coming-of-Age Geschichte durch die offener ist als Bekanntes und sehr im Hier und Jetzt verortet ist. Frisch, aber unfrei. So könnte man auch die Protagonistin vorstellen: Frieda. Eine junge Frau, Single, studiert in Berlin „Business“ an einer teuren Privatuni. Sie ist im Bachelorstudium und steht kurz vor einem Auslandsstudium in Amerika. Tja, hätte sie mal das Kleingedruckte gelesen. Denn die Reise ist nicht weit, denn es geht nach Sachsen, dort gibt es ein kleines Kaff das eben auch Amerika heißt. Dumm gelaufen. Es ist kein Satire-Roman oder ein witziges Feel-good-Buch. Dieser Roman über Frieda ist eine Reflektion der Generation Y, den sogenannten Millennials. Wir als Leser begleiten sie in ihrem Veränderungsprozess, ihrem anfänglichen Erwachsen werden. Es geht viel um Ideale und Erwartungshaltungen an sich selbst und denen der eigenen Umwelt, sei es die Familie oder die Freunde. Frieda vergleicht sich viel und oft mit ihrer Zwillingsschwester Freia. Frieda sieht sie als die coolere, die Feministin, „grün“ und unabhängig. Frieda ist zerrissen zwischen den sich widersprechenden Idealen und Anforderungen an sie und arbeitet sich durch den Sumpf um sich selbst zu finden, sich selbst zu definieren. Dabei ist es vielleicht nicht schlecht statt in einer Metropole in den USA in einem kleingeistigen Dorf in der Provinz gelandet zu sein. Das hört sich jetzt allerdings tiefgreifender an als es dann ist. Denn der Roman ist trotzdem oder gerade wegen dieser Auseinandersetzung gut zum Weglesen und macht viel Spaß! Aufgelockert durch einige Dialekte, die aus meiner Sicht gut getroffen sind und die mit voller Absicht sehr stereotypischen Darstellungen unterstützen. Ein unterhaltsamer Roman mit viel Metaebene, der an Fahrt aufnimmt und zum Schluss ein wenig ins Rasen kommt, aber es sind ja schon knapp 450 Seiten, mehr hätte es auch nicht werden dürfen, daher auch ok, dass im letzten Drittel das Tempo anzieht. Und warum heißt dieses Buch jetzt Krötensex? Eine Kindererinnerung der Protagonistin spielt hier eine Rolle. Lese, dann findest du es heraus!

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Schon der Titel dieses Buches verspricht Witz und eines kann vorweg nehmen: Den bekommt man. Gerade, weil ich mich mit humoristischen Büchern jedoch grundsätzlich eher schwer tue, war ich anfangs eher skeptisch, fand dann zu meiner Überraschung aber doch schnell in die Geschichte rein. In „Krötensex“ begleiten wir die Protagonistin Frieda durch eine Phase ihres Lebens. Eine Phase, die sehr aufregend, gleichzeitig auch unheimlich ermüdend ist - in jedem Fall aber sehr prägend. Die Autorin trifft den Nerv unserer Zeit, den Nerv einer Generation. So scheint Frieda wohl allem ausgesetzt zu sein, das eine prototypische junge Frau der Gen Y nur beschäftigen könnte - auf kleiner wie auf großer Ebene: Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Mit wem möchte ich sein? Was möchte ich machen? … Ein konstanter Konkurrenzkampf zwischen Selbstfindung und gesellschaftlichem Leistungsdruck, den wohl viele von uns nur zu gut kennen. Eine Außenwelt, die sämtliche Erwartungen auf uns projiziert, uns den Spiegel vorhält, der im schlimmsten Fall jedoch alle Unsicherheiten sichtbar macht. Als Coming-of-Age-Roman vereint „Krötensex“ Grundsatzfragen mit aktuellen gesellschaftlichen Diskursen und Konflikten. Trotz seiner Länge empfand ich das Buch als kurzweilig, was nicht zuletzt der einfachen, humoristischen, hier und da auch derben Umgangssprache geschuldet ist. Dennoch ist mir die Geschichte von Frieda zu stark geprägt von Klischees, Offensichtlichkeiten und einer Bubble, mit der ich mich nur zu Teilen identifizieren kann - auch wenn ich mich selbst als Millenial ansehe. Insgesamt fehlten für mich Tiefgang und wahre Überraschungen, die Botschaften waren mir zu gewollt, sodass „Krötensex“ mich letztlich nicht komplett abholen konnte. Eine nette Unterhaltung, für mich aber auch nicht mehr.

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Dieser große Brummer von Buch stand schon eine Weile in meinem Regal und hat mich erwartungsvoll angesehen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich diesem kleinen Wälzer widmen konnte. Ich habe bereits ein Sachbuch von Franka Frei gelesen und „Krötensex“ hat mich durch die Inhaltsangabe schon sehr angesprochen. Wer kennt dieses Gefühl Anfang 20 nicht, wenn im Außen alles zu viel und wir selbst viel zu wenig sind? Die Gestaltung des Covers, welches auf den Titel, einige Szenen und den im Buch stark vertretenen Feminismus und die weibliche Sexualität anspielt, gefällt mir auch sehr. Passt gut zum Gesamtkunstwerk. Ich habe mich am Anfang ein bisschen von der Dicke des Buches abschrecken lassen, aber bin erstaunlich schnell durchgekommen. Das lag vor allem an Freis erfrischendem, humorvollem Schreibstil. Frieda, die sich irgendwie durch Studium, Leben und Berlin schlägt, muss mit drei Kommilitonen ein Semester im sächsischen Amerika verbringen. Ein typisches Provinzkaff, wo wochentags 19:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden und das öffentliche Leben sich auf einen kleinen Marktplatz beschränkt. Dort kommt sie für einige Monate bei ihrem Vermieter Herrn Zankzahn und nerdigen Lääsarteschniggan unter, deren einzige kulturelle Einrichtung der Studentenclub bzw. wohl eher die Dorfdisko ist (Dorfkinder, meldet euch!). Dann muss sie sich für die kommenden Monate auch noch einen Praktikumsplatz suchen, die unerwiderte Zuneigung zu einem ihrer WG-Kollegen in Berlin verdauen und permanent verhindern, ihr heikles Selbstbewusstsein aufgrund ihrer perfekten Zwillingsschwester Freia zu verlieren. Entgegen anderer Rezensionen hatte ich nicht das Gefühl, dass die verschiedenen Dialekte zu verwirrend waren. Ich selbst stamme aus Thüringen (was in der Hinsicht viele Parallelen zu Sachsen besitzt), bin viel in Berlin unterwegs (wenn nicht gerade Pandemie herrscht), habe österreichische Freunde und hatte Spanisch in der Uni… Daher fand ich viele der Konversationen urkomisch und habe mit Freuden einige Passagen Freunden und Familienmitgliedern vorgelesen. 😀 Ich kann den Einwand verstehen, dass einige es als Hürde ansehen, die englischsprachigen Konversationen zu verstehen, die besonders in der zweiten Hälfte des Buches aufgetaucht sind. Mir persönlich haben sie keine Schwierigkeiten bereitet. Dit is halt Berlin, oder irgendwie so. Wobei ich wahrscheinlich auch zu den Hipstern gehöre, die die Stadt manchmal romantisieren und sich schön reden. Ohnehin hatte ich beim Lesen das Gefühl, genau die richtige Zielgruppe für dieses Buch zu sein. Populärkulturelle Referenzen zu „Die Wilden Hühner“ (mein Herz hat einen freudigen Sprung gemacht), Peter Fox‘ „Schwarz zu Blau“ (mein Herz hat einen NOCH größeren freudigen Sprung gemacht) oder Social Media habe ich demnach sofort verstanden. Sie haben eine Bindung zwischen dem Buch und dieser unentschlossenen, überforderten Generation hergestellt und ich finde nicht, dass das Buch zu viele Themen unter einen Hut bringt. Denn so fühlen wir uns, besonders als die weiblich gelesenen Wesen dieser Generation. Man denkt über Feminismus, Sexualität und Neokolonialismus nach und das innerhalb einer Sekunde oder einem einzigen Wisch bei Instagram. Frieda, Freia oder auch andere Charaktere wie Friedas beste Freundin Culita (bzw. im weiteren Verlauf der Handlung dann „Lolo“) sind schmerzhaft realistische und organische Charaktere. Oft gab es Stellen, bei denen ich mir dachte: „Verdammt, ich kenne niemanden im Freundinnenkreis, denen es nicht genauso geht oder ging. Wie traurig ist das denn?!“ Besonders die breite Palette an Themen in „Krötensex“, in der teilweise „Periode ist politisch“ weitergeklungen ist, zeichnen das Buch aus. Weibliche Ejakulation, die Risiken der Pille, Alltagssexismus, das Nicht-Hinein-Passen. Es gibt so vieles, wo junge Menschen in der Öffentlichkeit und in der Welt anecken oder auffallen können. Dabei möchten die meisten einfach nur dazugehören und in der breiten Masse nicht auffallen. Lieben und geliebt werden, ohne sich selbst und den Partner*innen dabei etwas vorzumachen. Frei zu sein und dennoch einen sicheren Hafen haben. Friedas Verhältnis zu sich selbst und zu anderen verändert sich im Laufe der Handlung und es hat Spaß gemacht, diesem jungen Menschen beim Wachsen und Entwickeln zuzusehen. Auch, weil sie selbst einiges hinterfragt und versucht, sich selbst zu sensibilisieren. Für mich wäre die Sprache kein Kritikpunkt, sondern dass mir manches ein bisschen zu schnell ging. Besonders im hinteren Drittel des Buches hat sich einiges ganz schön rasant und mit großen Zeitsprüngen entwickelt. Da hätte ich mir ab und an eventuell ein bisschen mehr Seiten für die Handlung gewünscht. Dennoch ist „Krötensex“ ein wichtiger Coming-of-Age-Roman, den viele brauchen und gebraucht hätten. Und auch, wenn ich verstehe, dass ältere Generationen sich als „zu jung für das Buch“ empfunden haben – ich denke, ich würde es ihnen dennoch einfach allen empfehlen. Denn es fängt den Zeitgeist dieser unentschlossenen Generation Y (und ein bisschen den der Generation Z) treffend ein. Ganz besonders den der Frauen. Ich gebe dem Buch jedenfalls 4 von 5 Sternen und leihe es liebend gern an interessierte (Blogger-)Freund*innen aus.

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Inhalt Wenn man gerade am Anfang seines Lebens steht, kann es neben den zahlreichen Fragen auch viele Probleme, sowie Einflüsse durch die Umgebung geben, die die Selbstfindung deutlich erschweren können. Frieda ist eine junge Erwachsene, die in Berlin lebt, jedoch nach Amerika – einer ostdeutschen Provinz – reist, um ihr Studium zu beenden. In ihren Erwartungen enttäuscht, da sie das Kleingedruckte nicht gelesen hat, versucht Frieda das Beste aus ihrer Situation zu machen. Jedoch passt dieses isolierte Landleben überhaupt nicht zu ihren Lebenszielen, die daraus bestehen, die Welt zu verbessern, einen gutaussehenden Mann zu finden, erfolgreich zu sein, abenteuerlich und selbstbewusst. Sie orientiert sich dabei an ihrer – für sie – perfekten Zwillingsschwester Freia, die jedoch ihre eigenen Probleme hat, was Frieda jedoch nicht zu bemerken scheint. Bei dem Versuch es allen gerecht zu machen und den Erwartungen, die die Gesellschaft, Familie und Arbeitgeber an sie haben, verliert sich Frieda immer mehr und verfällt einem ungesunden Lebensstil unter anderem aus Diäten, Überstunden, Selbstvermarktung. Dabei hat sie nicht die Zeit sich Gedanken darüber zu machen, was sie denn eigentlich möchte und lebt in einer ungesunden Scheinwelt. In diesem Buch werden wichtige und ernste Themen angesprochen, sowie Probleme, die damit einhergehen und im Vordergrund steht Frieda, eine junge Erwachsene, die nicht weiß, was sie mit sich und ihrem Leben anfangen soll, und mit einer Vielzahl an Problemen konfrontiert wird. Meinung Ich war mit zu Beginn unschlüssig, was ich von der Geschichte halten soll, denn es fiel mir schwer mich einzulesen. Das lag vor allem daran, dass mir der Schreibstil sehr befremdlich vorkam – mit viel Slang, Umgangs-, sowie Jugendsprache und Anspielungen, die mir nichts sagten. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und auch akzeptiert, da das Buch von Frieda handelt und ihre Ausdrucksweise einen Teil ihrer Persönlichkeit ausmacht. Je mehr ich außerdem über Frieda erfahren habe, desto interessierter war ich daran sie auf ihrem Weg zur Selbstfindung zu begleiten. Ich habe Einblicke in eine völlig andere Lebensweise, als ich sie gewohnt bin, bekommen. Und während einige Entscheidungen und Verhaltensweisen von Frieda und ihren Freunden, sowie Bekannten, für mich ganz klare Tabus sind und mir widerstreben, war da doch auch eine gewisse Faszination und Neugier zu erfahren, wie andere Menschen leben. Einige Probleme und Fragen, die Frieda belastet haben, konnte ich als meine eigenen wiedererkennen, insbesondere als es um das Thema Aussehen und Ernährung ging. Ich konnte mich mittlerweile zwar aus diesem Teufelskreis befreien, fand es aber dennoch schön zu lesen, dass ich mit solchen Problemen nicht alleine stehe. Gleichzeitig zeigt die Geschichte auch, dass es einer gewissen Normalität entspricht, dass sich junge Menschen ständig Gedanken darüber machen, was ihr Umfeld von ihnen hält und sich nach Äußerungen, Kommentaren und Trends auf den Kopf stellen, verbiegen und, in extremen Fällen, sich selbst verlieren. So etwas sollte aber nicht Normalität sein, nicht einfach hingenommen und akzeptiert werden, und weil Franka Frei diese Themen aufgreift, an einer Geschichte die damit einhergehenden Probleme aufzeigt und kritisiert, hat mir das Buch gefallen. Während die Selbstfindung Frieda den größten Teil der Geschichte ausmachte, hat die Autorin auch zahlreiche andere Probleme unserer heutigen Gesellschaft beleuchtet. Medien – insbesondere die Beeinflussung junger Menschen durch Influencer, aber auch die Tatsache, dass manche Influencer von ihren Managern gelenkt und für möglichen Profit ausgenutzt werden. Die Zukunftsfrage – Will ich studieren? Was will ich studieren? Wo? Wo mache ich ein Praktikum? Was will ich in meinem Leben erreichen? Und in Hinblick darauf immer wieder die eigene Selbstfindung und die Frage, wer man denn eigentlich ist. Also Fragen, die sicherlich jeden von uns beschäftigt haben bzw. momentan immer noch beschäftigen. Mir hat die Geschichte gefallen, weil ich erst durch das Lesen eines anderen Lebens bemerkt habe, dass ich mir mein Leben in manchen Belangen unnötig schwer mache und trotz der Überzeugung, nicht von der Meinung anderer abhängig zu sein, ab und zu Entscheidungen nur deshalb treffe, um es anderen Personen recht zu machen. Fazit Insgesamt kann ich sagen, dass ich froh darum bin die Geschichte gelesen zu haben, da ich mich dadurch mit ernstzunehmenden und gegenwärtigen Fragen auseinandersetzen konnte. Nicht nur in Hinblick auf die Gesellschaft und Medien, sondern auch auf mich selbst. Gleichzeitig fiel es mir manchmal schwer mich mit Frieda zu identifizieren und mich in sie hineinzuversetzen, da sich ihre Lebensweise, Ausdrucksweise und Umgebung stark von der meinigen unterscheidet. Auch der Beginn hat es mir erschwert in die Geschichte einzutauchen und das Buch konnte mich nicht fesseln. Der lustige, oft ironische, Schreibstil in Kombination mit den ernsten Themen hat mir dann jedoch – nach Eingewöhnung – sehr gut gefallen und insbesondere, weil die Autorin über zahlreiche Probleme, mit denen sich junge Menschen – wie auch ich – konfrontiert sehen, geschrieben hat, habe ich weitergelesen und war schlussendlich zufrieden mit dem Buch. Und obwohl es am Ende keine Lösung aller Fragen und Probleme gibt, – was auch eine Utopie gewesen wäre und nicht der Sinn der Geschichte ist – oder gerade deswegen, habe ich viele wichtige Informationen mitgenommen und mir mehr Gedanken über mich, wer ich bin und was ich möchte, gemacht.

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Absurd - Aber absurd gut

Von: Annikasplatzindieserwelt

11.04.2021

Absurd. Das trifft auf "Krötensex" von Franka Frei wohl perfekt zu. Absurd, aber eine... angenehme Absurdität. Eine, die mir immer wieder Lust auf mehr gemacht hat. Dieses Buch ist vieles. Vieles auf einmal. Feminismus, Sexismus, Body Shaming, das Patriarchat, Veganismus, Weltverbesserer:innen sein, Aktivismus, der Vergleich mit anderen (Friedas komplexe im Bezug auf ihre Zwillingsschwester Freia, die in vielem als "die bessere Hälfte gesehen wird"), Kröten, Sex, Amerika (nicht die USA, in Sachsen natürlich!) und Jesus (nicht den Sohn Gottes, sondern Jesus, Cheeee-sus, den attraktiven Tinder-Typen aus Spanien!). Es geht um Frieda, Anfang 20 und darum, den eigenen Platz im Leben zu finden. Erwachsen zu werden. Sich selbst zu entdecken und zu formen. Das alles im heutigen, digitalen Zeitalter. Und die Frage: Wie müssen wir sein? Wie dürfen wir sein? Wie viel Platz dürfen wir einnehmen? Sind wir in unserer Existenz zu viel? Und wie prägt Social Media unser Denken - über die Gesellschaft. Aber vor allem auch über einen selbst und den eigenen Selbstwert. Wir starten in Amerika in Sachsen und ich hatte lange keine Ahnung, in welche Richtung die Geschichte gehen würde. Man musste sich gezwungenermaßen einfach mal drauf einlassen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, wo ich nicht ganz wusste, was ich denn nun von der Geschichte und Frieda halten soll, hat dies jedoch recht gut geklappt und ich hab es geschafft voll und ganz in die Geschichte einzutauchen und hatte total Spaß daran sie zu lesen. Der Humor hat dem Zahn der Zeit an vielen Stellen perfekt getroffen. Im Nachhinein hätte ich mir noch mehr Zeit in Amerika gewünscht, was ich mir vom Klappentext her auch erwartet hatte, es ging jedoch sehr schnell wieder ins Hipster-Berlin. Bei den reichlich vielen Charaktere, welche es in "Krötensex" gibt, hat mir oftmals der Überblick gefehlt, aber dennoch haben die oftmals überspitzt dargestellten Personen so perfekt in die Story gepasst. Oh, und Degenhart, Wiener, hat mein eigenes Wienerinnen-Herz mit seinem Dialekt ja zum Schmelzen gebracht. Ur leiwand, oida! Zwischen den eigenen Abschnitten (Amerika - Berlin - Neufindung Friedas) hätte ich mir oftmals fließendere Übergänge gewünscht. Vieles kam mir sehr abrupt vor, so auch das Ende. Aber dennoch hat mir dies sehr gut gefallen! Perfekt unperfekt trifft es wohl ganz gut. Franka Frei’s Schreibstil ist ganz wunderbar, modern, humorvoll, besonders. Voll von Anglizismen, was das Lesen für mich super spannend gemacht hat! Und großer Pluspunkt: "Krötensex" war der erste fiktionale Roman, welchen ich gelesen habe, in welchem auch in der Geschichte gegendert wurde (Veganer*innen, Protagonist*innen,...) - richtig gut! "Krötensex" ist viel, vollgestopft mit wichtig, gesellschaftskritischen Themen, die jedoch nicht zu aufdringlich und belehrend waren und viele Leser:innen hoffentlich zum Nachdenken bringen werden. Oftmals hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass das ein oder andere Thema nochmals detaillierter behandelt worden wäre. Aber gerade dieses "zu viel" sein passt doch auch irgendwie - zur Geschichte, zu Freia, zu unserer Gesellschaft. Wie das Zitat am Bild schon sagt: Manchmal kann "zu viel" auch irgendwie so richtig sein. Long story short, zum Schluss kann nur noch eines gesagt werden: "Krötensex" war ein super spannendes und einzigartiges Leseerlebnis, definitiv eine LESEEMPFEHLUNG 🌟 [Und dies werte ich in meinen Rezensionen nicht, aber: Können wir bitte über dieses UNFASSBAR geile Cover reden?! 🙌🏻]

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Krötensex ist ein Buch, in dem ich mich sofort wohlgefühlt habe. Und das, obwohl alles daran Berliner-Hipstergöre schreit. Denn das ist Protagonistin Frieda. Zu Beginn des Buches denkt sie, Berlin sei der Heilige Gral, hat eine große Klappe und hat mit ihren zwanzig Jahren das drängende Ziel von Selbstverwirklichung. Bloß nicht langweilig sein. Ihr großes Vorbild ist dabei ihre Zwillingsschwester Freia, eine Influencerin, die sich nimmt, was sie vom Leben will – und die so ganz anders ist als Frieda. Ich mochte Frieda einfach gern. Auf den ersten Blick ist sie super selbstbewusst – aber innerlich ist sie zerfressen von Selbstzweifeln über ihr Leben, ihr Lieben und sich selbst. Das Leben ihrer Schwester scheint da viel aufregender und Frieda macht sich auf den Weg, genau so zu werden wie Freia, übersieht dabei aber, dass es für sie vielleicht gar nicht das richtige Leben ist. Aber natürlich geht es auch um den Wunsch, geliebt zu werden. Friedas Dating Leben war etwas, womit sich bestimmt viele junge Erwachsene identifizieren können. Die ständige Suche nach Aufmerksamkeit und Liebe in einer Zeit, in der man selbst noch nicht so recht weiß, wohin das Leben einen führt. Interessant war auch, dass die Autorin immer wieder politische und umweltbezogene Themen in ihre Geschichte einfließen lässt und wie die Figuren diese dann für sich auslegen. Hier wird zum Beispiel oft nur so lange über die Umwelt nachgedacht, wie es ins eigene Lebenskonzept passt. Dann ändert sich die Meinung rasant wieder – fand ich sehr lebensnah und die stetige Auseinandersetzung mit Social Media und Lebenskonzepten wie Veganismus, der plötzlich zum Trend wurde, sind natürlich super aktuell und wichtig. Eigentlich hätte ich hier rundum zufrieden mit dem Buch sein können, aber ein bisschen was zu meckern habe ich doch. Franka Frei schreibt in Dialekten. Schließlich tummeln sich in ihrem Leben Sachsen, Österreicher und noch viele mehr....Das war teilweise wirklich lustig und passend. Andererseits manchmal aber auch etwas anstrengend. Genau so verhielt es sich mit der Tatsache, dass in Berlin eben auch viele englischsprachige Menschen leben und Friede diese auch kennenlernt. Und die reden dann auch auf englisch. Permanent. Für Leute, die des Englischen nicht mächtig sind, ist das Buch dann also nichts. Und dabei tut das englische nichts für die Geschichte. Man hätte erwähnen können, dass die Person englisch spricht, in deutschen Dialogen fortfahren können und gut wäre gewesen.Damit schließt man einige Menschen einfach von dieser tollen Geschichte aus – und das komplett unnötiger Weise. Auch das Ende war für mich nicht komplett rund. Ich finde, es ging zu schnell und es fehlte etwas für mich. Aber trotzdem hoffe ich, dass Franka Frei noch mehr Romane schreiben wird. Denn Friedas Geschichte ist definitiv lesenswert.

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