Dass der neue Roman von Franka Frei die Leserschaft spaltet, ist bekannt. Auch ich habe beim Lesen immer wieder mit mir gehadert; mich gefragt, ob ich einen Verriss schreibe oder es an mir liegt, dass ich mit „Krötensex“ so gar nicht warm werden wollte.
Verstehe ich die Probleme einer getriebenen Generation, die alle Möglichkeiten und gleichzeitig alle Krisen so unmittelbar und auf einmal erlebt, nicht mehr? Ich war doch gerade selbst noch Anfang 20, hatte meine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und streckte trotzdem in einer kleinen Lebenskrise.
Die Fülle an wichtigen Themen, die hier angesprochen werden (von Feminismus über Bodyshaming bis zu Rechtsextremismus), machen jedes einzelne unspezifisch. Franka Frei will viel. Für meinen Geschmack zu viel. Die Betrachtungen bleiben oberflächlich, die Probleme von Hauptfigur Frieda konstruiert und manches fast schon klischeehaft. Da helfen auch ein lockerer Sprachstil und der ein oder andere Schmunzler nicht.
Die Entwicklung auf den letzten Seiten hat mich noch ein bisschen versöhnlich gestimmt, aber im Großen und Ganzen leider nicht mein Fall.
Neben den Problemen im Inhaltlichen hat mich übrigens besonders die Verschriftlichung diverser Dialekte gestört. Unnötig!