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Rezensionen zu
Krötensex

Franka Frei

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Ha! Ich wette, auch dir ging es so wie mir. Du hast diesen Titel und das Cover gesehen und konntest einfach nicht weiterscrollen bzw. weitergehen, falls dir das Buch zum ersten Mal ganz analog in der Buchhandlung in die Quere gekommen ist. Selbst, wenn man nicht auf Anhieb denkt Wow, das muss ich lesen! Will man doch zumindest wissen, worum es in diesem Buch mit dem sonderbaren Cover und verrückten Titel geht. Oder? ODER? Worum geht’s? Es geht um Frieda, Studentin, Anfang 20, die es versäumt hat beim Einschreiben an ihrer privaten Hochschule das Kleingedruckte zu lesen. Diese wirbt nämlich ganz großspurig mit Studieren in Berlin und Amerika, gemeint sind aber nicht die USA sondern ein kleines Kaff in Ostdeutschland, das aus nicht viel mehr als ein paar Häusern, der Privathochschule und einem Studiklub besteht. Dorthin verschlägt es nun also Frieda und zwei ihrer Freunde. Ein kleiner Kulturschock für die Berliner Großstadtkids und speziell für Frieda, deren Ziel es eigentlich ist, möglichst wie ihre Zwillingsschwester Freia zu sein: cool, interessant, mühelos attraktiv, immer in der Weltgeschichte unterwegs und dabei die Welt verbessernd durch hippen Aktivismus. Von sich selbst hat Frieda leider ein ganz anderes Bild, sie hält sich immer für zu viel: zu laut, zu groß, zu viel Make-Up und trotz teurem Privathochschulstudium malt sie sich nichtmal beruflich gute Chancen aus, wenn sie nicht bald einen halbwegs interessanten Praktikumsplatz findet. Meine Meinung Ich denke, mit Frieda können sich sehr viele junge Frauen identifizieren. Nach dem Abi ist sie erstmal ein wenig gereist, dann hat die angefangen, irgendwas mit Business zu studieren, weiß aber eigentlich gar nicht so genau was sie will, wohnt in Berlin in einer ranzigen aber hippen WG, ist unsicher, hat ein geringes Selbstwertgefühl und ihr Leben bisher im Schatten ihrer Zwillingsschwester verbracht. Sie denkt, wenn sie nur ein bisschen mehr wie Freia sein könnte, wäre alles besser. Freia ist durch ihren Aktivismus und ihre Social-Media-Kanäle eine kleine Berühmtheit. Sie pendelt durch die Weltgeschichte und die Männer liegen ihr zu Füßen. Natürlich ist sie viel zu freiheitsliebend, um sich je wirklich auf einen von ihnen einzulassen. Von sich selbst hält Frieda hingegen so wenig, dass sie das Gefühl hat für jeden, der sich nur halbwegs für sie interessiert, dankbar sein zu müssen und da sie sowieso nicht weiß, was genau sie mit ihrem Leben anfangen will, lässt sie sich auch bei vielen anderen Dingen eher von außen beeinflussen. Und so lässt sie sich irgendwie treiben, allerdings nicht im positiven Sinne. Eigentlich ist sie ziemlich unglücklich dabei. Eher dümpelt sie so vor sich hin. Gerät in Bettgeschichten und Beziehungen, die ihr eigentlich nicht gut tun, landet auf Partys, auf denen sie nicht sein will, lässt sich von Freia zum Social-Media-Sternchen machen und nimmt Jobs an, die sie nicht machen möchte. Nun ist sie selbst nicht mehr die Einzige, die ständig an sich selbst herumkritisiert. In dieser Welt aus Likes und Kooperationen, bemerkt sie immer mehr die Heuchlerei, die hinter angeblichem Aktivismus für Klimaschutz, Feminismus, Body-Positivity etc. steckt. Leider hat sie aber weder den Mut und vor allem immer weniger die Energie, sich wirklich dagegen zu wehren. Dieser Roman hat so eine starke Message und ist dabei trotzdem so lustig und leicht zu lesen. Ich habe ihn verschlungen und möchte ihn wärmstens empfehlen. Während der erste Teil in Amerika eine lustige, feierwütige, wenn auch etwas planlose Episode in Friedas Leben zeigt, die ein bisschen an amerikanische College-Filme erinnert, zeigen sich auch hier schon immer wieder Friedas Unsicherheiten und ihr fehlendes Selbstwertgefühl. Zurück in Berlin, in ihrem wahren Leben sozusagen, werden diese Probleme plötzlich drängender und obwohl der Stil weiterhin locker und amüsant bleibt, bekommt die Story nun eine ganz andere Ernsthaftigkeit. Auch wenn mein Studentenleben ganz anders aussah als Friedas, kann ich ihre Gefühle und Probleme doch zu gut verstehen. Man ist in einer Phase, in der man sich selbst noch nicht so wirklich kennt, lässt sich bei dieser Selbstfindung allzu oft von anderen beeinflussen und macht Dinge, die einem einfach so zufallen, da man ja auch gar nicht wirklich weiß, was man eigentlich wirklich will oder keinen Mut hat, dafür einzustehen. Dieser Roman ist perfekt für junge Frauen, die sich unsicher fühlen, sich ständig mit anderen vergleichen und immer das Gefühl haben nicht genug zu sein. Für alle, die sich von Models in Kleidergröße S, die Body-Positivity propagieren und Klimaaktivist*innen, die mal eben für eine Demo in einen Kurzstreckenflieger steigen und Blogger*innen, die einem weißmachen wollen, wie wichtig Selfcare ist, während sie selbst den ganzen Tag Storys über ihr perfektes total beschäftigtes Leben posten, hinters Licht geführt fühlen. Ihr wollt etwas über Body-Positivity und Selbstfürsorge lesen? Ich wette aus diesem Roman könnte ihr mehr lernen, als von den meisten Selbsthilferatgebern und er ist dazu auch noch absolut unterhaltsam! Große Leseempfehlung!

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Worum geht´s? Frieda zieht nach Amerika um ihr Studium zu beenden. Amerika, Traum eines jeden jungen Menschen, um sich selbst zu finden und zu verwirklichen. Der Traum zerplatzt jedoch, als sie das Kleingedruckte liest und sich in der sächsischen Provinz wieder findet. Statt American Lifestyle gibt es Ein-Euro-Bier, sächsischen Dialekt und Nazis. Frieda ist sich selbst zu viel, aber irgendwie niemals genug, sieht sie sich selbst doch immer im Schatten ihrer Zwillingsschwester Freia… “Plötzlich schnetzelte es uns volle Kanne auf den Asphalt.” (Es ist und bleibt einfach mein liebster Satz des Romans!) Meine Meinung: Frisch, frech und ausgesprochen lustig ist der Einstieg in diesen Coming-of-Age-Roman, der mich an Superbusen von Paula Irmschler erinnert. Frieda ist anfang 20 und auf der Suche nach sich selbst, der Liebe, Unabhängigkeit und das bitte alles nachhaltig und politisch korrekt. Leichtfüßig begleitet man Frieda und ich musste doch oft schmunzeln, aufgrund der Zeichnung, welche die Autorin von der sächsischen Provinz hier ablegt. Nicht alles sollte man zu ernst nehmen und sich definitiv nicht angegriffen fühlen. Frei bedient sich typischer Vorurteile und Dialekte, spricht aber dennoch für eine Generation an jungen Menschen, die sich mit den gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen und versuchen, ihren eigenen Weg zu finden. Neben Feminismus, Rassismus, Klimakatastrophe und nachhaltigen Leben, legt Frei einen großen Augenmerk auf das Thema Bodyshaming. Frieda ist eine typische junge Frau, die sich aufgrund ihrer Sozialisierung immer mit sich und ihrem Körper unwohl fühlt. Ihre eigene Präsentation in den sozialen Netzwerken scheint hier ambivalent, ist aber ein großer Schrei nach Anerkennung und Respekt. Frieda, niemals genug, aber dennoch immer zu viel. Ein Ausspruch, der so treffend ist und wohl nicht nur auf Frieda zu trifft. Grundsätzlich hätte ich mir hier noch ein klareres Ende gewünscht, um das Thema abzurunden. Ich mochte die Geschichte um Frieda und ihre Freunde und Bekanntschaften sehr. Die Autorin schaffte es, trotz weniger Seiten eine ganze Palette an Figuren zu erschaffen, die keineswegs blass blieben. Gewürzt mit dem locker leichten Schreibstil ist dieses Buch empfehlenswert, um sich treiben zu lassen und dennoch über ernste Themen nachzudenken! Fazit: Frech, locker und dennoch mit ernstem Hintergrund! Klare Leseempfehlung!

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Ein Guide wie ein junger Mensch es in der heutigen Zeit schaffen kann ist dieses Buch zwar nicht, aber ich glaube ich konnte mich NOCH NIE so sehr mit einer Protagonistin aus einem Buch identifizieren. Die Protagonistin ist Frieda, Berliner Großstadt – Studentin, landet aufgrund eines Fehlers in einem kleinen Kaff in Amerika. Nun hat sie nicht grenzenlose Auswahl was das Abendprogramm betrifft, denn dort ist nur der Studiclub. Vielleicht kennen einige die komischen Begegnungen die man in Clubs hat (ach Corona du machst mich fertig), aber diese Szenen werden extrem lustig in Szene gesetzt. Sämtliche Charaktere, sämtliche Handlungen werden derartig real geschildert, dass es sich lesen total wie eine Erzählung aus einer Nacht und nicht wie die „typischen“ Romane. Die Gefühle der Protagonistin Frieda werden extrem realistisch geschildert und sie sind so extrem nachvollziehbar. Manchmal, wenn Romane gelesen werden haben die Handlungen, Charaktere und der Handlungsverlauf selten was mit der Realität zu tun, aber ich bin nur durch die Seiten des Romans geflogen. Ich habe ein bisschen das Gefühl gar nicht die üblichen Kriterien anwenden zu können, die ich bei anderen Romanen verwende, einfach weil mir das Buch einfach nicht wie ein Roman vorkommt. Die Entwicklung einer Figur kann ich zum Beispiel in dem Buch nicht kritisieren, weil im „wahren Leben“ nun mal nicht immer Entwicklungen vorhanden sind und wir oft in alte Muster zurückfallen. Der Handlungsverlauf ist abwechslungsreich und absolut nicht vorhersehbar – wie das Leben halt. Sämtliche Situationen ( Studium, Praktika, sich irgendwie beweisen wollen) schildern halt exakt das Leben eines Menschen in den Mittzwanziger. Auch Themen wie Feminismus, Rassismus, Umwelt und Bodyshaming sind toll und überraschend leicht in den Roman eingebettet und macht irgendwie.. Lust auf mehr. Auch der Bezug zu Social Media, welcher aus unserem Leben nun mal nicht wegzudenken ist. Der Schreibstil ist ist, einfach gesagt, absolut genial. Diese Kombination von bildlicher Sprache, Ironie und Humor ist absolut genial. Ich musste mehrmals das Buch weglegen um mich lachen. Ich hoffe so sehr, dass eine Verfilmung etc. möglich ist, weil ich mir vorstellen könnte, dass das Buch toll Film/Serie funktionieren könnte. Cover und Titel sind leider wirklich nicht meins und vielleicht war ich, bevor ich die Leseprobe gelesen habe, ein bisschen voreingenommen und hätte tatsächlich nicht gedacht , dass das Buch wirklich genau was für mich spricht. Humorvoller und wirklich gut geschriebener Roman. Die Handlung ist realitätsnah und der Schreibstil mit den vielen Anekdoten hat ein bisschen süchtig gemacht. Bin froh doch noch die Leseprobe gelesen zu haben, sonst wäre dieses gute Buch total an mir vorbei gegangen.

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Worum geht es? In „Krötensex“ geht es um die junge Frieda, die irgendwo zwischen Studium, Identitätssuche und Zukunftsängsten steht. Im ersten Teil des Buches ist Frieda in Amerika, einem kleinen Ort in Sachsen, in dem sie ein Semester lang studiert und im Studentenklub neue Bekanntschaften macht. Im zweiten Teil des Buches ist Frieda wieder in ihrer WG in Berlin und verbringt die Zeit zwischen Instagram, Tinder und Praktikum. Wie ist es? Kurz gesagt: es ist richtig gut! Ich habe von manchen gehört, denen das Buch zu viel war – anderen war es zu wenig – doch für mich war es genau richtig, und etwas Besonderes! Auch wenn ich nicht glaube, dass ältere Menschen, die nicht Teil dieser Generation sind, dieses Buch verstehen werden. Ich selbst habe mich am Anfang etwas schwergetan mit dem sächsischen Dialekt, doch je mehr man davon liest, desto unterhaltender ist er. Generell ist es so, je mehr man in dieses Buch abtaucht, desto mehr begeistert einen die Themenfülle! Der Roman ist so wunderbar vielfältig. Es geht nicht einfach nur um Freundschaft und Liebe (aber auch!), sondern um: Schönheitsideale, Leistungsdruck, Feminismus, Essstörungen, Menstruation, Veganismus, Zukunftsängste und Selbstzweifel, weibliche Ejakulation, Rechtsextremismus, Bodyshaming, Identitätssuche, völlige Planlosigkeit, Umweltschutz und vieles mehr. Franka Freis Roman (inklusive aller Charaktere) ist nachdenklich und urkomisch. Vielfältig und bunt. Ernsthaft und lebendig. Und allen voran sehr inspirierend. Ich habe Protagonistin Frieda sehr schnell voll und ganz in mein Herz geschlossen. Und mir erschien sie nie als zu anstrengend, zu viel oder zu laut. Ganz im Gegenteil, sie schien mir stark, mutig, schlagfertig und bewundernswert. Ihre Geschichte kam mir manchmal gar nicht vor wie eine Geschichte aus einem Buch, sondern einfach wie die Erzählung einer Freundin. Und ich finde, das ist das Besondere an dem Roman. Es ist ein Buch, das Themen behandelt, die mich selbst genauso beschäftigen. Ein Buch, das mich im besten Sinne unterhalten und mich zum laut loslachen bringen konnte – aber gleichzeitig ernste Themen behandelt, über die noch zu oft Schweigen herrscht. Und allen voran: ein Buch, bei dem der feministische Grundgedanke nicht zu kurz kommt, sondern vollends ausgeschöpft wurde! Mein Fazit Dieses Buch zu lesen, lohnt sich wirklich sehr. Und auch wenn es manchmal als leichte, unterhaltende Lektüre abgestempelt wird – ich finde, es ist sehr viel mehr als das! Es beinhaltet so viele ernste, schwere und wichtige Themen und ist ein mehr als gelungenes Gesamtpaket ist. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich bitte immer genau solche Romane lesen. Mit einer Geschichte, in der man versinken kann, einer ganzen Bandbreite an gesellschaftlich relevanten Themen und einer ordentlichen Portion Feminismus!

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"Zu viel?" Mehr Davon!

Von: Lesefruechte

01.04.2021

„Krötensex“ von Franka Frei ist ein Roman über das Jungsein und alles, was dazugehört. Das mag jetzt sehr unspezifisch klingen, aber die Autorin spricht in diesem Buch unglaublich viele wichtige Themen aus allen Ecken des Lebens an. Feminismus, Umweltschutz, Rechtsextremismus in Ostdeutschland, Aktivismus, Sexualität, Bodyshaming, Leistungsdruck und vieles mehr. Die Aufzählung ließe sich beliebig verlängern. Dabei sind diese Themen eingebettet in die sehr persönlichen Erfahrungen der Hauptprotagonistin Frieda und zeigen, wie sie jeden einzelnen betreffen und beschäftigen können. Sie wirken weder konstruiert noch im Kontext von Friedas Leben an den Haaren herbeigezogen. Doch worum geht es überhaupt? Aufgrund ihres Studiums muss die zwanzigjährige Frieda ein Semester in dem mittelsächsischen Städtchen Amerika verbringen. Die ostdeutsche Provinz entspricht jedoch so gar nicht den Vorstellung, die Frieda von ihrem Leben hat, das dem Leben ihrer Schwester Freia ähnelt, die sich als Aktivistin und Influencerin in vielen Projekten engagiert, die Welt besser macht und scheinbar ein perfektes Leben führt. Dazu kommt noch, dass Frieda neben einem Semester auf dem Land, auf das sie gar keine Lust hat, noch irgendwie einen Praktikumsplatz finden muss. Außerdem hadert sie mit sich selber und den Erwartungen, die die Gesellschaft an den weiblichen Körper und das Verhalten von Frauen hat. Doch dann ist das Semester endlich vorbei und Frieda zurück in Berlin. Frieda ist jung und lebt ihr Partyleben in vollen Zügen. Jedoch steht sie immer im Schatten ihrer Schwester. Sie ist sich unsicher über ihre eigenen Grenzen und über sich selbst, weiß nicht, wer sie ist und wohin sie will. Immer fühlt sie sich „zu viel". Im Verlauf des Romans macht sie jedoch eine starke Entwicklung durch und kommt sich selber und ihren Wünschen immer näher. Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, umgangssprachlich. Die Dialoge sind geprägt von Dialekten aus allen Landschaften Deutschland. Zum ersten Mal lese ich einen Roman, in dem gegendert wird. Diese spannende Neuerung tut dem Lesefluss dabei überhaupt keinen Abbruch. Der Autorin ist es auf beeindruckende Art gelungen, aktuelle Themen mit individuellen Erfahrungen und Problemen zu verknüpfen und das Ganze mit einem fantastischen Humor zu vermitteln. Alle Charaktere waren, auch aufgrund der Vielfalt der Dialekte, sehr authentisch und nah an dem*der Leser*in. Ich konnte mit den ersten 150 Seiten, also der Zeit, die Frieda in Amerika verbringt, wenig anfangen. Weder der Handlung, die nur aus Partys besteht, noch der Figur der Frieda, deren Lebensstil nicht gerade dem Meinen entspricht, konnte ich etwas abgewinnen. Glücklicherweise verlieren sich diese Anfangsschwierigkeiten jedoch im Verlauf der Geschichte. Ich konnte Frieda wirklich in mein Herz schließen und mich fast mit ihr identifizieren. Durch diesen ersten Teil muss sich die*der Leser*in allerdings erst hindurcharbeiten, um auf das „Kerngeschehen“ zu stoßen. Als sehr störend empfand ich auch die sehr klischeehafte und vorurteilsbehaftete Darstellung von Sachsen als „Naziloch“. So wenig die Probleme mit Rechtsextremismus und Neonazimus ignoriert werden dürfen, so viele Menschen leben hierzulande, die sich gegen „Rechts“ tatkräftig engagieren. Das gilt auch für eine kleine Hochschulstadt, die sehr an Mittweida oder Zittau/Görlitz erinnert. Auch wenn die Handlung nicht übertrieben spannend ist, so ist es der Autorin im weiteren Verlauf des Buches dennoch gelungen, mich immer wieder zu überraschen und mitzureißen, hinein in die Welt einer jungen Studierenden, die versucht, sich zwischen Studium, Partys, Praktika und Erfahrungen mit Männern selbst zu finden. Friedas Verhalten passt immer zu ihrem Charakter und wirkt nie überzogen oder unrealistisch. „Krötensex“ ist ein wunderbarer, humorvoller Roman, in dem akute Fragen und Probleme im Leben einer jungen Frau sowie gesellschaftlich wichtige und aktuelle Themen kritisch aufgegriffen werden, ohne dabei belehrend rüberzukommen oder anstrengend zu wirken. Auch wenn Frieda sich oft als „zu viel“ wahrnimmt, will ich nur eins: mehr davon.

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Amerika, so heißt das Kaff in Mittelsachsen, in dem Frieda ihr Studium beenden wird. Was eigentlich als hippes Auslandssemester geplant war, stellt sich nach einer Lektüre des Kleingedruckten als Katastrophe heraus. Gemeinsam mit ihren Freunden Kenny und Miro findet sich Frieda zwischen „Lääsateschniggaar Dömas“ und „Infommatiggaar Nigglas“ in einem heruntergekommenen Studentenklub wieder – und das passt so gar nicht zu ihrem veganen, feministischen Lifestyle und ihrem Ziel, das ultimative Praktikum zu finden. Von Franka Frei hatte ich bereits ihr Sachbuch „Periode ist politisch“ gelesen und war nun gespannt, ob sie auch Romane kann. Und ich kann schon vorab verraten: Ja, sie kann. „Krötensex“ besticht durch die Mischung aus lustigen Szenen, die Protagonistin Frieda mit herrlicher Selbstironie schildert und ruhigen Momenten, in denen sie sich durchaus existenzielle Fragen stellt. Die Handlung ist dabei quasi zweigeteilt: Im ersten Teil erleben wir Frieda und ihre Freunde in Amerika, der zweite Teil zeigt sie dann in ihrer WG in Berlin und ihrem Praktikum. Beide Teile sind recht unterschiedlich – der erste eher unterhaltsam und leicht, der zweite deutlich ernsthafter. Mir haben beide gut gefallen, aber ein gewisser Bruch ist nicht zu leugnen. Frieda ist ein sehr sympathischer Charakter, mit dem man sich als Leserin durchaus identifizieren kann. Sie misst sich und ihren Lebenslauf immer an ihrer Zwillingsschwester Freia. Die ist, ihrer Meinung nach, hübscher, beliebter, selbstbewusster und erfolgreicher. Sich selbst findet Frieda irgendwie immer „zu viel“: zu laut, zu dick, zu viel Make-Up – ihre Wirkung auf andere schätzt sie dabei jedoch völlig falsch ein. Friedas Suche nach ihrer ganz eigenen Identität führt sie durch ganz Deutschland und Europa, von einer Schwärmerei zur nächsten, von einem Bett ins andere und schließlich als Influencerin vor die Kamera. Zufrieden ist sie dabei nicht, denn eigentlich müsste sie dringend herausfinden, was sie (und nicht die anderen) glücklich macht. Ein Roman, der einen an manchen Stellen lauthals auflachen lässt, an anderen jedoch auch sehr nachdenklich macht.

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Als ich den Titel gesehen habe, war ich einfach sofort neugierig und wollte wissen worum es in dem Buch geht. Der Klappentext hat auf den ersten Blick gar nicht so zum Titel gepasst mich aber überzeugt das Buch zu lesen. Ich mag die Farbkombination des Buches Ich war sehr gespannt wie humorvoll dieses Buch sein würde und ich kann schon jetzt versprechen, ich habe teilweise Tränen gelacht. Mal aus einem anderen Blickwinkel das Leben zu betrachten, den Erwartungsdruck zu spüren und dabei noch zu sich selbst zu finden ist schwer. Die Autor hat mich hier wirklich positiv überrascht, ich bin ohne große Erwartungen an das Buch gegangen und bin voll auf meine Kosten gekommen. Es geht um Frieda die es nach Amerika verschlägt, klingt geil aber Amerika ist nicht Amerika denn in der deutschen Provinz im Nirgendwo von Sachsen gibt es auch einen Ort der Amerika heißt. Auch wenn ich ein bisschen älter bin als Frieda konnte ich mich echt gut mit ihr identifizieren und habe mich in dem ein oder anderen Moment auch wieder gefunden. Fazit Ein geniales, lustiges und zugleich berührendes Werk, weil es auch mal einen anderen Weg zeigt, glücklich zu sein und sein Happy End zu bekommen. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen!

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"Krötensex" von Franka Frei umfasst 448 Seiten und ist im März 2021 im Heyne Verlag erschienen. In dem Buch "Krötensex" habe ich mich häufiger als junge Frau wieder gefunden, als mir manchmal lieb war. Die Autoren hat sehr häufig meinen Nerv für das Thema Selbstwert getroffen und die Frage nach dem wer ich bin und wer ich sein möchte. Mit der Figur der Frieda konnte ich mich sehr stark identifizieren, da sie unter einem starken sozialen Druck leidet und selbst noch gar nicht weiß, wer sie überhaupt ist. Ich finde ihr Charakter wurde besonders gut ausgearbeitet und sie wirkt auf mich, wie eine sehr starke Frau, die sich viele zum Vobild nehmen sollten. Trotz der häufig kritischen Themen und Gedanken hat mir das Buch im Nachhinein viel für mich und meine persönliche Entwicklung mitgegeben. Häufig konnte ich auch schmunzeln und lachen. Ein wirkliches Wohlfühlbuch mit einer wichtigen und aktuellen Message. Hier noch ein wenig über die Autorin: Franka Frei, 1995 in Köln geboren und in Salzburg aufgewachsen, studierte Angewandte Medien und Gender Studies, machte tausend Praktika und meditiert mittlerweile fast genauso viel wie sie auf Instagram abhängt. Auf das unerwartete Viralgehen ihrer Bachelorarbeit folgte im Frühjahr 2020 ihr Sachbuch »Periode ist politisch. Ein Manifest gegen das Menstruationstabu.« Neben ihrem menstruationsaktivistischen Engagement arbeitet sie als freie Journalistin, hält Vorträge an Universitäten im In- und Ausland und ist hin und wieder sogar im Radio zu hören

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