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Rezension zu
Krötensex

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sprachlos in Amerika

Von: Reading.out.loud
01.01.2022

Genau so habe ich mich gefühlt in Franka Freis Roman "Krötensex"- sprachlos ob hin dieses Themen Potpuorris. Denn das ist wohl das Besondere und gleichzeitig der komplizierte Aspekt dieser wilden, teilweise ungezügelten Geschichte. Aber beginnen wir am Anfang. Amerika- das klang auf dem Papier besser, als es sich in echt entpuppt für Frieda, aber im Grunde ist es wie mit dem Beipackzettel: Man sollte ihn besser lesen, als es einfach nur zu überfliegen. So landet Frieda in Amerika in Deutschland statt Übersee und damit ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Wie soll sie die Zeit in the middle of nowhere für sich nutzen können? Zum Glück kommt meistens alles anders, als man denkt und dann sowieso noch mal andersherum. Der Stil ist derb, die Sprache bedient sich zahlreicher Anglizismen und Slangs, Insidern und Metaphern, Vergleichen und Zitaten, was für mich im Grunde genommen zu viel des Guten war, zusammen mit den Dialekten. Oft wirkten die Dialoge oder Monologe mehr erzwungen als fließend, aber obwohl mich das oft nicht erreicht hat, kann ich den Zeitgeist nicht leugnen. Generell ist der Roman eher mit einem Augenzwinkern zu lesen, als Snack zwischendurch wie eine Milchschnitte, als den Anspruch einer ernsthaften Lektüre über das studentische Leben auf dem Dorf zu erheben. Generell empfinde ich den kompletten Roman auch eher als generelles Stilmittel durch diesen starken Spagat zwischen den Themen und der überspitzen Entwicklung. Ich fühlte mich jedoch größtenteils der Handlung entwachsen, den Unsicherheiten zu weit entfernt, als dass ich nah an den Protagonisten hätte bleiben können. Frieda ist für mich der Inbegriff von Berlin Mitte meets New York City, alternativ trifft auf Sex and the City reloaded. Die Handlung ist eher sprunghaft und schwankt zwischen lapidar, ernst und komplettem Nonsense. Eine Empfehlung für alle, die sehr besondere Romane mit jugendlichen Neuzeit Flair lieben, sich für Anglizismen und Co. Stark erwärmen können und generell humoristische Geschichten Geschichten genießen.

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