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Rezension zu
Krötensex

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wer bin ich und wer will ich sein?

Von: MsDrunkenCherrys Bücherstapel
07.04.2021

Krötensex ist ein Buch, in dem ich mich sofort wohlgefühlt habe. Und das, obwohl alles daran Berliner-Hipstergöre schreit. Denn das ist Protagonistin Frieda. Zu Beginn des Buches denkt sie, Berlin sei der Heilige Gral, hat eine große Klappe und hat mit ihren zwanzig Jahren das drängende Ziel von Selbstverwirklichung. Bloß nicht langweilig sein. Ihr großes Vorbild ist dabei ihre Zwillingsschwester Freia, eine Influencerin, die sich nimmt, was sie vom Leben will – und die so ganz anders ist als Frieda. Ich mochte Frieda einfach gern. Auf den ersten Blick ist sie super selbstbewusst – aber innerlich ist sie zerfressen von Selbstzweifeln über ihr Leben, ihr Lieben und sich selbst. Das Leben ihrer Schwester scheint da viel aufregender und Frieda macht sich auf den Weg, genau so zu werden wie Freia, übersieht dabei aber, dass es für sie vielleicht gar nicht das richtige Leben ist. Aber natürlich geht es auch um den Wunsch, geliebt zu werden. Friedas Dating Leben war etwas, womit sich bestimmt viele junge Erwachsene identifizieren können. Die ständige Suche nach Aufmerksamkeit und Liebe in einer Zeit, in der man selbst noch nicht so recht weiß, wohin das Leben einen führt. Interessant war auch, dass die Autorin immer wieder politische und umweltbezogene Themen in ihre Geschichte einfließen lässt und wie die Figuren diese dann für sich auslegen. Hier wird zum Beispiel oft nur so lange über die Umwelt nachgedacht, wie es ins eigene Lebenskonzept passt. Dann ändert sich die Meinung rasant wieder – fand ich sehr lebensnah und die stetige Auseinandersetzung mit Social Media und Lebenskonzepten wie Veganismus, der plötzlich zum Trend wurde, sind natürlich super aktuell und wichtig. Eigentlich hätte ich hier rundum zufrieden mit dem Buch sein können, aber ein bisschen was zu meckern habe ich doch. Franka Frei schreibt in Dialekten. Schließlich tummeln sich in ihrem Leben Sachsen, Österreicher und noch viele mehr....Das war teilweise wirklich lustig und passend. Andererseits manchmal aber auch etwas anstrengend. Genau so verhielt es sich mit der Tatsache, dass in Berlin eben auch viele englischsprachige Menschen leben und Friede diese auch kennenlernt. Und die reden dann auch auf englisch. Permanent. Für Leute, die des Englischen nicht mächtig sind, ist das Buch dann also nichts. Und dabei tut das englische nichts für die Geschichte. Man hätte erwähnen können, dass die Person englisch spricht, in deutschen Dialogen fortfahren können und gut wäre gewesen.Damit schließt man einige Menschen einfach von dieser tollen Geschichte aus – und das komplett unnötiger Weise. Auch das Ende war für mich nicht komplett rund. Ich finde, es ging zu schnell und es fehlte etwas für mich. Aber trotzdem hoffe ich, dass Franka Frei noch mehr Romane schreiben wird. Denn Friedas Geschichte ist definitiv lesenswert.

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