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Rezensionen zu
Die Kinder

Wulf Dorn

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€ 16,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Wie kann ein ganzes Dorf mir nix dir nix einfachso verschwinden? Wo sind die ganzen Leute hin? Das fragen sich die Ermittler in Wulf Dorns neuem Thriller "Die Kinder". Was es genau mit dem Titel auf sich hat, erklärt sich im Buch... Laura Schrader wird auf einer Passstraße geborgen. Sie ist völlig verstört und sitzt in den Trümmern eines Wagens. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Kinderleiche. Die Polizei zieht den Psychologen Robert Winter hinzu, der mehr aus Laura Schrader entlocken soll. Er sieht sich mit dem rätselhaftesten Fall seines Berufes konfrontiert, denn die Geschichte, die er von Laura hört, klingt einfach unglaublich. Doch irgendwo muss die Wahrheit darin verborgen sein und die möchte er von ihr erfahren und so hört er ihre ganze Geschichte an. Man erfährt erst vom Kinderarzt Patrick Landers, der seiner Exfrau in die Berge nachfährt, denn ihr Kind ist krank und er hört nichts mehr von ihr. Sie wollte dort Urlaub machen in ihrem Ferienhaus. Auf dem Weg begegnet er Laura und ruft den Rettungsdienst, macht sich aber gleich darauf auf den Weg ins Dorf - in das Dorf, in welchem alle Leute verschwunden sind. Kurz darauf ist auch er verschwunden. Laura wird mittlerweile geborgen und auf die Polizeiwache gebracht, dort erzählt sie dem Psychologen Robert Winter die unglaubliche Geschichte, was sich im Dorf zugetragen hat. Also ganz ehrlich - ich weiß nicht, was ich von dem Buch halten soll, es lässt mich etwas ratlos und verwirrt zurück. Tatsächlich habe ich von dem Autor nur das erste seiner Bücher gelesen, was ja total ein anderer Stil war. Die Geschichte hier an sich ist spannend und auch der Klappentext lädt ein, sich in die düstere Atmosphäre zu begeben. Dennoch kommt doch alles anders wie gedacht, es erinnert etwas an ein Buch von King. Der Schreibstil ist ohne Frage super flüssig und man kommt schnell vorwärts - was manchmal ein Segen war, denn irgendwann driftet es nur noch ab in Unglaubwürdigkeit. Ich habe oft gedacht im letzten Drittel, ob ich einfach nur die letzte Seite lesen soll und es beenden, habe mich dann aber doch dazu entschlossen, das Buch fertig zu lesen. Es ist gegliedert in die eigentliche Geschichte, die gerade ihren Lauf nimmt, in Lauras Sicht, ihrer Geschichte und Auszüge, was gerade in anderen Teilen der Welt passiert. Die Leidtragenden sind immer die Kinder und hier hat der Autor auch eine Botschaft, die den Leitfaden des Buches zieht. Nur leider geht diese so halbwegs unter, da sich das ins Mysteriöse zieht. Erst dachte ich an so einen Roman wie "Der Schwarm" von Schätzing, in welcher sich die Natur wehrt, so hat es zuerst den Anschein. Dann geht es aber doch in eine andere Richtung und da merkt man, dass sich die Kinder zur Wehr setzen, wie das lest selbst. Der Autor kam ewig lang nicht zum Ende und am Ende selbst hat er es so schnell abgehandelt, dass man ratlos vor dem beendeten Buch sitzt und es fragend anschaut. Das war es? So eine lange Geschichte, mit so vielen Geschichten innerhalb, nur um das Ende in ein paar Seiten kurz abzuhandeln? Es bleiben einige Fragen offen, die hier auch nicht geklärt werden. Für mich war das Ende kein richtiges Ende und es hat die Story leider nicht abgerundet meines Erachtens. Ich gebe dem Autor gerne noch eine Chance bei anderen Büchern, wenn mich dieses auch leicht enttäuscht hat, spannend war es allemal. Fans von Wulf müssen sich darauf gefasst machen, dass dies wohl ein anderes Werk aus seiner Feder wie gewohnt ist!

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Frank Benell steht kurz vor dem Ruhestand. Der erfahrene Polizist konnte in der Vergangenheit, gemeinsam mit dem Psychologen Robert Winter, eine ganze Reihe spektakulärer Mordfälle aufklären, doch der aktuelle Fall scheint ihn restlos zu überfordern. Zudem sind seine erheblichen Selbstzweifel absolutes Neuland für ihn, welche jedoch, was die zunächst noch gar nicht abzusehende Tragweite des Falles betrifft, durchaus berechtigt sind. Der Einstieg in "Die Kinder" liest sich wie ein Thriller konventioneller Machart, schnell, unkompliziert und mit scheinbar klarer Linie, wobei Wulf Dorn so nach und nach, raffiniert dosiert und versteckt, einige seltsame Stimmungen einbaut, die Leserinnen und Leser erst einmal leicht verunsichern und beunruhigen. Leider bleibt es im weiteren Verlauf dabei. Nach einem Verkehrsunfall wird Laura Schrader vom Ex-Ehemann ihrer Schwester Su auf einer einsamen Passstraße entdeckt. Auf der Suche nach einem Warndreieck entdeckt Patrick Landers im Kofferraum des Unfallwagens eine Leiche. Nicht nur die Verletzungen sind entsetzlich, sondern auch die Tatsache, um wen es sich bei der Leiche handelt. Die dramatischen Ereignisse erfahren bald eine nicht unwesentliche Steigerung, welche leider auf dem Klappentext bereits verraten wird. Der Rezensent hat diesen glücklicherweise völlig überlesen, so dass ihn jener Knalleffekt einigermaßen verblüffen konnte. Der Wagen von Patrick Landers wird gefunden. Er selbst ist aber verschwunden. Jedoch nicht nur er ...! Deshalb sei an dieser Stelle ein ungewöhnlicher Aufruf erlaubt, nämlich jener, den Klappentext möglichst nicht zu lesen! Zwischen Rückblenden und den unterschiedlichen Erzählperspektiven baut der Autor zusätzlich Episoden aus aller Herren Länder, scheinbar ohne Zusammenhang, ein, wobei diese eines gemeinsam haben. Alle machen auf furchterregende Weise klar, wie in verschiedenen Teilen der Welt mit Kindern umgegangen wird. Leider entsprechen diese Einschübe (bis auf eine Ausnahme), die auf Pressemitteilungen basieren, wie der Autor in seinen einleitenden Worten erklärt, ganz im Gegensatz zur fiktiven Handlung des Romans, der Realität! Was für den Autor ein Anliegen gewesen sein mag, ist aber letztlich nur Mittel zum Zweck: Einen spannenden Thriller zu schreiben. "Die Kinder" enthält Schnittmengen zum Horror-Genre und erinnert an John Wyndhams "Kuckuckskinder" (The Midwich Cuckoos), bzw. an die Verfilmungen ("Das Dorf der Verdammten"). Insgesamt entwickelt sich die Story viel zu schnell und wenig anspruchsvoll. Die völlig gesichtslosen Akteure passen hervorragend dazu. Polizist und Psychologe spielen im Prinzip gar keine Rolle, einzig Laura besitzt so etwas wie den Ansatz einer Persönlichkeit. Ihr Gespräch mit Robert Winter bildet die Grundlage für fast die gesamte Geschichte, was durchaus ein spannender Ansatz für Größeres wäre. Doch leider rast Wulf Dorn mit großem Tempo durch den erdachten Trip, der in der vorliegenden Version weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Ein gewaltiges Epos hätte daraus entstehen können, auch und besonders was den etwas unbefriedigenden Schluss betrifft. Immerhin bleibt eine nicht unoriginelle Schlusspointe, aber letztlich nur ein Roman für Zwischendurch und in gerade mal doppelter Spielfilmlänge. Schade.

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Schon nach wenigen Zeilen machte sich dieses unheilvolle Kribbeln im Bauch bemerkbar. Spannung, aber auch das Unheilvolle bringt der Autor direkt am Anfang dem Leser nahe. Man spürt mit allen Sinnen ... da stimmt etwas nicht. Sämtliche Warnlämpchen gingen an... aber ich musste unbedingt weiterlesen. Die Augen lassen sich täuschen, das Bauchgefühl nicht,... (Seite 16) Hätte ich nur auf diese Warnlämpchen gehört. Denn irgendwie kam nach diesem spannenden Anfang ... nichts. Okay, es kamen viele Buchstaben, aber die Spannung war irgendwie futsch. Vielleicht hatte ich mir bei diesem Klappentext auch einen ganz anderen Plot vorgestellt. Keine Ahnung.... ich hatte aber irgendwie den Zugang so ein bisschen verloren. Aber wie der Titel schon sagt, es geht hier um DIE KINDER. Um na ja, sagen wir mal ganz besondere Kinder. Sensibel, feinfühlig aber auch erschreckend. Irgendwie ist es eine Mischung aus allem. Trotzdem passt es nicht zu dem Konstrukt, das ich mir vorgestellt hatte, bzw. wie mir assoziiert wurde. Es ist mit Sicherheit kein schlechter Thriller, nur eben nicht unbedingt so, wie man es bislang von WULF DORN kennt. Fazit: Leider konnte mich dieser Thriller nicht ganz so begeistern. Er ist nicht schlecht, aber auch nicht der absolute Knaller. Mir hat der gewisse Wow-Effekt einfach gefehlt. Bei einem Preis von 16,99 € für 320 Seiten hatte ich mir leider etwas mehr erhofft. Schade!

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ACHUNG: DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER Regen. Zwielicht. Eine verlassene Bergstraße. Und ein verunfalltes Auto mit einer Schwerverletzten und einer Leiche im Kofferraum. Bereits mit dem Auftakt seines neuen Thrillers gibt Wulf Dorn klar zu verstehen, daß er im Kampf um die Aufmerksamkeit des Lesers keine Konkurrenz duldet. Die Vernehmung der überlebenden Marketingagentin Laura Schrader durch einen Gerichtspsychologen bildet dabei den Rahmen, in den stückweisen Rückblicken entrollt sich die Handlung: Allerorts stehen plötzlich Kinder auf unerklärliche Weise in Kontakt zueinander, verhalten sich abweisend, geradezu aggressiv gegenüber Erwachsenen. Als diese Veränderung sich schließlich auch in Bluttaten zu manifestieren beginnt, drängt sich spontant der Verdacht auf, der Autor habe Sebastian Fitzek, seines Zeichens Routinier im Fach Psychothriller, übertreffen wollen. In dessen Roman "Das Kind" offenbart sich ein Zehnjähriger als Mörder - die Steigerung findet sich also nicht nur im Titel, sondern auch in der Handlung. Wie Fitzek reüssierte auch Wulf Dorn mit raffiniert komponierten Handlungen, die sich drehen, den Wirklichkeitsbegriff sowohl der Figuren als auch der Leser mehrfach infrage stellen, die sich Schicht für Schicht wie eine Zwiebel häuten. Und wie Fitzek (der mit "Noah" vor allem seine Leser überraschte), scheint auch Dorn nicht bereit, sich auf diese Form der Erzählung festzulegen, sondern stellt sich mit seinem aktuellen Titel nach seinen Jugendromanen dem erwachsenen Publikum neu vor. Im Vergleich etwa zu "Trigger", "Kalte Stille" und "Dunkler Wahn" ist "Die Kinder" linear und chronologisch geordnet erzählt. Was der Leser mit immer mulmigerem Gefühl zu erahnen beginnt, entpuppt sich tatsächlich als Kern des Romans, die große Überraschung besteht darin, daß große Überraschungen ausbleiben. "85 Tote bei Bombenanschlag" "Babyleiche in Mülltonne entdeckt" "Erneut Raketentests in Nordkorea" "Syrisches Krankenhaus bombardiert" (S. 68) Mit erschreckend aktuellen Schlagzeilen will der Autor seine Leser jenen Schluß zielen lassen, der den Antrieb des Romans bildet: Die Gesellschaft ist dekadent, von innen heraus verrottet, Erwachsene sind nicht in der Lage, ein friedliches Zusammenleben zu gewährleisten. Die Sozialkritik verbleibt jedoch im Ansatz, wird zu wenig eindringlich vorgetragen, um den Leser an jenen Punkt zu treiben, an dem die gewaltsame Lösung des Generationenkonflikts als einzige Lösung der Situation akzeptiert wird. Obwohl die Illusion des kurzfristigen Konsumglücks mit dem Elend von Kindern in vielen Teilen der Welt kontrastiert wird, scheint das Fundament des Romans zu wenig tragfähig für eine derart radikale Folgerung. Zudem verbleiben zu viele offene Fragen, wenn eine Welt ohne Erwachsene als Idealzustand skizziert wird: Wo wird die Altersgrenze gezogen, ab der ein Kind als erwachsen gilt? Warum soll der Zustand der Gewaltlosigkeit gerade durch Gewalt erreicht werden? Und wie sollen die Annehmlichkeiten komplexer zivilisatorischer Errungenschaften aufrechterhalten werden, wenn doch dafür umfangreiches Wissen und Kompetenzen erforderlich sind? Unklar bleibt auch das auslösende Moment für den kollektiven Aufstand der Kinder und die Wahl des Zeitpunktes für die verschärften Kontrollen an der Altersgrenze. Der Ansatz einer rationalen Erklärung auf den letzten Seitens wirkt daher wie der Versuch einer Vollbremsung vor der Logikmauer. Ist man bereit, die Voraussetzungen des Romans zu akzeptieren, erlebt man Wulf Dorn als brillianten Erzähler, der das Spiel mit Vorausdeutungen und offenen Kapitelenden souverän beherrscht und beinahe genüßlich den Leser vor spielenden Kindern auf einer Schmetterlingswiese das Fürchten lehrt. Persönliches Fazit Wäre zwischen den Buchdeckeln kein hochspannender Roman, sondern eine Musik-CD zu finden, würde Herbert Grönemeyers "Kinder an die Macht" zur Melodie von "Bad Moon Rising" aus den Lautsprechern hallen.

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Kurzbeschreibung: Auf einer abgelegenen Bergstraße wird die völlig verstörte Laura Schrader aus den Trümmern eines Wagens geborgen. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Leiche. Als die Polizei den Psychologen Robert Winter hinzuzieht, wird dieser mit dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere konfrontiert: Die Geschichte, die Laura Schrader ihm erzählt, klingt unglaublich. Doch irgendwo innerhalb dieses Wahnkonstrukts muss die Wahrheit verborgen sein. Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn. Zum Autor: Wulf Dorn, Jahrgang 1969, arbeitete zwanzig Jahre in einer psychiatrischen Klinik, ehe er sich ganz dem Schreiben widmete. Mit seinem 2009 erschienenen Debütroman Trigger gelang ihm ein Sensationserfolg. Seitdem stehen seine Bücher auf internationalen Bestsellerlisten und haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den französischen Prix Polar. Meinung: Von Wulf Dorn habe ich bereits einige Bücher gelesen, wobei sein Debüt Trigger für mich immer noch zu seinem besten Buch im Bereich Psychothriller zählt. Nun war ich auf sein neuestes Werk gespannt, was wiederum mit dem Titel Thriller auf dem Cover bezeichnet wird. Zwar ist Thrill enthalten, doch das Augenmerk liegt eindeutig woanders. Bereits der Beginn des Buches lässt einem wohlige Schauer über den Rücken laufen: Laura Schrader wird auf einer einsam gelegenen Passstraße verletzt aus ihrem Wagen geborgen, in ihrem Kofferraum befindet sich eine Leiche. Der zuständige Ermittler Frank Bennell zieht den erfahrenen Psychologen Robert Winter hinzu, der Laura über die Geschehnisse befragen soll. In Rückblenden erzählt Laura nun ihre Geschichte, die so unwahrscheinlich klingt und die selbst Winter ihr bis zum (bitteren) Ende nicht abnimmt. Auf die einzeln agierenden Charaktere möchte ich gar nicht mal so weit eingehen, da diese doch recht blass bleiben und nicht unbedingt einen größeren Eindruck hinterlassen. Da ist das Thema des Buches weitaus interessanter: Denn Wulf Dorn liefert hier nicht wie gewohnt einen Psychothriller ab, sondern mixt dieses Genre noch mit einem Schuss Horror und gehöriger Gesellschaftskritik, die bald schon ins Mystische und Fantastische übergeht. Zwischen den erzählenden Rückblenden aus Laura Schraders Sicht streut Dorn einzelne Kapitel ein, die sich immer mit Kindern beschäftigen, denen auf der ganzen Welt Schlimmes angetan wird: z.B. in Kambodscha, wo ein Mädchen von ihrem Vater einem Pädophilen gegen Bezahlung übergeben wird oder in Ghana, wo Kinder auf einer riesigen Mülldeponie giftige Dämpfe einatmen, weil sie dort Elektroschrott verbrennen, um an wertvolle Metallteile zu kommen. Diese Zwischensequenzen, die einen auch schnell mal aus dem Lesefluss bringen, da sie vermeintlich nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, konnte ich zuerst überhaupt nicht für mich in die Geschichte einordnen, das wird erst später klar, wenn die Handlung ins Fantastische übergleitet. Und darin lag auch mein Problem: Es wird sehr gesellschaftskritisch und das leider auch ein wenig penetrant. Mich konnten auch die angesprochenen Zwischensequenzen beileibe nicht so schockieren, wie es eigentlich bei diesen Themen sein müsste. Das tut mir leid, aber wenn man sehr aufmerksam und täglich die Nachrichten verfolgt, wird man einfach zusehends abgestumpfter, so schrecklich, wie sich das auch anhört. Zum Ende hin erlebt man dann noch einige Horrorszenen, die sehr blutig daherkommen. Daher ist dieses Buch nichts für zartbesaitete Leser! Der Schluss konnte mich leider nicht begeistern: Ich wartete auf eine schlüssige Auflösung, doch die kam nicht. Das Ende war viel zu viel des Guten und hat mich dann doch eher unbefriedigt zurückgelassen. Allerdings möchte ich den Schreibstil von Wulf Dorn loben, denn dieser ließ sich wieder ungemein gut lesen und der Autor versteht es sehr gut, Gänsehaut zu erzeugen. Fazit: Wulf Dorn hat mit Die Kinder einen Roman erdacht, der zwar wie ein Thriller beginnt, aber nach und nach ins Mystische und Fantastische übergeht. Das dürfte nicht jedermann liegen, zumal das Buch im Verlauf vor Gesellschaftskritik nur so strotzt, die mich leider emotional nicht erreichen konnte. Trotzdem liest sich das Buch sehr flott und es gibt einige Gänsehautmomente, die einen gruseln lassen.

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Ganz anders als erwartet! Das trifft es sehr im Kern und verunsichert mich stark in meinen Leseeindrücken. Dies war eigentlich(!) mein erster Satz dieser Besprechung. Denn meine Worte zum Buch standen nur in Stichworten und bevor ich mich bewusst an meine Rezension setzte, besuchte ich die Lesung von Wulf Dorn zu diesem Buch. Und ja, diesmal hat eben diese Lesung und der kleine Austausch mit dem Autor meine endgültige Meinung, meine Worte zum Buch, ein wenig beeinflusst. Ich habe zu Beginn die Vorbemerkung von Wulf Dorn gelesen und somit war mir bewusst wohin die Geschichten führen wird und auf welchen Hintergründen diese basiert. Ob vor oder nach der eigentlichen Geschichte, solltet Ihr die wenigen Zeilen lesen. Wobei, eher im Nachhinein, denn ich denke dies trug im kleinen zu meinen Erwartungen bei, welche nicht ganz erfüllt werden konnten. Ich werde mich bemühen dies im folgenden zu begründen, ohne zu viel zu verraten. Es ist ein Thema welches nachdenklich macht – egal was man als Leser*in vom Buch halten mag! Die Kinder stehen im Mittelpunkt, nicht wie gedacht die Gespräche der Protagonisten Laura und Dr. Winter. Dies war eine der Erwartungen meinerseits, ein psychologischer Plot, welcher durch den Klappentext sowie der Genrezuordnung hervorgerufen wurde. Eigentlich hatte ich darauf eingehen wollen, das ich mir mehr Intensität von Dr. Winter gewünscht hätte, mehr Einblicke in die Psyche und den Weg zur Wahrheit. Aber genau dies ist nicht wie gedacht der Schwerpunkt der Geschichte, sie lebt in erster Linie von den Rückblicken, die Tage vor Lauras Unfall. Diese werden durch gewisse Informationen seitens des Ermittlers ergänzt und bereits nach knapp 40 Seiten ist klar das hier etwas absolut nicht stimmt, ein ganzes Dorf scheint wie vom Erdboden verschwunden. Ich war sehr gespannt wohin die Geschichte führen wird und was Laura zu erzählen hatte. Von Seite zu Seite wurde deutlicher das auch mit Laura etwas nicht zu stimmen scheint. Auch Lauras Nichte Mia ist in ihrem Verhalten auffällig und es entwickelt sich daraus eine Geschichte die ich so nicht erwartet hatte. Dies muss nicht immer ein Kritikpunkt sein, vielmehr soll ein Buch ja auch überraschen. Der Fokus ist anders als der Klappentext einem glauben macht. Aus aller Welt werden Situationen von Kindern geschildert, die nicht reeller sein können, in ihrem Schmerz und Verlust. Somit war ich gespannt wie die einzelnen Sequenzen in die Geschichte von Laura einfließen, wie sie miteinander verwoben sind. Doch genau dies machte mir das Abtauchen nicht leicht, es nimmt einen Verlauf welcher mir aus den Fingern glitt. Was der Autor hier anspricht und aufzeigen will, war mir auch ohne die Lesung sehr bewusst, umso schwerer tat ich mich mit den darauf folgenden Ereignissen. Leider kann ich nicht weiter darauf eingehen, ohne etwas vorweg zunehmen. Es ist relativ früh abzusehen in welche Richtung die Geschichte gehen wird und doch möchte ich nicht vorgreifen. Eine erschreckend reelle Thematik, welche einen für mich eher unzufriedenen Verlauf nahm. Eben darauf sprach ich den Autoren auf der Lesung auch an. Und ich kann nun definitiv besser verstehen, warum es nicht der erwartete Thriller wurde. An dieser Stelle muss ich leider etwas vorgreifen: — SPOILER — Die Geschichte wird mit wahren Ereignissen erzählt, eingebettet in einem fiktiven Verlauf. Die Thematik ist einnehmenden, doch die Erklärung und der Verlauf war für mich eher unzufrieden stellend. Es wurde mir schlichtweg zu mystisch, damit habe ich ja bei einem Thriller schon grundlegend ein Problem, wenn dies zuvor für mich als Leserin nicht ersichtlich ist. Gepaart mit diesen Weltproblemen war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Vielleicht hätte ich auch einfach mal in mich gehen sollen, aber ich war einfach unzufrieden und so begann ich mit den ersten nicht ganz begeisterten Notizen für meine Rezension. Natürlich brannte es mir bei der Lesung auf der Seele und eben darauf sprach ich Wulf Dorn dann an. Er wollte etwas erzielen, dies wäre ihm nicht gelungen, wären all die Ereignisse aus Lauras Wahn heraus Geschehen und da kann ich ihm nur zustimmen – würde überhaupt ein Leser / eine Leserin bei diesem Verlauf weiter über die Ausgangssituation nachdenken? Dennoch ein gewagter Schritt, denn durch (diesen Touch) Mystik kann das Buch für andere Leser*innen auch ganz schnell in die Kategorie ‚Horror‘ à la „Das Dorf der Verdammten“ fallen. Natürlich komme ich jetzt nicht mit DER Umsetzungsmöglichkeit um die Ecke, denn wenn ein Thriller-Autor sein gewohntes Terrain verlässt und dennoch diesen Spannungsbogen mit einfließen lassen will, ist es nicht mal eben getan mit „Dann schreib doch einen gesellschaftskritischen Roman“ oder ähnlichem. Wulf Dorn hat Situationen beobachtet, Fakten recherchiert und hatte vor Beginn der Geschichte bereits die Schlussszene im Kopf. Auch wenn ein Buch für sich stehen sollte, so ist mir durch die Lesung dennoch bewusst geworden, warum er diese Form der Erzählung nutzte. Das Ende hätte in einem gesellschaftskritischen Roman keinen Platz gefunden und so bleibt mir nur zu schreiben: — SPOILER ENDE — Vieles steht und fällt mit den Erwartungen an dieser Geschichte. Ich kann nur sagen: lasst die Finger von Klappentext, achtet nicht auf das Genre und geht einfach unvoreingenommen heran – und dann lasst mir gerne Eure Eindrücke hier! Dies war mein erstes Buch von Wulf Dorn und zunächst war ich unsicher, ob ich noch weitere lesen möchte. Der Autor selbst schreibt in seiner Danksagung, das „Die Kinder“ ein neues Terrain für ihn ist und nachdem ich erfahren hatte, wie sehr sein früherer Beruf in seine ersten Werke einfloss, mussten eben diese direkt bei mir einziehen! Hier kommt Ihr zu meinem kleinen Lesungs"bericht": http://kejas-blogbuch.de/mein-abend-mit-wulf-dorn-autorenlesung/

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Unerwartet

Von: BücherLiebe

28.10.2017

Die Kinder von Wulf Dorn Heyne Verlag Broschiert 16,99 € 320 Seiten Inhalt: Auf einer abgelegenen Bergstraße wird die völlig verstörte Laura Schrader aus den Trümmern eines Wagens geborgen. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Leiche. Als die Polizei den Psychologen Robert Winter hinzuzieht, wird dieser mit dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere konfrontiert: Die Geschichte, die Laura Schrader ihm erzählt, klingt unglaublich. Doch irgendwo innerhalb dieses Wahnkonstrukts muss die Wahrheit verborgen sein. Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn. Meine Meinung Es war mein erstes Buch von Wulf Dorn ich habe mich dementsprechend auf dieses Buch gefreut. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Der Autor konnte mich nicht vollständig überzeugen, da ich mit mehr Spannung und psychologischen Geschick gerechnet habe. Es fiel mir schwer in die Geschichte hinein zu kommen. Erster circa der Hälfte des Buches stellte sich ein flüssiger Lesefluss ein. Bis dahin waren Handlungen Charaktere und Wendungen in der Geschichte für mich nicht eindeutig dargestellt. Das Ende des Buches war für mich mit dem Schwarm von Frank Schätzing vergleichbar. Der Schreibstil war flüssig. Die Charaktere wie zum Beispiel Laura Schrader waren gut ausgearbeitet und detailliert dargestellt. Das Ende entwickelte sich leider in eine sehr fantastische und übernatürliche Richtung. Von einem Thriller habe ich das nicht erwartet. Eventuell waren meine Erwartungen zu hoch und wurden deshalb enttäuscht. Da ich gerne und häufig Thriller lese, habe ich einige Vergleichsmöglichkeiten. Wer kein rein psychologisches Geschick oder blutiges Handeln erwartet wird nicht enttäuscht. Ein guter Thriller mit einer guten Grund Idee, jedoch nicht eins zu eins gut umgesetzt. Für mich bekommt dieses Buch 3,5 Sterne. Ich werde dem Autor noch eine Chance geben und ein anderes Buch von ihm lesen.

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Nach einem Unfall wird eine junge Frau aus den Trümmern ihres Wagens geborgen. Laura Schrader überlebt den Unfall. In ihrem Kofferraum wird eine grausam zugerichtete Leiche eines Kindes entdeckt. Die Polizei zieht den Psychologen Robert Winter hinzu, der Licht in die mysteriöse Sache bringen soll, da die Aussage von Laura Schrader sehr skurril und unglaubwürdig erscheint. Für Robert Winter scheint dies einer der mysteriösesten Fälle seiner Karriere zu sein, obwohl er schon einiges seltsames in seiner Laufbahn erlebt hat. Die Geschichte der jungen Frau klingt nicht nur unglaubwürdig, sondern regelrecht nach einem Konstrukt einer Wahnvorstellung. Doch es scheint als ob an der Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, etwas dran zu sein… Die Grundidee der Geschichte klingt toll, leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Die Charaktere blieben für mich sehr blass und hätten aus der Feder eines x-beliebigen Autors stammen können. Es gab für mich keine Tiefe und die Charaktere waren mir weitestgehend egal. Dadurch konnte für mich leider nur zeitweise Spannung aufgebaut werden. Ich hatte dennoch Spaß beim Lesen, aber Spaß allein reicht für mich nicht aus, um ein gut als wirklich gut zu bewerten. Der Fokus liegt hier nicht auf der Spannung, sondern auf der Gesellschaftskritik, die für mich noch ein bisschen besser in die Geschichte integriert hätte sein können. Die Zwischensequenzen aus den verschiedenen Ländern finde ich sehr gelungen. Und erst am Ende weiß man warum Wulf Dorn diese hat einfließen lassen. Aber irgendwie kamen sie mir dennoch zu kurz. Das Ende war mir zu unrealistisch, das realistische Ende hätte mir mehr zugesagt. Der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen, so dass man das Buch sehr zügig weglesen konnte. Wer etwas kurzweiliges sucht ist hiermit gut bedient, wer einen intelligenten Thriller oder einen Thriller mit tollen Charakteren sucht ist hiermit leider an der falschen Stelle.

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