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Rezensionen zu
Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters

Christina Henry

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Christina Henry hat diese Sage für mich sehr gut umgesetzt...Es herrschte immer eine unterschwellige düstere Atmosphäre, ohne dass es zu blutig wurde wie man es vielleicht von ihren anderen Büchern kennt.. Für mich ist dieser Band mit einer der besten der kompletten Reihe...Vielleicht liegt es eben auch an meiner Liebe zu Ichabod Crane und co...Im Mittelpunkt dieser Erzählung steht Ben, der auch - so sorry -mein Kritikpunkt an dieser Geschichte ist...Ich bin immer für queere Bücher und auch Charaktere, aber es muss doch irgendwie zur Handlung passen...Einfach nur so einen Charakter erwähnen, reicht mir persönlich nicht...Und so war dies leider in diesem Buch...Ben ist trans und das wird in jedem Kapitel wiederholt - trug dies aber zur Story bei? Meiner Meinung nach 0%...Die Originalgeschichte spielt in einer sehr alten Zeit...Zu dieser wäre solch ein Charakter nicht so behandelt worden wie im Buch...Ich verstehe die Intension dahinter - queere Menschen sind Menschen, punkt...Ohne Ausgrenzung und allem...Aber man sollte dies doch bitte der Zeit anpassen...Und damals wäre Ben so wie er ist, nicht lange am Leben gewesen...Etwas Authentizität in Bücher sollte schon sein...Finde ich zu mindestens... Alles in Allem mochte ich das Buch aber sehr und so kann ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen...Ich denke, man muss diese Art der Geschichte wirklich mögen...

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Christina Henry erzählt hier eine eigene Version der Legende von Sleepy Hollow, in der Ben, ein trans Junge, die Hauptrolle spielt. Er wächst bei seinen Großeltern auf, nachdem seine Eltern gestorben sind. Sein Großvater Brom ist in Sleepy Hollow eine Berühmtheit, hat er doch den kopflosen Reiter vor Jahren verjagt, sagt zumindest die Legende. Eines Tages wird im Wald die Leiche eines Jungen aus dem Ort gefunden - und die Ereignisse nehmen ihren Lauf... Nach den bisherigen Büchern von Christina Henry hatte ich eine gruselige vielleicht sogar horrormäßige Geschichte erwartet. Vom Genre her ist es aber eher Mystery mit ein paar unappetitlichen Szenen. Ben versucht den Mörder zufinden und gerät dabei in einige gefährliche Geheimnisse rund um seine Familie. Die Handlung empfand ich als eher ruhig. Ben macht Nachforschungen, ab und an gibt es Konflikte mit Familie und Nachbarn und allmählich kommt ans Licht, was tatsächlich hinter den Morden und dem kopflosen Reiter steckt. Daneben spielt auch Bens Gender immer wieder eine Rolle, denn seine Oma will ihn als feine Dame großziehen. Das hin und her fand ich etwas unnötig, da es mich sehr von der eigentlichen Handlung abgelenkt hat und auch keinen großen Mehrwert bot. Ben ist dabei ein total sympathischer, mutiger und entschlossener Charakter, der altersentsprechend manchmal voreilig handelt. Die Konflikte mit seiner Oma wirkten zu gewollt, um Bens Identität immer wieder zum Thema zu machen. Neben Ben spielen vor allem seine Großeltern größere Rollen. Während man seinen Opa mit seinem lauten, herzlichen Lachen schnell ins Herz schließt, ist die Oma als "Gegenpart" konstruiert, den man erst zum Ende hin verstehen lernen soll. Insgesamt war mir die Handlung zu langatmig und zäh, es zieht sich einfach alles so hin, eine erste Teilauflösung kommt dann wiederum recht früh, sodass sich vor allem der letzten Abschnitt nochmal besonders zog. Ich hätte gerne einen engeren Spannungsbogen gehabt, denn genug Potential hatte die Idee. Auch der kopflose Reiter hätte gerne noch mehr in die Handlung eingebaut werden können, da hatte ich bezüglich der Vorlage in Kombination mit dem Titel deutlich was anderes erwartet. Dennoch wird das Buch sicherlich seine Fans finden, denn es ist wie immer bei Christina Henry flüssig und schnell lesbar, sehr bildhaft und wie gesagt von der Idee her sehr cool mit einem sympathischen Protagonisten.

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Mit Sleepy Hollow wagte sich Christina Henry endlich an eines meiner liebsten Sagen...Ich liebe ales rund um diese Geschichte...Auch den Film verehre ich...Und so musste dieses Buch auch in große Fußstapfen treten...Here we go... Der Schreibstil war gewohnt mitziehend und so verlor ich mich schnell in der Geschichte, die in 3 Teile aufgeteilt ist...Das Ende fand ich super...Ich habe immer noch Herzchen im Auge, wenn ich daran denke...Den Kopflosen Reiter werde ich ab jetzt anders sehen... Christina Henry hat diese Sage für mich sehr gut umgesetzt...Es herrschte immer eine unterschwellige düstere Atmosphäre, ohne dass es zu blutig wurde wie man es vielleicht von ihren anderen Büchern kennt.. Für mich ist dieser Band mit einer der besten der kompletten Reihe...Vielleicht liegt es eben auch an meiner Liebe zu Ichabod Crane und co...Im Mittelpunkt dieser Erzählung steht Ben, der auch - so sorry -mein Kritikpunkt an dieser Geschichte ist...Ich bin immer für queere Bücher und auch Charaktere, aber es muss doch irgendwie zur Handlung passen...Einfach nur so einen Charakter erwähnen, reicht mir persönlich nicht...Und so war dies leider in diesem Buch...Ben ist trans und das wird in jedem Kapitel wiederholt - trug dies aber zur Story bei? Meiner Meinung nach 0%...Die Originalgeschichte spielt in einer sehr alten Zeit...Zu dieser wäre solch ein Charakter nicht so behandelt worden wie im Buch...Ich verstehe die Intension dahinter - queere Menschen sind Menschen, punkt...Ohne Ausgrenzung und allem...Aber man sollte dies doch bitte der Zeit anpassen...Und damals wäre Ben so wie er ist, nicht lange am Leben gewesen...Etwas Authentizität in Bücher sollte schon sein...Finde ich zu mindestens... Alles in Allem mochte ich das Buch aber sehr und so kann ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen...Ich denke, man muss diese Art der Geschichte wirklich mögen...

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Als Ben mit seinem besten Freund Sander in den Wäldern vor dem kleinen Dorf Sleepy Hollow spielen, entdecken die beiden eine Gruppe von Reitern, denen sie neugierig folgen – und der Horror beginnt. Denn dort finden sie die grausam verstümmelte Leiche eines Jungen. Für Ben ist klar, dass der kopflose Reiter wieder sein Unwesen treibt. Doch niemand will die Geschichte so recht glauben, sodass Ben auf eigene Faust hinter das Geheimnis kommen will… Christina Henry hat schon einige Bücher geschrieben, die sich bekannten Kinderbüchern, Märchen oder Sagen widmen und diese in ein Horror-Kleid fassen. Die Ansätze sind immer unterschiedlich, mal Nacherzählungen oder Varianten, am Beispiel von „Die Legende von Sleepy Hollow – Im Bann des kopflosen Reiters“ aber mal eine Weitererzählung der bekannten Geschichte. Dabei orientiert sie sich stärker an dem bekannten Film von Tim Burton als an der Vorlage von Washington Irving und greift beispielsweise einige Charaktere daraus wieder auf. Die Hauptfigur ist aber Ben, eigentlich Bente, die als Mädchen geboren wurde, sich aber eher wie ein Junge fühlt und sich auch lieber dementsprechend kleidet. Toll, dass dieses Thema auch in einer so populären Buchreihe vorkommt, zumal es feinfühlig und verständnisvoll beschrieben wurde. Aber Ben ist auch so ein interessanter Charakter: Wild, oft ungestüm, neugierig und gedankenlos, aber auch reflektiert und gewillt, Fehler einzusehen und zu verbessern. Auch viele andere Figuren gefallen mir gut, insbesondere Bens Großeltern, die eine liebevolle und heimelige Atmosphäre verbreiten. Andere Figuren sind hingegen etwas eindimensional geraten – oft wirken sie leider eher wie Abziehbilder und Stereotype als greifbare Menschen. Die Handlung entwickelt anfangs eher langsam, nimmt dann aber Fahrt auf – dennoch gibt es immer wieder Passagen, in denen sich weder Handlung noch Charaktere wirklich weiterentwickeln und das Buch ein wenig auf der Stelle tritt. Mit einer Straffung um einige Seiten hätte man die Handlung noch dichter und atmosphärischer wirken lassen. Mir gefallen die eingebauten Horror-Elemente, die für ein Jugendbuch schon nicht ohne sind und für einige Gänsehautschauer sorgen. Zudem waren die Grausamkeiten immer auch Triebfeder für die Handlung und nicht bloße Schockmomente. Leider konnte ich mich in manche Szenen nicht so recht hineinversetzen, da die Stimmung nicht immer so präsent war, wie ich mir das gewünscht habe - auch weil der Schreibstil zu weilen etwas eintönig wirkte. „Die Legende von Sleepy Hollow – Im Bann des kopflosen Reiters“ hat einige starke Momente und ein gelungenes Konzept, nutzt das dort geschaffene Potenzial durch eine oft zu langsame Erzählweise aber nicht vollkommen aus. Ich mag die kleinen Twists und Schockmomente ebenso wie die Hauptfiguren, insbesondere Bens einfühlsam behandelter Geschlechtsidentität. Aber völlig überzeugen konnte mich dieser Band dann auch wieder nicht.

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Endlich ein neues Buch von Christina Henry! Dreißig Jahre ist es her, seit der kopflose Reiter das Dorf Sleepy Hollow in Angst und Schrecken versetzte. Da wird in den Wäldern die Leiche eines Jungen gefunden, dessen Kopf und Hände abgetrennt wurden. Nur Ben Van Brunt weiß, welches Monster durch die Wälder streift. Doch außer seinem Großvater Brom schenkt ihm niemand Glauben. Bis zu dem Tag, als die Bewohner von Sleepy Hollow erfahren müssen, dass selbst alte Legenden alles andere als vergangen sind ... 🌸Die Handlung ist spannend und wurde auch interessante Weise erzählt. Die ganzen Charaktere waren gut ausgearbeitet und haben alle ihre eigenen Ecken und Kanten. Ben ist ein interessanter Charakter, obwohl seine persönliche Geschichte doch sehr viel Platz in der Story eingenommen hat. 🌸Der Schreibstil der Autorin hat mir auch in diesem Band wieder sehr gut gefallen. Es kommt eine düstere Atmosphäre auf und man kann sich alles sehr gut vorstellen, um in die Handlung einzutauchen. . 🌸Ein spannendes und mystisches Buch, dass die alte Legende auf neue Weise erzählt.

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Achtung: Ich kann diese Rezension leider nicht schreiben, ohne einen der ersten Plottwist des Romans bezüglich Protagonist Ben zu verraten. Wenn ihr euch also überraschen lassen wollt, lest bitte nur das Fazit. Von Christina Henry habe ich ja nun schon mehrere Bücher gelesen. Daher wanderte auch ihr neustes Werk zugleich auf meine Leseliste Zurück in Sleepy Hollow The Legend of Sleepy Hollow von Washington Irving 1820 veröffentlicht, gilt als eine der ersten Kurzgeschichten der amerikanischen Literatur. Ein echter Klassiker also, den Christina Henry hier adaptiert, wobei das vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist. Vielmehr stellt Christina Henrys Horseman eine Ergänzung zu Irvings Erzählung dar. So lässt sie alle Ereignisse aus der Originalerzählung nahezu unverändert stehen und knüpft ihre Geschichte 30 Jahre später an. Tatsächlich fühlt sich diese Verbindung relativ nahtlos und passend an, da die Autorin immer wieder ihre Figuren die Geschehnisse aus Irvings Erzählung rekapitulieren lässt, Verbindungen herstellt Dazu kommt eine gelungene und atmosphärische Beschreibung des verschlafenen, doch auch mythischen Sleepy Hollow, in dem Abseits vom restlichen Amerika des 19. Jahrhunderts die Uhren anders zu laufen scheinen und in dem Aberglaube und das Zusammengehörigkeitsgefühl als Dorfgemeinschaft noch andere Dimensionen hat, als im restlichen Land. Den Roman zu lesen fühlt sich wie ein zurückkommen in das geheimnisvolle Örtchen an und Christian Henry gelingt es hervorragend, diese aus der Zeit gefallene Gemeinschaft zu schildern, ihre Eigenarten und Marotten dem*die Leser*in näherzubringen und die dunklen Wälder bedrohlich und geheimnisvoll erscheinen zu lassen.   Eine Coming of Age Geschichte Und an diesem verwunschenen Ort aufgewachsen ist Protagonist Ben, mit dem uns Christina Henry gleich im zweiten Kapitel ein Plottwist beschert, denn Ben ist eigentlich Bente und biologisch als Mädchen zur Welt gekommen. Ich gebe gerne zu, dass mich die Tutorin hier echt erwischt hat und dieser Twist mich überrascht hat, so beginnt ein Buch schon mal vielversprechend. Es zeigt sich auch ziemlich schnell, dass Bens Kampf um Anerkennung als Junge , aber auch seine eigene innere Suche nach Identität einen großen Raum in diesem Buch einnehmen. Es gibt zwar auch, ein paar schaurige Stellen und Magie, die am Werke ist, doch in vielerlei Hinsicht ist Henrys Die Legende von Sleepy Hollow vor allem eine Coming of Age Geschichte. Das kann enttäuschen, wenn man sich auf ein richtig grusliges Horrorbuch eingestellt hat, ist aber objektiv betrachtet nicht schlecht gemacht und liest sich durchaus ebenfalls spannend. So kommt es auch, dass der sagenumwobene Reiter deutlich weniger Präsenz hat, als man annehmen würde, wenngleich er gerade zum Ende trotzdem eine zentrale Rolle erfüllt. Das ist jetzt alles nicht, was ich als besonders gut, oder besonders schlecht werte, ich erzähle es euch einfach, damit ihr wisst, was euch erwartet und nicht allein von falschen Erwartungen her enttäuscht seit. Denn insgesamt hat mir die Handlung doch recht gut gefallen, auch wenn es in eine andere Richtung ging, als gedacht. Die Vorhersehbarkeit, was die Mysterien um die Identitäten von Reiter und Monster im Wald angeht, und ein ziemlich schwacher Antagonist, der seinen eigenen Worten nach einfach böse Dinge tut, weile er eben böse ist, machen das Buch zwar zu keinem Highlight, konnten im Großen und Ganzen aber dennoch unterhalten.   Was es heißt ein Mann/Junge zu sein Leider gab es auch etwas, was mir gar nicht zugesagt hat, und das ist, wie in diesem Buch Rollenbilder idealisiert werden. Denn während die Autorin zwar mit ihrem Transgender Protagonist eine zeitgemäße Auseinandersetzung anstrebt, zementiert sie im restlichen Buch Klischeerollenbilder. Und dabei rede ich nicht von den Reaktionen in Bens Umfeld, diese sind in einem amerikanischen Dorf des 19. Jh. ja kaum anders zu erwarten, vielmehr waren es Bens eigene Gedankengänge, die mir sauer aufstießen. Für Ben heißt ein Junge zu sein, stark, mutig und furchtlos (selbst bei offensichtlicher Gefahr) zu sein, auf keinen Fall je zu weinen und Probleme mit den Fäusten zu lösen. Dieses ermüdendes Rollenbild des starken Mannes wird kommentarlos idealisiert. Das Weibliche hingegen wird mit schwach, emotional, albern, oberflächlich und schwätzerisch etc. verbunden. Bens Gedankengänge drehen sich ständig darum, nur ja nicht feige wie ein Mädchen zu sein, der Großvater, der das Rollenbild des starken, mit den Fäusten denkenden Mannes erfüllt, wird bis zum Gehtnichtmehr idealisiert. Das alles hätte ich mit Zähneknirschen Ben als 14-jährigen noch durchgehen lassen, wenn nach dem Zeitsprung mehr Einsicht gekommen wäre, doch auch als Erwachsener hält Ben an diesen Rollenbildern fest, was ich sehr schade fand. Wenn man sich die Freiheit nimmt, einen Transgender Charakter ins 19. Jh. zu setzten, hätte man es ja wenigstens komplett durchziehen können. Fazit: Das Buch ist gerade in der Beschreibung des Dorfes Sleepy Hollow und des Waldes sehr atmosphärisch, liest sich flott durch und kann unterhalten, solange man sich auf eine Coming of Age Geschichte mit Gruselelementen statt eines reinen Horrorbuches einstellen kann. Punktabzug gibt es aber für sehr ermüdende Rollenklischees in Bezug auf idealisierte Männlichkeit.

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Inhalt: Dreißig Jahre ist es nun her, seit der kopflose Reiter zuletzt durch Sleepy Hollow gezogen ist. Ichabod Crane ist seitdem verschwunden; Brom Van Brunt und Katrina Van Tassel haben geheiratet. Mittlerweile durchstromert Ben, das 14-jährige Enkelkind von Brom und Katrina, die Wälder rund um die schläfrige Schlucht. Doch plötzlich wird die Leiche eines Jungen gefunden – mit abgetrennten Händen und ohne Kopf. Der Reiter scheint zurück zu sein… Persönliche Meinung: „Die Legende von Sleepy Hollow – Im Bann des kopflosen Reiters“ ist ein Fantasyhorrorroman von Christina Henry. Erschienen ist der Band in der Reihe „Die Dunklen Chroniken“, allerdings besitzt der Roman eine in sich abgeschlossene Handlung, sodass er unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann. Wie der Titel schon sagt, knüpft der Roman an Washington Irvings Erzählung „Die Sage von der schläfrigen Schlucht“ an. Es handelt sich dabei weniger um eine Umschreibung der Geschichte Irvings als vielmehr um eine Fortsetzung dieser: Die Fäden, die Irving (mehr oder weniger) offenlässt, werden von Henry aufgegriffen und schön weitergesponnen (wie genau dies erfolgt, möchte ich hier nicht verraten 🙃). Da Henry sich ausdrücklich auf Irving bezieht, ist es sinnvoll, zunächst Irvings kurze Erzählung zu lesen. Es ist zwar kein Muss, da in Henrys Fortführung alle notwendigen Informationen gegeben werden, allerdings steigert es den Lesegenuss umso mehr, wenn man das Original kennt. Erzählt wird „Im Bann des kopflosen Reiters“ aus der Ich-Perspektive des 14-jährigen Ben Van Brunt. Durch diese Perspektivierung treten – neben den vorhandenen Fantasy- und Horrorelementen – auch Coming of Age-Elemente in die Handlung: Ben (eigentlich: Bente) ist biologisch weiblich, identifiziert sich aber als männlich – was zu einigen Konflikten mit Katrina führt, der es schwerfällt, dies zu akzeptieren (dieser Konflikt zwischen den beiden, der sich durch die Handlung zieht, wird lebendig dargestellt). Daneben trumpft „Im Bann des kopflosen Reiters“ erzählerisch mit einer düster-dichten Atmosphäre auf: Mehrmals finden sich gespenstische Szenen und besonders die Beschreibung der Wälder um Sleepy Hollow ist sehr atmosphärisch. Für eine hohe Spannungskurve sorgt ein leichter Hauch Mystery, durch den die Handlung kaum vorhersehbar ist. Insgesamt ist „Die Legende von Sleepy Hollow – Im Bann des kopflosen Reiters“ eine spannende, atmosphärisch dichte Fortführung von Irvings Original, die einen tollen Protagonisten besitzt.

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In Bens Welt ist das Leben der Männer freier und wilder als das der Frauen. Sie geben den Ton an, vertreten die Interessen der Familien in der Öffentlichkeit, dürfen sich prügeln und werden gerufen, wenn etwas im Ort nicht mit rechten Dingen zugeht. Das Leben als Frau findet weniger in der Öffentlichkeit statt. Sittsamkeit und Ehre dürfen keinen Gefahren ausgesetzt werden. Auch der Vorwurf der Hexerei geht noch allzu leicht über die Lippen. Vor allem in einem Ort wie Sleepy Hollow. Wer die Verfilmung mit Johnny Depp und Christina Ricci von 1999 oder die Serie mit Tom Mison kennt, weiß um die Besonderheiten dieses Ortes. Aberglaube, unheimliche Geschehnisse und uralte Geheimnisse. Auch wer die Erzählung The Legend of Sleepy Hollow (1820) von Washington Irving gelesen hat, dürfte den Namen Ichabod Crane noch in Erinnerung haben. »Ich hatte keine Hexen oder Kobolde oder den kopflosen Reiter zu Gesicht bekommen. Aber ich hatte jemanden meinen Namen flüstern gehört und gespürt, wie mich etwas an der Schulter berührte, kalt wie der Wind, der im Herbst den Schnee ankündigt.« Christina Henrys ›Die Legende von Sleepy Hollow‹ setzt 30 Jahre nach Ichabod Cranes Verschwinden ein. Einige der Figuren sind Kenner:innen des Stoffes bereits vertraut, alle anderen dürfen sich darüber freuen, sie kennenlernen zu können. Ob es sich um Bens besten Freund Sander handelt oder um Bens Großeltern Brom und Katrina – Henry hat ein wunderbares Händchen für markante, authentische und liebenswerte Figuren. Doch nicht nur für Figuren, ›Die Legende von Sleepy Hollow‹ ist super atmosphärisch, düster und geheimnisvoll. »Anderswo mochte so etwas kaltherzig klingen, aber in Sleepy Hollow wurde viel Seltsames Wirklichkeit, und manchmal streckte dieses Seltsame seine Klauen nach uns aus. Es war den Leuten nicht gleichgültig, aber sie akzeptierten den Schrecken im Tausch gegen das Wunder.« Doch mit ›Die Legende von Sleepy Hollow‹ geht Henry weit über die vielleicht bekannten vorherigen Adaptionen des Stoffes hinaus. Denn Ben muss nicht nur gegen die Geheimnisse des Ortes kämpfen, sondern auch gegen dessen Normen. Ein Kampf um Identität und das Leben, das im tiefsten Innern zu einem passt und gehört. Gut, wenn man dabei so liebenswerte Verbündete hat wie Ben, doch auch die Gefahren von Sleepy Hollow sind nicht zu unterschätzen. »Für einen Moment hatte ich den Eindruck, als sähe ich Augen, die mich anblickten, Augen, die nicht da sein konnten, weil da kein Mensch war und kein Mensch solche Augen haben konnte – Augen, die glühten, Augen, die zogen, Augen, die an meiner Seele zerrten und sie aus meinem Mund herauszuziehen schienen.« ›Die Legende von Sleepy Hollow‹ ist für mich zweifellos das beste Buch von Henry, das ich bislang gelesen habe. Das Setting, die Geheimnisse, der düstere Ort und die besonderen Figuren führen immer tiefer hinein in die Geschehnisse Sleepy Hollow von vor 30 Jahren und von heute.

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