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Rezensionen zu
Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters

Christina Henry

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Vielen lieben Dank an den penhaligon-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Die Aufmachung von „Die Legende von Sleepy Hollow: Im Bann des kopflosen Reiters“ fügt sich wunderbar neben die anderen Bücher der Autorin ins Regal ein. Wie auch schon bei ihren „Dunklen Chroniken“ steht im Fokus des Covers die Person bzw. das Wesen, um die es in der Geschichte geht, hier eben der kopflose Reiter von Sleepy Hollow. Am Rand und auf dem Buchschnitt sieht man Details wie knorrige Äste oder (auf dem Schnitt) Hufeisen, die auf den Reiter und den Wald, in dem er unterwegs ist, Bezug nehmen und daher das Bild schön abrunden. Das Buch ist ein Horror-Retelling, was anhand der Farbgebung (schwarz mit roten Details) und Kleinigkeiten wie Spritzer am Schwert des Reiters und seinem Pferd erkennt. Meine Meinung: Ich habe von der Autorin bereits ihr Arielle-Retelling sowie ihre Rotkäppchen-Neuerzählung gelesen. Dabei hat mir erstere nur begrenzt gefallen, was hauptsächlich an dem sehr langatmigen Erzählstil lag, der viele Seiten gebraucht hat, bis überhaupt mal etwas passierte, während ich die Rotkäppchen-Adaption mit ihrer bedrückenden Grundstimmung nahezu durchweg mit angehaltenem Atem gelesen habe. Ich hatte nun also zwei völlig unterschiedliche Erfahrungen mit der Autorin, weshalb ich an „Die Legende von Sleepy Hollow“ zwar vorsichtig, aber durchaus gespannt herangegangen bin. Rückblickend ist mein Eindruck vom Buch ähnlich gemischt. Vorab muss ich dazu sagen, dass ich die Geschichte rund um den kopflosen Reiter nicht genau genug kenne, um beurteilen zu können, wie viel hier aus Henrys eigener Feder stammt und wo sie ihr Werk am Original angelehnt hat. Ich habe allerdings mitbekommen, dass die Geschichte rund um Brom, Katrina und Ichabod Crane dem Original entnommen ist – diese Figuren sind hier nun etwa 30 Jahre älter und es dreht sich um Broms Enkelkind Ben. Ben ist die Figur, die ich hier am interessantesten fand, wobei mich die Umsetzung ihrer persönlichen Geschichte an einigen Stellen nicht überzeugen konnte. Kleiner Spoiler: Ben ist ein Junge, der als Mädchen geboren wurde, was in einem konservativen US-amerikanischen Dorf des 18. Jahrhunderts natürlich für Aufregung sorgt. Während ich es grundsätzlich schön umgesetzt von der Autorin finde, dass man gerade zu Anfang nicht merkt, dass Ben kein cis-Junge ist, fand ich die Art, auf die sie mit dem Konflikt seines Genders im Dorf umgegangen ist, weniger geschickt. Ben wird – wie in der Umgebung zu erwarten ist – konstant misgendert. Anstatt aber sich das Dorf und auch Ben entwickeln zu lassen, liest man immer wieder das gleiche: Ben ärgert sich darüber und die gleichen Figuren behalten ihr Verhalten bei, und gegen Ende hat Ben sich einfach damit abgefunden. In meinen Augen verschenkt Henry hier viel Potenzial in der Charakterentwicklung nicht nur ihres Protagonisten sondern auch der Dorfbewohner, die so in der Hinsicht während der gesamten Handlung auf der Stelle treten. Das ist nicht nur schade, sondern sorgt auch dafür, dass der Fakt, dass Ben transgender ist, quasi bedeutungslos nur nebenher läuft und nicht wirklich in die Geschichte mit einbezogen wird. Spoiler Ende. Aber insbesondere auch bei Katrina und Brom wird viel Potenzial verschenkt. Während Broms Entwicklung gegen Ende sich wenigstens ein wenig im Verlauf der Geschichte abgezeichnet hat – vor allem auch während eines schönen Gespräches mit Ben –, durchlebt Katrina an einer Stelle im Buch urplötzlich eine 180°-Wende, durch die sie wie ausgewechselt wirkt und die sich vorher in keinster Weise angekündigt hat. Dadurch wird ihr Charakter unglaubwürdig und unnahbar. Ähnlich verhält es sich mit dem Plot. Dabei muss ich der „Legende von Sleepy Hollow“ zugutehalten, dass die Grundstimmung ähnlich wie auch im Rotkäppchen-Retelling durchweg düster und angespannt ist, was vor allem daher rührt, dass die Gefahr, die vom Wald ausgeht, stets präsent ist, und man auch nie weiß, woher das Böse kommt und wann es auftaucht. Das Ungewisse, das dem Unheimlichen innewohnt ist zwar natürlich ein wesentlicher Grund dafür, dass sich die Spannung über das Buch hält. Dennoch – und hier komme ich zu meinem Kritikpunkt – hätte ich mir allerspätestens in der Auflösung am Ende einige Erklärungen gewünscht. Wo kommt das Böse her? Wie funktioniert seine Magie? Vieles bleibt unbeantwortet und hinterlässt ein unzufriedenes Gefühl. Selbstverständlich macht der Reiz solcher Geschichten gerade aus, dass man am Ende einige offene Fragen hat, die man mit der eigenen Fantasie ausfüllen kann. Daher wünsche ich mir bei diesen Geschichten auch nicht, dass ich alle Antworten bekomme. Wenn ich aber am Ende das Gefühl habe, dass sich die Handlung nur wenig entwickelt hat und dann am Ende einfach nur aufgelöst wurde, ohne dass ich die Hintergründe wenigstens etwas nachvollziehen konnte, bin ich enttäuscht. Das ist in meinen Augen die größte Schwäche des Buches und der Grund dafür, weshalb ich es nicht so genossen habe, wie ich es gerne gewollt hätte: Sowohl im Hinblick auf Bens Hintergrundgeschichte als auch die Charakterentwicklungen von Katrina, Brom und den anderen Dorfbewohnern wie zuletzt auch der Plot an sich hat „Die Legende von Sleepy Hollow“ zwar sehr viel Potenzial, das dann letztlich aber leider nicht ausgeschöpft wird. In allen genannten Aspekten wird hier nur an der Oberfläche gekratzt, sodass der Leser trotz der durchaus hohen Spannungsdichte am Ende minimal enttäuscht aus dem Buch herausgeht. Für ein bisschen Grusel gerade zur dunklen Jahreszeit eignet sich „Die Legende von Sleepy Hollow“ hervorragend, man darf eben nur nicht zu viel erwarten. Fazit: „Die Legende von Sleepy Hollow“ bietet durch das Ungewisse des Unheimlichen einige spannende Lesestunden, die durchaus gut unterhalten können. Vor allem Bens Charakter, aber auch die Legenden an sich sowie die anderen Dorfbewohner haben viel Potenzial. Leider wird in all diesen Aspekten aber nur an der Oberfläche gekratzt und das Potenzial nicht ansatzweise ausgeschöpft, sodass der Leser trotz der durchaus hohen Spannungsdichte letztlich doch minimal enttäuscht aus dem Buch herausgeht. Für ein bisschen Grusel gerade zur dunklen Jahreszeit eignet sich „Die Legende von Sleepy Hollow“ hervorragend, man darf eben nur nicht zu viel erwarten. 3,5/5 Lesehasen.

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Zum Inhalt: 30 Jahre seit den Geschehnissen von Sleepy Hollow leben die Menschen im Dorf immer noch mit ihren Aberglauben und Mythen. Der kopflose Reiter wurde jedoch seitdem nicht mehr gesehen. Dann taucht in den Wäldern plötzlich die Leiche eines Jungen auf, dem Kopf und Hände fehlen. Während alle glauben, dass der kopflose Reiter wieder zurück ist, weiß Ben Van Brunt, dass etwas viel Böseres in den Wäldern umher geht. Und dieses Monster hat es eindeutig auf Ben abgesehen... Meine Leseerfahrung: Christina Henry knüpft erfolgreich an die Originalgeschichte von Sleepy Hollow an und siedelt die Story bei Katrina und Brom an, die inzwischen Großeltern (von Ben) sind und unter den Dorfbewohnern als reiche und einflussreiche Familie hoch angesehen werden. Das Gruseln geht weiter, diesmal steht aber nicht der kopflose Reiter im Mittelpunkt, sondern ein schwer greifbares, mordendes Monster, das von Menschen Besitz ergreifen bzw. ihre Köpfe mit seiner Bösartigkeit vergiften kann. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tatsächlich von der Geschichte erwartet hatte. Selbst die ursprünglich von Irving verfasste Geschichte hat mich nicht wirklich gegruselt. Auch Henry schafft es nicht wirklich. Die Story dreht sich hauptsächlich um das 14jährige Kind Ben, das einerseits mit dem Erwachsenwerden und seinem Platz in der Gesellschaft zu kämpfen hat, und andererseits das Geheimnis um das blutrünstige Monster zu lüften versucht. Mehr kann man über die Story nicht sagen, ohne zu spoilern. Wirklich durchgehend gruselig war das Buch nicht. Es ist aber ein solider Mystery-Fantasyroman mit reichlich Spannung. Ich hatte nur einige Schwierigkeiten mit der Figur des Bösen, die neu eingeführt worden ist und angeblich seit den Anfängen von Sleepy Hollow dort lebt. Die Auflösung fand ich persönlich nicht sehr befriedigend und auch mit dem Enkelkind Ben konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Der Charakter hätte stärker gezeichnet werden können. Stattdessen wird der Leser ständig mit den Ängsten und Selbstzweifeln von Ben konfrontiert, obwohl das Kind in den entscheidenden Momenten Mut und innere Stärke beweist. Die sozialkritischen Abschnitte in Bezug auf die Dorfbewohner und Ben hätten deutlicher herausgearbeitet werden können. Stattdessen verfällt selbst Ben trotz Auflehnung und rebellischer Ader in die reaktionären Strukturen der Dorfgemeinschaft. Klischeehafte Unterscheidungen von Frau und Mann werden einfach unkritisiert übernommen, was mich hier und da etwas gestört hat, da ich auf Grund des Themas der Transsexualität eine aufgeschlossenere Sichtweise erwartet hatte. Insgesamt bietet das Buch aber gut unterhaltende Fantasy und ist insbesondere für junge Leser sicherlich sehr interessant. Fazit: Christina Henrys "Die Legende von Sleepy Hollow" ist keine klassische Gruselgeschichte, bietet dafür aber jede Menge Mystery mit sozialkritischen Tendenzen. Nichts Neues, aber dennoch unterhaltsam und spannend!

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Gestaltung Die Gestaltung des Buches ist wirklich schön! Das Cover hat mich sofort angesprochen und es gefällt mir wirklich sehr gut. Auch der Buchschnitt ist sehr schön und passt zu den anderen Büchern der Autorin. Schreibstil Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, flüssig und angenehm zu lesen. Man kommt schnell voran, aber leider hat mir stellenweise die Bildhaftigkeit gefehlt. Handlung Von der Handlung bin ich ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht. Durch den Klappentext hatte ich etwas anderes erwartet und ich dachte die Geschichte würde mehr Verbindung zu der Geschichte des kopflosen Reiters und Sleepy Hollow haben (vor allem auch durch den Buchtitel), doch leider waren die Ähnlichkeiten nur sehr geringfügig. Zudem fiel mir der Einstieg ins Buch nicht so leicht. Es war alles irgendwie ziemlich schleppend und langatmig. Ich hätte mir auf jeden Fall einen rasanteren Spannungsbogen gewünscht. Außerdem fand ich ein paar Elemente der Geschichte nicht unbedingt notwendig und auch etwas unnötig. Insgesamt hat mir die Geschichte aber gefallen. Fazit Ich hatte andere Erwartungen an die Geschichte und bin deswegen ein bisschen enttäuscht, aber insgesamt ist es eine gute Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt leicht und flüssig.

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klare Empfehlung

Von: Suse

29.12.2022

Dreißig Jahre ist es her, seit der kopflose Reiter das verschlafene Dorf Sleepy Hollow in Angst und Schrecken versetzte. Da wird in den Wäldern die Leiche eines Jungen gefunden, dessen Kopf und Hände abgetrennt wurden. Ist der Reiter wieder erwacht? Um die Lebenden vor den Toten zu beschützen, ist diesmal jedoch nicht Ichabod Crane zur Stelle, sondern ein 14-jähriges Kind: Ben Van Brunt weiß, welches Monster durch die Wälder streift. Doch außer seinem Großvater Brom schenkt ihm niemand Glauben. Bis zu dem Tag, als die Bewohner von Sleepy Hollow am eigenen Leib erfahren, dass selbst alte Legenden alles andere als vergangen sind ... Die Autorin: Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago. Meine Meinung: Ich liebe diese Geschichte und habe mich so auf das Buch gefreut. Erstmal muss ich wirklich die Optik in den Vordergrund stellen. Wie hübsch ist bitte dieses Buch. Ich kannte die Autorin schon und wusste das mir auch hier ihr Schreibstil wieder gefallen wird. Und genau so war es auch. Das Buch war wirklich ein Genuss. Die Geschichte ist etwas abgewandelt also wie ich sie kenne, hat dem Lesespaß aber keinen Abbruch getan. Es herrscht in diesem Buch eine gewisse Düsternis und unheimliche Atmosphäre. Ich liebe das. Die Personen waren mir nicht sonderlich sympathisch aber passend für die Handlung. Ein Buch was ich wirklich empfehlen kann. Auch wenn man die Geschichte schon kennt, es ist hier noch mal ein eigener Genuss. Klare Empfehlung

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Christina Henry hat diese Sage für mich sehr gut umgesetzt...Es herrschte immer eine unterschwellige düstere Atmosphäre, ohne dass es zu blutig wurde wie man es vielleicht von ihren anderen Büchern kennt.. Für mich ist dieser Band mit einer der besten der kompletten Reihe...Vielleicht liegt es eben auch an meiner Liebe zu Ichabod Crane und co...Im Mittelpunkt dieser Erzählung steht Ben, der auch - so sorry -mein Kritikpunkt an dieser Geschichte ist...Ich bin immer für queere Bücher und auch Charaktere, aber es muss doch irgendwie zur Handlung passen...Einfach nur so einen Charakter erwähnen, reicht mir persönlich nicht...Und so war dies leider in diesem Buch...Ben ist trans und das wird in jedem Kapitel wiederholt - trug dies aber zur Story bei? Meiner Meinung nach 0%...Die Originalgeschichte spielt in einer sehr alten Zeit...Zu dieser wäre solch ein Charakter nicht so behandelt worden wie im Buch...Ich verstehe die Intension dahinter - queere Menschen sind Menschen, punkt...Ohne Ausgrenzung und allem...Aber man sollte dies doch bitte der Zeit anpassen...Und damals wäre Ben so wie er ist, nicht lange am Leben gewesen...Etwas Authentizität in Bücher sollte schon sein...Finde ich zu mindestens... Alles in Allem mochte ich das Buch aber sehr und so kann ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen...Ich denke, man muss diese Art der Geschichte wirklich mögen...

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Mit Sleepy Hollow wagte sich Christina Henry endlich an eines meiner liebsten Sagen...Ich liebe ales rund um diese Geschichte...Auch den Film verehre ich...Und so musste dieses Buch auch in große Fußstapfen treten...Here we go... Der Schreibstil war gewohnt mitziehend und so verlor ich mich schnell in der Geschichte, die in 3 Teile aufgeteilt ist...Das Ende fand ich super...Ich habe immer noch Herzchen im Auge, wenn ich daran denke...Den Kopflosen Reiter werde ich ab jetzt anders sehen... Christina Henry hat diese Sage für mich sehr gut umgesetzt...Es herrschte immer eine unterschwellige düstere Atmosphäre, ohne dass es zu blutig wurde wie man es vielleicht von ihren anderen Büchern kennt.. Für mich ist dieser Band mit einer der besten der kompletten Reihe...Vielleicht liegt es eben auch an meiner Liebe zu Ichabod Crane und co...Im Mittelpunkt dieser Erzählung steht Ben, der auch - so sorry -mein Kritikpunkt an dieser Geschichte ist...Ich bin immer für queere Bücher und auch Charaktere, aber es muss doch irgendwie zur Handlung passen...Einfach nur so einen Charakter erwähnen, reicht mir persönlich nicht...Und so war dies leider in diesem Buch...Ben ist trans und das wird in jedem Kapitel wiederholt - trug dies aber zur Story bei? Meiner Meinung nach 0%...Die Originalgeschichte spielt in einer sehr alten Zeit...Zu dieser wäre solch ein Charakter nicht so behandelt worden wie im Buch...Ich verstehe die Intension dahinter - queere Menschen sind Menschen, punkt...Ohne Ausgrenzung und allem...Aber man sollte dies doch bitte der Zeit anpassen...Und damals wäre Ben so wie er ist, nicht lange am Leben gewesen...Etwas Authentizität in Bücher sollte schon sein...Finde ich zu mindestens... Alles in Allem mochte ich das Buch aber sehr und so kann ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen...Ich denke, man muss diese Art der Geschichte wirklich mögen...

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Als Ben mit seinem besten Freund Sander in den Wäldern vor dem kleinen Dorf Sleepy Hollow spielen, entdecken die beiden eine Gruppe von Reitern, denen sie neugierig folgen – und der Horror beginnt. Denn dort finden sie die grausam verstümmelte Leiche eines Jungen. Für Ben ist klar, dass der kopflose Reiter wieder sein Unwesen treibt. Doch niemand will die Geschichte so recht glauben, sodass Ben auf eigene Faust hinter das Geheimnis kommen will… Christina Henry hat schon einige Bücher geschrieben, die sich bekannten Kinderbüchern, Märchen oder Sagen widmen und diese in ein Horror-Kleid fassen. Die Ansätze sind immer unterschiedlich, mal Nacherzählungen oder Varianten, am Beispiel von „Die Legende von Sleepy Hollow – Im Bann des kopflosen Reiters“ aber mal eine Weitererzählung der bekannten Geschichte. Dabei orientiert sie sich stärker an dem bekannten Film von Tim Burton als an der Vorlage von Washington Irving und greift beispielsweise einige Charaktere daraus wieder auf. Die Hauptfigur ist aber Ben, eigentlich Bente, die als Mädchen geboren wurde, sich aber eher wie ein Junge fühlt und sich auch lieber dementsprechend kleidet. Toll, dass dieses Thema auch in einer so populären Buchreihe vorkommt, zumal es feinfühlig und verständnisvoll beschrieben wurde. Aber Ben ist auch so ein interessanter Charakter: Wild, oft ungestüm, neugierig und gedankenlos, aber auch reflektiert und gewillt, Fehler einzusehen und zu verbessern. Auch viele andere Figuren gefallen mir gut, insbesondere Bens Großeltern, die eine liebevolle und heimelige Atmosphäre verbreiten. Andere Figuren sind hingegen etwas eindimensional geraten – oft wirken sie leider eher wie Abziehbilder und Stereotype als greifbare Menschen. Die Handlung entwickelt anfangs eher langsam, nimmt dann aber Fahrt auf – dennoch gibt es immer wieder Passagen, in denen sich weder Handlung noch Charaktere wirklich weiterentwickeln und das Buch ein wenig auf der Stelle tritt. Mit einer Straffung um einige Seiten hätte man die Handlung noch dichter und atmosphärischer wirken lassen. Mir gefallen die eingebauten Horror-Elemente, die für ein Jugendbuch schon nicht ohne sind und für einige Gänsehautschauer sorgen. Zudem waren die Grausamkeiten immer auch Triebfeder für die Handlung und nicht bloße Schockmomente. Leider konnte ich mich in manche Szenen nicht so recht hineinversetzen, da die Stimmung nicht immer so präsent war, wie ich mir das gewünscht habe - auch weil der Schreibstil zu weilen etwas eintönig wirkte. „Die Legende von Sleepy Hollow – Im Bann des kopflosen Reiters“ hat einige starke Momente und ein gelungenes Konzept, nutzt das dort geschaffene Potenzial durch eine oft zu langsame Erzählweise aber nicht vollkommen aus. Ich mag die kleinen Twists und Schockmomente ebenso wie die Hauptfiguren, insbesondere Bens einfühlsam behandelter Geschlechtsidentität. Aber völlig überzeugen konnte mich dieser Band dann auch wieder nicht.

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Achtung: Ich kann diese Rezension leider nicht schreiben, ohne einen der ersten Plottwist des Romans bezüglich Protagonist Ben zu verraten. Wenn ihr euch also überraschen lassen wollt, lest bitte nur das Fazit. Von Christina Henry habe ich ja nun schon mehrere Bücher gelesen. Daher wanderte auch ihr neustes Werk zugleich auf meine Leseliste Zurück in Sleepy Hollow The Legend of Sleepy Hollow von Washington Irving 1820 veröffentlicht, gilt als eine der ersten Kurzgeschichten der amerikanischen Literatur. Ein echter Klassiker also, den Christina Henry hier adaptiert, wobei das vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist. Vielmehr stellt Christina Henrys Horseman eine Ergänzung zu Irvings Erzählung dar. So lässt sie alle Ereignisse aus der Originalerzählung nahezu unverändert stehen und knüpft ihre Geschichte 30 Jahre später an. Tatsächlich fühlt sich diese Verbindung relativ nahtlos und passend an, da die Autorin immer wieder ihre Figuren die Geschehnisse aus Irvings Erzählung rekapitulieren lässt, Verbindungen herstellt Dazu kommt eine gelungene und atmosphärische Beschreibung des verschlafenen, doch auch mythischen Sleepy Hollow, in dem Abseits vom restlichen Amerika des 19. Jahrhunderts die Uhren anders zu laufen scheinen und in dem Aberglaube und das Zusammengehörigkeitsgefühl als Dorfgemeinschaft noch andere Dimensionen hat, als im restlichen Land. Den Roman zu lesen fühlt sich wie ein zurückkommen in das geheimnisvolle Örtchen an und Christian Henry gelingt es hervorragend, diese aus der Zeit gefallene Gemeinschaft zu schildern, ihre Eigenarten und Marotten dem*die Leser*in näherzubringen und die dunklen Wälder bedrohlich und geheimnisvoll erscheinen zu lassen.   Eine Coming of Age Geschichte Und an diesem verwunschenen Ort aufgewachsen ist Protagonist Ben, mit dem uns Christina Henry gleich im zweiten Kapitel ein Plottwist beschert, denn Ben ist eigentlich Bente und biologisch als Mädchen zur Welt gekommen. Ich gebe gerne zu, dass mich die Tutorin hier echt erwischt hat und dieser Twist mich überrascht hat, so beginnt ein Buch schon mal vielversprechend. Es zeigt sich auch ziemlich schnell, dass Bens Kampf um Anerkennung als Junge , aber auch seine eigene innere Suche nach Identität einen großen Raum in diesem Buch einnehmen. Es gibt zwar auch, ein paar schaurige Stellen und Magie, die am Werke ist, doch in vielerlei Hinsicht ist Henrys Die Legende von Sleepy Hollow vor allem eine Coming of Age Geschichte. Das kann enttäuschen, wenn man sich auf ein richtig grusliges Horrorbuch eingestellt hat, ist aber objektiv betrachtet nicht schlecht gemacht und liest sich durchaus ebenfalls spannend. So kommt es auch, dass der sagenumwobene Reiter deutlich weniger Präsenz hat, als man annehmen würde, wenngleich er gerade zum Ende trotzdem eine zentrale Rolle erfüllt. Das ist jetzt alles nicht, was ich als besonders gut, oder besonders schlecht werte, ich erzähle es euch einfach, damit ihr wisst, was euch erwartet und nicht allein von falschen Erwartungen her enttäuscht seit. Denn insgesamt hat mir die Handlung doch recht gut gefallen, auch wenn es in eine andere Richtung ging, als gedacht. Die Vorhersehbarkeit, was die Mysterien um die Identitäten von Reiter und Monster im Wald angeht, und ein ziemlich schwacher Antagonist, der seinen eigenen Worten nach einfach böse Dinge tut, weile er eben böse ist, machen das Buch zwar zu keinem Highlight, konnten im Großen und Ganzen aber dennoch unterhalten.   Was es heißt ein Mann/Junge zu sein Leider gab es auch etwas, was mir gar nicht zugesagt hat, und das ist, wie in diesem Buch Rollenbilder idealisiert werden. Denn während die Autorin zwar mit ihrem Transgender Protagonist eine zeitgemäße Auseinandersetzung anstrebt, zementiert sie im restlichen Buch Klischeerollenbilder. Und dabei rede ich nicht von den Reaktionen in Bens Umfeld, diese sind in einem amerikanischen Dorf des 19. Jh. ja kaum anders zu erwarten, vielmehr waren es Bens eigene Gedankengänge, die mir sauer aufstießen. Für Ben heißt ein Junge zu sein, stark, mutig und furchtlos (selbst bei offensichtlicher Gefahr) zu sein, auf keinen Fall je zu weinen und Probleme mit den Fäusten zu lösen. Dieses ermüdendes Rollenbild des starken Mannes wird kommentarlos idealisiert. Das Weibliche hingegen wird mit schwach, emotional, albern, oberflächlich und schwätzerisch etc. verbunden. Bens Gedankengänge drehen sich ständig darum, nur ja nicht feige wie ein Mädchen zu sein, der Großvater, der das Rollenbild des starken, mit den Fäusten denkenden Mannes erfüllt, wird bis zum Gehtnichtmehr idealisiert. Das alles hätte ich mit Zähneknirschen Ben als 14-jährigen noch durchgehen lassen, wenn nach dem Zeitsprung mehr Einsicht gekommen wäre, doch auch als Erwachsener hält Ben an diesen Rollenbildern fest, was ich sehr schade fand. Wenn man sich die Freiheit nimmt, einen Transgender Charakter ins 19. Jh. zu setzten, hätte man es ja wenigstens komplett durchziehen können. Fazit: Das Buch ist gerade in der Beschreibung des Dorfes Sleepy Hollow und des Waldes sehr atmosphärisch, liest sich flott durch und kann unterhalten, solange man sich auf eine Coming of Age Geschichte mit Gruselelementen statt eines reinen Horrorbuches einstellen kann. Punktabzug gibt es aber für sehr ermüdende Rollenklischees in Bezug auf idealisierte Männlichkeit.

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