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Rezensionen zu
Dürre

Uwe Laub

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Der Klimawandel ist in vollem Gange und der Menschheit bleiben nur noch wenige Optionen um den größtmöglichen Schaden abzuwenden. Eine dieser Optionen ist eine absolute Kontrolle des CO2 Ausstoßes und so muss jeder seinen persönlichen CO2 Fußabdruck dokumentieren. Es stehen nur begrenzte "Co2 Credits" zur Verfügung, und werden diese überschritten drohen harte Strafen. Tom Valcke und Alex Baumgarten haben hierzu eine App entwickelt, die von ACON, einer staatlichen Behörde überwacht wird. Das tägliche Leben mit dieser App bedeutet für die Bevölkerung viele Einschränkungen und ständiges Abwägen der Lebensgestaltung, kommen jedoch unvorhergesehen Probleme wird es für eng. So auch für die Geschwister Julian und Leni. Sie bewirtschaften einen kleinen Bauernhof und ein Scheunenbrand sowie die Zerstörung eines Solarpaneels sprengen den Rahmen ihrer CO2 Credits und nun werden die Beiden zu Gejagten .... Fazit: Eine durchaus realistische Zukunftsvision sehr unterhaltsam erzählt. Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir vielleicht eines Tages unseren CO2 Ausstoß mittels einer App dokumentieren und verwalten. Ja, ich kann mir auch vorstellen, dass findige Menschen solch ein System umgehen und/oder großen Nutzen daraus schlagen. Das haben wir ja schon bei kriminellen Machenschaften innerhalb des Handels mit CO2 Zertifikaten gesehen. Aber was passiert mit der "normalen" Bevölkerung? Wie lebt diese wenn nur ein kleiner, begrenzter CO2 Ausstoß erlaubt ist? Ich habe heute Heizkörper im Wohnzimmer, in der Küche und im Bad an, erzeuge also damit CO2. Ich habe gekocht, gebacken und Wäsche gewaschen, alle mit Hilfe fossiler Energien. Im Roman hätte ich maximal nur eine Heizung an und meine Mittagessen wäre auch nicht das gleiche wie in der Realität gewesen. Während die Bevölkerung an die Grenzen des Möglichen getrieben werden, gibt es aber auch hier Menschen, die der Kontrolle entgehen und die Grenzen zum eigenen Vorteil ausdehnen. Hier geht es dann um sehr viel Geld und viel Lebensqualität. Diesen Menschen ist es natürlich nicht recht, wenn ihre Möglichkeiten der Manipulation aufgedeckt werden ... In diesem Szenario ist "Dürre" eine gelungen Mixtur aus Realität und Vision. Es sind genügend visionäre Anteile enthalten um die Geschichte als Fiktion zu erleben, aber auch ausreichend realistische Beschreibungen, um sich als Leser mit der Geschichte identifizieren zu können. Für mich war "Dürre" ein richtiger Pageturner, der mich nach Laubs "Leben" wiederholt von den Büchern des Autors überzeugte.

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Es ist der dritte Dürresommer in Folge. Das Wasser wird knapp. In ganz Europa herrscht Hungersnot. Um der wachsenden Bedrohung etwas entgegenzusetzen, beschließt die EU drastische Maßnahmen: Landwirtschaftliche Betriebe werden verstaatlicht, eine App soll den CO2-Fußabdruck eines jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO2-Betruges angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage - und werden erbarmungslos gejagt. Für mich ist das Buch bisher der Thriller des Jahres. Ein topaktuelles Thema mit dem Klimawandel und den Auswirkungen, dazu eine spannende Handlung, die mich besonders im letzten Drittel voll in ihren Bann gezogen hat. Außerdem hat mir auch in diesem Buch von Uwe Laub wieder der kompakte, griffige Schreibstil gut gefallen, so dass das Buch auch sehr gut zu lesen war. Nachhaltig Eindruck hat bei mir allerdings diese fiktive Welt in dem Buch hinterlassen, wo ich mich ständig gefragt habe, ob ich in der Welt leben möchte und wie weit wir mit der Realität eigentlich davon noch entfernt sind. Gefühlt sind wir nämlich schon ziemlich dicht dran. Diese Gedanken bleiben auch nach der Lektüre noch länger im Kopf und so ist dieser spannende, aktuelle Thriller für mich eine absolute Leseempfehlung.

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Überwachung auf ganzer Linie

Von: nikolaus

10.10.2021

Nach "Leben" und "Sturm" folgt hier der dritte Klima-Thriller von Uwe Laub. Schon die anderen beiden Bücher haben mich begeistert und "Dürre" steht ihnen in nichts nach. Klimawandel und Speicherung von Daten, dem sogenannten CO2-Fußabdruck jedes Einzelnen. Eine gnadenlose Überwachung, Bestrafung folgt auf dem Fuß! Es gibt Verlierer und Gewinner dieses Systems. Aber was macht so eine App aus den Menschen? Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Die Idee die hinter dieser Geschichte steckt finde ich grandios gewählt. Aber ein bisschen unrealistisch sind die Aussichten auf nächsten fünfzehn Jahre. Aber es ist ein Roman, und deshalb kann man darüber hinwegsehen. Wer weiß schon was die Zukunft wirklich bringt. Kurze Kapitel, schnelle Szenenwechsel, die Spannung steigt von Seite zu Seite. Korruption, Mord, Vertuschung und Betrug greifen um sich. Die ganze Bandbreite menschlicher Schwächen kommt hier zum Ausdruck. Jeder will daran verdienen, jeder ist sich selbst der Nächste, wenn es um das blanke Leben geht. Spannend, mitreissend, erschreckend!!!

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Wieder einmal ein absoluter Pageturner, der dazu noch beängstigend nah an der Realität liegt. Schon mit “ Sturm “ und “ Leben “ konnte mich Uwe Laub überzeugen, somit war ich sehr gespannt auf “ Dürre „, denn der Maßstab hing ziemlich hoch. Der Schreibstil ist einvernehmend. Kaum hat man die ersten Seiten gelesen, fällt es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Gleich zu beginn treffen wir auf die Studenten Alex und Tom. Alex hat eine Vision, die er zusammen mit seinem Mitbewohner Tom in die Tat umsetzt und somit etwas ganz großes zum laufen bringt. Aequitas, eine App, die den CO2 Fußabdruck eines jeden Menschen überwachen kann. Wir befinden uns in nicht allzuferner Zukunft. Der Klimawandel schlägt erbarmungslos zu. Gnadenlose Hitzewellen sorgen dafür das es kaum noch Ernten gibt, alles trocknet aus und von Regen ist weit und breit nichts zu sehen. Langsam aber sicher bricht die Hungersnot über Europa und die Welt aus. Der normale Bürger kann sich kaum mehr etwas leisten, es fällt schon schwer, die benötigten Credits aufzutreiben um überhaupt an Lebensmittel oder gar Strom zu gelangen. Julian Thaler lebt mit seiner Schwester Leni alleine auf dem elterlichen Hof. Tagtäglich kämpfen die beiden ums pure Überleben, wissen kaum mehr wie sie die benötigten Credits auftreiben sollen. Bis sie in den Fokus der ACON und Dana Kilian geraten. Dana arbeite für die Kontollbehörde und ist nicht nur machthungrig, sondern auch skrupellos. Die Jagd beginnt…. Die Charaktere sind absolut authentisch und lebendig gezeichnet. Manche Handlungen kann man gut nachvollziehen, andere wirken zum teil extrem überzogen. Dennoch fügt sich nach und nach alles zu einem klaren Bild zusammen. Dank der Perspektivwechsel und geschickt eingefügten Wendungen, baut sich die Spannung kontinuierlich auf. Mal fühlt sich alles unglaublich realistisch an, mal spürt man die Fiktion deutlich. Das letzte drittel legt nochmal ordentlich an Spannung zu und führt zu einem fulminanten Showdown. Fazit: Auch wenn mir die um das Thema Klimawandel aufgebaute Story stellenweise ziemlich weit hergeholt schien, so finde ich sie dennoch stimmig und enorm nahe an der Realität. Mein persönlicher Blick auf das Thema hat sich mit dem Nachwort tatsächlich noch einmal gedreht. Ein spannender Thriller der dystopisch anmutet, mit einem Thema das uns ALLE angeht. Sehr gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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Der Klimawandel beschleunigt sich unaufhaltsam und Dürren, verbunden mit Ernteausfällen, nehmen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu. In ganz Europa herrscht mittlerweile Hungersnot. Um dieser wachsenden Klimakatastrophe entgegenzusteuern, beschließen die Länder drastische Maßnahmen, in dem sie mit Hilfe einer App den CO2-Verbrauch eines jeden Bürgers zu kontrollieren. Die Geschwister Julian und Leni werden des CO2-Betrugs angeklagt und werden von der Regierung erbarmungslos gejagt. Dabei decken sie einen Skandal auf, der erschreckende Konsequenzen nach sich zieht … . Nach den drei Vorgänger-Romanen „Blow Out“, „Sturm“ und „Leben“ war die Erwartungshaltung gegenüber einem neuen Werk von Uwe Laub beträchtlich, hatte der Autor doch die eigene Messlatte ziemlich hoch gesetzt. Doch schon der Einstieg gelang Laub, wie gewohnt, sehr stimmungsvoll und man stellte sich bereits nach den ersten Seiten wieder auf ein spektakuläres, gut durchdachtes Abenteuer ein. Der Hintergrund der Welt, in der „Dürre“ spielt, ist in sich logisch und in der Tat eine konsequente Fortführung der Situation, in der sich die Menschheit derzeit (leider) befindet. Klimawandel ist das große Thema, dem sich Laub dieses Mal widmet. Und damit komme ich auch schon zum einzigen Kritikpunkt, wenn man diesen überhaupt so nennen kann: Laub entwirft zwar ein Szenario, in dem die Klimastörungen massive Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben, nutzt aber irgendwie die Chance nicht, ein richtig düsteres, atmosphärisches Zukunftsbild zu erschaffen. Das ist an sich aber wiederum gar nicht schlimm, denn „Dürre“ ist trotzdem ein durch und durch spannender Thriller und Pageturner geworden, wie man es von Uwe Laub gewohnt ist. Aber ich habe mir durch den Titel eigentlich ein bisschen was anderes vorgestellt. Das ganze Drumherum um die Klimakatastrophe wurde perfekt geschildert und erklärt. Das hat mir richtig gut gefallen, auch die daraus resultierende App, die den CO2-Verbrauch der Menschen und Firmen kontrolliert, war perfekt. Und das „Manko“, das ich oben erwähnte, ist im Grunde genommen ja auch wirklich keines, denn man wird erneut auf ein spannendes Abenteuer mitgenommen, das auf keiner Seite langweilig wird. Wer jedoch Laubs „Sturm“ und „Leben“ gelesen hat, weiß, was ich meine, wenn ich sage, dass die Bedrohlichkeit der Natur in „Dürre“ irgendwie zu kurz kommt. Vielleicht lässt es sich am einfachsten so umschreiben: Während „Sturm“ und „Leben“ die Naturgewalten in den Vordergrund stellen und das Ganze dann im Kleid eines Thrillers darstellen, verhält es sich bei „Dürre“ irgendwie umgekehrt. Dieses Mal ist es vordergründig erst einmal ein Thriller, der die Entwicklung(en) des Klimawandels mit zum Thema hat. Konnte ich mich einigermaßen verständlich ausdrücken? 🙂 Dennoch, ich wiederhole mich ausdrücklich, ist „Dürre“ kein schlechteres Buch wie seine Vorgänger, sondern schlichtweg ein anderes. Uwe Laubs flüssiger Schreibstil trägt, neben den zahlreichen wissenschaftlichen Einschüben und innovativen Ideen diesbezüglich, dazu bei, dass man das Buch, wie eben auch seine Vorgänger, schlecht aus der Hand legen kann. Zu sehr will man wissen, wie es weitergeht und fiebert mit den Protagonisten mit. Was mir wirklich gut gefallen hat, war der Ursprung der App mit dem klangvollen Namen Aequitas. Es hat richtig Spaß gemacht, zu verfolgen, wie der Entwickler die Idee hatte und sie im Laufe der Jahre perfektionierte. Auch wenn Uwe Laub mit „Dürre“ dieses Mal weniger Wert auf ein wissenschaftliches Abenteuer a la Michael Crichton erschaffen hatte, sondern eher einen Thriller, so liest man das Buch in Rekordzeit. Und auch „Dürre“ bleibt aufgrund seiner intensiven Handlung bleibend im Gedächtnis haften. Nun, was bleibt mir noch übrig, zu sagen? Unbedingt lesen und, sofern noch nicht geschehen, auch alle anderen Werke des Autors. Und dann muss man sich nur noch gedulden, bis endlich wieder ein neuer Roman von Uwe Laub erscheint. . Fazit: Rasanter Thriller, der in einem vom Klimawandel betroffenen Szenario spielt. ©2021 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Wer einen spannenden, etwas anderen Thriller möchte, sollte Dürre lesen. Mit dem CO2 Abdruck wird jeder einzelne Bürger kontrolliert, es gibt sogar eine CO2 Polizei die Sünder findet und bestraft, die Ungereimtheiten aufdeckt und vor Gericht bringt. Aber sind alle selbst so sauber wie es den Anschein macht? Ich muss sagen, das hier über eine Zukunft geschrieben wurde, die ich so nicht haben möchte. Absolut empfehlenswert

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Mein Eindruck: Schon vor Monaten habe ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt und schon nach einem kurzen Blick auf den Inhalt war klar, dass das Buch unbedingt gelesen werden muss. Dazu habe ich auch schon viele positive Stimmen über die anderen Bücher des Autors gelesen und wollte mir selbst ein Bild machen. Kurz nachdem das Buch bei mir einzog, begann ich auch schon mit dem Lesen, denn ich war auch sehr neugierig darauf, was er aus diesem wichtigem Thema gemacht hat. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn der Schreibstil des Autors lässt sich leicht und flüssig lesen und ich flog nur so durch die Seiten. Wir lernen gleich zu Anfang Alex Baumgart und seinen besten Freund Tom Valcke kennen, die als Studenten das ganze ins Rollen brachten. Aus einer Idee mitten in der Nacht wurde Wirklichkeit. Der Hauptteil der Geschichte spielt in der Zukunft, in der das Wetter verrücktspielt. Kaum Regen, brüllende Hitze und Dürre, wohin man schaut. Daraus resultieren Ernteausfälle und Hungersnot. Die Menschen bekommen Lebensmittel nur noch rationiert und werden auf Schritt und Tritt kontrolliert. Die normalen Bürger können sich kaum was leisten, die Reichen werden im Gegensatz dazu immer reicher und finden Mittel und Wege, wie sie ihre Credits (nur mit ihnen darf man Lebensmittel kaufen, den Strom benutzen etc.) auffüllen. Mitten drin sind Julian und seine kleine Schwester Leni, die jeden Tag ums Überleben kämpfen. Julian war mir auf Anhieb sympathisch. Ein junger Mann, der sich aufopferungsvoll um seine kleine Schwester kümmert. Der aber auch nicht auf den Kopf gefallen ist und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Kilian gefiel mir aber auch sehr gut. Auch wenn sie hier „der Bösewicht“ war, fand ich sie und ihre Rolle klasse. Der Autor schaffte es mit seiner Beschreibung, dass ich sie mochte und die Szenen mit ihr sehr gerne gelesen habe. Von der Ausstrahlung her erinnerte sie mich irgendwie an Lara Croft. Die Charakterzeichnungen haben mir aber nicht nur in Bezug auf Julian und Kilian sehr gut gefallen, sondern zog sich auch durch das Buch. Alle wirkten in ihren Rollen natürlich und handelten in meinen Augen authentisch. Auch konnte ich mir ein gutes Bild der einzelnen Charaktere machen und mich in sie hineinfühlen. Kommen wir zur Spannung: Auch hier kann ich nur sagen, alles richtig gemacht. Die Spannung war nach sehr kurzer Zeit da und steigerte sich im Laufe der Geschichte bis zum Schluss. Gut, das Ende war für mich irgendwie nicht ganz so überraschend, aber der Weg bis dahin allerdings schon. Während des Lesens regt die Geschichte, die auch ziemlich realistisch wirkt, zum Nachdenken an. Wie sieht es bei uns in ein paar Jahren aus, wenn wir so weitermachen wie bisher? Wäre es möglich, dass irgendwann auch unsere CO2-Fußabdrücke registriert werden und wir nur noch mit irgendwelchen Credits einkaufen, Auto fahren, Strom zu Hause haben können? Wenn man bedenkt, wie das Wetter mittlerweile verrücktspielt, ist diese ganze Szenerie gar nicht mal so abwegig. In vielen europäischen Ländern herrscht schon Dürre, das Wasser wird knapp und Gebiete werden zur Wüste. Wenn das weiter auf diesem Level voranschreitet und kein Umdenken stattfindet, kann ich mir gut vorstellen, dass das irgendwann mal auch zu unserer Realität wird. Mein Fazit: Ein dystopischer Thriller, der mich nicht nur mit der Thematik und der Spannung fesseln konnte, sondern mich auch noch mit den gut ausgearbeiteten Charakteren und dem hervorragendem Schreibstil komplett überzeugen konnte. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Ein Thriller über den Klimawandel. Na, toll! Reicht es nicht, dass überall die Wahlplakate zur Bundestagswahl 2021 herumstehen, die Landschaft verschandeln und mich mit leeren Wahlversprechen zur Klimaproblematik nerven? Ich will mich beim Lesen unterhalten, gruseln, amüsieren! Warum sollte ich mich in meiner Freizeit mit so einem ernsten Thema befassen? Und noch vielleicht nachdenken! Ganz einfach: Der Autor ist Uwe Laub. In den letzten Jahren hat sich Uwe Laub als Autor komplexer und dennoch unterhaltsamer Wissenschaftsthriller vom Einheitsbrei der Belletristik hervorgehoben. Mit fundiertem Wissen und detaillierter Recherchearbeit wurden seine letzten Romane “Sturm” und “Leben” zu Bestsellern. Und jetzt kommt “Dürre”. Der dritte Dürresommer in Folge lässt das Wasser knapp werden. Missernten sind die Folge. Die Europäische Union verschärft ihre Klimapolitik, in der Hoffnung, die lang prophezeite Katastrophe aufzuhalten. Zwei Programmier, Alex und Tom, entwickeln die App Aequitas, die es ermöglichen soll, die Klimasünden und Resourcenverschwendungen jedes einzelnen Bürgers zu erfassen und so zu kontrollieren. Das Prinzip ist denkbar einfach und erscheint gerecht: Wer einen großen CO2-Fußabdruck hat, muss dafür entsprechend zahlen. „Wir dachten, wir hätten noch Zeit, jetzt bezahlen wir den Preis.“ Die Metapher wird jedoch zur brutalen Realität. Die Länder Europas werden zu Überwachungsstaaten, der Bürger wird auf Schritt und Tritt überwacht und entsprechend zur Kasse gebeten. In dieser düsteren Welt lernen wir die Geschwister Julian und Leni kennen, die einen kleinen Bauernhof betreiben und mehr schlecht als recht über die Runden kommen. Wie so viele Bürger sind auch sie auf die Lebensmittelrationen der Staatlichen Agrarbehörde angewiesen. Als ihre Schweineherde einem Brand zum Opfer fällt, stehen sie vor den kümmerlichen Resten ihrer Existenz. Und plötzlich werden die Geschwister auch noch des CO2-Betruges angeklagt… Die Geschichte nimmt rasant an Fahrt auf und führt uns auf beklemmende Art und Weise ein Szenario vor Augen, das dem Stasi-Verhalten der ehemaligen DDR ähnelt; mehr noch, die sogenannten „Bluthunde“ – staatliche Ermittler – hinterlassen einen noch bitteren Nachgeschmack, der an die jüngste deutsche Vergangenheit erinnert. Hatte ich mir anfangs nicht noch „Grusel“ gewünscht? In „Dürre“ trägt das personifizierte Grauen einen roten Lackmantel. Das wahre Grauen offenbart sich – wie immer bei Uwe Laubs Thrillern – in den Ausführungen des Nachworts. Sachlich und ohne erhobenen Zeigefinger verweist er auf Studien und Analysen zur Klimakrise. Die Fiktion (und beste Unterhaltung!) auf den vorangegangenen 400+ Seiten wird in das wissenschaftliche Licht der Fakten gerückt. Im Ökothriller unseres Lebens läuft uns nämlich tatsächlich die Zeit davon. Fazit: „Dürre“ ist ein fesselnder, unterhaltsamer und auch gruseliger Wissenschaftsthriller, der zum Nachdenken anregt. Ein wahrer page turner – egal, ob in der S-Bahn oder im Café – man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. So erzählt man Geschichten!

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