Von:
Casserolo
20.08.2021
Das Szenario, das „Dürre“ aufzeigt, könnte aktueller nicht sein: In einer dystopischen (und nicht allzu fernen) Zukunft hat der Klimawandel den Planeten im Würgegriff. Dürren, Missernten, aber auch vereinzelte Hochwasserkatastrophen suchen die Menschen heim. Mit Aequitas, einem auf alle Lebensbereiche ausgerichteten Computersystem, werden alle EU-Bürger auf ihren CO2-Verbrauch hin überwacht. Es drohen harte Strafen bei Missachtung oder Betrug. Big Brother is watching you!
Soweit das Setting, das mir sehr gut gefallen hat.
Womit ich mehr zu kämpfen hatte, war die streckenweise Langatmigkeit der Erzählung. Für einen Thriller kommt die Geschichte recht langsam in Fahrt, und generell fehlte die nägelkauende Thriller-Spannung häufig. Den 450 Seiten hätten ein paar Kürzungen und Straffungen gutgetan. Auch bleiben die beiden Protagonisten Julian und Leni recht blass. So richtig mit den Beiden mitfiebern konnte ich leider nur an einigen, wenigen Stellen.
Sehr angenehm ist hingegen Uwe Laubs Schreibstil. Das Buch liest sich sehr flüssig.
Alles in allem ein Roman, der ein brandaktuelles Thema aufgreift, aber als Thriller leider blass bleibt.