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Rezensionen zu
Dürre

Uwe Laub

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€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

Spannender Klimathriller

Von: SummseBee

21.10.2021

Der Klimawandel beschleunigt sich immer mehr und nimmt ungeahnte Dimensionen an. Es kommt landesweit zu Ernteausfällen, Dürren und es herrscht Hungersnot. Die App Aequitas soll der Bedrohung entgegenwirken und den CO²-Fußabdruck jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO²-Betrugs angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage und werden gejagt... Die Geschichte beginnt mit der Idee zweier Freunde, die sich fragen wie es wäre, wenn jeder nur für den CO²-Verbrauch aufkommen würde, den er auch wirklich verursacht. Das ist die Geburtsstunde von der App Aequitas und Jahre später bestimmt diese den Alltag aller Menschen. Ich war sofort fasziniert von dieser Idee und gleichzeitig erschrocken was dieses Buch in dieser Hinsicht noch bietet und vor allem wie aktuell dieses Thema heutzutage schon ist. Besonders spannend und mitreißend fand ich die Kapitel um Julian und Leni, die einen CO²-Betrug begehen um zu überleben und dabei auffliegen. Für sie beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod und ich habe auf jeder Seite mit ihnen mitgefiebert. Und auch bei der Behörde ACON, die diese App überwacht, gibt es so manch schwarzes Schafe. Die so einiges auf dem Kerbholz haben und gerade Julian und Leni das Leben zur Hölle machen. Somit bietet dieser Thriller genau die richtige Mischung aus Wissenschaft und Fiktion und hält bis zur letzten Seite jede menge Spannung bereit. Daher kann ich diesen Thriller nur jedem empfehlen, der genau so eine Mischung bei Spannungsliteratur mag.

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"Dürre" von Uwe Laub hat mein Interesse aufgrund des brandaktuellen Themas geweckt. Hinzu kam, dass der Klappentext einen sehr spannenden Zukunftsthriller verspricht. Und dieses Versprechen kann der Roman auch über weite Strecken halten. Uwe Laub ist ein extrem abwechslungsreicher Roman gelungen, der die Themen ökologischer Fußabdruck, CO²-Killer, globale Erwärmung und Cyberkriminalität sehr gekonnt mit einwebt und vor allem durch die beiden Hauptfiguren überzeugt, die nicht nur um ihr Leben sondern um die Zukunft Deutschland zu kämpfen haben, auch wenn sie dies zunächst nicht ahnen. Die Handlung spielt ein paar Jahre in der Zukunft. Nachdem stark steigende Temperaturen und damit verbundene lange Trockenperioden Hungersnöte auch hier in Deutschland ausgelöst haben und eine App entwickelt wurde, die den CO²-Fußabruck jeden Bürgers und jeder Firma kontrolliert, muss jeder Bürger sich für seine Verbrauchsverhalten rechtfertigen. Fehlverhalten werden streng geahndet. Als die Geschwister Julian und Leni des CO²-Betrugs angeklagt werden, droht ihnen nicht nur ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Vielmehr werden sie in einen Strudel voller Intrigen reingezogen, die bis in die höchsten Kreise reichen. Beide werden plötzlich gejagt und müssen um ihr Leben kämpfen. Generell sind die Figuren in diesem Roman sehr gut gezeichnet. Erschreckend realistisch führen sie den Lesern vor Augen wie das Leben in der nahen Zukunft aussehen könnte, wenn wir nicht alles daran tun diese zu verhindern. Die Figuren sind sehr lebensnah. Alle Facetten des menschlichen Lebens finden in diesem Roman ihren Platz. Von den hungernden verzweifelten Menschen bis hin zu den raffgierigen und nach ultimativen Reichtum strebenden Egomanen bildet dieser Roman ein Querschnitt der menschlichen Gesellschaft ab. Uwe Laubs sehr bildhafte Sprache sorgt dafür, dass man die Geschehnisse real vor Augen hat und alles als stiller Beobachter miterlebt. Mit den passenden Spannungsspitzen schafft er einen durchgehenden Spannungsbogen der allerdings leider in ein etwas überdrehtes Ende gipfelt, welches die Leser zum Schluss etwas fragend zurücklässt. Der Autor schafft es extrem gekonnt Auswirkungen eines wissenschaftlichen Themas in die Rahmenhandlung seines Thrillers mit einzuweben, so dass man beim Lesen sogar noch etwas lernt. Sehr leserfreundlich vermittelt er mit dem Thema Klimawandel verbundene Konsequenzen ohne, dass man dies als wissenschaftliche Abhandlung wahrnimmt. Vielmehr wird man von den Ereignissen und den Erlebnissen der Charaktere mitgerissen und versinkt tief in den Thriller und nimmt diese Fakten als Nebenprodukt mit auf. Fazit: "Dürre" von Uwe Laub ist ein extrem spannender und abwechslungsreicher Zukunftsthriller geworden, der die Themen ökologischer Fußabdruck, CO²-Killer, globale Erwärmung und Cyberkriminalität sehr gekonnt leserfreundlich mit einwebt. Der Roman überzeugt vor allem durch sehr willensstarke Charaktere, die mehr als einmal für sich und ihre Zukunft kämpfen müssen. Lediglich ein etwas überdrehtes Ende, welches Fragen offen lässt, dampft das Lesevergnügen ein wenig. Ich kann für diesem Roman eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen! Note: 2+ (💗💗💗💗)

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Die war mein 2. Buch von Uwe Laub. Schon sein Thriller „Leben“ hatte mir sehr gut gefallen, da musste ich sein neustes Werk natürlich auch haben. Auch hier geht es wieder um den Klimawandel, also um ein aktuelles Thema am Puls der Zeit. Das Buch beinhaltet ein interessantes Gedankenspiel: Was wäre, wenn man uns in der Zukunft monatliche CO2-Budgets verordnen würde? Eine App soll zukünftig helfen, den CO2-Fußabdruck jedes Menschen zu kontrollieren und so schneller zur Klimaneutralität zu kommen. Aber hinter den Kulissen des Unternehmens, das diese App kontrolliert, geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Man fiebert beim Lesen mit den Hauptfiguren Leni und Julian mit und fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten. Manches macht nachdenklich und man kann nur hoffen, dass es nie so weit kommt. Aber vielleicht ist das bald gar nicht mehr so abwegig? Ebenso zukunftsträchtig sind die Haker- und Cyberattacken, die am Ende des Buches auch noch auftauchen. In seinem Nachwort gibt der Autor auch noch aktuelle Klimafakten, die erschrecke und aufrütteln, wie z.B. das Deutschland tatsächlich größter CO2 Emittent Europas ist…. „Dürre“ ist ein spannendes Buch, was ich gerne weiterempfehle!

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Darum geht's: Wenige Jahre in der Zukunft: Der CO2-Fußabdruck wird selbst für Privatleute und erst recht für Firmen immer wichtiger, denn der Klimawandel lässt auch in Deutschland das Leben immer unwirtlicher und härter werden. Klimaneutralität ist die Devise und der tägliche Blick auf das eigene CO2-Konto über die Aequitas-App wird zur Routine. Die Geschwister Julian und Leni bewirtschaften einen kleinen Bauernhof am Rande des Existenzminimums. Als sich Julian einen kleinen Vorteil verschafft, macht ihn das angreifbar und pöltzlich muss er um seine und Lenis Existenz bangen - er droht, den Hof zu verlieren. So fand ich's: Das Thema Klima war in Deutschland bei den Wahlveranstaltungen ständig präsent. Und in Zukunft wird es sicher so sein, dass man möglichst klimaschonend leben muss, um die rasante Klimaänderung ein wenig abzubremsen. Im echten Leben wird es sicher auch bald eine App geben, die den tatsächlichen CO2-Fußabdruck eines jeden Produkts oder Dienstleistung und damit jedes verbrauchenden Menschen auswertet - und maßvolles Leben belohnt, Verstöße aber auch hart bestraft. Und dafür braucht es Kontrolleure, die in "Dürre" sehr bezeichnend "Bluthunde" genannt werden, denn sie sind sehr mächtig, haben umfassende Befugnisse und Zugriff auf so ziemlich alle Daten. Julian und Leni geraten in den Blick einer solchen Bluthündin und werden in einen Kampf David gegen Goliath gezwungen. "Dürre" ist keine wissenschaftliche Abhandlung, obwohl das Thema Klimawandel die Grundlage der Handlung bildet. Beispielsweise die CO2-Bepreisung, Recycling von wertvollen Rohstoffen in Bauruinen oder Landwirtschaft mit einer unsicheren Klimaprognose werden zwar thematisiert und auch leserfreundlich und sehr präsent vorgeführt. Doch das Buch ist und bleibt ein Thriller, in dem es um Gut gegen Böse, um Spannung und Verfolgungen, um Macht und Machtmissbrauch, Freundschaft und Verrat geht. Mir hat schon in den früheren Büchern von Uwe Laub gefallen, wie er ein aktuelles wissenschaftliches Thema aufgreift und darum herum einen mitreißenden Thriller strickt, bei dem die Unterhaltung nicht zu kurz kommt. Soweit ich das beurteilen kann, wurde hier solide recherchiert und die wissenschaftlichen Fakten stimmen, was dem Ganzen für meinen Geschmack einen zusätzlichen Grusel verpasst, denn das macht die Handlung absolut realistisch und ich würde mich nicht wundern, wenn ich so etwas in 10 Jahren als Schlagzeile in einer Verbrechens-Kolumne lese. Oder in den Wirtschafts- und Klimanachrichten. Und doch fliegt man durch die Seiten des flott und in thrillertypisch direkter, klarer Sprache geschriebenen Buches, weil man spätestens in der zweiten Hälfte des Buches von kurzem Kapitel zu Kapitel mitgerissen wird und das Buch nicht mehr weglegen kann. Ob nun Action-Thriller mit Klima-Hintergrund oder Klimathriller mit viel Action - die Mixtur stimmt, denn sie macht nachdenklich und unterhält gleichzeitig.

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Buchtitel: Dürre Autor: Uwe Laub Verlag: Heyne ISBN: 9783453441187 Ausgabe: Taschenbuch Erscheinungsdatum: 13.09.2021 Inhalt: "Wir dachten, wir hätten noch Zeit. Jetzt bezahlen wir den Preis. Der Klimawandel beschleunigt sich unaufhaltsam. Dürren und Ernteausfälle nehmen weltweit zu. In ganz Europa herrscht Hungersnot. Um der wachsenden Bedrohung etwas entgegenzusetzen, beschließen die Länder drastische Maßnahmen: Landwirtschaftliche Betriebe werden verstaatlicht, eine App soll den CO2-Fußabdruck eines jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO2-Betrugs angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage – und werden erbarmungslos gejagt." Meinung: Zuerst möchte ich mich beim Bloggerportal, dem Verlag und beim Autor für dieses Rezensionsexemplar bedanken! Vor allem anderen möchte ich einmal kurz auf das Cover aufmerksam machen. Vor einer Weile kam ich ja bereits in den Genuss "Leben" des Autors zu lesen und war da schon vom Coverdesign begeistert. Auch bei "Dürre" ist es meiner Meinung nach einmal wieder richtig gut gelungen. Vom allgemeinen Design passt dieser Teil perfekt zum Rest der Reihe, "Leben" und "Sturm", jedoch hat er für seinen Titel und dem Inhalt die perfekte Farbe. Generell finde ich ja den Kontrast zwischen dem schwarzen Hintergrund und den knalligen Orangetönen sehr schön. Kommen wir aber nun auch endlich zum Inhalt. Dieser hat mich bereits beim Klappentext gecatched, weswegen ich es unbedingt lesen wollte. Meine Begeisterung wurde auch großteils während des Lesens erfüllt. Vor allem zum Beginn des Buches merkt man ein gewisses Niveau des Inhalts, welcher großteils sogar auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Trotz des ziemlich fundierten Textes, hat auch dieser Teil des Buchs eine gute Grundspannung. Leider wechselt "Dürre" ab einem gewissen Punkt von einer wissenschaftlich fundierten zu einer Action geladenen Story, was mir persönlich nicht so gut gefallen hat. Dadurch ging in meinen Augen auch einiges an Spannung verloren, welche hauptsächlich im großen Finale erst wieder richtig steigt. Die generelle Thematik wiederum ist eigentlich perfekt passend für die heutige Zeit gewählt, weswegen das gesamte Buch recht authentisch wirkt. Die Protagonisten hingegen fand ich durchwegs gut gelungen. Man erfährt nach und nach so einiges über die meisten der handelnden Personen, wodurch jeder von ihnen eine ziemlich gute charakterliche Tiefe bekommt. So wirkt nicht nur die Thematik des Buchs, sondern auch die Protagonisten recht authentisch und man kann ihre Handlungen gut nachvollziehen. Vor alle durch den Wechsel zwischen den Perspektiven, wodurch auch Nebenprotagonisten eine Bühne geboten wurde, bekommt man einen guten Einblick in die Handlung. Der Schreibstil ist durchaus angenehm, was das Lesen auf jeden Fall erleichtert hat und wodurch ich das Buch innerhalb schnellster Zeit durchgelesen hatte. Fazit: Alles in allem ist das Buch also einmal wieder ein toller Thriller mit der Thematik Klima, welchen ich an jeden Thriller-Fan weiterempfehlen würde, genauso wie die anderen Bücher des Autoren!

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Dieses Buch sprang mir allein schon durch das Cover direkt ins Auge. Die Farbwahl ist wunderschön und hat mich sofort neugierig gemacht. Da der Klappentext genauso überzeugend war, habe ich es gelesen und bereue es kein Stück. Die Geschichte handelt von Julian und Leni und spielt in der Zukunft, in der der Klimawandel bereits soweit vorangeschritten ist, dass die Menschen eine App benutzen, die ihren eigenen CO² Fußabdruck aufzeichnet und bewertet. Jeder darf nur einen bestimmten Verbrauch haben und dieser wird in CO² Credits umgerechnet. Die Geschwister bewirtschaften einen Bauernhof, der durch zu geringe Erträge in der Lebenszeit ihres Vaters noch nicht verstaatlicht wurde. Um ihren Lebensunterhalt nicht zu verlieren, verschleiern die Geschwister den Tod ihres Vaters. Doch als diese Lüge auffällt rutschen die Geschwister in etwas hinein, dass sie sich hätten nie ausmalen können. Die Geschichte um Julian und Leni ist spannend erzählt und trifft mit der Klimathematik absolut meinen Geschmack. Sie ist actionreich und es wird nie langweilig. Der Autor zeichnet hier ein erschreckendes Szenario, das sehr authentisch daherkommt. Ich hätte mir etwas mehr Klimawandel Thematik gewünscht, aber die Geschichte hat mir trotzdem gut gefallen. Ich habe mit den Geschwistern gefiebert. Ihre emotionale Geschichte und ihr Zusammenhalt haben mich sehr berührt. Wer sich für Klimathriller begeistern kann, der kann ihr bedenkenlos zugreifen.

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Ich muss schon sagen, dass ich anfangs echt Probleme hatte, mich in das Buch reinzulesen. Die eingangs präsentierten Charaktere waren mir irgendwie nicht so recht sympathisch und irgendwie wirkten sie auch etwas eindimensional. Dies wurde jedoch mit der Zeit besser und ab der zweiten Hälfte war ich wirklich voll dabei. Dieser Thriller spielt in naher Zukunft vor der Kulisse einer bereits von der Klimakrise übermannten Gesellschaft. Das Essen wird rationiert, die Landwirtschaft wurde bereits Großteiles zu diesem Zweck verstaatlicht und ein Algorithmus, der die CO2 Bilanz der Menschen in Form von Credits verrechnet, bestimmt zu weiten Teilen den Alltag. Ein wahres Albtraum Szenario, das in vielen Teilen gar nicht so abwegig zu sein scheint, wenn man die Welt heutzutage betrachtet. Das sorgt für zunehmendes Unwohlsein beim Lesen und verdeutlicht teilweise auch, wie wenig unsere Bemühungen vielleicht jetzt noch ausrichten können, um eine derartige Zukunft zu verhindern. Wahrlich ein beängstigender Gedanke. Die eigentliche Handlung dreht sich aber letztendlich um korrupte Personen innerhalb des Systems und deren Opfer. Quasi ein Kampf von David gegen Goliath und man fiebert mit den Protagonisten mit. Mein Fazit „Dürre“ von Uwe Laub ist ein Thriller, der einem den Genuss von Luxusgütern erstmal überdenken lässt und vielleicht sogar für die eine oder andere schlaflose Nacht sorgen kann, da die Kernprobleme der hier beschriebenen Gesellschaft wohl auf kurz oder lang auch uns erreichen könnten – vielleicht sogar früher als uns lieb ist.

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REZENSION – Nicht zuletzt durch seinen vorigen Roman „Leben“ (2020) hat sich der deutsche Schriftsteller Uwe Laub (50) als Autor spannender Umwelt- und Wissenschaftsthriller hervorgetan, was er mit seinem neuen, im September im Heyne Verlag veröffentlichten Thriller „Dürre“ erneut bestätigt. Sein neuer Roman spielt in nicht allzu ferner Zukunft in Deutschland. Bei immer stärker fortschreitendem Klimawandel und über Jahre andauernder Dürre haben Ernteausfälle zugenommen und in ganz Europa für Hungersnot gesorgt. Alle größeren landwirtschaftlichen Betriebe wurden bereits verstaatlicht, den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union werden abhängig von der Höhe ihrer CO²-Emission die Lebensmittel zugeteilt, Einwohner müssen sich ihre Zuteilung auf dem Markt abholen. Um die EU-Bürger zum Umweltschutz zu zwingen und Missbrauch kontrollieren zu können, hat die EU eine von den Informatikstudenten Alex Baumgart und Tom Valcke entwickelte App namens Aequitas zur Messung individueller CO²-Fußabdrücke zwangsweise eingesetzt. Jedem Menschen steht – vergleichbar dem heute schon bekannten Emissionshandel bei Unternehmen – auf seinem Aequitas-Konto ein gewisses Maß an CO²-Credits zu, die bei jeder Fahrt, bei jedem Einkauf, bei jeder emissionsgebundenen Handlung automatisch an den Zentralrechner im Valcke-Tower gemeldet und von seinem Konto abgebucht werden. Spart der EU-Bürger CO²-Emission, darf er überschüssige Credits verkaufen. Verbraucht er übermäßig viel, wird er bestraft. Doch dieses nur in der Theorie gerecht erscheinende System bringt durch allzu knappe Credit-Zuteilung die meisten Bürger in Armut und Hunger, was in Folge zu Betrug und Diebstahl verführt. Die von der EU gegründete Kontrollgesellschaft ACON hat als eine Art Geheimpolizei über die Aequitas-App absoluten Zugriff auf alle persönlichen Daten eines jeden Bürgers und verfolgt Fehlverhalten. Eines Tages steht Oberinspektorin Dane Kilian vor den Geschwistern Julian und Leni Thaler, die den kleinen Hof ihres abwesenden Vaters allein bewirtschaften, und beschuldigt sie des CO²-Betrugs. Wieder verbindet Autor Uwe Laub auch in „Dürre“ wissenschaftliche Fakten – diesmal zum Klimawandel – mit Fiktion und Vision in einem locker geschriebenen Roman. So macht er es seinen Lesern leicht, sich auf unterhaltsame Weise auch als Laie diesem ernsten Thema zu nähern. Laub gehört nicht zu jenen Autoren, die als „Publikumsbeschimpfer“ ihre Leser für allzu sorgloses Verhalten mit schlechtem Gewissen strafen. Er droht vielmehr mit einer beängstigenden Dystopie, die wir alle nicht Wirklichkeit werden lassen wollen. Bei etwas kritischerer Betrachtung ist festzustellen, dass sich der erste Teil des Romans von seinem zweiten im Niveau unterscheidet: Ist es anfangs eine durchaus fundierte, anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Schlussfolgerungen – mit einem zehnseitigen Nachwort faktisch unterlegt – logisch aufgebaute Szenerie, die als Vision ernst genommen werden kann, flacht der Roman später zum reinen Actionroman ab, der mit Mord und Totschlag endet. Manches Handeln der Protagonisten, wenn auch der Dramaturgie geschuldet, erscheint dann unlogisch. Statt des romantischen Schlusskapitels wäre ein offenes Ende mit Blick in eine ungewisse Zukunft wirkungsvoller und dem ernsten Thema gerechter gewesen. Doch alles in allem ist „Dürre“ ein packender Umweltthriller, den man nur ungern aus der Hand legt. Nach der Lektüre bleibt es unsere Entscheidung, unsere Lebensweise zu überdenken und notfalls Konsequenzen zu ziehen.

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