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Rezensionen zu
Räuber

Eva Ladipo

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Soziale Säuberung? Den Begriff kannte ich ehrlich gesagt noch gar nicht. Der trifft schon ziemlich hart. Es geht um die Verdrängung sozialen Wohnungsbaus aus den Innenstädten - um Menschen, die aufgrund von Gentrifizierung in die Peripherie ziehen müssen. Wie in Schillers titelgebendem Vorbild begehren auch die Protagonisten in „Räuber“ in Selbstjustiz gegen die bestehenden, ungerechten Verhältnisse auf: Amelie Warlimont, Journalistin in Elternzeit, und Olli Leber, dessen Sozialbindung der Wohnung ausläuft, wodurch er und seine Mutter aus Haus 9 der Siedlung am Rand des Prenzlauer Bergs vertrieben werden sollen. Womit wir bei Klischee Nummer 1 wären - was liegt schon näher beim Gedanken an die intellektuelle Hipster-Mutti in Birkenstocks, die die Hartz-VI-Empfängerin und den Bauarbeiter aus deren Altbau verdrängt (selbstverständlich ohne es zu wollen oder auch nur zu reflektieren) als der Prenzlauer Berg?! Der Roman von Eva Lapido ist gespickt mit derartigen Klischees - und trotzdem schafft sie es, eine wirklich unterhaltsame Politsatire/Kleinganovenstory/Liebesgeschichte zu erzählen, deren Fortsetzung ich sofort lesen würde. Weil mich brennend interessiert wie es bei Olli und Amelie, Falk Hagen, Marks russischer „Verwandtschaft“ und der Mietergemeinschaft von Nummer 9 weitergeht. Ohne @ninialagrande hätte ich dieses coole Buch (trotz des coolen Covers) nicht gelesen, was sehr uncool gewesen wäre - vielen Dank!

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Starker Stoff

Von: JulieJules

23.06.2021

Ich brauchte einige Seiten mehr als sonst um in die Handlung hineinzukommen. Aber dann war es interessant. Die Autorin zeichnete ihre Charakter so wahrheit-und detailgetreu, dass ich mir vorstellen konnte, ihnen auf der Straße zu begegnen Auch das Thema ist brandaktuell und fesselnd, wird es doch dieser Tage exakt so miterlebt. Dabei waren viele Hintergrundinfos, die mir so nicht bewusst waren. Gutes Buch, um die Coronasache mal zu verdrängen und sich klar zu werden, dass wir noch andere Probleme haben

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Unterhaltsam, doch voller Klischees

Von: @_exlibris

19.04.2021

Der junge Bauarbeiter Olli Leber lebt mit seiner Mutter in einer Sozialwohnung am Rande der Berliner Innenstadt. Kurz nach dem Tod des Vaters - als Spätfolge eines Arbeitsunfalls - wird auch noch der Wohnblock in dem die beiden leben als Spekulationsobjekt verkauft. Es droht der Umzug in die Ghettos am Stadtrand und damit der endgültige soziale Abstieg. Doch Olli will nicht kampflos aufgeben. In der Journalistin Amelie Warlimont findet Olli ganz unerwartet eine Unterstützerin, denn obwohl sie, als klassische Vertreterin des Bildungsbürgertums eher zu den Profiteuren der Gentrifizierung gehört, hat auch sie ein Interesse am Kampf gegen die Immobilienspekulateure. Und auch Amelies bürgerliches Leben ist längst nicht so gefestigt wie es scheint. Das erste Kapitel des Romans finde ich misslungen und deplaziert. Auch nach der vollständingen Lektüre ist mir schleierhaft, was genau damit bezweckt werden sollte, den weder schließt sich der Kreis einer Rahmenhandlung noch gibt es irgendeine Art von Clou, der sich erst im Laufe der Handlung verstehen läßt. Zum Glück findet der Erzählfluss danach schnell in geordnete Bahnen und der Rest des Romans lässt sich angenehm lesen. Mit einer abschließenden Bewertung des Buches tue ich mich schwer. Einerseits haben mich die über 500 Seiten über einige Tage hinweg gut unterhalten (und nicht jeder Roman muss tief berühren, aufrütteln oder etwas in Gang setzten), andererseits triefen sämtliche Figuren nur so vor Klischees. Besonders gestört hat mich die ständig betonte äußerliche Attraktivität der drei Hauptfiguren - und zwar nur dieser-, so als ob das Maß an Schönheit die Bedeutung für die Geschichte widerspiegeln müsste. Gentrifizierung ist zweifellos ein bedeutsames und vielschichtiges Thema, doch der Brisanz wird der Roman nicht mal annähernd gerecht, vielmehr wirkt doch alles eher sozialromantisch verklärt, stellenweise war ich sogar geneigt, ihn als Satire auf Sozialdramen zu lesen. Das Konstrukt gesellschaftlicher Klassen wird hier nicht entlarvt, vielmehr werden die Grenzen sogar noch verstärkt. Olli, Amelie und Falk unternehmem zwar immer wieder Ausflüge in die Welt der anderen, doch verlassen wird keiner seine - offenbar angestammte - soziale Sphäre.

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Mal was Neues

Von: Sabrina

11.04.2021

In „Räuber“ wehrt sich ein junger Mann gegen die Verdrängung aus seiner Sozialwohnung. Der Roman von Eva Ladipo umfasst mehr als 500 Seiten und ist 2021 als Hardcover im Karl Blessing Verlag erschienen. Der Schreibstil ist flüssig allerdings gibt es einige Passagen, die ich recht zäh fand. Auch der Einstieg ins Buch war holperig, da es eine Szene war, die eher zur Mitte/Ende der Geschichte gehörte. Auch jetzt, nach Abschluss des Buches bin ich mir nicht zu 100 % sicher, an welche Stelle sie gehört. Die Charaktere werden eher flüchtig skizziert aber das spielt für die Handlung auch keine Rolle. Das Thema des Buches ist interessant, da ich noch kein einziges Buch in der Richtung gelesen habe. Allerdings muss ich zugeben, dass es auch nicht interessant wäre, noch ein Buch mit diesem Thema zu lesen. Fazit: Wer liest, um zu entspannen, ist mit einem anderen Buch vielleicht besser bedient. Wer sich für das Thema „Verdrängung“ interessiert, kann diesem Buch sicher manches abgewinnen. Und wer liest, um sich die Zeit zu vertreiben, ist hier genau richtig.

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Ein tolles Thema!

Von: Viper25

07.04.2021

Das Cover finde ich persönlich sehr ansprechend und eine tolle Idee! Das Buch behandelt ein sehr wichtiges und auch berührendes Thema, die Schreibweise hat mich jedoch leider nicht wirklich überzeugt / das Buch mich nicht gefesselt, da doch eher oberflächlich aufgegriffen und ein doch sehr abruptes und nicht überzeugendes Ende.

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Sachbuch, Liebesgeschichte, Krimi, Abstraktion der politischen Stimmung Deutschlands im Jahr 2019. Das sind so die Haupteinflüsse, die ich dem Roman zusprechen würde. Das ist schon ein ambitioniertes Programm für ein einziges, wenn auch dickes, Buch. Dazu kommt, dass die Erzählperspektive immer wieder zwischen den Personen hin- und herwechselt. Das führt alles dazu, dass man das Gefühl hat, ständig fünf verschiedene Fäden in der Hand zu haben. Zwar sind alle erkennbar miteinander verbunden, aber keine Perspektive gewinnt dabei so richtig an Tiefe. Ich glaube, dass es Leser*innen geben wird, denen das Buch 4 oder 5 Sterne wert ist, weil es unterhaltsam ist und kurzweilig und gespickt mit vielen guten Ansätzen. Mir ist das aber insgesamt zu oberflächlich. Wenn man über Immobilien, Berlin und Verdrängung schreibt, dann will ich ganz gerne das Gefühl haben, dass die Autorin ihr Wissen darüber aus mehr als einem Gespräch und zwei Zeitungsartikeln bezieht und vielleicht noch eine Folge Tatort zum Thema gesehen hat. Ähnlich geht es mir, wenn ich an die politischen Passagen denke oder an die, in denen es mehr um Journalismus geht. Daher Folgendes Fazit: Ich bereue nicht, „Räuber“ gelesen zu haben und ich denke, dass ich das Buch auch nicht in 2 Wochen wieder vergessen habe. Aber im Nachhinein hätte ich mir ein besser Ausgeglichenes Verhältnis zwischen Fiktion – es soll schließlich ein Roman bleiben – und Fakt, also Recherchearbeit zum Thema, sodass man einen Überblick über die Realität bekommt, gewünscht.

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tolles Thema, aber zu langatmig

Von: Freche007

23.03.2021

Das Buch greift das sehr aktuelle Thema der Wohnungsknappheit und der Verdrängung durch hohe Mieten in Berlin auf. Da ich selbst in Berlin wohne, interessierte mich das sehr. Olli Leber ist ein sympathischer Kerl, der Tag und Nacht auf dem Bau schuftet. Schon sein Vater war Bauarbeiter. Mehrmals hat die Familie erlebt, eine Wohnung nicht halten zu können, weil die Miete unbezahlbar wurde. Nun ist es wieder soweit, die Sozialwohnungen im Häuserblock am Rande des Prenzlauer Bergs sind verkauft worden. Die Gentrifizierungswelle rollt weiter durch die Stadt. Mitten im Prenzlauer Berg hält Journalistin Amelie eine ganz andere Misere aus. Ehemann Stefan ist fremd gegangen. Das neugeborene Baby raubt ihr den Schlaf. Amelie ist Olli Leber schon mal begegnet, als sie eine Reportage über ihn geschrieben hat, die aber nie veröffentlicht wurde. Zufällig treffen sich die beiden wieder. Das ungleiche Paar nimmt den Kampf gegen die Immobilienhaie auf. Leider ist mir die ganze Geschichte viel zu sehr in die Länge gezogen, sodass ich zwischendurch oft dachte: mein Gott, was passiert den nun? Ein tolles Thema, was meiner Meinung nach noch viel dramatischer dargestellt werden könnte. Zu viel Füll-Story drumherum für meinen Geschmack.

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Aktuelles Thema um die Wohnungsnot

Von: Honey

18.03.2021

Hm, die Bewertung fällt mir relativ schwer. Das Cover gefällt mir richtig gut und auch der Titel ist toll. Das Buch wechselt in seinen Erzählungen zwischen den 3 Hauptpersonen, Olli der ungelernte Bauarbeiter, Amelie die Journalistin mit 2 kleinen Kindern und Falk dem reichen Ex-Politiker. Das Thema rund um die Wohnungsproblematik sozial schwacher Menschen in Deutschland ist brandaktuell, kommt aber irgendwie im Buch etwas zu kurz. Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. Das Buch lässt sich gut und leicht lesen und zum Ende hat es mich auch gefesselt. Der Preis ist mir aber eindeutig zu hoch. Dafür fehlen mir doch noch etwas mehr Fakten. Und das am Ende der Politiker, das Geld zum Hauskauf stellt, ist mir zu platt.

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