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Rezension zu
Räuber

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kampf der Gentrifizierung als Kleinganoven- und Love Story

Von: hertzlese
23.09.2021

Soziale Säuberung? Den Begriff kannte ich ehrlich gesagt noch gar nicht. Der trifft schon ziemlich hart. Es geht um die Verdrängung sozialen Wohnungsbaus aus den Innenstädten - um Menschen, die aufgrund von Gentrifizierung in die Peripherie ziehen müssen. Wie in Schillers titelgebendem Vorbild begehren auch die Protagonisten in „Räuber“ in Selbstjustiz gegen die bestehenden, ungerechten Verhältnisse auf: Amelie Warlimont, Journalistin in Elternzeit, und Olli Leber, dessen Sozialbindung der Wohnung ausläuft, wodurch er und seine Mutter aus Haus 9 der Siedlung am Rand des Prenzlauer Bergs vertrieben werden sollen. Womit wir bei Klischee Nummer 1 wären - was liegt schon näher beim Gedanken an die intellektuelle Hipster-Mutti in Birkenstocks, die die Hartz-VI-Empfängerin und den Bauarbeiter aus deren Altbau verdrängt (selbstverständlich ohne es zu wollen oder auch nur zu reflektieren) als der Prenzlauer Berg?! Der Roman von Eva Lapido ist gespickt mit derartigen Klischees - und trotzdem schafft sie es, eine wirklich unterhaltsame Politsatire/Kleinganovenstory/Liebesgeschichte zu erzählen, deren Fortsetzung ich sofort lesen würde. Weil mich brennend interessiert wie es bei Olli und Amelie, Falk Hagen, Marks russischer „Verwandtschaft“ und der Mietergemeinschaft von Nummer 9 weitergeht. Ohne @ninialagrande hätte ich dieses coole Buch (trotz des coolen Covers) nicht gelesen, was sehr uncool gewesen wäre - vielen Dank!

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