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Rezensionen zu
Besuch aus ferner Zeit

Katherine Webb

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Schatten der Vergangenheit … Mein neuester Schmöker “Besuch aus ferner Zeit“ von Katherine Webb entführt mich lesetechnisch nach Bristol. Das Bild auf dem Cover des superdicken Romans ist typisch für die Region im Südwesten von England, wie ich finde. Landschaftlich reizvoll, steht dort inmitten von viel Grün, ein altes Cottage. Am Horizont geht die Sonne gülden auf und ein paar Vögel drehen gemütlich ihre Runden. Der Titel ist in violett gehalten. Für mich steht die Farbe irgendwie für psychische Kraft, aber auch für Trauer und Verlust. Ich bin gespannt, ob ich beim Lesen etwas hierzu entdecke. Der Klappentext gibt mir schnell Aufschluss, dass ich wohl mit meiner Mutmaßung richtig liege. Das Setting trifft voll meinen Geschmack. Die Romanfiguren sind liebevoll erdacht und wirken authentisch. Die Protagonistin Liv hat einige harte Schicksalsschläge zu verarbeiten. Sie trauert um ihr tot geborenes Kind und ihr Vater ist unter merkwürdigen Voraussetzungen verschwunden. Das zehrt natürlich an ihren Nerven. Und mich wundert daher nicht, dass sie auch blank liegen und sie daher Schlafstörungen hat und Geräusche hört. Die Autorin ist mir schon von anderen Romanen bekannt und vertraut. Auch bei diesem Buch fasziniert mich ihr lebendiger Schreibstil. Die Figuren wirken geheimnisvoll, ebenso die gesamte Geschichte. Der Spannungsaufbau ist mehr als geglückt. Der Plot teilt sich grob in drei Zeitebenen. Die Gegenwart in der Liv lebt, dann ein Zeitsprung nach 1831, zur fiesen und mir unsympathischen Bethia und in die dritte Ebene, nach 1791. Der Rückblick ist magisch und sehr, sehr geheimnisvoll. Ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Von der Autorin gut recherchiert und spannend aufbereitet. Das doch recht dicke Buch bleibt durchweg lesenswert. Besonders die Einblicke ins Jahr 1830, in die dort herrschende Sklaverei, sind gut aufbereitet. Zum Schluss ergibt alles einen Sinn. Wie bei einem Puzzle fügt sich schließlich alles als Gesamtbild. Und die langen Schatten der Sklaverei lassen auch im Jahr 2021 unheimliche und verstörende Bilder in meinem Kopfkino entstehen. Der Rückblick in die Vergangenheit ist meines Erachtens geradezu magisch und mit der Gegenwart verwoben. Allerdings würde ich dringend empfehlen Taschentücher bereit zu legen, denn der Wälzer drückt zwischenzeitlich ganz schön auf die Tränendrüse. Fazit: ****

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Mysteriös und spannend

Von: Karin L.

19.05.2021

Katherine Webb erzählt die Geschichte von Liv sehr anschaulich in drei verschiedenen Zeitebenen. Die Gegenwart, in der die Geschichte schon sehr bildhaft und etwas mysteriös beschrieben, in Martins Buchbinderwerkstatt beginnt, ins Jahr 1831 bis zurück nach 1791. Die unterschiedlichen Zeitebenen werden im Buch durch längere Kapitel getrennt Liv hat hat kürzlich durch den Verlust ihres Babys einen schweren Schicksalsschlag erlitten und das ungeklärte Verschwinden ihres Vaters lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Im Gegenteil, nach dem Umzug in das Haus ihres Vaters, um ihr Leben selber in die Hand zu nehmen und etwas Abstand zu bekommen, stellt sich ihr immer wieder die Frage nach Realität oder Traum und Einbildung. Mysteriöse Geräusche z.B. das Weinen eines Babys, leise Frauenstimmen, lassen Liv an sich zweifeln. Durch diese Ereignisse und durch das Auftauchen des Obdachlosen Adam, wird für den Leser der Sprung in die Vergangenheit ermöglicht. Die Autorin gibt sehr anschaulich und deutlich Einblicke in die Zeit der Sklaverei und den Standesunterschied zwischen Weiß und Schwarz wieder. In diese Zeit konnte ich mich sehr gut durch die Erzählweise der Autorin einfühlen. Buchcharaktere 1831 sind eine, aus meiner Sicht von Anfang an sehr unsympathische, gefühlskalte und arrogante Frau Bethia, die ihren angenehmen, gehobenen Lebensstil und ihre Geheimnisse skrupellos zu wahren versucht und die eher stille Landstreicherin Louisa. Wie diese doch unterschiedlichen zeitlich spielenden Geschichten dann zusammenkommen, erschließt sich im Laufe des Lesens. Ich selber hatte anfangs einige Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden. Mich persönlich haben die seltsame Interpunktion und die vielen Schachtelsätze, etwas von Liv´s Geschichte abgelenkt. Sieht man aber darüber hinweg, kann man sich gefühlsmäßig und auch gedanklich sehr gut in Liv und die anderen Protagonisten und deren Zeit hineinversetzten. Die Handlung des Buches hat mich gut mitgenommen. Stellenweise ist es zwar etwas langatmig und ausschweifend, durch die Schreibweise der Zeitsprünge, wird aber wieder eine gewisse Spannung aufgebaut, man möchte ja den Ausgang der Geschichte erfahren. Kein Buch für schnell mal zwischendurch, aber natürlich eine Leseempfehlung meinerseits.

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Dunkle und mysteriöse Familiengeheimnisse

Von: Ariettas Bücherwelt aus Traben- Trarbach

18.05.2021

Meine Meinung zur Autorin und Buch: Ich habe schon einige Romane von Katherine Webb, gelesen sie versteht es mich immer wieder auf die Folter zu spannen. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen die sie gut miteinander verknüpft an, es liest sich schon fast wie ein Krimi. Die Geschichte ist sehr gut und flüssig erzählt, wenn auch oft sehr ausschweifend, das manchen Plot in die Länge zog,  aber dem Geschehen dabei keinen Abbruch tat, im Gegenteil, das machte das ganze so spannend, und man der Auflösung entgegen fiebert.Alles ist sehr Bildhaft und Authentisch dargestellt, auch jede einzelne Figur ist gut heraus gearbeitet. Eine Geschichte voller dunkler und düsterer Geheimnisse, aber auch voller tiefer Loyalität und der Macht eines Versprechens. Wie immer alles sehr mystisch und mysteriös. Was habe ich mit Liv mitgelitten, erst der Verlust ihres tot geborenen Kindes und dann ist auch noch Martin ihr geliebter Vater verschwunden. Ich war von dem verlassen Geschäft ihres Vater das sie betrat genauso verzaubert und wurde unwillkürlich in den Bann gezogen. Mich hat es sehr gegruselt, als Liv dort Nachts schlief und glaubt das weinen eines Babys zu hören und auch die wispernden Stimmen. Mir stellten sich beim Lesen die Härchen am Körper auf. Wäre ich Liv gewesen ich hätte das Haus Fluchtartig verlassen. Oder waren Liv Träume so intensiven und es kam der tot ihres Kindes im Unterbewusstsein an die Oberfläche. Spielt ihr das Gehirn einen Streich ? Ich fand das ganze Haus und Umgebung sehr mysteriös. Da war auch noch dieser Penner der vor dem Laden nächtigte, und seltsame Fragen nach zwei Frauen stellte, die Liv unbekannt waren, auch Tanja vom Laden neben an kennt sie nicht, als sie diese fragte. In Tanja findet sie eine Freundin, eine stille Zuhörerin,und kann sie sich ihr gegenüber langsam öffnen und von ihren Ängsten und Sorgen sprechen. Als Adam auftaucht bei Liv, trieftet man ab in die Vergangenheit von 1831 in Bristol und wir lernen Bethia kennen, oh dachte ich am Anfang was für eine großmütige Frau, die sich der armen annimmt und im Armenhaus hilft, aber ich wurde noch eines bessern belehrt. Besonders als sie sich der Landstreicherin Louisa annimmt, die bisher in einem Heuschober lebte, und derart verdreckt ist und nicht sprach. Bethia ist die einzige die sie anfassen durfte. Aber warum schaut Louisa sie so merkwürdig an, irgend etwas ist in ihrem Blick, das Bethia Angst macht, ist diese Frau der Schlüssel zu Bethia waren Vergangenheit, könnte sie ihr Gefährlich werden. Den Bethia hat eine dunkle Vergangenheit, sie ist nicht die, als die sie sich ausgibt. Langsam lernen wir ihren wahren Charakter kennen, der einem schaudernd macht. Sind diese zwei Erzählsstränge eine Verbindung zu dem verwunschen Haus von Martin und was für ein schreckliches Geheimnis verbirgt es. Es war mehr als spannend hinter die Fassade von Bethia zu schauen, besonders ergreifend fand ich auch mit Liv auf die Spurensuche nach ihrem Vater und der Vergangenheit zugehen, alles an die Oberfläche zu holen.

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Meine Meinung zur Autorin und Buch: Ich habe schon einige Romane von Katherine Webb, gelesen sie versteht es mich immer wieder auf die Folter zu spannen. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen die sie gut miteinander verknüpft an, es liest sich schon fast wie ein Krimi. Die Geschichte ist sehr gut und flüssig erzählt, wenn auch oft sehr ausschweifend, das manchen Plot in die Länge zog,  aber dem Geschehen dabei keinen Abbrulch tat, im Gegenteil, das machte das ganze so spannend, und man der Auflösung entgegen fiebert.Alles ist sehr Bildhaft und Authentisch dargestellt, auch jede einzelne Figur ist gut heraus gearbeitet. Eine Geschichte voller dunkler und düsterer Geheimnisse, aber auch voller tiefer Loyalität und der Macht eines Versprechens. Wie immer alles sehr mystisch und mysteriös. Was habe ich mit Liv mitgelitten, erst der Verlust ihres tot geborenen Kindes und dann ist auch noch Martin ihr geliebter Vater verschwunden. Ich war von dem verlassen Geschäft ihres Vater das sie betrat genauso verzaubert und wurde unwillkürlich in den Bann gezogen. Mich hat es sehr gegruselt, als Liv dort Nachts schlief und glaubt das weinen eines Babys zu hören und auch die wispernden Stimmen. Mir stellten sich beim Lesen die Härchen am Körper auf. Wäre ich Liv gewesen ich hätte das Haus Fluchtartig verlassen. Oder waren Liv Träume so intensiven und es kam der tot ihres Kindes im Unterbewusstsein an die Oberfläche. Spielt ihr das Gehirn einen Streich ? Ich fand das ganze Haus und Umgebung sehr mysteriös. Da war auch noch dieser Penner der vor dem Laden nächtigte, und seltsame Fragen nach zwei Frauen stellte, die Liv unbekannt waren, auch Tanja vom Laden neben an kennt sie nicht, als sie diese fragte. In Tanja findet sie eine Freundin, eine stille Zuhörerin,und kann sie sich ihr gegenüber langsam öffnen und von ihren Ängsten und Sorgen sprechen. Als Adam auftaucht bei Liv, trieftet man ab in die Vergangenheit von 1831 in Bristol und wir lernen Bethia kennen, oh dachte ich am Anfang was für eine großmütige Frau, die sich der armen annimmt und im Armenhaus hilft, aber ich wurde noch eines bessern belehrt. Besonders als sie sich der Landstreicherin Louisa annimmt, die bisher in einem Heuschober lebte, und derart verdreckt ist und nicht sprach. Bethia ist die einzige die sie anfassen durfte. Aber warum schaut Louisa sie so merkwürdig an, irgend etwas ist in ihrem Blick, das Bethia Angst macht, ist diese Frau der Schlüssel zu Bethia waren Vergangenheit, könnte sie ihr Gefährlich werden. Den Bethia hat eine dunkle Vergangenheit, sie ist nicht die, als die sie sich ausgibt. Langsam lernen wir ihren wahren Charakter kennen, der einem schaudernd macht. Sind diese zwei Erzählsstränge eine Verbindung zu dem verwunschen Haus von Martin und was für ein schreckliches Geheimnis verbirgt es. Es war mehr als spannend hinter die Fassade von Bethia zu schauen, besonders ergreifend fand ich auch mit Liv auf die Spurensuche nach ihrem Vater und der Vergangenheit zugehen, alles an die Oberfläche zu holen.

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Hochspannung

Von: ilse

17.05.2021

Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er spielt in zwei Zeitebenen. Die Protagonistin aus der jetzigen Zeit hat ihr Baby verloren und zudem ist ihr Vater spurlos verschwunden. Der andere Handlungsstrang spielt im Jahr 1831und handelt von einer farbigen Frau , die in einem Armenhaus lebt. Nach und nach fügen sich die beiden Handlungsstränge zusammen und es geht sehr spannend weiter.

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Besuch aus ferner Zeit

Von: leseratte1310

17.05.2021

Liv Molyneaux hat wenige Monate zuvor einen Schicksalsschlag erlitten, von dem sie sich immer noch nicht erholt hat. Sie hat in letzter Zeit alle Kontakte gemieden, auch den zu ihrem Vater. Doch dann ist ihr Vater Martin verschwunden und alle glauben, dass er Selbstmord begangen hat. Nur Liv klammert sich an die Hoffnung, dass er wieder auftauchen wird. Sie ist in sein Haus in der Christmas Steps in Bristol gezogen. Dort hofft sie, Abstand zu gewinnen und herauszufinden, was mit ihrem Vater geschehen ist. Aber etwas geschieht in diesem Haus. Sie hört Stimmen und ein Baby, das weint. Doch sie findet nichts? Bildet sie sich das alles nur ein? Neben diesem Handlungsstrang in der Gegenwart gibt es einen weiteren, der uns zurückführt ins Jahr 1831, als Bethia Shiercliffe eine Landstreicherin namens Louisa in das von ihr betreute Armenhaus aufnimmt. Doch schon bald versetzt Louisa Bethia in Aufregung, denn Bethia hat ihre Geheimnisse und Angst, dass ihr angenehmes Leben schnell zu Ende sein könnte. Dies ist mein erstes Buch von Katherine Webb. Sie hat mich mit der Geschichte gleich gepackt, auch wenn sie zwischendurch immer mal wieder Längen hatte. Liv ist eine junge Frau, die schon mit einigen Widrigkeiten in ihrem Leben zurechtkommen musste. Ihr Vater hat die Familie verlassen, als Liv sechs Jahre alt war. Die Erklärung darüber hat sie akzeptiert. Die Mutter hat ihren Hass auf ihren Mann nie verbergen können. Obwohl die Mutter auch später Liv noch lenken wollte, hat Liv nie aufbegehrt. Erst als das Schicksal zuschlug, hat Liv begriffen, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen muss und dass sie Zeit braucht, bis sie soweit ist. Im Haus ihres Vaters geschehen merkwürdige Dinge und sie will der Sache auf den Grund gehen. Als sie Tanya trifft, beginnt sie langsam sich zu öffnen. Je mehr ich von Liv erfahren habe, umso besser konnte ich mich in die junge Frau hineinversetzen. Dagegen war mir Bethia von Anfang an unsympathisch. Sie hat Standesdünkel und sieht auf ihre schwarzen Hausangestellten herab, dabei sollte gerade sie die Nase nicht so hochtragen. Sie mischt sich in andere Leben ein und kennt keine Skrupel. Dass sie Angst hat, entschuldigt ihre Handlungen nicht. Es gibt aber auch noch Rückblenden ins Jahr 1791, die für den Zusammenhang der Geschichte bedeutsam sind. Zwischendurch ahnte ich schon, wohin die Reise geht. Dennoch war es spannend so nach und nach aufzurollen, was geschehen ist, das bis in die Gegenwart nachwirkt. Mir hat dieser Roman gut gefallen.

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Ein spannender Roman

Von: Nicki44

16.05.2021

Besuch aus ferner Zeit von Katherine Webb ist ein spannender, teils auch etwas gruseliger Roman. Die Atmosphäre und die Landschaften bieten dem Leser während des Lesens eine Gänsehaut. Die Kapitel sind unterteilt in zwei Zeiten und führen den Leser mit Hilfe der Hauptpersonen sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit durch den Roman. Historisch-Interessierte Menschen finden in diesem Buch einen spannenden Roman.

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Wo ist sie ?

Von: katikatharinenhof

15.05.2021

Liv hat innerhalb weniger Monate zwei Schicksalsschläge zu verkraften - die Trauer um ihr totgeborenes Kind und das rätselhafte Verschwinden ihres Vaters scheinen sie regelrecht von Innen auszuhöhlen. Der Umzug in das Haus ihres Vaters bringt aber nicht die erhoffte Linderung, sondern erschüttert Livs ohnehin gebeutelte Nerven noch mehr. Mitten in der Nacht hört sie einen Säugling weinen - ist das alles nur ein schlechter Traum ? Katherine Webb öffnet den Zeitvorhang und lässt den Leser einen Blick in die Vergangenheit werfen, die geheimnisvoll, aufregend und schon nach wenigen Seiten fast hypnotisierend wirkt. Mit der schon fast magischen Atmosphäre in Martins Buchladen fängt alles an und man sieht mit dem Lichteinfall durchs Fenster die kleinen Staubteilchen durch den Raum flirren, die wie Türöffner in eine andere Zeit funktionieren. Seltsame Dinge passieren und Liv muss sich immer wieder fragen, ob sie wach ist oder träumt. Ihre innere Zerrissenheit, die tiefe Trauer um das totgeborene Kind und den Verlust des Vaters sind für den Leser schmerzlich spürbar und schneiden ihm selbst tiefe Wunden ins Herz. Die Ereignisse in der Gegenwart sind mysteriös und mit dem Auftauchen von Adam Freeman setzt die Autorin den Schnittpunkt für den Erzählstrang in der Vergangenheit. Der Leser fühlt sich wie ein Weltengänger, wenn er immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit pendelt und so Zeuge einer unglaublichen Geschichte wird. Die Ereignisse in den 1830er Jahren werfen ihre Schatten voraus und man muss schon das ein oder andere Mal heftig schlucken, wenn der raue Umgangston aus den Seiten schlägt. Sklaverei und die damit verbundene Unterdrückung von Menschen anderer Hautfarbe ist hier Teil des Romans und lässt in Figur von Bethia all die Schlechtigkeiten ans Tageslicht dringen, die damals zur Tagesordnung gehört haben. Wo andere Menschen ein Herz haben, sitzt bei Bethia nämlich ein großer Stein, denn diese Frau ist gefühlskalt und berechnend und sie lässt mit einer selbstgefälligen Arroganz und Überheblichkeit jeden ihre gesellschaftliche Stellung spüren, der vom Rang und Stand unter ihr rangiert. Ihre abwertende Haltung - erst recht der Ton - gegenüber den Sklaven ist einfach nur menschenverachtend. Liv in der Gegenwart versucht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, das Geheimnis zu lüften. Zwar hat sie noch schwer an den beiden Verlusten zu tragen und man möchte sie ununterbrochen in den Arm nehmen und trösten, doch so einfach lässt sie sich nicht ins Bockshorn jagen und stellt ihre Nachforschungen an. Und je mehr die Geschichte ihren Fortgang nimmt, desto mehr ist eine spürbare Veränderung bei Liv zu verzeichnen- sie öffnet sich, kann ihr Schicksal annehmen und akzeptieren und lernt, damit umzugehen. Katherine Webb legt mit ihrem bildhaften und sehr lebendigen Schreibstil zwei Geschichtsbücher offen, die wie kleine Wunderkammern der Fantasie wirken. Zwar vergisst sie im Mittelteil des Buches, den Leser an die Hand zu nehmen, da sie sich in weitschweifiges und und unnötiges Ausschmücken der Erzählung verliert, bekommt aber noch rechtzeitig die Kurve, um zu einem großartigen Schlussakkord auszuholen. Mysteriös, geheimnisvoll, historisch sehr gut recherchiert - eben typisch Katherine Webb und daher gebe ich gerne eine Leseempfehlung !

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