Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Besuch aus ferner Zeit

Mysteriös und spannend

Von: Karin L.
19.05.2021

Katherine Webb erzählt die Geschichte von Liv sehr anschaulich in drei verschiedenen Zeitebenen. Die Gegenwart, in der die Geschichte schon sehr bildhaft und etwas mysteriös beschrieben, in Martins Buchbinderwerkstatt beginnt, ins Jahr 1831 bis zurück nach 1791. Die unterschiedlichen Zeitebenen werden im Buch durch längere Kapitel getrennt Liv hat hat kürzlich durch den Verlust ihres Babys einen schweren Schicksalsschlag erlitten und das ungeklärte Verschwinden ihres Vaters lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Im Gegenteil, nach dem Umzug in das Haus ihres Vaters, um ihr Leben selber in die Hand zu nehmen und etwas Abstand zu bekommen, stellt sich ihr immer wieder die Frage nach Realität oder Traum und Einbildung. Mysteriöse Geräusche z.B. das Weinen eines Babys, leise Frauenstimmen, lassen Liv an sich zweifeln. Durch diese Ereignisse und durch das Auftauchen des Obdachlosen Adam, wird für den Leser der Sprung in die Vergangenheit ermöglicht. Die Autorin gibt sehr anschaulich und deutlich Einblicke in die Zeit der Sklaverei und den Standesunterschied zwischen Weiß und Schwarz wieder. In diese Zeit konnte ich mich sehr gut durch die Erzählweise der Autorin einfühlen. Buchcharaktere 1831 sind eine, aus meiner Sicht von Anfang an sehr unsympathische, gefühlskalte und arrogante Frau Bethia, die ihren angenehmen, gehobenen Lebensstil und ihre Geheimnisse skrupellos zu wahren versucht und die eher stille Landstreicherin Louisa. Wie diese doch unterschiedlichen zeitlich spielenden Geschichten dann zusammenkommen, erschließt sich im Laufe des Lesens. Ich selber hatte anfangs einige Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden. Mich persönlich haben die seltsame Interpunktion und die vielen Schachtelsätze, etwas von Liv´s Geschichte abgelenkt. Sieht man aber darüber hinweg, kann man sich gefühlsmäßig und auch gedanklich sehr gut in Liv und die anderen Protagonisten und deren Zeit hineinversetzten. Die Handlung des Buches hat mich gut mitgenommen. Stellenweise ist es zwar etwas langatmig und ausschweifend, durch die Schreibweise der Zeitsprünge, wird aber wieder eine gewisse Spannung aufgebaut, man möchte ja den Ausgang der Geschichte erfahren. Kein Buch für schnell mal zwischendurch, aber natürlich eine Leseempfehlung meinerseits.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.