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Rezensionen zu
Das sternenlose Meer

Erin Morgenstern

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Nachdem ich vor ein paar Jahren das Buch “Der Nachtzirkus” gelesen hatte, wusste ich, dass ich “Das sternenlose Meer” auf jeden Fall lesen werde. Das Cover hat mich auf den ersten Blick nicht komplett überzeugt, dafür der Klappentext umso mehr. Die Geschichte von Zachary hat sich unglaublich spannend angehört und ich konnte mich sofort mit ihm identifizieren. Zum Cover muss ich im Nachhinein noch hinzufügen, dass es perfekt zur Geschichte passt und es meiner Meinung nach sehr gut gewählt ist. Nun aber zur eigentlichen Geschichte. Das Buch startet im ersten Kapitel nicht mit der Geschichte des Protagonisten Zachary Ezra Rawlins, sondern mit der Geschichte über einen Piraten und ein Mädchen. Das hat mich zu Beginn doch etwas verwirrt, jedoch fügt sich das mit der Zeit besser zusammen. Der Schreibstil von Erin Morgenstern ist absolut einzigartig. Bei der Geschichte hatte ich das Gefühl, dass jedes einzelne Wort aktiv ausgesucht wurde um genau die richtige Wirkung zu erzielen. Die Sätze sind komplex und sorgfältig ausgewählt. Generell ist das Buch auf keinen Fall für zwischendurch, da man sich Zeit nehmen muss um das Buch zu lesen und zu verstehen. Der Schreibstil lässt sich aber gut und flüssig lesen und beinhaltet einige Metaphern. Zum einen gibt es die Geschichte von Zachary Ezra Rawlins, die quasi die Hauptgeschichte ist und zum anderen eine Vielzahl an Kapiteln mit Nebengeschichten und Handlungssträngen, die man erst im Laufe des Buches versteht. Die einzelnen Kapitel mit den verschiedenen kleinen Geschichten fand ich aber äußerst gut gelungen und sehr klug gewählt. Dadurch wird die Geschichte sehr vielschichtig und hat einige Ebenen, die auch gut durch die Metaphern rüber gebracht werden. Das Einzige, was für manch einen Leser irritierend sein kann, ist, dass durch die vielen Geschichten in der Geschichte manchmal kein langer Lesefluss zu Stande kommt. Der Hauptplot wird oft von anderen Geschichten unterbrochen und man verliert teilweise etwas den Überblick. Insgesamt fand ich das Buch sehr gelungen. Es überzeugt mit seiner Vielschichtigkeit und seinem einzigartigem Schreibstil. Wer Lust auf einen spannenden unvergleichlichen Fantasy Roman hat, ist hiermit sicherlich gut beraten.

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I N H A L T S A N G A B E Eigentlich arbeitet Zachary Ezra Rawlins an seiner Promotion, doch er kommt nicht weiter. Denn immer, wenn er in der Bibliothek ist, sucht er ein Buch auf, das zwischen den Regalen versteckt liegt. Ein Buch, in dem Zachary eines Tages eine Schilderung seiner eigenen Kindheit findet. Aber wie ist das möglich? Auf der Suche nach dem Geheimnis dieses Buches entdeckt Zachary eine unterirdische Welt voller Bücher am Ufer eines sternenlosen Meers, wo er schließlich eine Verschwörung aufdecken und für die Liebe seines Lebens kämpfen muss. R E Z E N S O N Was sagt man über ein Buch, das irgendwie mehr als nur ein Buch oder eine Geschichte ist? Man erzählt was man gefühlt hat, als man durch die weissen Seiten und schwarzen Buchstaben getanzt ist. Man erzählt von dem Meer aus Honig, das Traum und Wirklichkeit zugleich ist. Ein unerzähltes Märchen und ein versprochener Kuss, ein längst vergessener Wunsch und Anfang und Ende in einem. Das ist dieses Buch! Es ist ein Buch für Träumer, für Seelen, die über funkelnden Sternen schweben und Geschichten in ihrem Herzen tragen, die so viel mehr sind. Zachary ist ein wunderbarer Protagonist, der einem Schlüssel, einer Biene und einem Schwert folgt, die ihn an einen Ort bringen, aus Träumen und Geschichten, aus rauchigem Honig und einem Mann, der ihm sein Herz schenkt. Wo Katzen und Bücher ein Zuhause haben, wo er eine Frau mit pinken Haaren trifft, wo er Zeit und Schicksal begegnet. Wo man sich entscheidet eine Tür zu öffnen oder sie für immer verschlossen lässt. Wo am Ende das sternenlose Meer wartet. Die Geschichte ist einzigartig. Sie ist einen kleine Schatztruhe in der man verwobene Wörter findet, die einem in ihrem Bann halten. Jede Seite, jedes neue Kapitel ist eine Tür, die man gewillt war zu öffnen. Es ist eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite und ein 5 Sterne Buch. Man muss sich darauf einlassen, die ersten fünfzig Seiten lesen und irgendwann ist man an dem Punkt angelangt, wo man das Buch nur noch einatmet. Auf das Suchen. Auf das Finden.

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"Schon komisch, nicht wahr? Ein Buch zu lieben. Wenn die Worte auf der Seite so kostbar werden, dass sie sich anfühlen wie ein Teil deiner eigenen Geschichte, weil sie das wirklich sind." - Erin Morgenstern, "Das Sternenlose Meer" Zachary Ezra Rawlins ist ein ganz normaler Student - glaubt er zumindest. Denn eines Tages fällt ihm bei einem seiner täglichen Bibliotheksbesuche ein Buch in die Hand. Es hat keinen Autor, trägt nur den Titel "Süßes Leid". Und es handelt von ihm. So wird Ezra in eine Geschichte hineingezogen, die älter als er ist, viel älter und trotzdem scheinbar nur mit ihm funktionieren kann... Stellt euch vor, ihr klappt ein Buch auf und es handelt von Büchern. Von Geschichten. Von Märchen und Sagen, von Geschichten in Geschichten, von riesigen, unterirdischen Bibliotheken. Und all das in einer sprachlichen Rafinesse und Einzigartigkeit, die euch sonst noch nie begegnet sind. Ihr möchtet so ein Buch? Dann lauft bitte zur nächsten Buchhandlung eures Vertrauens und schnappt euch "Das sternenlose Meer" von Erin Morgenstern. Ich lese seit einiger Zeit nicht mehr so häufig Fantasyromane - zu oft wurde ich enttäuscht, zu oft gleichen sich die Geschichten, zu vieles ist abgedroschen und abgenutzt. "Das sternenlose Meer" ist all das nicht. Das Buch hat mich verzaubert, von der ersten bis zur letzten Seite. Es ist wunderschön, bittersüß und absolut einzigartig. Erin Morgenstern schreibt so schön, dass ich ihre Worte am liebsten alle einzeln ausgekostet hätte - hätte ich nicht unbedingt wissen wollen, wie diese besondere Geschichte weitergeht. Die Autorin hat mit diesem Buch eine Hymne auf die Literatur geschrieben und mit hinein zwei Liebesgeschichten gewoben, die ihresgleichen suchen. Ich war so tief berührt davon, dass ich doch fast geweint hätte, was bei mir bei Büchern nicht oft vorkommt. Ihr merkt - ich liebe dieses Buch. Es ist mit nichts zu vergleichen, wird wohl auch nicht von jedem ebenso verstanden und geliebt werden, für mich war es aber einfach was ganz besonderes. Man merkt, dass Erin Morgenstern sich mit Büchern und dem Lesen beschäftigt hat, beidem wahrscheinlich genauso verfallen ist wie ich und eine Hommage daran schreiben wollte. Das ist ihr gelungen. Es gibt 5 / 5 ⭐ und eine riesige Leseempfehlung!

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Erin Morgenstern ist spätestens seit ihrem Debüt „der Nachtzirkus“jedem ein Begriff. Ich habe das Buch damals gelesen und geliebt, daher war die Vorfreude etwas neues von ihr zu lesen ziemlich groß. Ich habe erstmal eine Weile gebraucht um in die Geschichte rein zukommen da die Erzählweise doch sehr ungewöhnlich, aber durchaus interessant ist. Ich weiß gar nicht wie ich diesen Schreibstiel beschreiben soll, da ich vergleichbares so noch nicht gelesen habe. Am besten lässt es sich vielleicht mit fantasievoll beschreiben, was man auch an der Beschreibung von gewissen Dingen deutlich merkt. Ich hatte eigentlich keine Probleme damit mir irgendwas bildlich vorzustellen, was ziemlich überraschend kam, da der Großteil des Buches nicht in unserer sondern in einer Fantasiewelt spielt und alles sehr außergewöhnlich ist. Wenn es aber Beschreibungen gab wie zum Beispiel „es schmeckte nach umgeblätterten Seiten“ hatte ich doch ein riesiges Fragezeichen in den Augen. Sowas kam aber nicht all zu oft vor, so das ich nicht nur einmal das Gefühl hatte die Geschmäcker die beschrieben wurden selber schmecken zu können. Im Großen und Ganzen lässt sich das Buch aber sehr einfach und vor allem schnell lesen, worüber ich sehr froh war, da mich die Dicke des Buches erst ein bisschen abgeschreckt hat. Im Endeffekt war es aber so fesselnd das ich nur so durch die Seiten geflogen bin, trotz der anfänglichen Schwierigkeiten. Die Geschichte ist ziemlich geheimnisvoll gestaltet. Wir begleiten Zachary der in einer Bibliothek ein altes Buch findet und darin ein Ereignis aus seiner Vergangenheit liest. Mit der Frage wie es sein kann das jemand über seine Vergangenheit Bescheid weiß begibt er sich auf eine Reise um dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Was er dort findet hat er bisher immer für unmöglich gehalten und lässt ihn an seinem Verstand zweifeln. Zachary ist ein junger Mann der „neue Medien“ studiert. Die meiste Zeit verbringt er damit Videospiele zu spielen und diese zu analysieren. Dadurch das er ziemlich introvertiert ist hat er auch nicht viele Freunde. Seine einzige Freundin ist Kat die ebenfalls viel mit Videospielen zu tun hat. Aus diesem Grund werden viele parallelen zwischen den Geschichten in Büchern, Games und Filmen gezogen was ich unglaublich interessant zu lesen fand, da diese vielleicht gar nicht so ähnlich sind wie man denken mag. Hier kommen also nicht nur Bücherliebhaber auf ihre Kosten sondern auch Gamer könnten sich bestimmt in der einen oder anderen Szene wieder erkennen. Für Bücherliebhaber ist dieses Buch aber genau das richtige. Die Liebe zu Büchern kommt hier deutlich zum Ausdruck was ich persönlich immer sehr gerne mag. Es ist nicht nur die Tatsache das unser Protagonist gerne liest sondern liegt vor allem daran das die Fantasiewelt in der wir uns befinden voll mit Büchern ist. Aber auch die Geschichten an sich spielen eine sehr große Rolle. Denn auch wir als Leser bekommen die Geschichten zu lesen die Zachary liest. Das heißt wir haben ganz viele kleine Geschichten in einer großen. Was das Buch besonders interessant für mich gemacht hat war die Frage wie die ganzen Geschichten mit der von Zachary Zusammenhängen. Haben sie überhaupt einen Zusammenhang oder sind sie nur dafür da um besser verstehen zu können? Was dies allerdings etwas verkompliziert hat sind die ganzen Metaphern die diese beinhalten. Man muss schon etwas zwischen den Zeilen lesen um alles verstehen zu können. Trotz allem fand ich die kleinen Geschichten sehr spannend zu lesen. Auch wenn man als Leser von Anfang an davon ausgeht das alles was der Hauptprotagonist erlebt wahr ist, habe ich doch mit Zachary zusammen angefangen zu zweifeln. Ab einem bestimmten Punkt habe selbst ich angefangen alles zu hinterfragen was mich so neugierig auf die Auflösung gemacht hat das ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Zu sehen wie Realität und Fiktion miteinander verschwimmen war definitiv mal ein etwas anderes Leseerlebnis, aber definitiv kein schlechtes. Dadurch das alles etwas distanziert erzählt wird, haben sich die Charaktere des Buches für mich etwas fern angefühlt. Ich konnte zwar mit Zachary mitfiebern und wollte auch immer wissen wie es weitergeht, aber eine richtige Verbindung konnte ich dennoch nicht aufbauen. Überraschenderweise hat dies der Geschichte aber kein Abbruch getan. Normalerweise ist sowas für mich immer ein negativer Aspekt, aber hier war es mir irgendwie egal, keine Ahnung warum. Ich glaube die Geschichte und alles drum herum stand für mich viel mehr im Vordergrund als die Charaktere an sich. Auch das Cover von dem Buch finde ich mit dem Schlüssel sehr gut gewählt, da dieser eine große Rolle spielt. Genauso wie aufgemalte Türen die sich dann öffnen lassen wenn man sie wirklich öffnen will. Für mich hatte das ganze Prinzip etwas von Alice im Wunderland. Und da man mich mit Büchern noch nicht genug glücklich machen kann bekommt die Geschichte nochmal einen extra Niedlichkeitsfaktor durch die vielen Katzen die einem hin und wieder begegnen. Mein Fazit: Ich hatte hohe Erwartungen an „das sternenlose Meer“ und bin froh das sich diese erfüllt haben. Die Welt in die man hier geworfen wird könnte fantasievoller nicht sein. 4/5 Sterne

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Student Zachary Ezra Rawlins liest für sein Leben gerne. Als der Student eines Tages in der Bibliothek ein Buch ohne Verfasser findet ist er geschockt, denn dadrin steht sein ganz persönliches Kindheitserlebnis. Fast Wort für Wort und schon bald gibt es für ihn die Gewissheit das dieses Buch etwas ganz besonderes ist. Und damit beginnt ein, meiner Meinung nach wirklich wunderschönes Buch das uns Leser in die Welt der Geschichten und Bücher entführt. Denn hinter dem sternenlosen Meer steckt soviel das es nicht mit einfachen Sätzen erklärt werden kann. Dafür gibt es in der Geschichte um Zachary herum eine Menge Geschichten die alle miteinander verwoben sind. Als ich zu Lesen begonnen habe war ich zunächst auch ein wenig verwirrt. Lesen wir doch zuerst über die Hauptperson Zachary und werden dann mit einer Geschichte eines Mädchens und eines Piraten ein wenig in eine andere Richtung geführt. Liest man aber weiter stellt man fest, das alles seine Berechtigung hat. Es gibt vieler dieser kleinen Geschichte die sich um den Hauptplot winden. da wäre zum Beispiel auch die wunderschöne Erzählung mit dem Wirt, die mir sehr gefallen hat. Alles fügt sich erst nach und nach zu allem zusammen und ergibt eine ebenso komplexe wie schöne Handlung. Ich bin wirklich richtig begeistert. Auch von dem wirklich kunstvollen Erzählstil der Autorin. Hier wird mit Bildnissen und Metaphern gearbeitet wie es nur sehr sehr gute Schriftsteller können ohne den Leser total zu verwirren. Alles wird nach und nach klar und man ist als Leser schnell in dieser außergewöhnlichen Welt der Bücher und Geschichten gefangen. Das weitere kleine Highlight sind für mich die Charaktere. Zachary ist ein netter Kerl der gerne liest, hilfsbereit ist und mit sich und dem Leben zufrieden ist. Trotzdem nimmt er die Herausforderungen die ihm gestellt werden an. Er tut Dinge die er sich vorher nicht träumen ließe und gewinnt auch einiges an Mut dazu. Ich mochte ihn eigentlich schon von den ersten Seiten an. Auch Dorian fand ich sehr interessant. Er tritt geheimnisvoll auf und war mir auch gleich sympathisch. Allegra hingegen stellte ich mir die ganze Zeit wie Cruella de Vil (101 Dalmatiner) vor. Sie mochte ich nicht wirklich. Wobei auch hier der Vergleich wohl passend ist, da die Autorin auch gerne andere Bücher oder Personen daraus zitiert. So zum Beispiel Kat, eine Bekannte Zacharys die ihm einen Slytherin Schal strickt. Fazit: Ich werde dieses Buch mit Sicherheit noch einmal lesen, einfach weil es mich so fasziniert und gefesselt hat das ich noch einmal alles erleben möchte. Mir hat dieser ungewöhnliche Aufbau mit den zahlreichen Geschichten super gefallen die sich am Ende zu einer Einheit verbunden haben. Dazwischen blitzt immer wieder die Liebe auf und würzt das Ganze perfekt. Der wortgewandte Schreibstil der Autorin rundet alles ab und macht aus dem sternenlosen Meer eine atemberaubend komplexe und zugleich wunderschöne Geschichte. ich fand es “magisch” wie sich die Geschichte immer mehr verdichtet hat und man beim Lesen immer mehr erfahren hat. für mich persönlich ist dieses Buch ein kleines literarisches Kunstwerk und auch mein LeseHighLight 2020. Denn es ist so herrlich erfrischend anders. Allerdings ist es kein Buch das man beim Fernsehen lesen sollte, dazu muss man sich dann schon gut auf den Text konzentrieren. Aber für jeden der einmal ein etwas anderes Buch lesen mag, ist es einfach Klasse.

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Manche Bücher benötigen einfach Zeit, um gelesen zu werden. Ich glaube, auch wenn ich ‚Das sternenlose Meer‘ von Erin Morgenstein nochmal lesen würde, würden mir nicht alle Details auffallen, alle kleinen Hinweise und versteckten Anspielungen. So überbordend an Details und so reich an Ideen ist dieses Buch, voller Fantasie, überwältigend und in seiner Fülle kaum zu erfassen. Eine Geschichte, die mich begeistert hat. Doch das Buch wird die Geister auch scheiden, denn der Schreibstil ist sehr speziell. Ich denke, wenn man den Schreibstil mag, wird man auch das Buch lieben. Wenn nicht, dann ist die ganze Geschichte nichts. Denn es passiert eigentlich nicht viel. Und es ist manchmal verwirrend. Doch am Ende findet jeder seinen Platz. „Das Buch steht irrtümlich in der Abteilung für Belletristrik, obwohl es größtenteils wahr und der Rest nur allzu wahr ist.“ Zachary Ezra Rawlins ist auf der Suche. Nach sich selbst, nach einem Ziel im Leben. Was er findet ist ein Buch, in dem eine Situation aus seiner Kindheit geschildert wird. Neugierig darauf geworden, wer denn der Verfasser des Buches sein mag, landet er auf einem Maskenball in New York und schließlich am sternenlosen Meer. Auf seinem Weg dorthin trifft er den gutaussehenden Geschichtenerzähler Dorian, die Türen malende Mirabel und Allegra, deren Absichten nicht klar sind, aber nichts Gutes verheißen. Und so beginnt diese Reise, die sich kaum retten kann vor Geschichten, Symbolen, Weisheiten und Metaphern. „Im Traum ging sie durch den Wald. Die Zweige der Bäume bogen sich unter Kirschblüten, hingen voller Lampions und waren mit Büchern bestückt.“ Erin Morgenstein schreibt so, wie andere Menschen träumen. Ideenreich, detailliert, fantasievoll, die Naturgesetze aufhebend. Alles ist möglich, nichts zu absonderlich oder zu abstrakt. Die Zeit, die sie sich nimmt, um Orte zu beschreiben, Kleinigkeiten oder auch Personen schafft eine Fülle an Informationen, die ich als Leser nur aufnehmen konnte, wenn ich mit meinen Gedanken voll bei der Sache war. Es werden allein durch Beschreibungen Bilder heraufbeschworen, die an Üppigkeit und Übermaß kaum zu überbieten sind. Und doch vermittelt Morgenstern auch eine gewisse Leichtigkeit, schafft durch Witz lockere Augenblicke. Und durch Katzen. „Bücher liest man besser, als sie zu erklären.“ Es ist schier unmöglich, dieses Buch in Worte zu fassen. Es enthält Geschichten in der Geschichte, die zu Beginn zusammenhangslos erscheinen, aber dann doch Sinn ergeben: Das sind Albträume, auf kleinen Zetteln geschrieben und versteckt, das sind Märchen und Fabeln aber auch Geschichten über die Personen, die eine Rolle spielen. Und dann gibt es diese Kleinigkeiten, die das Buch noch besonderer machen. So ist die letzte Seite der Zwischenspiele nicht nummeriert, sondern ein Schlüsselloch. Oder jedes Kapitel mit Protagonist Zachary beginnt mit seinem vollen Namen. Doch über diesen liebevollen Details schwebt immer das große Ganze, das für mich tatsächlich erst auf den letzten Seiten erkennbar wurde. So wird eine Szene relativ zu Beginn des Buches hunderte Seiten später aus einer anderen Sicht geschildert und ergibt dann erst Sinn. Ich liebe solche Bücher, die mich anfangs ratlos dastehen lassen und sich dann aber von Seite zu Seite offenbaren. Das ist hier unglaublich gut gelungen. „Auf das Suchen. – Auf das Finden.“ Ich wusste nicht, was ich gesucht habe. Aber ich habe diese tolle Geschichte gefunden, die nachhallt und etwas ganz besonderes und außergewöhnliches ist. Ich habe das Buch sehr langsam gelesen, um alles aufnehmen zu können. Dadurch hat es sich wie ein Eintauchen angefühlt, wie meine eigene Reise ans sternenlose Meer. Ich bin immer noch überwältigt von diesem Ideenreichtum und frage mich, wie man es schafft, so ein Buch zu schreiben. Was für Mensch ist Erin Morgenstein, die es vermag, solche Welten zu erschaffen, solche Geschichten? 5 Sterne.

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