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Rezensionen zu
Das sternenlose Meer

Erin Morgenstern

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Dieses Buch ist was Besonderes. Besonders in der Art und Weise wie es erzählt wird, wie es niedergeschrieben wurde. Es ist besonders aufgrund der Mythen, Geschichten, der Ideen und den Wendungen. Besondere Personen treffen auf eine träumende Welt mit einem intensiven und bildhaften Schreibstil. Ich habe vergleichsweise lange gebraucht um dieses Buch zu lesen. Jeden Abend habe ich nur maximal 50 Seiten geschafft, da es mich immer wieder umgehauen hat. Diese Intensivität habe ich bei einem, bei diesem Buch, nicht erwartet. Oft hatte ich eine Gänsehaut auf meinem Armen oder ein leichtes prickeln im Nacken. Noch dazu war es mir nur möglich in diese Geschichte einzutauchen, wenn ich mich voll und ganz drauf konzentrieren konnte. Denn der Anspruch an den Leser ist groß. Entweder man schafft es sich auf das Buch einzulassen und mir wird belohnt, oder man schafft es nicht und versteht, plumb gesagt, nur Bahnhof. Zur Handlung: Zachary ist ein Gamer und studiert auch in diesem Fachgebiet. Da er also auch seine eigenen Videospiele erstellt, kommt er mit den Aufgaben, Quests wie er sie nennt, die ihm im Laufe der Geschichte, bewusst aber auch unbewusst gestellt werden, sehr gut klar. Es ist nahezu witzig wie hier die Ausdrücke aus diesem Genre innerhalb der Geschichte verwendet werden. Er ist ein Träumer mit einem ganz besonderen Blick auf die Welt. Ihm fallen vor dem großen Ganzen, immer erst die Kleinigkeiten auf die anderen eher unnötig erscheinen. Er ist aufmerksam und von Grund auf sympathisch. Als er sich eines Tages ein Buch ausleiht in dem eine Geschichte aus seiner Vergangenheit steht, weiß Zachary nicht mehr wo ihm der Kopf steht. Er ist völlig verwirrt und versucht mehr über dieses Buch heraus zu finden und woher es stammt. Der Spur bis nach New York folgend, hätte er niemals gedacht in welche Schwierigkeiten er sich bringen wird. Denn hier trifft er nicht nur auf neue Verbündete sondern auch auf eine Organisation, welche sich einem ganz bestimmten Ziel verschrieben hat. Um sich und das Buch zu schützen, gelangt er in eine Welt hinter einer Tür, die er nie alleine geöffnet hätte. Und nun … beginnt die Magie. Narnia vermischt mit einer Art Wunderland Bibliothek an einem sternenlosen Meer. Voller Symbole, Mythen, Götter, Könige und Königinnen. Tiefgründig, kompliziert und aufwendig. Den Mond als verbündeter, das Schicksal an seiner Seite, die Zeit alles überwachend und ein Geschichtenerzähler der ihm unter die Haut geht. Alles was sich hinter dieser Art von Tür befindet, kann und werde ich niemals beschreiben können. Mir ist es schleierhaft wie Erin Morgenstern daraus sogar ein ganzes Buch zaubern konnte wenn ich es nicht einmal schaffe eine Rezension damit zu füllen. Fazit: Eine Welt, ein Buch. Bücher in einem Buch. Eine Geschichte, entworfen um etwas ganz bestimmtes zu verstecken. Allein aus diesem Zweck. Es gilt hier etwas zu suchen und es zu finden. Charaktere die zu Beginn des Buches andere sind, als am Ende des Buches. Eine Geschichte mit so vielen kleinen Informationen, dass mein Post it Block nicht ausreichte. Trotzdem bin ich mir sicher, nicht alles gesehen, verstanden zu haben. Und trotzdem erfüllt mich dieses Buch mit einem Gefühl, wie es kein anderes Buch bisher geschafft hat. Allein das Ende, stimmt mich nicht vollends zufrieden. Ich habe immer noch Fragen. Und hoffe auf einen weiten Band.

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Ein ganz besonderes Buch

Von: dragonfly_books_

19.06.2020

Als kleiner Junge verpasst Zachary die Gelegenheit das "Sternenlose Meer" zu erreichen, weil er eine aufgemalte Tür an der Wand nicht öffnete. Als er dann später als Student plötzlich ein Buch findet, das diese Geschichte von ihm erzählt, öffnet sich ihm diese Welt erneut… Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes, ein ganzes Kunstwerk, angefangen beim Schreibstil. Mit einer poetischen, wunderschönen Art beschreibt Erin Morgenstern eine fantastische Welt voller Wunder. Angefangen bei der Grundidee sind alle Ideen unglaublich detailliert beschrieben, besonders und faszinierend. Das Buch steckt wirklich voller Kreativität, die eine wundervolle, neuartige Welt geschaffen hat. Alles war detailliert und lebendig beschrieben, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Auch die Charaktere waren richtig facettenreich und tiefgründig. Zachary war mir mit seiner nerdigen Art von Anfang an super sympathisch. In den meisten Momenten konnte ich seine Entscheidungen auch sehr gut nachvollziehen und habe ihn total gerne auf seiner Reise begleitet. Er hat in dem Ganzen etwas gefunden, woran er gewachsen ist und sich entwickelt hat. Die anderen Charaktere, wie Mirabel, Dorian, den Hüter und Kat mochte ich super gerne, insgesamt hätte ich sie aber gerne noch ein wenig mehr kennengelernt, um eine engere Bindung mit ihnen aufbauen zu können. Neben der Hauptgeschichte über Zachary gibt es zwischendrin viele kleine weitere Geschichten, die größtenteils dann auch in der eigentlichen Story eine Rolle spielen. Dadurch hatte man viele, wunderschöne Details und Informationen, doch es wurde auch sehr komplex und gerade in der ersten Hälfte oft auch sehr verwirrend. Deswegen konnte mich das Buch auch erst ab der Mitte so richtig mitreißen. Die Handlung ist unvorhersehbar und extrem spannend, immer wieder wurde ich aufs Neue überrascht und begeistert. Es kamen immer mehr Fragen auf, die sich dann aber auch größtenteils bis zum Ende beantwortet haben. Die Liebesgeschichte war eher klein, aber dennoch süß und wirklich schön. Fazit: Ein ganz besonderes Buch! Der poetische Schreibstil erschafft eine wundervolle Welt voller kreativer Ideen und mit facettenreichen Charakteren. Die Story war spannend und unvorhersehbar, aber auch sehr komplex, wodurch es stellenweise sehr verwirrend war. Ich kann das Buch allen empfehlen, die gerne in magische Welten eintauchen und was Neues entdecken, denn dieses Buch ist wirklich ein wundervolles, magisches Kunstwerk.

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"Die Suchenden werden finden. Ihre Türen haben auf sie gewartet" (S. 84) Dieses poetische Meisterwerk verzaubert seinen Leser mit seinem ersten Buchstaben. Es ist zunächst verwirrend, gefühlt in jedem Kapitel erwartet den Leser eine andere Perspektive, kurze Anekdote, Andeutungen und Geheimnisse. Angelehnt an unter anderem "Süße[s] Leid" (das Buch, das Zachary findet) ist es charmant, geheimnisvoll und mysteriös. Ein Geheimnis, ein Rätsel, ein wisperndes Wort, das meine Neugier immer mehr angestachelt hat. Eine Antwort zieht gefühlt duzentende neue Fragen nach sich. Wer hier ein Buch über packende Abenteuer, actiongeladene Handlungen oder schnelle Enthüllungen erwartet, sollte dieses Buch nicht lesen. Der besondere Charme, das prickelnde Gefühl, das man etwas Außergewöhnliches gefunden hat, liegt an der besonderen Erzählweise. Erin Morgenstern lässt sich Zeit, spielt mit dem Leser und Zachary. Erst nach und nach ergibt die Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte Sinn. Besonders der ausdrucksstarke und poetische Schreibstil konnte mich einfach verzaubern. Mir fehlen einfach nur die Worte. Jedes Wort, das meine Gedanken Ausdruck verleihen soll, scheint eines zu wenig zu sein, weil man es einfach selbst erlebt und gelesen haben sollte. Ich habe mich schon lange nicht mehr so hibbelig bei einer Geschichte gefühlt, als würde ich nur die erste Schicht eines Zaubers entfernen, aber nicht - noch nicht - tiefer blicken können. Nicht alle Geheimnisse der Geschichte sind dazu bestimmt, gelöst zu werden, manche bleiben immer durchscheinend und ungelöst. Es ist einfach magisch und märchenhaft. Ich meine nicht den einseitigen Begriff von Märchen, den wir verwenden. Ein Märchen hat nicht nur seine hellen, hoffnungsstarken Seiten, die von Liebe überquillt, sondern sie ist ebenfalls gespickt von Grausamkeit, Brutalität, Hoffnungslosigkeit und einer düsteren Dunkelheit. Es ist eine Geschichte, in der der Leser denkt, dass er dem Geheimnis immer näher kommt, verstanden habe, worum es geht, wie alles läuft, bis es sich lachend wieder den suchenden Fingern entzieht, alles anders ist und Fragezeichen zurückbleiben. Dies ist eine Geschichte, die meine Gedanken durcheinander gewirbelt hat, mich teils glücklich, verwirrt, glücklich, aber auch melancholisch zurückgelassen ist. Ich bin fast schon ein wenig traurig, dass die Geschichte jetzt vorbei ist, der Leser Zachary, Dorian, Mirabel, den Hüter, Kat und Co. verlassen hat. Eine Geschichte ist zu Ende gegangen, aber das Ende mündet in einem Anfang, denn eine Geschichte lebt von Veränderungen. Ich vergebe diesem Jahreshighlight 5+/5 Sterne

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Dies ist ein Roman der vom Leser viel Aufmerksam verlangt und sicher nicht für jeden etwas ist. Der ganze Aufbau der Geschichte ist sehr komplex, doch es lohnt sich dran zu bleiben. Um die Hauptgeschichte herum gibt es viele Nebengeschichten, die sich mit der Zeit jedoch auch in das Gesamtbild fügen, darum ist hier aufmerksames Lesen gefragt. Die Autorin spielt mit Sprache und Metaphern und entwirft vielschichtige und lebendige Charaktere. Der Protagonist Zachary hat mir sehr gut gefallen. Er ist so ganz und gar nicht der typische Fanatsyromanheld, eher introvertiert und zögerlich. Zum Ende hin nimmt die Geschichte mehr Fahrt auf und die Geschichte wird auch aus der Perspektive der anderen erzählt. Stellenweise fand ich es trotzdem sehr anstrengend und hätte mir gewünscht, dass mal einfacher statt noch komplexer wird. Insgesamt kommt die Geschichte zu einem logischen Abschluss, doch hat mich trotzdem ein wenig unbefriedigt zurück gelassen. Da doch ein paar Punkte offen gelassen wurden die ich gern eindeutig geklärt hätte, aber das hätte vermutlich nicht zum Charakter der Geschichte gepasst. Trotzdem kann ich es wirklich empfehlen, vor allem für solche Leser die voll und ganz in einer Geschichte aufgehen können.

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Inhalt: Zachary Ezra Rawlins studiert Neue Medien mit dem Schwerpunkt Videospieldesign, aber in Wirklichkeit schlägt sein Herz für die Literatur. Als er eines Tages in der Unibibliothek über ein altes Buch ohne Autor und mit dem interessanten Titel „Süßes Leid“ stolpert, wird er neugierig und leiht sich das Buch aus. Zachary versinkt zwischen den Seiten und in den fantastischen Geschichten über Piraten, verzauberte Puppenhäuser und das mysteriöse sternenlose Meer. Als er plötzlich eine Geschichte über ein Ereignis in seiner Kindheit, das sich wirklich so zugetragen hat und von dem eigentlich nur er weiß, in dem Büchlein findet, beginnt Zachary Nachforschungen anzustellen. Woher stammt „Süßes Leid“ wirklich und wer hat das Buch geschrieben? Auf seiner Suche entdeckt Zachary eine magische Welt voller Bücher und Geheimnisse, die ihn mehr und mehr in ihren Bann zieht. Cover: Das Cover ist wunderschön und passt für mich perfekt zur Handlung. Die goldenen Schlüssel, die mit Symbolen aus der Story verziert sind, bilden einen tollen Kontrast zum schwarzen Hintergrund. Das reduzierte Design lässt das Cover sehr elegant und zeitlos wirken. Meinung: „Das sternenlose Meer“ ist eine wunderbare Hommage an das Lesen und das Erzählen von Geschichten. Wie schon im Nachtzirkus begeistert mich Erin Morgenstern mit ihrem bildgewaltigen und atmosphärischen Schreibstil. Ab der ersten Seite taucht man als Leser in eine fantastische Welt ein, die sich aber leider nicht immer in ihrer Gänze begreifen lässt. „Das sternenlose Meer“ ist ein Buch mit vielen komplexen Handlungssträngen und dutzenden in sich verschachtelten Geschichten. Mit der Zeit gibt es zwischen den einzelnen Erzählungen zwar immer mehr Berührungspunkte, jedoch konnte ich nach der Lektüre das große Ganze nicht komplett überblicken. Ich habe das Gefühl, dass man „Das sternenlose Meer“ durchaus mehrfach lesen muss, um es vollständig zu verstehen und zu genießen. Dennoch sind das Worldbuilding und der Schreibstil der Autorin einfach einmalig und es lohnt sich trotz der anspruchsvollen Storyline und der stolzen 636 Seiten am Ball zu bleiben. Einen besseren Zugang habe ich zu den vielschichtigen und außergewöhnlichen Charakteren gefunden. Zachary war mir von Beginn an sympathisch, schließlich ist er ein Bücherwurm durch und durch. Mir gefallen seine neugierige Art und seine Entwicklung zu einem starken, abenteuerlustigen Protagonisten. Auch die Nebenfiguren werden mit viel Liebe zum Detail zum Leben erweckt. Erin Morgenstern nimmt sich genug Zeit, die Beziehungen zwischen den Figuren auszubilden und authentisch darzustellen. Fazit: „Das sternenlose Meer“ ist ein besonders anspruchsvolles und außergewöhnliches Buch. Es ist definitiv keine leichte Lektüre für Zwischendurch und man sollte genügend Zeit zum Lesen mitbringen. Jedoch sollte man sich nicht von der komplexen Story und den zahlreichen Metaphern abschrecken lassen, denn zwischen den Zeilen erwarten den Leser viele interessante Figuren und magische Welten. Ich denke, dass ich „Das sternenlose Meer“ definitiv noch einmal lesen werde, um die Handlung noch besser zu verstehen und neu zu entdecken. Erin Morgenstern hat mich mit ihrem zweiten Roman wieder begeistert und ich vergebe 4 Ananas.

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Der Nachtzirkus war bis vor Kurzem das einzigartigste Buch, das ich je gelesen habe. Ich war mir sicher, dass Erin Morgenstern ihren wunderbaren Debütroman niemals übertreffen könne. Und dann habe ich die Tür zum Sternenlosen Meer geöffnet und bin bis jetzt noch nicht wirklich zurückgekehrt. „Schon komisch, nicht wahr? Ein Buch zu lieben. Wenn die Worte der auf Seite so kostbar werden, dass sie sich anfühlen wie ein Teil deiner eigenen Geschichte, weil sie das wirklich sind.“ Erin Morgenstern hat mit diesem Buch einen Liebesbrief an Geschichten geschrieben. An Worte auf Papier. Die so viel mehr sein können als das. Das Sternenlose Meer ist für all die, die sich in Geschichten verlieren und der Realität eine Zeit lang entfliehen wollen. Es ist kein typisches Fantasybuch. Es ist ein Erin Morgenstern Buch. Das ist ein Genre für sich. Es ist seltsam und verwirrend. Voller Metaphern und Symbolik, die unterschiedlich interpretiert werden können. Erin Morgensterns Phantasie ist unvergleichlich. Sie hat es ein zweites Mal geschafft, einem Buch Magie einzuhauchen. Auf eine Art, wie es sonst niemand schafft. Ich werde nicht auf den Inhalt des Buches eingehen, denn den kann man einfach nicht zusammenfassen. Es passiert nichts und gleichzeitig so viel, dass es sich anfühlt, als hätte man ein ganzes Leben in dem Buch gelebt. Auf eine sehr sehr positive Weise. Ich wollte, dass dieses Buch niemals endet. „Ich glaube, die besten Geschichten fühlen sich so an, als würden sie, irgendwo dort draußen im Geschichtenraum noch weitergehen“ Das Sternenlose Meer erfordert Konzentration. Gedult. Vorstellungskraft. Zurückblättern. Verwirrt sein. Überwältig sein. Man muss sich auf die Geschichte einlassen können. Wenn man das schafft, dann bekommt man ein Buch, das mehr ist als ein Buch. Geschichten in Geschichten. Literarische Perfektion. Etliche zitierwürdige Passagen. Das Gefühl, das jemand die Liebe zu Büchern besser ausdrücken kann, als man selbst. Das Sternenlose Meer ist ein fantastisches Meisterwerk mit Seiten voller Magie – Seiten, die geduldig auf ihre Chance warten, dich in eine andere Welt zu entführen. Eine Welt, die ich von jetzt an öfter besuchen werde, um bei jedem Reread etwas neues zu entdecken. Jedes Mal ein neues, wunderbar seltsames, einzigartiges Abenteuer. „Für diejenigen, die Heimweh nach einem Ort haben, an dem sie nie gewesen sind.“ PS: Einerseits möchte dieses Buch jedem in die Hand drücken, damit er die Macht und die Magie der Worte erleben kann. Andererseits ist das Buch sehr speziell und wird wahrscheinlich auch nicht jedem zusagen. Wer zum Beispiel ein spannendes Fantasybuch oder generell ein schnelles Leseerlebnis sucht, der findet das in diesem Buch nicht.

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Liebesbrief an die Literatur

Von: SternenstaubHH

12.06.2020

Eigentlich ist "Das sternenlose Meer" ein einziger langer Liebesbrief an die Literatur, die Bücher und das Geschichtenerzählen an sich. Nachdem ich von der Autorin Erin Morgenstern bereits "Der Nachtzirkus" gelesen hatte, habe ich mich sehr auf ein weiteres Buch von ihr gefreut. Doch so sehr ich auch den "Nachtzirkus" geliebt habe, dieses Buch ist etwas völlig anderes. Hauptprotagonist ist Zachary Ezra Rawlins, Student und begeisterter Leser, der in der Bücherei seiner Universität ein Buch findet das alles verändert. "Süßes Leid" heißt es und es erzählt seine Geschichte. Aber wie kann das sein? Woher kommt das Buch und wer hat er geschrieben? Diese und viele andere Fragen stellt sich Zachary. Schritt für Schritt versucht er dem Geheimnis dieses Buches auf die Spur zu kommen und gerät dabei immer tiefer in eine Welt voller Erzählungen und Geschichten. Der Schreibstil Morgensterns ist wie beim "Nachtzirkus" poetisch, kräftig und vor allem wunderschön. Die Fülle der Geschichten und Erzählungen fand ich beim Lesen jedoch etwas verwirrend. Es wurde irgendwann schwierig der Handlung zu folgen, dazu sind die einzelnen Erzählstränge zu sehr miteinander verschachtelt. Der komplexe Aufbau gab mir sehr schnell das Gefühl das ich dieses Buch mehr als einmal lesen muss, um es wirklich zu verstehen. Der Protagonist Zachary hat mir sehr gut gefallen. Er ist ein begeisterter Leser und man kann sich gut in ihn hineinversetzen. Zusätzlich gab er mir die ein oder andere Leseanregung. Wenn man dieses Buch anfängt zulesen, sollte man sich voll und ganz auf die Handlung und die Geschichten in dem Buch konzentrieren, da man sonst leicht den Überblick verliert. Es ist mit Sicherheit kein Buch das man einfach so nebenher lesen kann. Und obwohl ich das Lesen sehr genossen habe, hatte ich das Buch an diesem Punkt unterschätzt. Ich war mir sicher das ich die Lektüre dieses Buches genießen würde. Jeder Leser wird sich schließlich sofort angesprochen fühlen, als wäre das Buch nur für ihn geschrieben worden. Die faszinierende Welt die Erin Morgenstern aufgebaut hat, wie auch ihr unvergleichlicher Schreibstil sind nach wie vor einfach wundervoll. "Das sternenlose Meer" werde ich mit Sicherheit noch das ein oder andere Mal lesen (müssen), um die einzelnen Handlungen besser zu verstehen. Wer Literatur liebt, der sollte einen Blick in dieses Buch werfen, denn "Das sternenlose Meer" ist vor allem eine einzige Hommage an die Literatur und die ihre Leser.

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„Das sternenlose Meer“ von Erin Morgenstern ist ein wirres Buch. „Wirr“ nicht im negativen Sinne, eher mit einer positiven Konnotation. Das Buch erzählt keine stringente Handlung, sondern vielmehr eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte. Die Charaktere sind Menschen und gleichzeitig Metaphern. Sie und ihre Handlungen stehen nicht nur für sich, sondern auch für größere Zusammenhänge. Ein sehr ambitioniertes Buch, aber macht das Lesen auch Spaß? Was eine Geschichte ausmacht… Was passiert, ist nicht leicht zu überblicken und noch schwerer zusammenzufassen. Das sternenlose Meer ist ein unterirdisches Heiligtum für Geschichten, das durch Türen erreicht werden kann, die gleichzeitig Portale sind. Zachary, Student der neuen Medien, findet in einem alten Buch eine Geschichte aus seiner Vergangenheit, in der er vor einer an eine Hauswand gemalten Tür steht und noch nicht durch diese hindurch geht. So beginnt Zacharys Suche nach dem magischen Ort, der sich das sternenlose Meer nennt und auf seiner Reise begegnet er unter anderem einer Frau, die als Max von „Wo die wilden Kerle wohnen“ verkleidet ist, der personifizierten Zeit und dem menschlichen Schicksal. Erzählt werden verschiedene Geschichten in unterschiedlichen Zeiten und Welten. In allen geht es um Veränderung, denn „Veränderung ist das, was eine Geschichte ausmacht“, so eine der vielen Botschaften im Buch. Mit zunehmender Lesedauer finden sich immer mehr Anknüpfungspunkte zwischen den Handlungssträngen, aber nicht immer habe ich es geschafft, den Überblick zu behalten und nicht alles setzte sich für mich beim Lesen zu einem sinnvollen Ganzen zusammen. Poetische Sprache, interessante Figuren Das Buch ist voll von Beschreibungen wie in dem Zitat oben. Es finden sich offene und versteckte Referenzen zu anderen Geschichten und Büchern (von denen ich sicher nicht alle erkannt habe). Die Sprache ist blumig und bildhaft, ich hatte beim Lesen immer wieder Aha-Momente und habe mir viele Textstellen markiert. Insgesamt passt die Sprache sehr gut zu der Botschaft, dass Bücher, Geschichten und Worte für uns so wichtig sind. Denn schlussendlich sind wir nichts anderes als Geschichten und Sternenstaub. Abseits der poetischen Sprache haben mich auch die Beziehungen zwischen den Figuren begeistert. Zum einen sind Freundschaften authentisch dargestellt und auch die weiblichen Figuren nehmen für den Fortgang der Handlung wichtige Rollen ein. Sie dienen nicht nur dem Vorankommen der männlichen Hauptfigur, wie in (zu) vielen anderen Büchern (hier gibt es dazu einen tollen Beitrag von Elisa von reisenderbuecherwurm.com). Zum anderen werden Lebensentwürfe abseits der Heteronormativität mit absoluter Selbstverständlichkeit im Buch dargestellt. Sehr feministisch also, das Ganze. Großes Vergnügen mit kleinen Schwächen Sprache und Figuren stechen sehr positiv hervor, weshalb ich ganz gut darüber hinwegsehen kann, dass für mich am Ende nicht jedes Puzzleteil seinen Platz gefunden hat und die Geschichte für mich nicht komplett rund wurde. Wer sich darauf einlassen kann, den erwartet in „Das sternenlose Meer“ eine magische Reise durch eine versteckte Welt voller Geschichten in Begleitung faszinierender Charaktere. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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