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Rezension zu
Das sternenlose Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf das Suchen und Finden...

Von: Bibliophiler Booknerd
19.06.2020

"Die Suchenden werden finden. Ihre Türen haben auf sie gewartet" (S. 84) Dieses poetische Meisterwerk verzaubert seinen Leser mit seinem ersten Buchstaben. Es ist zunächst verwirrend, gefühlt in jedem Kapitel erwartet den Leser eine andere Perspektive, kurze Anekdote, Andeutungen und Geheimnisse. Angelehnt an unter anderem "Süße[s] Leid" (das Buch, das Zachary findet) ist es charmant, geheimnisvoll und mysteriös. Ein Geheimnis, ein Rätsel, ein wisperndes Wort, das meine Neugier immer mehr angestachelt hat. Eine Antwort zieht gefühlt duzentende neue Fragen nach sich. Wer hier ein Buch über packende Abenteuer, actiongeladene Handlungen oder schnelle Enthüllungen erwartet, sollte dieses Buch nicht lesen. Der besondere Charme, das prickelnde Gefühl, das man etwas Außergewöhnliches gefunden hat, liegt an der besonderen Erzählweise. Erin Morgenstern lässt sich Zeit, spielt mit dem Leser und Zachary. Erst nach und nach ergibt die Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte Sinn. Besonders der ausdrucksstarke und poetische Schreibstil konnte mich einfach verzaubern. Mir fehlen einfach nur die Worte. Jedes Wort, das meine Gedanken Ausdruck verleihen soll, scheint eines zu wenig zu sein, weil man es einfach selbst erlebt und gelesen haben sollte. Ich habe mich schon lange nicht mehr so hibbelig bei einer Geschichte gefühlt, als würde ich nur die erste Schicht eines Zaubers entfernen, aber nicht - noch nicht - tiefer blicken können. Nicht alle Geheimnisse der Geschichte sind dazu bestimmt, gelöst zu werden, manche bleiben immer durchscheinend und ungelöst. Es ist einfach magisch und märchenhaft. Ich meine nicht den einseitigen Begriff von Märchen, den wir verwenden. Ein Märchen hat nicht nur seine hellen, hoffnungsstarken Seiten, die von Liebe überquillt, sondern sie ist ebenfalls gespickt von Grausamkeit, Brutalität, Hoffnungslosigkeit und einer düsteren Dunkelheit. Es ist eine Geschichte, in der der Leser denkt, dass er dem Geheimnis immer näher kommt, verstanden habe, worum es geht, wie alles läuft, bis es sich lachend wieder den suchenden Fingern entzieht, alles anders ist und Fragezeichen zurückbleiben. Dies ist eine Geschichte, die meine Gedanken durcheinander gewirbelt hat, mich teils glücklich, verwirrt, glücklich, aber auch melancholisch zurückgelassen ist. Ich bin fast schon ein wenig traurig, dass die Geschichte jetzt vorbei ist, der Leser Zachary, Dorian, Mirabel, den Hüter, Kat und Co. verlassen hat. Eine Geschichte ist zu Ende gegangen, aber das Ende mündet in einem Anfang, denn eine Geschichte lebt von Veränderungen. Ich vergebe diesem Jahreshighlight 5+/5 Sterne

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