Rezensionen zu
Wie verstehen Sie den Koran, Herr Imam?
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Ich wollte schon seit langem deutsche Koranübersetzungen lesen, bin aber jedesmal nach kurzem schon gescheitert, weil ich nicht sehr viel verstanden habe und entsprechend einfach nicht weiterkam. Daher hat mich dieses Buch sehr interessiert und auch in Bezug auf Verständlichkeit und durchgängig flüssiges Lesen absolut zufriedengestellt. Auch die Darstellung des Islam als friedliche Religion, die nichts mit den Auswüchsen an Gewalt und Terror der Extremisten zu tun hat, hat mir sehr gefallen. Diese spiegelt wieder, was ich immer schon von muslimischen Freunden und Freundinnen gehört habe. Das Buch ist insgesamt super recherchiert und sehr aktuell und behandelt sowohl die Zeit der Juden in Medina als auch beispielsweise Georg Floyds Ermordung oder die Mohammed-Karikaturen, und wer insgesamt tiefer ins Thema einsteigen möchte, kann die zahlreichen Quellenangaben und Querverweise nutzen. Insgesamt hat das Buch meine Erwartungen voll erfüllt, jedoch kann ich natürlich nicht beurteilen, inwiefern hier tatsächlich die Auffassung der Mehrheit der Muslime dargestellt wird, da es sich eben um die persönliche Interpretation des Autors handelt.
Als ich die Bewerbung verfasst habe und dann schließlich das Buch in den Händen hielt, war ich mir noch unsicher, was mich beim Lesen erwarten würde, aber ich war von der ersten Seite an tief beeindruckt und bewegt von "Wie verstehen Sie den Koran, Herr Imam?". Angefangen mit der Tatsache, dass der Autor sich bereits im zarten Alter von 8 Jahren dazu entschlossen hat, den Koran auswendig zu lernen und dazu schließlich mit 11 Jahren in der Lage war, gefolgt von vielen weiteren. Die Gemeinde Penzberg im eigentlich überwiegend katholischen Oberbayern zeigt mustergültig, wie verschiedene Religionsgemeinschaften friedlich nebeneinander existieren und auch voneinander profitieren können, wenn man sich darauf einlassen möchte. Das sollte ein Beispiel für viele andere Städte und Gemeinden darstellen. Das Buch ermöglicht es, auf unaufdringliche Weise und mit einem auch für wenig begeisterte Leser machbaren Umfang von ca. 250 Seiten, dem Leser einen neuen Blick auf den Koran, den islamischen Glauben und das Selbstverständnis dieser Religionsgemeinschaft zu bekommen und mit ggf vorhandenen Vorurteilen aufzuräumen. Man lernt vieles über den islamischen Glauben, wie dieser gelebt wird und bekommt Einblick in das Leben eines gläubigen Muslims sowie den Alltag und die Arbeit eines Imams. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir, dass nicht die alte Auslegung des Korans die einzig richtige ist, sondern man als Muslim auch im 21. Jahrhundert leben kann, wenn man ihn entsprechend der aktuellen Zeit auslegt. Auch dass der muslimische Glaube stark von extremistischen Glaubensauslegungen distanziert und diese nicht toleriert wirkt nach außen hin nicht unbedingt immer so. Ich empfehle dieses Buch für jeden, der weltoffen und bereit ist, mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Ein sehr interessantes, kurzweiliges und informatives Buch über eine Weltreligion, die zu unrecht oftmals in Verruf geraten ist!
Koran verstehen - tiefe Sachkenntnis und Erklärungen mit Fingerspitzengefühl
Von: Claudia25.10.2021
Das Buch "wie verstehen Sie den Koran" ist mit ganz viel Sachkenntnis und Fingerspitzengefühl geschrieben. Schriftworte werden im Zusammenhang genannt, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und dann sprachlich - vom Urtext her kommend - aufgearbeitet und sehr transparent erklärt. Ein Buch, das tiefen Einblick in die Problematik, Sichtweise, extremistische Auslegung und tiefe Religiosität der Muslime ermöglicht. Die Praxis des täglichen, gemeinsamen Gebetes lassen die Gläubigen zueinander hin wachsen, die Liebe und Gnade Gottes verstehen und einander beim Glauben helfen. Der Prophet ruft seine Gläubigen auf zum Diskurs, zur Ermahnung und zum Gebet. Der Autor mahnt immer wieder zum Frieden unter den Religionen, und bezieht sich auf die gemeinsame Basis des Glaubens, daraus kann nur Friede und Respekt folgen, alles andere würde dem Glaube widersprechen. Herzlichen Dank für diese umfangreiche Auseinandersetzung mit Glaube, Wort und Leben.
Der Autor schafft es den Koran modern zu interpretieren. Wenn man den Koran in seinem historischen Kontext sieht und versucht den Text des Korans im hier und heute zu lesen und zu verstehen wird man sehen wie modern und hilfreich der Koran auch heute noch sein kann. Der Autor schreibt, dass selbst Mohammed die Kultur der Austausches mit Nichtmuslimen gepflegt hat. Und so sollte man den modernen Koran auch verstehen. Der Koran lädt zu einer Streitkultur über seine moderne Auslegung ein. Ich wünschte nur, dass mehr Menschen dies tun würden, anstatt an veralteten Auslegungen festzuhalten.
Bücher über religiöse Themen sind meistens bereichernd, vor allem wenn der Autor seinen Glauben nicht mit der Geburt verordnet bekommen hat. Der Leser erfährt, dass es neben den vielen strengen Auslegungen des Korans auch gemäßigte Sichtweisen gibt, die auf Dialog und gegenseitiges Verständnis ausgerichtet sind. Jedoch ist die persönliche Auslegung des Autors nur seine eigene und nicht zwingend maßgebliche Interpretation, auch wenn beim Lesen des Buchs bisweilen ein anderer Eindruck entsteht. Nicht-Muslime, die im Alltag andere Erfahrungen mit dem Islam machen, werden im Buch womöglich Ähnlichkeiten mit ihrem eigenen Glauben entdecken, aber darüber hinaus wenig Verständnis entwickeln. Dafür sind sich die Muslime aus Sicht der Anderen leider zu sehr uneinig.
Was schreibt man zu diesem sehr besonderen Buch? Das Buch Wie verstehen Sie den Koran, Herr Imam? von Benjamin Idriz zu lesen war ein Erlebnis oder soll ich sagen ein Abenteuer? Selbsterfahrung? Beim Lesen des Buches spüre ich, wie angespannt und vergiftet die aktuelle Situation ist, sobald es um den Islam im Allgemeinen geht. So viel Unsicherheit liegt in der Begegnung mit muslimischen Mitbürger*innen beim Thema Islam in der Luft. Die Gespräche mit muslimischen Bekannten zeigen mir, dass diese Anspannung auf beiden Seiten vorliegt. Auf beiden Seiten? Von was eigentlich? Wie entsteht eigentlich dieses wir und ihr? Sprachlosigkeit ist sicher ein entscheidender Schritt auf dem Weg in die Abgrenzung. Projektion ebenfalls. Hier ist das Buch von Benjamin Idriz ein gutes und hilfreiches Zeichen. Mir hat es gutgetan, eine muslimische Stimme zu hören und zu lesen, die mir erklärt, wie ein moderner Islam ausschaut. Welche Gedanken dazu gehören, wie der moderne Islam sich positioniert und wie eine moderne Koranauslegung aussieht. Benjamin Idriz hat mir gezeigt, welche Werte dem modernen Islam zu eigen sind und wie nah mir vieles ist. Er verkörpert einen Islam, der reden kann und will. Der Respekt verdient und anderen Respekt erweist. Ich freue mich über eine Stimme, die genauso wie die Muslime, die ich kenne, an das Gute im Menschen glaubt, die den Austausch suchen und davon überzeugt sind, dass die großen Religionen nach dem Menschlichen miteinander suchen und dass zwischen Vernunft und Religiösität keine unüberbrückbaren Gräben liegen. Benjamin Idriz erläutert seinen Islam, zeigt auf, wieso die Taten, die wir alle verabscheuen nicht, mit dem Islam vereinbar sind und das ein gutes Miteinander nicht nur wünschenswert sondern möglich und lohnenswert ist. Dabei ist dieses Buch keine Verteidigungsschrift, sondern eine Erläuterung eines modernen Islam mit sehr vielen Textstellen und eine Einführung in eine aktuelle Lesart des Koran. Absolut lesenswert.
Es handelt sich um ein Sachbuch über den Koran, den ich wenig kenne, dager fand ich es sehr aufschlussreich und informativ. Benjamin Idriz schreibt über seine Sichtweise auf den Koran. Als Grundlage dienen die Suren des Koran. Er zeigt, dass der Koran in keinster Weise als Grundlage für Gewalt, Terror und Extremismus dient, im Gegenteil. Der Autor stellt dar, dass der Islam eine friedliche Religion sei. Sie stehe für moralisches Verhalten, eine ethische Lebenseinstellung bis hin zur Achtung der Natur und Umwelt. Auch ohne Hintergrundwissen zum Islam ist das Buch verständlich. Und hat den Sinn meiner Bestellung vollkommen erfüllt. Wer sich für die Zusammenhänge von Islam und Politik, Weltgeschehen und gesellschaftliche Entwicklungen sowie deren Hintergründe, interessiert, und auch mal einen anderen Blick auf die Dinge hat und aufgeschlossen ist, sollte dieses Buch lesen.
„Wie verstehen Sie den Koran, Herr Imam“ von Benjamin Idriz ist ein sehr ausführliches Buch, in dem der Autor Grundgedanken für einen Islam heute und hier darlegt. Der Autor war mir bislang nur aus den Medien im Rahmen der Überwachung durch den bayerischen Verfassungsschutz bekannt. Umso mehr war ich gespannt, wie seine Sicht auf den Islam aktuell ist. Das Buch ist in mehrere Kapitel gegliedert, in denen der Autor seine Sicht und Interpretation darlegt und mit Missinterpretationen aufräumen möchte. Auch für den (christlichen) Leser, der bislang nur wenige Berührungspunkte mit dem Islam hatte, bzw. zum Einstieg in den Islam ist es gut geeignet. Das heißt aber nicht, dass es einfach zu lesen ist. Die Texte sind anspruchsvoll geschrieben und mit vielen Querverweisen auf den Koran, aber auch auf andere Schriftstücke, versehen. Es ist eher kein Buch, das man etwas übertrieben gesagt an einem Abend einfach am Stück lesen kann. Auch wäre es sicherlich sinnvoll, weitere Quellen zu lesen, um tiefer in die Thematik einsteigen zu können und mehr Hintergrundwissen zu erlangen. Hierfür fehlte mir leider die Zeit. Auch wenn ich nicht alle Punkte bzw. Sichtweisen des Autors nachvollziehen kann hat mir sein Buch dennoch den Islam ein Stück weit nähergebracht und bietet interessante Einblicke in diesen.
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