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Rezensionen zu
Alles wird gut

Nina Lykke

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Die fünfzigjährige Elin steckt in einer Lebenskrise, nachdem die Kinder alle erwachsen und aus dem Haus sind, ihr Ehemann Aksel seine Freizeit mit seinem Hobby, dem Skilanglauf, verbringt und ihr nach zwanzig Jahren Arbeit als Allgemeinärztin, jeglicher Optimismus ihrer Berufung flöten gegangen ist. hre Gefühle betäubt Elin mit Wein und Serien, bis sie mit ihrem ehemaligen Freund Bjørn wieder in Kontakt kommt… Ein intelligent erzählter Roman über eine Frau mittleren Alters, deren Leben auf einmal Kopf steht. Nina Lykke besticht in »Alles wird gut« mit einer Momentaufnahme aus einem mittelständischen Frauenleben, dass mit einer ordentlichen Portion Zynismus punkten kann und dabei erfrischend unterhaltsam ist.

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Klappentext Wie konnte es so weit kommen? Elin – Mitte 50, Allgemeinärztin seit 20 Jahren und genauso lange verheiratet mit Aksel – ist kurzerhand in ihre Praxis gezogen. Während Aksel jede freie Minute mit Skilanglauf verbringt, schickt Elin eines Abends schon leicht angeschickert eine Nachricht an ihren Jugendfreund Bjørn – der antwortet prompt. Elin fühlt sich das erste Mal seit Langem wieder richtig lebendig. Aus Alltagsresignation wird erwartungsvolle Aufbruchsstimmung. Doch eine langjährige Ehe und das gutsituierte Leben im Reihenhaus lassen sich nicht so leicht abschütteln. Das ist die Ausgangssituation des vielfach ausgezeichneten Romans, der mit entlarvender Ehrlichkeit das Beziehungsleben der modernen Großstädter in mittleren Jahren unter die Lupe nimmt. Quelle: btb-Verlag Meine Meinung zum Buch Cover Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut. Auf cremefarbenen Hintergrund ist der Titel in Rot in ein Aquarell-Blumenbukett eingefasst. Alles ist leicht in sich verschoben, was sicherlich auf die verschobene und durcheinandergeratene Welt der Protagonistin hinweist. Der Name der Autorin fügt sich in einfachen schwarzen Buchstaben am oberen Rand gut ein. Inhalt: Elin ist Mitte 50 und Ärztin. Ihr Leben ist festgefahren und in ihrer Ehe ist sie schon lange nicht mehr glücklich. Ihr Mann Aksel interessiert sich hauptsächlich für seinen Sport und Elin hat begonnen sich ihrem Sofa, Serien und dem Alkohol als Freizeitausgleich zu widmen. Als sie versehentlich ihrer alten Jugendliebe Bjørn über Facebook eine Freundschaftsanfrage sendet, nimmt das Schicksal seinen Lauf. NEIN sagen war noch nie Elins Stärke und so schliddert sie ungebremst in eine Affäre mit Bjørn, der sie nie vergessen und sich immer gefragt hat, wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn er mit Elin zusammengeblieben wäre. Soweit die Grundgeschichte. Eigentlich nichts Außergewöhnliches! Allerdings wird die Geschichte verpackt in Elins bissige Ansichten zu ihren Patienten, ihrem Mann Aksel, Freunden, Gesellschaft und schließlich zu sich selbst. Im gedanklichen Gespräch mit ihrem Praxisskelett Tore analysiert Elin den Verlauf ihres Lebens und wie es dazu kommen konnte, dass sie sich immer für alles verantwortlich gefühlt hat, alles übernommen hat um schlussendlich in einer Sackgasse voller Überforderungen zu landen. Die Konsequenz daraus ist Einsamkeit, Frust und die Flucht in Süchte. Schreibstil: Die Autorin schildert das Leben ihrer Protagonistin Elin mit psychologischer Tiefe und ohne ein Blatt vor dem Mund/Stift zu nehmen. Es werden Ausdünstungen und Körperöffnungen offen angesprochen und menschliches Verhalten unverblümt beleuchtet. Dies ist sicher nicht für jedermann angenehm. Die bissige Sicht auf das Leben und Beziehungen hat mir sehr gut gefallen, allerdings hat sich für mein Empfinden alles ein wenig zu lange hingezogen. Schön fand ich, dass Elin sich nicht unterkriegen lässt, immer weiter macht und versucht den Sinn in allem zu finden. Fazit: Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und musste das ein oder andere Mal wirklich schmunzeln über den unverblümten und oft passenden Blick auf menschliche Verhaltensmuster. 4 Sterne

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Jenseits der Lebensmitte

Von: Birgit Tamegger aus 9330 Althofen

22.09.2021

Elin, Ärztin in eigener Praxis, stellt fest, dass die immer größer werdende Menge Alkohol ihr nicht aus dem frustrierenden Alltag hilft. Beide Töchter im Studium, der Mann Aksel in Sachen Sport unterwegs, findet Elin schließlich per Facebook ihre Jugendliebe wieder. Aus ersten scheuen Annäherungen entsteht eine Liebesbeziehung, die nicht verborgen bleibt. Ein kurzweiliger und amüsanter Roman, mehr als eine Bettlektüre. Fein gezeichnete Charaktere jenseits der Lebensmitte auf der Suche nach anhaltendem Glück.

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Ja, so mag ich das: eine alte Geschichte frisch erzählt, mit einer großen Portion Selbstironie, nicht ohne Sarkasmus und mit ein paar hübschen Metaphern garniert. Dieser Roman mit dem ausgeleierten, überstrapazierten Titel, den man ebenso wie die Protagonistin nicht ganz ernst nehmen sollte, wirft einen hinein in die Lebenskrise der Ärztin Elin. Sie ist über Fünfzig und von der Welt, ihrem Beruf und nicht zuletzt von sich selbst desillusioniert. Sie hasst ihre nörgelnden Patienten, schläft allerdings, wie um sich selbst zu kasteien, auf dem harten Klappsessel in ihrer Praxis, denn sie hat ihren Mann betrogen, ihn verlassen und ihm das Haus geschenkt. Ein übermächtiger Überdruss sitzt ihr im Nacken und sieht ihr bei den Konsultationen über die Schulter, lässt sie unhörbare, bissige Kommentare mit ihrem Plastikskelett Tore austauschen, das mitleidlos Paroli bietet, gleich einem sturen Über-Ich oder dem personifizierten Mephisto. Sie betet ihren Patienten ständig Lebensweisheiten, Sprichwörter und andere Plattitüden vor, an die sie selbst nicht mehr glaubt, erstickt ihre Unzufriedenheit in riesigen Rotweingläsern oder im Bett des verheirateten Björn. Nun ist alles vorbei, ihre Ehe, ihre Affäre und sie sitzt in den Trümmern ihres Lebens und wir erfahren so nach und nach, wie es dazu kommen konnte. In diesem kurzweiligen Roman rechnet die Autorin mit der gutbürgerlichen Gesellschaft ab, der gepflegten und mit dem Deckmäntelchen der Toleranz kaschierten Spießigkeit der intellektuellen Bourgoisie ihres Wohnbezirks namens Grenda. „..das Wort maskulin würde ich in Grenda nie in den Mund nehmen, denn in Grenda ist Geschlecht eine kulturelle Konstruktion, und doch taucht dieses Wort in mir auf und legt sich über seine Schultern, Oberarme, Bartstoppeln und die grauen Haare auf der Brust, die aus dem Hemd herauslugen.“ Gleichzeitig zeigt sie uns die Lächerlichkeit der menschlichen Existenz, den täglichen Selbstbetrug und das bemitleidenswerte Streben nach Jugend und Relevanz bei brutal entstellter Selbstwahrnehmenung. Es geht um die Abgründe im Menschen und die Gier nach Bestätigung, ob im Privaten oder in Bezug auf den eigenen Körper, die Gesundheit, die Gesellschaft. In ihrer Sprechstunde reiht sich Hypochonder an Depressiven, an Fettsack an Hysteriker, die die Ärztin als Empathie-Service-Kraft betrachten, die jeden ihrer Ansprüche zu erfüllen hat, und konfrontiert mit diesem Klientel, bleibt Elin nur die Flucht in die Misanthropie. „Mittlerweile habe ich die Menschen und ihr Auftreten, ihre Gerüche und ihr dummes Geschwätz so satt, dass ich, wäre es möglich, freiwillig die Spezies wechseln würde. Ich könnte mich zur Schimpansin umoperieren lassen, sodass man von mir keine anderen Laute erwarten dürfte als uh-uh-uh-uh.“ Bissig, schwarzhumorig und streckenweise erfrischend politisch unkorrekt liest sich dieses Buch, das in Schimpftiraden über einen hereinbricht, wie ein reinigendes Gewitter. Und wenn man es zuklappt, seufzt man tief und befreit auf. Wunderbar! Aus dem Norwegischen von Sylvia Kall und Ida Kronenberger, btb 2021

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Meine Meinung Als ich die ersten Zeilen gelesen habe, wusste ich sofort: Diese Geschichte ist was für mich. Elin ist Mitte 50 und denkt das, was viele von uns bei bestimmten Situationen auch denken. Dies so ungeschminkt zu lesen schockiert stellenweise. Elin kommt ziemlich resigniert rüber. In Rückblenden erfahren wir von ihrer Ehe. Die Allgemeinärztin hat die Nase voll und zieht kurzerhand in ihre Praxis. Spricht mit ihrem Deko – Skelett, das ihr immer wieder schonungslos die Meinung sagt. Ihr habt richtig gelesen. Sie spricht mit einem Skelett, welches mit ihr von Anfang an in der Praxis ist. Nach 20 Jahren Ehe ist es halt nicht so einfach den Mann zu verlassen und ihm das Haus zu überlassen. Ihr Aksel fährt nun noch mehr Ski und sie trifft sich mit ihrer Jugendliebe Björn. Mal schauen. Vielleicht hören die Gespräche mit ihrem fleischlosen Praxisgenossen bald auf. Elin hat mich zum Lachen gebracht, mit ihren Patientengeschichten. Ihre Gedanken sind einfach köstlich. Ich denke mal, so unrealistisch sind sie nicht. Wir alle begegnen auch mal ungepflegten Menschen. Ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, die Spalten dieser Muffeltiere zu erkunden. Da mag die eine oder andere Szene für manchen Leser zu ekelig sein. Aber das ist nun mal Realität. Besonders deutlich wird, dass auch Ärzte nur Menschen sind. Elin gibt ihren Patienten gute Ratschläge, die sie selber nicht anwendet. Sie hätte es schon auch nötig. Aber es menschelt ganz gewaltig bei der Ärztin. Sie gibt Patienten mit Eheproblemen Ratschläge. Selbst betrügt sie ihren Mann mit ihrer Jugendliebe Byörn, den sie nach vielen Jahren bei Facebook aufgegabelt hat. Abwechselnd erzählt Elin aus der Vergangenheit und Gegenwart, wie es bei ihr so weit kommen konnte. Ihrer Facebook und Whatsup – Sucht konnte ich beim Wachsen zusehen. Dem Alkohol spricht sie auch ordentlich zu. Betrachtet sich selbst als Säuferin. Ihre Patienten gehen ihr mächtig auf die Nerven. Der erste Eindruck spricht nicht unbedingt für diese Frau. Aber mal ehrlich, irgendwann ist doch auch der beste Arzt gefrustet, wenn Patienten keine Hilfe annehmen. Eine Heilung nur dadurch verhindert wird, weil viele Patienten keine Engagement aufbringen, mit einem Arzt zusammen zu arbeiten. Das alles mag nach einer sehr oberflächlichen Frau klingen. Elin ist aber alles andere als das. Ich würde die zweifache Mutter sogar als harmoniesüchtig bezeichnen. Nachdem ich viel aus ihrer Kindheit und Ehe erfahren habe, konnte ich Elins Handlungen verstehen. Viel zu oft hat diese Frau Ja gesagt, wenn sie nein sagen wollte. Viel zu oft hat sie ihre eigenen Bedürfnisse hinten angestellt. Fazit Mir gefällt der humorvolle Schreibstil. Ungefiltert schießt die Ärztin Elin ihr Gedankengut auf den Leser*in. Man kann in Deckung gehen oder weiter lesen. Ich habe mich für das weiter lesen entschieden und nicht bereut. Danke Nina Lykke. Nehmen sie eigentlich noch Patienten auf? 🙂

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Super

Von: Kimm

14.09.2021

Ein schöner Roman

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Aufbruchstimmung in der Lebensmitte

Von: whiterose1

12.09.2021

Alles wird gut Ein Roman von Niny Lykke, erschienen im Hardcover bei btb, erschienen am 16.08.2021 Zum Inhalt: Elin, eine Ärztin Mitte 50, ist seit ca. 20 Jahren mit Aksel verheiratet, gerät aber in die Midlife-Krise. Die Kinder sind aus dem Haus und ihr Mann fröhnt seinem Hobby Skilanglauf. Elin nimmt Kontakt zum Jugendfreund auf. Obwohl sie nur die Unterhaltung sucht, gerät ihre Ehe in Gefahr... Fazit: Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil, der gut zu lesen ist. In 19 Kapiteln beschreibt sie das Leben einer Ärztin mit allen Problemen des Alltags. Die Charaktere der Protagonisten zeigen menschliche Schwächen, so daß sie authentisch wirken. Ich fand das Buch insofern interessant, daß diese Geschichte jederzeit eine Ehe treffen kann, wenn die Lebensmitte eintritt, die Kinder das Elternhaus verlassen und die Gemeinsamkeiten zwischen den Eheleuten abhanden gekommen sind. Deshalb bewerte ich es mit 4*!

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Bis zu Zeiten des Internets war es eher unwahrscheinlich, alten Liebschaften nach vielen Jahren wieder über den Weg zu laufen. Ein Schultreffen war noch die eheste Möglichkeit. Aber wer schaut im Netz nicht ab und an mal, ob der eine oder andere Verflossene dort zu finden ist, was aus ihm wurde und wie er (oder sie) jetzt aussieht? Von nur mal online gucken bis sich in eine Affäre sondergleichen zu stürzen ist da alles drin … Der Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Geschichte liest sich wie ein ergreifender Monolog. Das Spannende dabei ist, dass die Leserin weiß, dass Elin während des Monologs in der Praxis lebt, aber eben nicht, wie es dazu kam und wie es enden wird. Stückweise setzt sich die Geschichte zusammen. Etwas lerne ich bei der Lektüre von Elin, was mir selbst ungemein schwer fällt: Dinge auszusitzen, die man eh nicht will. Man muss nicht immer sofort antworten, sich nicht um alles kümmern. Man kann sich einfach mal zurücklehnen und sehen, was ohne das eigene Zutun passiert. “Mit jeder Minute, die verstrich, ohne dass ich antwortete, wurde ich ruhiger, und jetzt ärgerte es mich, dass ich mehr als ein halbes Jahrhundert auf dieser Welt zubringen musste, um es zu begreifen, dass es am besten und am effektivsten ist, wenn ich gar nichts sage oder mache.” Seite 16 Schön sind auch die Szenen, nachdem es Elin nicht gelungen ist, sich zusammenzureißen. Als Ärztin muss es definitiv eine Herausforderung sein, einige Patienten zu ertragen und ihnen nicht ungeschminkt die Meinung zu ihrem gesundheitlichen Lebensstil an den Kopf zu werfen. “Der Deckel meines inneren Dampfkochtopfs ist wieder fest verschraubt, denn ich habe heute schon mein Kontingent an tolerierten Entgleisungen für das ganze Jahr, vielleicht für mein ganzes Berufsleben ausgeschöpft.” Seite 201 Und letztlich kann es einem genauso ergehen wie Elin. “In jeder einzelnen Minute und Sekunde kann alles zusammenbrechen, niemand ist sicher in diesem sogenannten Alltag, den wir für in Stein gemeißelt halten, der aber in Wirklichkeit in Sand geschrieben ist, und bald kommt der Tsunami. Aus der Entfernung wirkt die Welle sie kraftlos und ungefährlich. Erst wenn sie sich über dich erhebt, erkennst du, wie riesig sie ist, aber dann ist es zu spät.” Seite 210 Nichts im Leben ist sicher, alles kann von heute auf morgen einstürzen – physisch im Umfeld oder Körper, psychisch in Beziehungen. Ich mag Beständigkeit und deshalb gehört zu meine größten Ängsten, dass das passieren kann. Das einzige, was relativ sicher ist: Für die meisten Menschen geht es irgendwie dann am Ende doch gut weiter, auch wenn die unfreiwilligen Veränderungen ausgesetzt sind. Den Spruch alles wird gut kann ich dennoch nicht leiden. Warum? Er wird meistens in Momenten verwendet, wo der Betroffene gar keine Ahnung hat, wie etwas wieder gut werden soll. Es wird anders fände ich viel passender. Ob es für Elin am Ende des Buchs gut wird, findest Du am besten selbst heraus, indem Du den Roman liest.

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