Von:
Ulrike Sowa
25.06.2021
Welche Freude ist es, dieses Buch zu lesen. Und hier wird mitnichten das Beziehungsleben der modernen Großstädter unter die Lupe genommen, da irrt der Klappentextschreiber. Es trifft auf alle Städter und Dörfler zu.
Nina Lykke beschreibt Aksels Eltern, die gerne übel nehmen, wie folgt: Sie wollten nicht, dass wir das Richtige tun, vielmehr wollten sie sich darüber empören, dass wir das falsche getan hatten. Gekränkt sein, selbstgerechter Zorn, Aufspüren von Beleidigungen sind ihre erogene Zone. Anlässe dazu gab es en masse: Die sms zum Muttertag, also nicht der „richtige“ Anruf, der nicht aufgefüllte Kühlschrank in der Ferienwohnung (rücksichtslos), oder der aufgefüllte Kühlschrank (ihr glaubt wohl, wir könnten es uns nicht leisten, euch ein paar Lebensmittel zu schenken?), die vorerst ausbleiben Enkelkinder (ihr seid egoistisch), oder die schnell aufeinanderfolgenden Enkelkinder in den Folgejahren (wie kann man nur).
Das ist nur e i n Beispiel von vielen, die Sie zum Dauergrinsen während der Lektüre bringen. Sagenhaft und soooo lesenwert. Welche Freude!