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Rezension zu
Alles wird gut

Unverblümter Blick auf menschliche Verhaltensmuster

Von: Mimi
01.10.2021

Klappentext Wie konnte es so weit kommen? Elin – Mitte 50, Allgemeinärztin seit 20 Jahren und genauso lange verheiratet mit Aksel – ist kurzerhand in ihre Praxis gezogen. Während Aksel jede freie Minute mit Skilanglauf verbringt, schickt Elin eines Abends schon leicht angeschickert eine Nachricht an ihren Jugendfreund Bjørn – der antwortet prompt. Elin fühlt sich das erste Mal seit Langem wieder richtig lebendig. Aus Alltagsresignation wird erwartungsvolle Aufbruchsstimmung. Doch eine langjährige Ehe und das gutsituierte Leben im Reihenhaus lassen sich nicht so leicht abschütteln. Das ist die Ausgangssituation des vielfach ausgezeichneten Romans, der mit entlarvender Ehrlichkeit das Beziehungsleben der modernen Großstädter in mittleren Jahren unter die Lupe nimmt. Quelle: btb-Verlag Meine Meinung zum Buch Cover Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut. Auf cremefarbenen Hintergrund ist der Titel in Rot in ein Aquarell-Blumenbukett eingefasst. Alles ist leicht in sich verschoben, was sicherlich auf die verschobene und durcheinandergeratene Welt der Protagonistin hinweist. Der Name der Autorin fügt sich in einfachen schwarzen Buchstaben am oberen Rand gut ein. Inhalt: Elin ist Mitte 50 und Ärztin. Ihr Leben ist festgefahren und in ihrer Ehe ist sie schon lange nicht mehr glücklich. Ihr Mann Aksel interessiert sich hauptsächlich für seinen Sport und Elin hat begonnen sich ihrem Sofa, Serien und dem Alkohol als Freizeitausgleich zu widmen. Als sie versehentlich ihrer alten Jugendliebe Bjørn über Facebook eine Freundschaftsanfrage sendet, nimmt das Schicksal seinen Lauf. NEIN sagen war noch nie Elins Stärke und so schliddert sie ungebremst in eine Affäre mit Bjørn, der sie nie vergessen und sich immer gefragt hat, wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn er mit Elin zusammengeblieben wäre. Soweit die Grundgeschichte. Eigentlich nichts Außergewöhnliches! Allerdings wird die Geschichte verpackt in Elins bissige Ansichten zu ihren Patienten, ihrem Mann Aksel, Freunden, Gesellschaft und schließlich zu sich selbst. Im gedanklichen Gespräch mit ihrem Praxisskelett Tore analysiert Elin den Verlauf ihres Lebens und wie es dazu kommen konnte, dass sie sich immer für alles verantwortlich gefühlt hat, alles übernommen hat um schlussendlich in einer Sackgasse voller Überforderungen zu landen. Die Konsequenz daraus ist Einsamkeit, Frust und die Flucht in Süchte. Schreibstil: Die Autorin schildert das Leben ihrer Protagonistin Elin mit psychologischer Tiefe und ohne ein Blatt vor dem Mund/Stift zu nehmen. Es werden Ausdünstungen und Körperöffnungen offen angesprochen und menschliches Verhalten unverblümt beleuchtet. Dies ist sicher nicht für jedermann angenehm. Die bissige Sicht auf das Leben und Beziehungen hat mir sehr gut gefallen, allerdings hat sich für mein Empfinden alles ein wenig zu lange hingezogen. Schön fand ich, dass Elin sich nicht unterkriegen lässt, immer weiter macht und versucht den Sinn in allem zu finden. Fazit: Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und musste das ein oder andere Mal wirklich schmunzeln über den unverblümten und oft passenden Blick auf menschliche Verhaltensmuster. 4 Sterne

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