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Rezensionen zu
Das Erdbeermädchen

Lisa Stromme

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Manchmal greife ich nach einem Buch, ohne tatsächlich zu wissen, was mich erwartet. So ging es mir mit der Geschichte vom Erdbeermädchen Johanne. Der Klappentext und das Cover versprachen mir eine romantische, wenn auch vielleicht tragische Liebesgeschichte, doch was ich bekommen habe, war sehr viel mehr. Zusätzlich muss ich gestehen, dass ich als Liebhaberin der Impressionisten (schon als Kind war ich von Monets Werken verzaubert) noch nie sonderlich viel mit Expressionismus anfangen konnte, weder in der Malerei, noch in der Literatur. Entsprechend war mir das gesamte Buch über nicht bewusst, dass der Maler Edvard Munch tatsächlich ein existierender Künstler gewesen ist. Er war nicht irgendeiner, ihm wird zugeschrieben, den Expressionismus insbesondere in Deutschland begründet zu haben. Obwohl auch hinter dem titelgebenden Bild „Das Erdbeermädchen“ ein echtes Gemälde steckt, ist es doch eigentlich Munchs Der Schrei, um das es hier geht. Das alles war mir jedoch erst nach Abschluss der Lektüre klar. Meinem Verständnis und Genuss tat meine naive Unwissenheit jedoch keinen Abbruch. Johanne Lien ist ein von der Autorin erdachtes, sechszehnjähriges Mädchen, welches sie als Vorbild für Heyerdahls Gemälde „Das Erdbeermädchen“ darstellt. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben, doch sie ist nicht die wirkliche Hauptperson. Die Geschehnisse werden auf eine Art erzählt, die deutlich macht, dass sie mit viel Abstand und dem Wissen und der Weisheit des Alters für den Leser präsentiert werden. Der Schreibstil ist reflektierend, mitreißend und einfühlsam auf eine Weise, die beinahe verstörend ist. Am Rande des Dorfes Åsgårdstrand lebt der im Jahre 1893 noch nicht berühmte Maler Edvard Munch. Johanne ist ihm schon als Kind häufiger begegnet, sie fühlt sich zu ihm hingezogen, da sie seine Art, die Welt zu betrachten, teilt. Sie denkt in Farben und Emotionen, er schenkt ihr Goethes Werk Zur Farbenlehre, um ihr Interesse und ihr Talent zu fördern. Während des schicksalhaften Sommers arbeitet Johanne als einfaches Dienstmädchen für die – ebenfalls real existierende – Familie Ihlen, deren zwanzig Jahre alte Tochter Regine, genannt Tullik, in ihr sofort eine Freundin sieht. Mit Hilfe von Johanne kommt Tullik in Kontakt zu Edvard Munch, Tragik ist vorprogrammiert. Die Liebe zwischen Tullik und Edvard Munch wird die zentrale Geschichte in diesem Buch. Edvard Munch ist am Ende des 19. Jahrhunderts bei den Bewohnern von Åsgårdstrand geächtet, weil seine Bilder als sündhaft gelten. Insbesondere die Familie Ihlen hasst ihn, da bereits die Tochter Milly eine Affäre mit ihm gehabt hatte, welche zum Ehebruch führte. Ein weiterer Skandal mit diesem Maler würde die Familie zerbrechen. In Kristiania, dem heutigen Oslo, gehört Munch zur Bohéme, eine Künstlergruppe, die bewusst anti-bürgerlich lebt und denkt. Auch das wird in Åsgårdstrand als Bedrohung empfunden, denn klassische Hierarchien, Anstand und gute Sitten sind hier in allen Familien fest verankert. Genau jene rebellische, intellektuelle Ader ist es jedoch, durch welche sich die hoffnungslos romantische Tullik angezogen fühlt. Sie verfällt Munch sofort, so wie er in ihr augenblicklich eine Muse findet. Johanne beobachtet die Beziehung, lügt für ihre Herrin und Freundin, steht Ängste und Befürchtungen durch und will Tullik eigentlich vor ihrem Untergang bewahren, doch tief in sich ist auch Johanne rebellisch und empathisch. Sie kann nicht anders, als Tullik zu unterstützen. Es ist ein klassisches Motiv in Romanen des 18. und 19. Jahrhunderts, die gegen alle Vernunft liebende Frau als hysterisch und verrückt darzustellen. Sie wird gleichzeitig als heroische Figur romantisiert, die an ihrem gebrochenen Herz sterben könnte, und als alle Normen sprengende Wahnsinnige verurteilt. Es ist beachtlich, wie mühelos es Lisa Strømme gelingt, genau dieses Motiv aus einer vergangenen Zeit wieder zum Leben zu erwecken. Edvard Munch wiederum kämpft mit Alkoholproblemen, er wird als chronisch traurig und auch als verrückt beschrieben. Noch erkennt man psychische Krankheiten nicht, noch steckt man insbesondere Frauen einfach in Krankenhäuser für Wahnsinnige, wenn sie hysterisch und unsittlich wirken. Auch das wird durch die eindringlichen, oft von Farben durchsetzen Beschreibungen aus dem Mund von Johanne mitreißend dargestellt. Als Tullik schließlich durch ihre eigenen Familie gezwungen wird, den Kontakt zu Munch abzubrechen, verfällt sie in tiefe Depressionen, wird wirr und kränklich. Sie verwandelt sich in eine klassische Heldin der romantischen Literatur, die an gebrochenem Herzen zu sterben droht. Ihre strahlende Schönheit verschwindet, ihre Haut verfärbt sich gelblich-grün, sie weint sehr viel, schreit, drückt ihre Verzweiflung hemmungslos aus. Und Edvard Munch malt. Er malt, wie Tullik aussieht, ohne zu wissen, dass sie tatsächlich leidet und tatsächlich so aussieht. Das Gemälde, das Johanne von ihm bekommt, um es zu Tullik zu bringen, nennt er „Der Schrei“, und es ist ein Abbild der Qualen, die Tullik durchleidet. Auch wenn dies nicht die tatsächliche Entstehungsgeschichte hinter jenem Bild ist, so wirkt es dennoch authentisch, fesselnd, emotional. Tullik kann nicht anders, als Munch zu lieben, doch Munch ist zu kaputt, als dass er jemals seine Kunst für eine Frau zurückstellen könnte. Dennoch liebt auch er Tullik und zerbricht daran nur weiter. Ich habe das Buch angefangen in der Erwartung einer Liebesgeschichte, bei der eventuell Johanne und Tullik gegeneinander um die Gunst von Edvard Munch ringen. Bekommen habe ich etwas ganz anderes. Auch, wenn ich selbst beim Anblick expressionistischer Kunst nicht dieselben Gefühle, dieselbe Tiefe verspüre wie Johanne, so verstehe ich doch auf einem intuitiven Level, was Tullik erleidet. Der Reiz, den erwachsene Männer, die intellektuell überlegen und anarchistisch wirken, auf junge Frauen haben, ist mir nur zu bekannt. Die Worte, die Strømme wählt, die wiederholte Verwendung von Farben, die für Gefühle und für Geschlecht stehen, zeichnen ein verzweifeltes Bild. Doch die Verzweiflung ist selbst gewählt. Es ist die Entscheidung von Tullik, sich mit allem, was sie hat, in eine tragische Beziehung zu werfen. Sie ist hoffnungslos romantisch und leidet, aber sie weiß, wie es um Edvard Munch steht. So wird die Verzweiflung, die man als Leser automatisch verspürt, nur noch größer. Das Buch hat mich zerstört, ganz wortwörtlich meine Emotionen durcheinander gewirbelt und mich für einige Stunden in einem Zustand zurückgelassen, wo die Grenzen zwischen den Emotionen der Buchfiguren und meinen eigenen zerstört waren. Das schaffen nur wenige Bücher. FAZIT: Mit dem Roman „Das Erdbeermädchen“ entführt uns Lisa Strømme in ein schillerndes 19. Jahrhundert, das nah an der Realität der damals lebenden Menschen erscheint. Johanne, die Erzählerin, ist ebenso trotzig wie ergeben, während Tullik gleichzeitig romantisch und rebellisch ist. Dem Buch liegt eine intensive Recherche über den Maler Edvard Munch zu Grunde und das spürt man auf jeder Seite. Mit eindringlicher Intensität schildert Strømme eine tragische Liebesgeschichte, die das Herz berührt und die Seele weinen lässt. Es ist keine leichte Kost, doch wer sich auf die Reise einlässt, wird mehr als belohnt. Ich spreche eine ganz klare Kaufempfehlung aus, denn dieses Buch muss man gelesen haben.

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Die Autorin: Lisa Stromme 1973 geboren in Yorkshire, lebt mit Ihrer Familie in Norwegen in der nähe von Åsgårdstrand diesen Ort wählte Sie auch für ihren Debütroman Das Erdbeermädchen. Das Cover: Das Cover ist lässt einen einfach zwei mal hinschauen ich sehe hier ganz klar die Protagonistin Johanne die über die Hügel rennt um Tullik aus der Patsche zu helfen. Ich finde es wunderschön, es lädt zum eintauchen ein. Der Inhalt: Norwegen - Åsgårdstrand - Sommer 1893. Normalerweise sammelt die 16 Jährige Johanne Erdbeeren  und verkauft sie im Ort auf dem Markt. Doch diesen Sommer hat ihre Mutter für Sie eine Stelle als Magd bei der Familie Ihlens besorgt. Johanne liebt das Erdbeerpflücken, ihre große Leidenschaft ist aber die Malerei. Aus diesem Grund hat es sie in das Haus des Malers Edvard Munch verschlagen, dieser hat ihr Talent erkannt und hilft Johanne beim entfalten ihrer Leidenschaft. Johanne freundet sich schnell mit Tullik, der Tochter ihres Arbeitgebers an. Tullik ist eine besondere Persönlichkeit, die sich in den Fänger der Zeit eingeschlossen füllt und zieht ihre neue Freundin zum Anwesen, des aufgrund seines Lebensstils verachteten Edvard Munch. Tullik verliebt sich schnell, bedingungslos und leidenschaftlich in Edvard. Ohne Rücksicht auf Verluste, zieht sie Johanne in vermeintliche Abendteuer hinein. Doch geht es Tullik schnell nicht mehr um die Freundschaft, sondern wie sie den Künstler für immer für sich beanspruchen kann. Meine Meinung: Als ich im Klappentext gelesen habe das Edvard Munch ( berühmtes Werk: Der Schrei) eine Rolle spielt freute ich mich auf diese Buch.  Es fängt die Liebe zu Farben ein, beschreibt malerisch schön Atomsphäre, Gefühle und Stimmungen. Doch nicht nur die Malerei hat in der Geschichte eine große Rolle, ich liebte die verwendeten Zitate und Hinweise auf große Werte von Johann Wolfgang von Goethe wie die Farbenlehre und Faust oder auch aus Dostojewskis Werken. Hier trifft die Malerei die Sprache. Doch ist es keineswegs zu viel, oder nur für Kunstinteressierte und Klassiker Kenner geeignet. Den die Geschichte der beiden Freundinnen, die so ungleich ist und nicht sein dürfte, ist spannend und hat mich mitfiebern lassen. Tullik ist ist sehr fanatisch und leidenschaftlich verliebt und handelt ohne Rücksicht auf Verluste. Edvard Munch scheint sehr sprunghaft zu sein und man weiß einfach nicht ob man beide Charakter mögen soll oder nicht. Anders ist es bei Johanne, die so loyal ist und man wünscht ihr alles Glück der Welt, doch lässt sie sich einfach zu sehr mitreißen. Es ist alles in diesem Buch was ich so gerne lese, die Leidenschaft zu Bücher und zu Worten. Auch wenn ich kein Kunstbelehrter oder Kunstinteressierter Mensch bin, so konnte ich das Buch in vollen Zügen genießen. Ich hoffe sehr das die Autorin noch weiter Bücher schreiben und veröffentlichen wird.   Fazit: Ich muss zu diesem Buch einfach eine Leseempfehlung aussprechen. Die Reise durch die Zeit, zum Maler Munch, zu einer gar nicht so berauschenden Liebesgeschichte und Freundschaft, hat mich fasziniert. Hier habe ich ein Buch entdeckt das sich nicht so schnell mit etwas anderem vergleichen lässt. Ich lasse mich nie von Covern zu einer von mir im Kopf fertigen Geschichte verleiten, somit konnte ich ein ganz besonderes Schätzchen für mich entdeckten. Ich weiß jetzt schon das es ein Buch sein wird das ich so vielen Menschen empfehlen und verschenken werde.

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Das Cover Das Cover zeigt in zarten Farben eine junge Frau in typischer Kleidung des 19. Jahrhunderts. Das Gesamtbild verbreitet eine warme Stimmung. Es ist ein typisches Cover für einen romantischen Liebesroman und macht neugierig. Die Geschichte (Achtung Spoiler!) Ein Fischerdorf in Norwegen. Mittelpunkt ist das Dienstmädchen Johanne, das sich mit Tullik der Tochter des Admirals anfreundet, in dessen Haushalt sie über den Sommer arbeitet. Schon alleine die gesellschaftlichen Unterschiede der Mädchen sind belastend. Auch zu Munch dem unbekannten und geächteten Maler hat sie Kontakt, der ihr das Malen beibringt. Als Tullik dann mit Munch, der am Rande des Dorfes lebt, eine Affäre beginnt, kommt alles ins Wanken und selbst die Freundschaft der beiden Mädchen droht zu zerbrechen. Auch für Johanne ist es nicht ganz einfach. Ihre Mutter sieht in ihr immer noch das kleine Mädchen, welches noch Erdbeeren pflückt, während sie schon von Thomas dem Fischer umworben wird. Vieles was die beiden Freundinnen tun, läuft im Geheimen ab und bringt sie immer wieder in Schwierigkeiten. Meine Meinung Das Cover und der Klappentext suggerierten mir eine sommerliche Liebesgeschichte und da ich gerne Geschichten aus dem 20. Jahrhundert lese, freute ich mich zunächst sehr. Leider hat mich die Erzählung aus verschiedenen Gründen nicht durchgängig mitgenommen. Warum? Die Geschichte wurde in der „Ich“- Form geschrieben, was normalerweise den Lesern gestattet den Protagonisten von innen und außen ganz nah sein zu dürfen. In diesem Fall war das leider nicht so, denn die Autorin selbst sagte im Anhang, dass sie Johanne als Erzählerin brauchte. Und genau das war sie dann auch. Eine Erzählerin, die von außen hinein schaute, obwohl sie selbst eine Hauptfigur war. Die Charaktere sind zwar gut beschrieben, aber bleiben oberflächlich und zu weit weg. Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um die zwei Mädchen und den Maler. Sie plätschert relativ düster vor sich hin, indem Johanne ununterbrochen ihre Freundin deckt und in ihrem Verhalten zwischen den Vorgaben ihrer Mutter und den Wünschen ihrer Freundin hin und her pendelt. Der Maler ist in seiner eigenen künstlerischen Welt, man weiß nicht genau, wie er zu seiner Geliebten steht, und seine Figur ist sehr zurückgenommen. Anstrengend finde ich, dass Johanne ständig in Farben denkt, weil man selbst nicht so tief in der Malerei drin ist. Ansonsten ist der Schreibstil flüssig. Wunderbar hingegen ist die Beschreibung der Schauplätze, die nach Norwegen einladen. Lobenswert auch die Recherche um den Maler Munch, sowie die Einbindung einige seiner berühmten Bilder. Ich bin insgesamt etwas gespalten, weil die Geschichte ihr Potenzial nicht ausgespielt hat. Meine Leseempfehlung ist dieses Mal dementsprechend etwas leise. Aber das ist ja auch alles meine persönliche und subjektive Meinung. friedericke von "friederickes bücherblog"

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Ein Roman rund um Edvard Munch und ein Dienstmädchen - erzählt wird ein Sommer am Fjord. In diesem Sommer malt der im Roman eher blass und am Rande des Geschehens dargestellte Munch unter anderem sein Gemälde "Der Schrei". Vorrangig wird erzählt, wie die Dorfbewohner ihn und andere Maler wahrnehmen, die den Sommer bei ihnen verbringen. Mehr erfährt man aus der Perspektive der Dienstmagd Johanne, die selbst lernt den Pinsel zu schwingen und sich zur Malerei von Munch hingezogen fühlt und ihn mit anderen Augen sieht. Es dreht sich weniger um Kunst und Malerei an sich als darum, wie beides zur damaligen Zeit in einem Dorf wahrgenommen wurde. Und auch, welche Mühen die Dorfbewohner auf sich nehmen, damit Fremde in ihrem Dorf den Sommer überhaupt verbringen konnten. Zusätzlich gesellt sich zum eher bescheidenen und anständigen Leben der Dorfbewohner noch die Bohéme hinzu. Das Tüpfelchen auf dem "i" bildet eine Familie aus der Stadt, die ebenfalls ihren Sommer dort am Fjord verbringt und selbstverständlich von den Einwohnern hoch geachtet wird. Es ist ja ihr Lebensstil, dem auch sie in ihrer Welt nachahmen. Die Welt des Bürgertums und die der Bediensteten, der Fischer und Beerensammler trifft auf die Bohemie - erzählt aus der Sichtweise einer Sechzehnjährigen, die allerdings schon sehr reif wirkt. Ich fand die Geschichte sehr gut erzählt und auch die Perspektiven sehr anschaulich, teils spannend erzählt. Lisa Stromme flocht auch gute Spannungsbögen mit ein und erzählt in flottem Tempo. Der Roman lässt sich flüssig lesen und so, dass die Akteure, ihre Behausungen und Lebensstile vor dem inneren Auge gut zu erkennen sind.

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[Rezension] Das Erdbeermädchen von Lisa Stromme Taschenbuch: 352 Seiten Verlag: Heyne Verlag Erscheinungstermin: 13. Juni 2017 ISBN-10: 345341974X Klappentext Neben der tiefsten Finsternis strahlt oft das hellste Licht Sommer 1893. Die Bewohner von Åsgårdstrand, einem malerischen Fischerdorf an der norwegischen Küste, bereiten sich auf die Ankunft ihrer reichen Sommergäste vor. Die junge Erdbeersammlerin Johanne soll den Sommer über als Dienstmädchen im Hause des Admirals Ihlen arbeiten. Johanne freundet sich mit Tullik, der impulsiven Tochter des Admirals, an. Als diese eine verbotene Affäre mit dem noch unbekannten Edvard Munch beginnt, der geächtet am Rande des Dorfes lebt, drohen ihre Freundschaft und der bürgerliche Friede in Asgardstrand daran zu zerbrechen. Autor Lisa Strømme, geboren 1973, stammt aus Yorkshire und studierte an der University of Strathclyde in Glasgow. Mit ihrem norwegischen Ehemann und zwei Kindern lebt sie in der Nähe von Åsgårdstrand, dem Küstenort, in dem Edvard Munch ein Sommerhaus hatte. Hier spielt Das Erdbeermädchen, Lisa Strømmes erster Roman. Cover Das Cover zu „Das Erdbeermädchen“ nimmt seinen Betrachter gefühlt direkt mit in eine vergangene Zeit. Das Mädchen, das abgebildet ist trägt ein weißes Kleid und läuft vom Betrachter weg. Das Bild selber wirkt dabei wie ein Foto, das auf altem Papier gedruckt und schon einige Zeit dem Licht ausgesetzt ist. Meinung Eine leichte Sommerlektüre erwartend habe ich mich in dieses Buch fallen lassen. Dort lernte ich Johanne kennen, ein Mädchen aus Åsgårdstrand das mit ihrer Familie in eine kleine Fischerhütte zieht um den ankommenden Gästen das Haus überlassen zu können. Hans Heyerdahl, der als Urlauber in den Ort kommt malte Johanne bereits als Erdbeermädchen – einen Namen, den sie dank ihrer Arbeit schon vor dem Gemälde inne hatte, denn sie sammelt und verkauft Früchte. Die junge Frau begegnet aber auch einem anderen Maler. Edvard Munch ist allerdings nicht hoch angesehen. Dennoch malt und fördert er Johanne, die sich selber in der Malerei versucht. Als Tullik, eine Freundin, welche das Erdbeermädchen durch ihre Arbeit kennengelernt hat, sich in eben genau diesen Maler verliebt nimmt die Geschichte rund um die drei Personen Gestalt an. Wie ich schon erwähnt hatte, habe ich eine lockere Lektüre erwartet, die mich in Sommerstimmung versetzt. Was mir dieses Buch aber gegeben hat war weitaus düsterer, als ich erwartet und letzten Endes leider auch nicht so spannend, wie ich mir im Verlauf erhofft hatte. Die Liebesgeschichte zwischen Tullik und Munch steht unter keinem guten Stern und auch die Freundschaft der beiden Frauen erleidet Risse. Die Charaktere werden für mich nicht zugänglich genug und bleiben leider recht oberflächlich, wodurch mir die emotionale Ebene deutlich zu kurz kommt und ich nicht wirklich mit den Personen mitfühlen kann. Schade ist dies vor allem, da sich die Geschichte im Hauptaugenmerk auf Johanne, Munch und Tullik beschränkt und diese bestimmt mehr Profil hätten bekommen können. Die Malerei ist ein großes Thema in „Das Erdbeermädchen“. Nicht nur durch die Personen, auch durch die real existierenden Gemälde, die Erwähnung finden und vor allem durch Johannes Denkweise. Sie denkt in Farben und setzt sich im Kopf Situationen farblich um. Diese Denkweise ist angenehm, wenn man mit ihr die Umgebung erkundet, wird aber leider auf die Dauer etwas zu viel. Was mich auch zum straucheln brachte war leider der Schreibstil der Autorin. Er wirkte auf mich nicht flüssig und eingängig. Zum Teil verstrickt in Details änderte sich der Erzählstil schnell wieder und es wurde über Gegebenheiten wegerzählt. Auch der Spannungsbogen fehlte mir, da diese Geschichte – unabhängig von meinen Erwartungen an das Buch – doch das Potential für eine gewisse Priese Spannung bereit gehalten hätte. So dümpelte die Story für mich leider ein wenig vor sich hin und packte mich nie richtig. Fazit Das Erdbeermädchen ist ein Buch, das für mich leider nicht funktioniert hat. Zu gering ist mein Interesse an der Malerei. Was im Umkehrschluss aber auch bedeutet, das ich mir gut vorstellen kann, das jemand, der sich mit Malerei auskennt, vielleicht selber eine Passion fürs Malen hat, seine Freude an den ausschweifenden Umschreibungen für Farben und Bilder hat.

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Eindruck Das Buch hat ein wunderschönes Cover! Auch die Haptik des Buches ist irgendwie besonders, der Einband ist nicht glatt, sondern ähnelt ganz leicht einem in Stoff gebundenen Buch. Am Anfang jedes Kapitels ist ein passendes Zitat aus wahlweise Goethes Farbenlehre oder Munchs Tagebuch zu finden. Meine Meinung Eine wunderbar tolle Sommergeschichte über eine eigentlich verbotene Liebe zwischen Tullik und Edvard Munch. Aber obwohl Johanne als armes Dienstmädchen zwischen der reichen Familie Ihlen und dem geächteten Edvard Munch steht, kommt auch ihre eigene Geschichte nicht zu kurz. Das Buch ist ein wunderbarer Sommerroman, der bei genauerem Hinsehen dennoch ziemliche Tiefe besitzt. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich flüssig und scheint gleichzeitig an die Zeit der Geschichte sowie die aktuelle Zeit zu passen. Schön finde ich außerdem, dass Kunst zwar mit im Vordergrund steht, die Geschichte damit aber nicht erschlagen wird. Lieblingszitate S. 130: Dabei könnte man schon einen einzigen Pinselstrich als fertiges Kunstwerk ansehen, wenn er nur mit Gefühl ausgeführt wurde. S. 143: Mit dem Alkohol verwischt er die Kanten. S. 207: Ihre Augen waren voller Liebe und Kummer.,Eindruck Das Buch hat ein wunderschönes Cover! Auch die Haptik des Buches ist irgendwie besonders, der Einband ist nicht glatt, sondern ähnelt ganz leicht einem in Stoff gebundenen Buch. Am Anfang jedes Kapitels ist ein passendes Zitat aus wahlweise Goethes Farbenlehre oder Munchs Tagebuch zu finden. Meine Meinung Eine wunderbar tolle Sommergeschichte über eine eigentlich verbotene Liebe zwischen Tullik und Edvard Munch. Aber obwohl Johanne als armes Dienstmädchen zwischen der reichen Familie Ihlen und dem geächteten Edvard Munch steht, kommt auch ihre eigene Geschichte nicht zu kurz. Das Buch ist ein wunderbarer Sommerroman, der bei genauerem Hinsehen dennoch ziemliche Tiefe besitzt. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich flüssig und scheint gleichzeitig an die Zeit der Geschichte sowie die aktuelle Zeit zu passen. Schön finde ich außerdem, dass Kunst zwar mit im Vordergrund steht, die Geschichte damit aber nicht erschlagen wird. Lieblingszitate S. 130: Dabei könnte man schon einen einzigen Pinselstrich als fertiges Kunstwerk ansehen, wenn er nur mit Gefühl ausgeführt wurde. S. 143: Mit dem Alkohol verwischt er die Kanten. S. 207: Ihre Augen waren voller Liebe und Kummer.

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Ich habe mich sofort in die Welt von Agardstrand hineingezogen gefühlt, die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der einem alles bildlich vor Augen führt, egal ob es die Fischerhütten sind, das Malerhaus von Munch und seiner Schwester, die herrschaftliche Villa der Ihlen und das Panorama an der Küste. Man versteht, wieso dieser Ort so eine Anziehungskraft auf Maler und Künstler aller Art hat. Johanne ist für mich eine absolut authentische und nachvollziehbare Person. Zu Beginn lernen wir eine junge Frau kennen, die im Herzen noch Kind geblieben ist und am liebsten mit offenen Haaren und ohne Schuhe durch die Wälder rennt und Beeren pflückt. Man versteht, wieso Johanne die erste Begegnung mit Tullik so sprachlos zurücklässt, denn Tullik ist so unglaublich anders als Johanne, zumindest auf den ersten Blick. Johannes Zuneigung zu Tullik, die auf Gegenseitigkeit beruht ist sofort mehr als nur eine Dienstbotin- Herrin Beziehung, das merkt man als Leser sofort und man fühlt mit Johanne, die so selbstlos alles tun würde, um Tullik ihre Wünsche zu erfüllen. Tullik und Munch sind so eine Sache. Obwohl beide Personen durchaus einige unsympathische Charakterzüge an sich haben, schafft es die Autorin, einem auch diese beiden Personen näher zu bringen. Im Laufe des Buches, vor allem gegen Ende versteht man, wieso die Personen so handeln, wie sie handeln. Toll fand ich auch den Einbezug verschiedener Bilder von Munch, die er im Laufe seines Lebens gemalt hat, darunter auch der berühmte Schrei. Die Geschichte, die die Autorin um die Entstehung des Bildes gesponnen hat, ist faszinierend und absolut logisch und ich bewundere sie dafür zutiefst. Ich finde den Gedanken schön, dass Munch, der ja allgemein als jemand galt, der dem Wahnsinn verfallen war, so tiefe Gefühle für Tullik entwickeln konnte, auch wenn es nicht gereicht hat, eine Beziehung mit ihr zu führen. Einzig das Ende fand ich ein bisschen enttäuschend. Es ging so schnell, auf einmal war alles „in Ordnung“, was vorher nicht so war. Die Beziehung, die Johanne führt, ist für mich nicht wirklich logisch und ich hätte gerne mehr erfahren, darüber, wie das Leben nach Munch für Johanne und Tullik ausgesehen hat. Alles in allem aber eine wunderbare Geschichte, die sich sehr leicht liest, man fühlt mit den beiden Mädchen mit und taucht vollkommen in die Welt des norwegischen Sommers ein.

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Eine Sommerliebe mit einem Maler, eine Freundschaft die zu zerbrechen droht, Sonne, Wärme und der Duft von Erdbeeren... Was möchte man bei einem heißen Wetter noch mehr? Gerade, wenn es sich um ein Buch dreht? :)

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