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Rezension zu
Das Erdbeermädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine berührende Geschichte über Freundschaft und verzehrende Liebe

Von: Mozeilenherz
10.07.2017

Ich habe mich sofort in die Welt von Agardstrand hineingezogen gefühlt, die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der einem alles bildlich vor Augen führt, egal ob es die Fischerhütten sind, das Malerhaus von Munch und seiner Schwester, die herrschaftliche Villa der Ihlen und das Panorama an der Küste. Man versteht, wieso dieser Ort so eine Anziehungskraft auf Maler und Künstler aller Art hat. Johanne ist für mich eine absolut authentische und nachvollziehbare Person. Zu Beginn lernen wir eine junge Frau kennen, die im Herzen noch Kind geblieben ist und am liebsten mit offenen Haaren und ohne Schuhe durch die Wälder rennt und Beeren pflückt. Man versteht, wieso Johanne die erste Begegnung mit Tullik so sprachlos zurücklässt, denn Tullik ist so unglaublich anders als Johanne, zumindest auf den ersten Blick. Johannes Zuneigung zu Tullik, die auf Gegenseitigkeit beruht ist sofort mehr als nur eine Dienstbotin- Herrin Beziehung, das merkt man als Leser sofort und man fühlt mit Johanne, die so selbstlos alles tun würde, um Tullik ihre Wünsche zu erfüllen. Tullik und Munch sind so eine Sache. Obwohl beide Personen durchaus einige unsympathische Charakterzüge an sich haben, schafft es die Autorin, einem auch diese beiden Personen näher zu bringen. Im Laufe des Buches, vor allem gegen Ende versteht man, wieso die Personen so handeln, wie sie handeln. Toll fand ich auch den Einbezug verschiedener Bilder von Munch, die er im Laufe seines Lebens gemalt hat, darunter auch der berühmte Schrei. Die Geschichte, die die Autorin um die Entstehung des Bildes gesponnen hat, ist faszinierend und absolut logisch und ich bewundere sie dafür zutiefst. Ich finde den Gedanken schön, dass Munch, der ja allgemein als jemand galt, der dem Wahnsinn verfallen war, so tiefe Gefühle für Tullik entwickeln konnte, auch wenn es nicht gereicht hat, eine Beziehung mit ihr zu führen. Einzig das Ende fand ich ein bisschen enttäuschend. Es ging so schnell, auf einmal war alles „in Ordnung“, was vorher nicht so war. Die Beziehung, die Johanne führt, ist für mich nicht wirklich logisch und ich hätte gerne mehr erfahren, darüber, wie das Leben nach Munch für Johanne und Tullik ausgesehen hat. Alles in allem aber eine wunderbare Geschichte, die sich sehr leicht liest, man fühlt mit den beiden Mädchen mit und taucht vollkommen in die Welt des norwegischen Sommers ein.

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