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Rezensionen zu
GOTT

Ferdinand von Schirach

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Ich bin ein großer Fan von Ferdinand von Schirach, und sein neustes Theaterstück, „Gott“, hat mich wenig überraschend wieder einmal voll überzeugt. Theaterstücke lese ich, das muss ich gestehen, eher selten. Das sollte aber niemanden abschrecken, denn von Schirachs Stück ist für jedermann zugänglich. Es geht um ein sehr wichtiges Thema, nämlich das der Suizidhilfe. In einer fiktiven Ethikratsitzung werden alle relevanten Perspektiven und Hintergründe zum Thema ausgeleuchtet, es wird ein sehr umfassendes und ziemlich alle möglichen Argumentationen abdeckendes Bild über die aktuelle rechtliche Lage und deren Bedeutung aufgezeigt. Insgesamt ist das Theaterstück meiner Meinung nach etwas steril gehalten, es entsteht vielleicht etwas wenig emphatische Handlung, die einen in die Handlung involviert, wohingegen den objektiven Argumenten etwas zu viel Raum gelassen wird. Dadurch liest es sich ein bisschen wie eine nicht-fiktionale Abhandlung, und etwas zu wenig wie ein Theaterstück. Aber in dem gegebenen Set Up empfand ich das nicht als störend, sondern im Gegenteil authentisch und passend, und bin nur so durch die Seiten geflogen. Ich bin gespannt, was dieses intelligente Drama in realen Theatern für Ergebnisse erzeugen wird, und bin durchaus dankbar, dass ich mich dank von Schirach mit diesem Thema in einer sehr gut recherchierten, ausgewogenen und durchdachten Weise auseinandersetzen konnte. Klare Leseempfehlung!

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Mein neues Jahreshighlight

Von: bookaholic.aurora

01.10.2020

Die Frage, der Legalisierung der Sterbehilfe ist in vielen Ländern schon lange sehr aktuell. Doch was, wenn es dabei nicht um einen todkranken Menschen, sondern einen Mann geht, der noch Kerngesund ist. Ferdiand von Schirach beschreibt in seinem Theaterstück genau so einen Fall, der vor der Ethikkommission diskutiert wird. Was ich bei diesem Buch besonders spannend fand waren die verschiedenen Sichtweisen der Sachverständiger. Sie wirken stellvertretend für die populärsten Meinungen zu diesem Thema. Da war zum einem eine Ärztin, ein medizinischer und ein theologischer Sachverständiger, die alle ihre Meinung vertraten. Man zieht aus diesen Passagen sehr viel Information, es fühlt sich aber an keiner Stelle so an als würde man ein Sachbuch lesen. Viele Aussagen sind sehr kraftvoll und man bekommt das Gefühl, die Person würde wirklich neben dir stehen und mit dir sprechen und seine Meinung vertreten wollen. Ich bin Alles in Allem rundum begeistert von diesem Buch. Die Kombination aus einem flüssigem Schreibstil, einer packenden Geschichte, der Aufmachung als Theaterstück und dem absolut wichtigem Thema Sterbehilfe in Bezug auf die persönlichen Rechte, macht das Buch zu einem Meisterwerk von dem ich mir einiges mitnehmen werde! Besonders interessant fand ich auch die beigelegten Essays, die alle Sichtweisen noch einmal deutlich erläutern.

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Ferdinand von Schirach thematisiert, anlässlich des Urteil des Bundesverfassungsgerichts Ende Februar über die Beihilfe zum Suizid durch Ärzte und Sterbehilfe-Vereine um den §§ 217 StGB in seinem neusten Theaterstück „Gott“ einen solchen Fall des Sterbehilfe-Wunsch. Ein 2015 verabschiedetes Gesetz entschied in Deutschland: nein, doch mit der Entscheidung des BVerfG im Februar 2020 und dem damit verbundenen ja, wurden zahlreiche Kritiker - darunter die deutschen Bischöfe und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, sowie ehemalige Mitglieder des Deutschen Ethikrats aber auch aus der Ärzteschaft - laut. In diesem Gerichtsdramen wird Richard Gärtner - 78, Witwer, psychisch und physisch gesund, aber ohne seine zuvor verstorbene Frau möchte er nicht mehr weiterleben - zu dem Sterbewilligen. Mittels der Experten - einer Verfassungsjuristin, eines Arztes und eines kath. Bischofs - wird die eigentliche Debatte im Stück geführt. Die Leitfrage ist dabei „Wem gehört unser Leben?“ - „Gehört es einem Gott? Gehört es dem Staat? Der Gesellschaft, der Familie, den Freunden? Oder gehört es nur uns selbst?“ Somit wird die Würde des Menschen, der ersten Satz des Grundgesetzes und das fünfte Gebot: „Du sollst nicht töten.“ in den Mittelpunkt gerückt. Es scheint, dass Ferdinand von Schirach die Frage worin gutes und richtiges Handeln in Bezug auf Sterbehilfe besteht, erörtern möchte. Und wieder darf das Publikum abstimmen, wie es ausgeht: Darf Richard Gärtner, der den Anspruch stellt, mit Hilfe eines Arztes zu sterben, und zwar nicht in der Schweiz, sondern eben in seiner Heimat, die tödliche Dosis Natrium-Pentobarbital bekommen, die ihm bislang vorenthalten wurde? Gerade da Schirach Zurückhaltung beim Werben für eine Position - doch (s)eine durchaus kritische Haltung gegenüber der katholischen Position ist herauszulesen - übte, sind auch die anschliessenden Essays (Suizid und Suizidbeihilfe in existentieller, religiöser und kultureller Hinsicht von Hartmut Kreß, zur Hilfe zum Suizid von Bettina Schöne-Seifert und zum Suizid im Recht von Henning Rosenau), die das Stück weiter in der gegenwärtigen Debatte verorten, lesenswert.

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Richard Gärtner ist 78 Jahre alt, geistig und körperlich fit. Seit dem Tod seiner Frau, die an Krebs gestorben ist, sieht er keinen Sinn mehr in seinem Leben. Er möchte sterben und bittet seine Ärztin daher um ein Medikament. Gärtner war 42 Jahre verheiratet und ist seit drei Jahren Witwer. Die Ethikkommission diskutiert den Fall. Ferdinand von Schirach hat sich in "Gott - Ein Theaterstück" den Themen Suizid und Sterbehilfe gewidmet.  In den Rollen finden wir neben Gärtner noch die Vorsitzende sowie ein Mitglied des Ethikrates, einen Rechtsanwalt und einen Rechtssachverständigen, Gärtners Augenärztin - sie ist eine Art Hausärztin für ihn - sowie einen medizinischen Sachverständigen und schließlich einen theologischen Sachverständigen. Der Anhang des Buches besteht aus Essays von drei namhaften Wissenschaftlern, die das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Wie schon in seinem Drama "Terror" lässt Ferdinand von Schirach am Ende den Leser entscheiden und ein Urteil fällen. Nachdem ich schon mehrere Werke des Autors mit Begeisterung gelesen habe, war ich neugierig auf dieses Buch. Die Lektüre um dieses brisante und anspruchsvolle Thema regt sehr zum Nachdenken an. Wer hat das Recht, über Leben und Tod zu entscheiden? Wem gehört unser Leben? Ich selbst kann und möchte mich da nicht festlegen müssen. Und doch sollten wir uns Gedanken machen, was diese ethischen Fragen betrifft. Ein sehr gutes Buch. Absolut empfehlenswert! Die Lektüre ist im Luchterhand Verlag erschienen und hat 160 Seiten.

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Entscheidung über Leben und Tod

Von: Michaela B.

30.09.2020

Was für ein tolles Buch. Ich habe hier wieder einen Schirach vorgefunden, der mich einfach nur begeistert hat. In seinem Buch „Gott: Ein Theaterstück“ setzt sich der Autor und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach mit einem fundamentalen ethischen Problem der Sterbehilfe auseinander. Er greift wie so oft in seinen Werken ein hochaktuelles Thema auf, das er in Form eines Theaterstücks welches erstmalig im September 2020 aufgeführt wurde aufgearbeitet hat. In dem neuen Stück möchte der 78-jährige Richard Gärtner sterben, obwohl geistig und körperlich gesund. Doch nach dem Tod seiner Frau will er einfach nicht mehr ohne sie weiterleben; er sieht in seinem Leben einfach keinen Sinn mehr. Sein Hausarzt verweigert ihm natürlich die Beihilfe. Nun diskutiert die Ethikkommission über diesen Fall. Doch am Ende müssen die Zuschauer – oder im Fall des vorliegenden Buch selbst ein Urteil fällen. Abgerundet wird das Ganze , in denen sich Wissenschaftler mit dem Thema auseinandersetzen und dieses aus medizinischer, juristischer, theologischer und philosophischer Perspektive beleuchten. Das Buch lässt sich gut lesen, aber man benötigt trotz der klaren und reduzierten Sprache des Autors ein wenig Zeit, um die verschiedenen Sichtweisen und Argumente sacken zu lassen. Ich habe sehr viel mit genommen aus diesem Buch. Man wird doch schon sehr nachdenklich bei diesem heiklem Thema mit dem man sich auf jeden Fall befassen kann. Dieses Buch kann ich weiter empfelen, ein richtig guter Ferdinand von Schirach.

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Ergreifend!

Von: Katrin B.

29.09.2020

Dieses Theaterstück von Ferdinand von Schirach hat mich mit seiner Sprache, Wortwahl und dem Aufbau total abgeholt. Mit einer Thematik, die schwierig und komplex, aber zugleich so menschlich ist, regt dieses Stück zum Nachdenken an. Herr Gärtner möchte mithilfe eines Medikaments sein Leben beenden, weil er ohne seine verstorbene Frau nicht mehr leben kann. Dazu benötigt er jedoch die Hilfe eines Arztes, der ihm dieses Medikament verschreibt. Zunächst wurde ihm diese Sterbehilfe jedoch nicht zugesprochen und der Fall wird nun von der Ethikkommission diskutiert. Dabei werden verschiedene Sachverständige befragt, die die Thematik von unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven beleuchten. Das Wechseln der verschiedenen Blickwinkel und die Pro und Kontras der ärztlichen Sterbehilfe haben mich auch immer in meiner Meinung schwanken lassen. Denn die vorgebrachten Argumente sind immer nachvollziehbar und verständlich. Am Ende muss jedoch jeder selbst (das Publikum wird auch mit einbezogen) entscheiden, ob er/sie für oder gegen ärztliche Sterbehilfe ist. Zusammenfassend ein überaus durchdachtes Theaterstück, welches die Argumente für und gegen ärztliche Sterbehilfe auf den Punkt bringt und den Leser anregt sich eine eigene Meinung zu bilden oder sie sogar zu ändern.

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Ein älterer, aber gesunder Witwer mit Familie hat seinen Lebensmut verloren und möchte sich mit ärztlicher Hilfe suizidieren. Es kommt zu einer Tagung der Ethikkommission, um die Vor- und Nachteile zu erörtern. Rechtlich ist der Weg bereitet. sodass Ärzte dem Wunsch nachgeben können, doch ist das richtig? Welche Folgen könnte es haben und welche hat es, wenn Ärzte dem Wunsch ihrer Patienten nicht entsprechen? Das Thema wird aus den verschiedensten Blickwinkeln getrachtet und der Leser als Teil des Publikums ist gefragt sich eine eigene Meinung zu bilden. Nachdem mir „Kaffee und Zigaretten“ nicht so gefiel und „Trotzdem“ zwar interessant, aber nicht ganz das Erwartete war, habe ich hier wieder einen Schirach vorgefunden, der mich einfach nur begeistert hat. An sich bin ich seit der Schulzeit kein großer Freund davon Theaterstücke zu lesen und ich mag unter normalen Umständen auch eher keine offenen Enden, doch hier ist es ganz anders. Ähnlich wie bei „Terror“- welches ich nebenbei ebenfalls gerne empfehle!- gelingt es dem Autor den Leser von der ersten Seite an zu fesseln, mit verschiedenen Meinungen zum Nachdenken anzuregen und das Für und Wider abzuwägen. Selbst wenn man vorher eine scheinbar feste Meinung hatte, ist der aufgeschlossene Leser auch immer wieder am prüfen, ob der eigene Standpunkt tatsächlich so unerschütterlich ist. Schirach scheut sich auch nicht seine Figuren hart zur Sache diskutieren zu lassen und unangenehme Wahrheiten einzubinden. Am Ende muss und darf man selbst abstimmen. Dabei benötigt der Autor in seinen Dialogen relativ wenige Worte und trotzdem muss man nicht die Kunst des „Zwischen-den-Zeilen-Lesens“ beherrschen, denn es werden die jeweiligen Standpunkte deutlich. Der Rechtssachverständige, das Mitglied des Ethikrates, aber auch ein Mediziner und ein Theologe bekommen Möglichkeit ihre Ansichten zu präsentieren und müssen sich harten Fragen stellen. Doch so klar und hart Schirach die Aspekte des gesellschaftlich relevanten Themas auch darstellt, so richtet und urteilt er nicht. Ob man nun dafür oder dagegen ist, für jeden ist das Buch gelungen, um die eigene Position vielleicht noch zu stärken oder auch um die andere Seite besser zu verstehen, vielleicht sogar die Meinung zu ändern. In meinem Fall kamen immer wieder Aspekte zur Sprache, die mich ein wenig wanken ließen. Genau das habe ich von dem Buch erhofft und erwartet. Nachdem ich das Buch nun schon vor einigen Tagen beendet habe, habe ich noch immer die gesamte Tagung präsent und beschäftige mich immer wieder mal in einer ruhigen Minute mit dem Thema. Ein typischer Schirach - relativ schnell gelesen, aber mit so vielen Denkanstößen zum Thema Suizid, dass man sich unweigerlich lange, und aus verschiedenen Blickwinkeln, mit der Thematik beschäftigt. Daher kann ich das Buch nur weiterempfehlen, auch wenn man glaubt gar nicht so sehr von dem Thema tangiert zu sein. Die Fragen „Wem gehört unser Leben?“ und „Wer entscheidet über unseren Tod?“ sind für jeden eine Überlegung wert. Die drei Essays am Ende des Buches greifen das Thema wissenschaftlich noch einmal auf und ermöglichen leichter eine eigene Meinung zu fassen.

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Ein Thema, das uns alle betreffen kann

Von: karobube

28.09.2020

Das Gericht hat vor kurzem Sterbehilfe erlaubt und somit dem Menschen das Recht auf einen selbstbestimmten Tod zugesprochen. Im Buch bittet ein gesunder alter Mann um Hilfe beim Suizid. Das Leben hat für ihn keinen Sinn mehr. Nun steht er vor dem Ethikrat, der über seine Wunsch entscheiden wird. Es Thema wird aus allen Blickwinkeln beleuchtet. Gründe für das Für und Wider einer Genehmigung werden aus medizinischer und moralischer Sicht diskutiert, auch die jurisitische Seite kommt zu Wort. Der Ausgang der Verhandlung bleibt offen, man bestimmt als Leser das Ende selbst. Da das Buch als Theaterstück geschrieben ist, ist das Lesen etwas ungewohnt, macht aber der die Situatin des alten Mannes um so realistischer. Das Buch wird mich noch lange beschäftigen. Es hat in meiner Familie eine kontroverse Diskussion über das Thema ausgelöst. Das Thema Sterbehilfe kann uns alle ganz schnell betreffen. Im Buch werden hierzu viele Fragen aufgeworfen. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

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