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Rezensionen zu
GOTT

Ferdinand von Schirach

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Wer entscheidet über Leben und Tod ?

Von: Buechermauschen

28.09.2020

Mit "Gott" hat Ferdinand von Schirach wieder ein Theaterstück verfasst . In diesem geht es um das Thema Sterbehilfe , aber nicht um die rechtliche Grundlage (die ja seit Februar diesen Jahres geklärt ist) sondern um die ethische Frage "wer über Leben und Tod entscheidet" . Er zeigt in dem fiktiven Fall um Richard Gärtner alle Für und Wieder auf und bietet jede Menge Diskussionsmaterial . Richard Gärtner ist 78 Jahre und Geistig sowie körperlich gesund , doch nach dem Tod seiner Frau hat er keine Freude mehr am Leben und möchte dieses durch Hilfe von Medikamenten beenden . Darf er das ? Diese Frage stellt sich eine Ethikkommission aus Medizinern , Rechtsberatern und der Kirche , auch Freunde von Herrn Gärtner kommen zu Wort . Und wie es bei Schirach so ist , bietet er uns kein Perfektes Ende , wir müssen selbst entscheiden ob und wie wir urteilen . Ich bin seit "Terror" großer Schirach Fan , seine Bücher unterhalten mich gut und bringen mich zum Nachdenken . Sie bieten viel Stoff um mit Freunden und Familie zu fachsimpeln und zu diskutieren , denn jeder sieht das "große ganze" aus einem anderen Blickwinkel und hat seine eigene Meinung darüber und das ist auch gut so . Weiter so !

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Beihilfe zum Suizid

Von: TuGa

27.09.2020

Zunächst - ich freue mich sehr, dass sich von Schirach diesem wichtigen und streitbaren Thema in seinem neuen Buch "Gott" widmet. Aufgebaut als Theaterstück werden in einem Ethikrat das (moralische) Für und Wider zur Beihilfe zum Suizid diskutiert. Konkret geht es um den Fall eines Witwers, der, körperlich und psychisch eigentlich nicht (stark) beeinträchtigt, genau dies für sich in Anspruch nehmen möchte. Durch seinen Rechtsanwalt werden drei Sachverständige - ein Bischof, ein Mediziner sowie eine Rechtssachverständige - gehört. Am Ende richtet sich die Frage an das Publikum, was es für richtig hält. Ich durfte in dieser Aufbereitung viele für mich neue Aspekte kennenlernen bzw. wurden mir diese erst bewusst. Aspekte, die beide Seiten betreffen. Erwartet hatte ich anfangs eine möglichst neutrale Sicht des Autors. Leider, und das ist für mich das einzige Manko, wird schnell klar, in welche Richtung es geht. So kommen die Argumente bzw. Sichtweisen der "Gegner" auffällig schlecht weg, obwohl auch diese ihre Berechtigung haben. Im Anhang finden sich noch drei Essays von Wissenschaftlern, die diese Thematik aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, bei dem ich mir allerdings etwas mehr Neutralität gewünscht hätte.

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Wer darf entscheiden ?

Von: Tara

27.09.2020

In seinem Buch „Gott: Ein Theaterstück“ setzt sich der Autor und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach mit einem fundamentalen ethischen Problem – der Sterbehilfe - auseinander. Schirach greift – wie so oft in seinen Werken – ein hochaktuelles Thema auf, das er in Form eines Theaterstücks – welches erstmalig im September 2020 aufgeführt wurde – aufgearbeitet hat. Die Ehefrau des 78-jährige Richard Gärtner ist gestorben. Richard ist sowohl körperlich als auch geistig fit, möchte aber nicht mehr weiterleben, sondern durch ein Medikament Suizid begehen. Dieser Fall wird von verschiedenen Standpunkten aus beleuchtet und Argumente werden aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dargestellt und es vor der Kommission des Ethikrats aus juristischer, ethischer und theologischer diskutiert. Das Theaterstück lässt sich gut lesen, aber man benötigt trotz der klaren und reduzierten Sprache des Autors ein wenig Zeit, um die verschiedenen Sichtweisen und Argumente sacken zu lassen. Abgerundet wird das Ganze durch drei Essays, in denen sich Wissenschaftler mit dem Thema auseinandersetzen und dieses aus medizinischer, juristischer, theologischer und philosophischer Perspektive beleuchten. Letztendlich muss der Leser selbst sein Urteil fällen. Fazit: Kein leichter Stoff, aber einer über den man sich Gedanken machen sollte.

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Die Bücher von Schirachs haben mich bisher immer sehr begeistern können, weshalb ich ohne Lesen des Klappentextes zu diesem Buch griff und ich habe es keineswegs bereut. In der Geschichte, aufgebaut als Theaterstück, geht es um Herrn Gärtner, der nicht mehr leben möchte. Er ist nicht schwer krank oder ähnliches, sondern hat einfach keine Lust mehr auf das Leben. Darf man das als Mensch? Muss man nicht natürlich sterben? Das Besondere hier ist sicher, dass man jede Menge lernt zum Thema Sterbehilfe und das in Form eines Bühnenstücks, bei dem man nicht nur das Gesagte allein liest, sondern auch was die Protagonisten tun. Mir war ehrlich gesagt so gar nicht bewusst, was alles mal erlaubt gewesen ist und jetzt neuerdings nicht mehr. Angehört werden Gutachter jedweder Couleur, selbst die Kirche kommt zu Wort und mittendrin ist man als Leser mit seiner gesellschaftlichen Prägung und den eigenen Gedanken. Ich konnte mich sehr gut in die Situation hineinversetzen und das Gelesene hat mich sehr nachdenklich gestimmt, denn wer legt eigentlich fest wie lange man lebt? Man hat Verständnis für Richard Gärtners Wunsch. Ein Buch, das in jedem Fall zu Diskussionen führt, die auch zwingend erforderlich sind. Fazit: Wichtiges Thema ungemein fesselnd verpackt erzählt. Klare Leseempfehlung!

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Selbstbestimmung!?

Von: wortzauber

26.09.2020

Vorsicht Spoiler Ferdinand von Schirach legt mit diesem kleinen Drama erneut seinen Finger in eine der großen Wunden unserer modernen Gesellschaft. Wie viel Selbstbestimmung verträgt unsere Gesellschaft? Diese Frage erörtert der Autor in seinem zweiten dramatischer Stück an Hand der Geschichte eines Mannes, der nach dem Tod seiner Frau nicht mehr weiter leben will. Mit seien Wunsch wendet er sich an Ärzte und bittet um deren Hilfe bei der Begleitung in den eigenen Tod. Dieses Ansinnen wird dann thematisch vor einer Ethikkommission aus philosophischer, theologischer und juristischer Sicht beleuchtet. Mit der gewohnt angenehm zu lesenden Sprache und einem stilistisch nicht überfrachteten Ausdrucksweise breitet der Autor den aktuellen Sachstand zum Thema der Selbstbestimmung des eigenen Todes aus. Durch die dramturgische Aufbereitung gewinnt das Thema und seine unterschiedlichen Facetten sowie Sollbruchstellen an Leben. Der Leser fühlt sich „Mitte drin“ in der Diskussion. Die jeweiligen Positionen und Argumente werden gelungen und nicht zu detailreich begleitet, so dass dem Autor von Schirach letztendlich ein mehr als überzeugendes zweites dramaturgisches Werk gelingt, dass man gerne auch auf der Bühne sehen mag. Bravo!

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Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Ein Theaterstück, das das Thema aus sehr vielen Winkeln betrachtet. Auch ich habe mich bereits öfter mit dem Thema beschäftigt. Zu jedem Leben gehört der Tod. Selbstbestimmt sterben können. Das Buch kann ich als Lektüre sehr empfehlen, es behandelt ein fundamentales ethisches Thema. Gut zu lesen. Verständliches Theaterstück. Ein Thema das jeden angeht.

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Wer entscheidet über den Tod?

Von: chaosbaerchen

25.09.2020

ALLGEMEINES In Ferdinand von Schirachs Theaterstück „GOTT“ geht es um eine brandaktuelle Debatte, nämlich die Frage, wer letztlich entscheiden darf, wann und wie wir sterben. Hintergrund ist die Aufhebung des §217 StGB im Februar 2020 durch das Bundesverfassungsgericht. Seither sind die rechtlichen Restriktionen für die freiwillige Hilfe bei freiverantwortlichen Suiziden annulliert worden, was bedeutet, dass man sich nicht mehr strafbar macht, wenn man (vorrangig todkranken) Menschen beim Suizid hilft. Die sich stellende Frage ist nun, wie weit man dies dehnen kann, wenn man die Klammer aufhebt. ZUM INHALT Im Mittelpunkt der Verhandlung vor dem Ethikrat steht der kerngesunde 78jährige Architekt Richard Gärtner, der eine tödliche Dosis an Natrium-Pentobarbitol beantragt, um sein Leben, das ihm seit dem Tod seiner Frau drei Jahre zuvor nicht mehr lebenswert erscheint, vorzeitig zu beenden. Es will mit seinem Antrag ein Exempel statuieren. Schirach hat in seinem kleinen Theaterstück in zwei Akten die drei großen Instanzen zusammengebracht, die jeweils einen recht klaren Standpunkt zu dem brisanten Thema vertreten: Das Gesetz, die Medizin und die Kirche. Die Diskussion wird durch Sachverständige dieser Instanzen sowie den Ethikrat, Gärtners Anwalt und Freund sowie seine Ärztin angefacht und am Ende bleiben das große Fragezeichen und die bedeutungsschwangeren Pünktchen zurück, mit denen Schirach den Leser aus dem Stück entlässt und zum eigenen Denken anregt, wie es so typisch für ihn ist. MEINE MEINUNG Ich habe das Buch als Sachbuch mit Unterhaltungs- und Aufklärungswert empfunden und sehr aufmerksam und mit großem Interesse gelesen. Für mich war es eine echte Bereicherung. Die drei Essays namhafter Wissenschaftler im Anhang ergänzen das kurzweilige Theaterstück zu einem gelungenen Sachbuch, das einem alles Wissenswerte zum aktuellen Stand beim Thema Suizidbeihilfe vermittelt, damit man sich selbst ein Urteil bilden und bei der öffentlichen Debatte mitreden kann. Ich glaube, dass sich jeder Leser gut in die Situation des Antragstellers hineinversetzen kann und versteht, wo die Grauzone beginnt, die durch die Aufhebung von §217 StGB erneut entstanden ist. Wir müssen und alle fragen, wie es in absehbarer Zeit für uns selbst aussehen soll – subjektiv sieht die ganze Sache nämlich mitunter ganz anders aus! FAZIT Ein wirklich lesenswertes Buch zu einem hochbrisanten Thema unserer Zeit, das die Meinungsfindung erheblich erleichtert!

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Mit „Gott“ hat von Schirach abermals ein fulminantes Theaterstück hingelegt, das seinem Vorgänger „Terror“ in nichts nachsteht. Wieder geht es um eine existenzielle Frage, denn im Zentrum steht diesmal die Sterbehilfe. Der 78-jährige, gesunde Richard Gärtner möchte nach dem Tod seiner Frau nicht mehr leben und hat Angst, im Krankenhaus qualvoll zu sterben. Als Teil des Ethikrates entscheidet man als Zuschauer*in darüber, ob seinem Wunsch stattgegeben wird und er ein tödliches Medikament verschrieben bekommt. Wie schon bei „Terror“ hat sich meine Meinung zu dieser Frage beim Lesen ständig geändert.

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