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Rezensionen zu
GOTT

Ferdinand von Schirach

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Ferdinand von Schirachs "GOTT" entfaltet eine beeindruckende Reise durch die moralischen und juristischen Landschaften menschlichen Handelns. In dieser Sammlung von Erzählungen taucht der Autor tief in die Abgründe der menschlichen Psyche ein und wirft dabei essentielle Fragen über Schuld, Verantwortung und Gerechtigkeit auf. Mit seiner kühlen, analytischen Herangehensweise zeichnet Schirach präzise Charaktere, die den Leser dazu zwingen, die Grauzonen zwischen Gut und Böse zu erkunden. Die Erzählungen variieren in ihrer thematischen Bandbreite, von moralischen Dilemmas in technologisch geprägten Zeiten bis hin zu historischen Kontexten. Schirach beweist erneut sein Talent, komplexe Konzepte in zugängliche, literarisch ansprechende Geschichten zu verpacken. Seine klare, prägnante Schreibweise ermöglicht es dem Leser, tief in die Gedankenwelt der Protagonisten einzutauchen und ihre Entscheidungen mitzuerleben. Die Stärke des Buches liegt nicht nur in den fesselnden Handlungssträngen, sondern auch in der tiefen Reflexion über die Grundlagen menschlichen Handelns. "GOTT" regt dazu an, über die eigenen ethischen Überzeugungen nachzudenken und die Komplexität moralischer Entscheidungen zu akzeptieren. Obwohl die Erzählungen oft düster und herausfordernd sind, bieten sie einen erhellenden Blick auf die Nuancen des Menschseins. Ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch intellektuell herausfordert.

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Der 78-jährige Richard Gärtner hat beschlossen, nach dem Tod seiner Frau, nicht mehr leben zu wollen, und möchte daher ein bestimmtes Medikament erhalten. Im Ethikrat entsteht eine große Diskussion zwischen Ärzten, Juristen, Pfarrern und Ethikern ob sie diesen Suizid unterstützen dürften. Würde man Herrn Gärtner, einem gesunden Mann, solch ein Medikament verschreiben? Ich bin ehrlich, ich weiß es nicht. Und mit dieser Ungewissheit lässt auch Ferdinand von Schirach seine Leser zurück. Es ist ein ständiges hin und her zerren der Entscheidung, und ich musste noch lange über dieses Theaterstück nachdenken. Das ging sogar so weit, dass ich mit ein paar Leuten eine Diskussion über diese Problematik angefangen habe. Der Autor hat es perfekt geschafft, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, und die Spannung bis zum letzten Satz zu halten. Das Theaterstück wurde als Hörbuch perfekt inszeniert, und die Sprecher waren große klasse. Es war eine moralische Probe, auf die die Menschen gestellt werden, und die Gedanken noch in späterer Zukunft im Kopf herum schwirren werden. Zusammenfassend ist es eine klare Lese- und Hörempfehlung, die sich jeder aneignen sollte, der sich mit der Moral des Menschens befassen möchte.

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Von Schirachs Theaterstück erschienen im Luchterhandverlag stellt das Theaterpublikum vor die Frage, ob Herr Gärtner, ein gesunder, 78jähriger Witwer ein todbringendes Mittel bekommen darf. Eindrucksvoll und bildhaft stark wird eine Sitzung des Ethikrates aufgeführt. Sehr schwieriges, sehr emotionales Thema. Drei Essays, die ärztliche Suizidbegleitung aus medizinethischer, juristischer und theologisch-philosophischer Perspektive beleuchten, runden das Buch ab ohne dem Leser eine Lösung vorzugeben oder eine Haltung als richtig oder falsch einzuordnen. Schwere Kost, zugänglich aufbereitet, viel Stoff zum Nachdenken.

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Ferdinand von Schirach ist meiner Meinung nach einer der stärksten Autoren dieser Zeit. Sein nüchterner, sachlicher Stil zeichnet ihn aus. Er beleuchtet ernste Thematiken, ohne dem Leser dabei eine Meinung aufdrücken zu wollen. Auch das Buch "Gott", welches als Theaterstück geschrieben ist, legt ganz nüchtern Fakten über das Thema Sterbehilfe offen. Ich als Leserin habe ganz viele Eindrücke und neue Denkimpulse bekommen. Es gab eine Vielzahl von Argumenten, alle wahnsinnig schlüssig und verständlich argumentiert, gut recherchiert und ausgezeichnet präsentiert. Vor dem Buch hatte ich natürlich schon ein paar Gedanken zu dem Thema. Nach dem Buch wurde mein Horizont aber nochmal enorm erweitert. Es wurden Aspekte angesprochen, an die man gar nicht sofort denkt. 2020 hat das Bundesverfassungsgericht einen neuen Gesetzesentwurf bezüglich Sterbehilfe verfasst. Unabhängig davon wird der Leser durch das Thema mit der Frage konfrontiert, ob man ärztlich begleiteten Suizid verantworten kann, auch wenn der Mensch kerngesund ist. Darüber hinaus wurde die Thematik auch in Anbetracht des Glaubens diskutiert. Im Anhang des Buches findet man noch 3 Essays, die das Thema aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten. Die Vielperspektivität der Argumente in diesem Buch habe ich sehr geschätzt. Es regt zum Nachdenken und Philosophieren über ein moralisch und ethisch vielfältig diskutiertes Thema an. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich mit Sterbehilfe in Deutschland beschäftigen wollen und offen für verschiedenste Positionen sind.

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Revolutionär

Von: Barbara Mazurkiewicz aus Lörrach

20.02.2022

Dieses Buch ist genial. Egal wie alt man ist, man versteht den Sinn. Es ist sehr gut geschrieben und es lässt einen wirklich nachdenken.

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Ferdinand von Schirach hat mich bereits mit seinem Werk „Terror“ enorm überzeugt - in Schrift, sowie als Film. Er versteht sich darauf, wichtige, aktuelle und diskussionswürdige Themen aufzugreifen und als moralische Dilemmata aufzuzeigen. ~~~ Das Thema der aktiven Sterbehilfe wurde zuletzt 2020 medial präsentiert, nachdem das Bundesverfassungsgericht den Paragraphen 217 für verfassungswidrig und somit nichtig erklärte. ~~~ Schirach greift in „Gott“ maßgebliche gesetzliche Regelungen, aber auch ethische Einstellungen der Komission, sowie die der Kirche auf. ~~~ Es wird in einem spannenden Schlagabtausch die Seite des (nennen wir ihn) Antragsteller beleuchtet und gegenüber die der oben genannten Instanzen gesetzt. Ich muss gestehen, dass ich diese Sichtweise nie bedacht habe und vermutlich zum jetzigen Zeitpunkt meines Lebens auch einfach nicht gänzlich nachvollziehen kann. ~~~ Mir hat das Buch eine Menge mitgegeben; von Gedankenanstößen über die Reflexion der eigenen Sichtweise bis hin zu Regelungen oder Ansichten anderer, die mir bisher unbekannt waren. ~~~ FAZIT: Ich finde es schwierig, ein so kurzes, aber höchst interessantes Buch in Sternen zu bewerten und hätte mir tatsächlich auch eine etwas längere Fassung gewünscht. Bei „Terror“ haben mir die zwei Alternativen Enden sehr gut gefallen; so etwas gab es hier leider nicht. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich mit gesellschaftskritischen Thematiken, Ethik, Moral und Dilemmata beschäftigen möchte. ☺️🙏🏻

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Das Thema des Buches ist Sterbehilfe, das mir als schweres literarisches Thema erscheint. Als ich dann auch noch sah, dass es ein Theaterstück ist, war ich etwas skeptisch. Aber genau das war perfekt. Die Argumente beider Seiten wurden ausgiebig erläutert. Man hatte nie das Gefühl, dass der Autor den Leser/Zuschauer auf eine bestimmte Seite bringen will. Eher andersrum. Jedes mal wenn ich das Gefühl hatte mir eine Meinung gebildet zu haben, kam ein neues Argument und ich musste wieder von vorne grübeln. Auch die Form der Gerichtsverhandlung fand ich sehr passend. Alles war sehr analytisch mit ein paar emotionalen Ausbrüchen, die sehr passend gewählt waren um das Verfahren nicht ganz trocken zu lassen. Dadurch dass man nur wörtliche Rede hatte, wurde man auch nicht von den Gedanken der Protagonisten abgelenkt. Ich konnte mich also ganz auf meine eigenen Gedanken und Meinungsbildungsprozess konzentrieren. Zwar kann ich nach diesem Buch immer noch nicht genau sagen, was ich über Sterbehilfe denke, dennoch hat es mich dazu gebracht mich stark mit dem Thema zu befassen. Der Anhang war sehr hilfreich dafür!

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Richard Gärtner ist 78 Jahre alt, körperlich wie mental völlig gesund, und dennoch: Seit dem Tod seiner geliebten Ehefrau will er nicht mehr leben. Durch das Urteil vom deutschen Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 hätte er jedes Recht dazu, sich eine tödliche Dosis Natrium-Pentobarbital verabreichen zu lassen. Rechtlich gesehen wird das Vorhaben von Richard durch das allgemeine Persönlichkeitsrecht unterstützt, welches auch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben umfasst. Doch dieses Medikament muss ihm von einer Ärztin oder einem Arzt verabreicht werden und diese oder dieser darf selbstverständlich selbst entscheiden, ob man zur Verabreichung des Medikaments bereit ist. Herr Gärtner müsste sich also nicht vor den Zug werfen, sich nicht erhängen, in der Badewanne einschlafen oder ähnlich schlimme Szenarien durchmachen. Was ist aber mit den Ärzt:innen, die das Mittel verabreichen müssten? Das als Theaterstück verfasste Buch eröffnet die Bühne für die Tagung des Ethikrats, der sich mit dieser Frage beschäftigt: Soll eine Ärztin oder ein Arzt einem Menschen dabei helfen zu sterben? Es beginnt eine hitzige Debatte, bei der u.a. der Rechtsanwalt von Hr. Gärtner, die Augenärztin des Protagonisten, ein medizinischer und theologischer Sachverständiger zu Wort kommen. Ohne das Theaterstück selber zu lesen, muss wohl allen Leser:innen klar sein, dass die Sterbehilfe ein höchst kontroverses und brisantes Thema darstellt, welches sämtliche Meinungen spaltet. Viele Perspektiven und Argumentationsweisen sollen die Leserschaft vom jeweils auftretenden Standpunkt überzeugen. Was bereits von Anfang eigentlich klar sein sollte: Schlussendlich bleibt die alles entscheidende Frage offen. Doch was ich besonders gut an dem Theaterstück fand, war die Nachvollziehbarkeit der gegensätzlichen Argumentationen. Selbst wenn man eine vorgefestigte Meinung zum Thema Sterbehilfe hat, kommt man nicht umher, die Argumente und Einwände der „gegnerischen“ Seite verstehen zu können und das ganze Thema aus einer anderen Perspektive zu beleuchten. Wobei ich an einigen Stellen empfand, dass eine Seite gegenüber der anderen überwiegt (vielleicht liegt es aber auch an meiner eigenen subjektiven Perspektive?). Ein Buch, welches einen hilfreichen Einblick in das Thema Sterbehilfe liefert und eine Übersicht über alle wichtigen und relevanten Argumente darbietet. Meiner Meinung nach ein Buch, was zum Nachdenken anregt und gleichzeitig hilft, sich in die Position anderer Personen zu begeben.

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