Ganz zu Beginn des Buches erklärt der Autor erstmal die wichtigsten Fakten und verdeutlicht, was „hochsensibel“ eigentlich bedeutet. Schnell wird einem klar, dass die Hochsensibilität kein Manko ist und man ganz normal damit aufwachsen, leben und arbeiten kann. „Hochsensibilität ist keine Krankheit – Hochsensibel zu sein ist eine Wesensart“. Der Autor verdeutlicht aber auch, welche Auswirkungen es haben kann, wenn die Hochsensibilität nicht angenommen bzw. sogar abgelehnt wird und die Anpassungsversuche des Kindes immer wieder schief laufen.
In einem kurzen Test kann man die Wahrscheinlichkeit, ob das eigene Kind hochsensibel ist, herausfinden. Sowohl für Emma als auch für mich ist dieser Test positiv ausgefallen.
Die nächsten Kapitel des Buches setzen sich unteranderem mit den Themen „Ein hochsensibel Kind auf das Leben vorbereiten“, „Anders wahrnehmen als andere“, „Die Grenzen des Kindes“ und „Erwachsene Hochsensible“ auseinander. Zudem gibt es Extrakapitel für hochsensible Schüler, hochsensible Jugendliche und für hochsensible Eltern, Lehrer und Erzieher.
Jedes Kapitel ist sehr durchdacht aufgebaut, beleuchtet die wichtigsten Fragestellungen und hält Methoden für Kinder oder die gesamte Familie bereit. Sehr gut gefallen mir auch die Diagramme, die an verschiedenen Stellen des Buches auftauchen, und die Zusammenfassungen, die am Ende jedes Kapitels zu finden sind.
Die praktischen Methoden sind der Kern des Buches und auch genau der Punkt, an dem sich viele Eltern Unterstützung wünschen. Wie soll man mit der Wahrnehmung des Kindes umgehen? Wie kann man hochsensiblen Kindern den Kita-Start vereinfachen? Wie soll man mit Ängesten des Kindes umgehen? Wie kann man ein hochsensibles Kind am besten beruhigen?
Zu diesen und noch viel mehr Fragestellungen bietet das Buch viele verschiedene praktische Lösungsansätze.
Ganz besonders angesprochen hat mich das Kapitel zu den Grenzen des Kindes, welches ganz sicher auch für Eltern von Interesse sein könnte, die kein hochsensibles Kind haben. Da der Autor im gesamten Buch mit vielen praktischen Beispielen arbeitet, gibt es immer wieder Situationen, in denen man sich selber erkennt. Gerade bei dem Thema „Grenzen“ ist vielen Eltern, Lehrern und Erzieherin gar nicht unbedingt bewusst, wie sie aussehen können und ab wann sie überschritten werden. Oder auch was für einen Rahmen Kindern brauchen, damit sie sich ihrer eigenen Grenzen bewusst werden und diese auch vertreten können.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Einige meiner Fragen wurden beantwortet und ich fühle mich bestärkt darin, dass der Weg, den unser Gefühl uns vorgegeben hat, der richtige ist.
Ich finde das Buch sowohl für diejenigen geeignet, die gerade erst damit angefangen haben sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, als auch für diejenigen, die zwar schon viele theoretische Informationen gesammelt haben, nun jedoch auf der Suche nach praktischen Methoden sind.