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Abbas Khider

Palast der Miserablen

Roman

(3)
Taschenbuch
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Über einen Jungen in den Slums von Bagdad - von SPIEGEL-Bestseller-Autor Abbas Khider.

Shams Hussein ist ein normaler Junge mit ganz normalen Träumen. In der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben ziehen seine Eltern mit ihm und seiner Schwester aus dem Süden des Irak nach Bagdad. Doch aus dem Streben nach einer besseren Zukunft wird in dem von Saddam Hussein beherrschten Land schnell ein Leben in existenzieller Not. Die Familie wohnt neben einem riesigen Müllberg, Shams arbeitet als Plastiktütenverkäufer, als Busfahrergehilfe, als Lastenträger. Und er liebt Bücher. In einer Zeit jedoch, in der ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, begibt er sich damit in eine Welt, deren Gefahren er nicht kommen sieht. Ein persönlicher, höchst lebendiger Roman voll unvergesslicher Figuren.


Originaltitel: Palast der Miserablen
Originalverlag: Hanser
Taschenbuch, Broschur, 320 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-77117-2
Erschienen am  10. January 2022
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Bewegend, traurig, hoffnungsvoll

Von: welterlesen

19.08.2022

Auch wenn der „Palast der Miserablen“ von Abbas Khider keine Autobiografie ist, so hat man beim Lesen des Romans das Gefühl, viel aus dem Leben des Autors zu erfahren. Er nimmt uns mit in das Bagdad seiner Kindheit. Dort ziehen Shams und seine Schwester mit ihren Eltern aus dem Süden hin in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch alles, was die Familie erwartet, ist ein Leben in Armut neben Müllbergen, auch wenn immer wieder ein Funke Hoffnung aufkeimt, z. B. als die Schwester kurzzeitig ein erfolgreiches Business betreibt und es fast den Anschein hat, dass die Familie nun zumindest finanziell ausgesorgt hat. Trost findet Shams in der Literatur, auf dem Büchermarkt der Stadt und später mit Gleichgesinnten, mit denen er sich über das Gelesene austauschen kann. Die zweite zeitliche Ebene, die im Roman eingeflochten ist, lässt uns von Anfang an erkennen, dass auch die Zukunft nicht das erhoffte bessere Leben bringen wird. Am Ende eines jeden Kapitels erfahren wir immer kürzeren Einschüben, wie Sham seine Zeit als Gefangener fristet. Ein wunderschönes Buch, in dem der Autor uns in das Leben im Irak unter Saddam Hussein mit all seinen Entbehrungen und Schwierigkeiten eintauchen lässt. Uns mit dem Protagonisten immer wieder neue Hoffnung schöpfen lässt und uns zusammen mit Shams auch immer wieder desillusioniert. Und so schafft der Autor zumindest bei mir das, was einer seiner Charaktere im Buch bezweifelt: „Glaubst du ernsthaft, dass sich irgendwer da draußen für unsere Probleme interessiert? Wir sind doch nur eine schnelle Zeitungsschlagzeile oder eine Kurzmeldung in den Nachrichten wert. Die seltsamen Eingeborenen dieses fernen Unruhestaates, den man „Irak“ nennt.“ Und hier sehen wir wieder einmal, was Literatur zu leisten vermag, indem sie Geschichten erzählt, die uns bei der Lektüre ein Land, das wir nur noch in eher negativen Schlagzeilen wahrnehmen, und dessen Menschen näher bringt.

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„Shams – eine Sonne aus dem dunkelsten Loch der Hauptstadt“

Von: Dr. Tobias Kallfell

12.07.2022

Der Roman „Palast der Miserablen“ ist der letzte Roman von Abbas Khider, der mir noch fehlt, um mir einen Gesamtüberblick über das Werk dieses Autors zu verschaffen. Alle anderen Romane aus der Feder von Khider habe ich gelesen (vgl. frühere Rezensionen). Und auch dieses Buch fügt sich wie ein Puzzlestück ein in ein größeres Gesamtbild. Dieses Mal wird ein detaillierter und realistisch anmutender Blick auf die Lebensumstände im Irak um die Jahrtausendwende herum geworfen. Wir begleiten das Schicksal des Jungen Shams Hussein, aus dessen Perspektive in Ich-Form berichtet wird. Und in keinem der anderen Bücher von Khider wird ein solch intensiver und facettenreicher Blick auf den Irak gerichtet wie in diesem. Das Thema der „Flucht“ bleibt dieses Mal interessanterweise weitestgehend ausgespart. Wir tauchen ein in ein Land, das von Krieg erschüttert und heimgesucht wird. Wir begleiten eine vierköpfige Familie aus ärmlichen Verhältnissen, die sich aus dem Süden des Landes auf den Weg Richtung Bagdad macht, um dort ihr Glück zu versuchen und eine neue Heimat zu finden. Immer wieder eingeschoben werden kurze Kapitel einer anderen Zeitebene, in denen sich der Ich-Erzähler in Haft befindet und mit den grausamen Bedingungen dort kämpft. Beide Handlungsstränge laufen auf eine Katastrophe zu und kulminieren in einem bedrückenden, offenen Ende. Die Zustände im Land werden sehr anschaulich dargestellt. Die Armut im Land ist förmlich greifbar. Das Leid der Familie, die mit den Wirren des Krieges zu ringen hat, wird schonungslos aufgezeigt. Das ist schon sehr emotional und belastend. Wir erleben ganz einfache Leute, die mit dem Umständen umzugehen versuchen und das Beste daraus zu machen. Und zwischen den Zeilen schwingt punktuell auch feiner Humor und feine Ironie mit, trotz der geschilderten Widrigkeiten. Und was auch andere Werke des Autors auszeichnet: Es wird nichts beschönigt, es wird kein Blatt vor den Mund genommen. Das konfliktreiche Familienleben wird dabei ebenso beschrieben wie der tägliche Überlebenskampf in der sog. Blechstadt, einem Armenviertel in der Nähe eines Müllbergs. Und auch das alltägliche Dorfleben wird in all seiner Schrulligkeit, aber auch Grausamkeit dargestellt. Die Darlegung wirkt dabei sehr authentisch und realistisch. Punktuell gibt es auch einmal schwer auszuhaltende Passagen, in denen Gewalt eskaliert. Insbesondere die schwierige Rolle der Frau in der patriarchalisch geprägten Gesellschaft wird dabei immer wieder mal thematisiert. In diesem Zusammenhang fand ich die Gestaltung der Beziehung des Ich-Erzählers zu seiner Schwester sehr interessant. Fazit: Ein Werk von Khider, in dem einmal die Lebensbedingungen im Irak um die Jahrtausendwende herum thematisiert werden. Anders als in den anderen Büchern des Autors geht es dieses Mal nicht um das große Thema „Flucht“, sondern es wird am Beispiel einer einfachen vierköpfigen Familie ein schonungsloser Blick auf den grausamen und harten Alltag geworfen. Die Schilderung des täglichen Überlebenskampfs in der Diktatur unter Saddam Hussein geht unter die Haut. Betroffen verfolgt man das Schicksal der Hauptfigur Shams Hussein. Ich vergebe 5 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Vita

Abbas Khider

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. 2008 erschien sein Debütroman »Der falsche Inder«, es folgten »Die Orangen des Präsidenten« (2011), »Brief in die Auberginenrepublik« (2013), »Ohrfeige» (2016), »Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch« (2019) und »Palast der Miserablen« (2020). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis geehrt. Abbas Khider lebt zurzeit in Berlin.

Zum Autor

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