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Rezensionen zu
Ich war das Mädchen aus Auschwitz

Tova Friedman

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Sprachlos

Von: _booklovexperience_

23.03.2023

Tova Friedman ist Überlebende des Holocaust. Sie erzählt in diesem Buch sehr eindrücklich,  wie sie diese Zeit miterlebt hat. Ich muss ganz ehrlich sagen,  daß es mir eigentlich nicht zusteht eine Rezension zu diesem Buch zu verfassen. Denn über das Erlebte in diesem Tatsachenbericht hat kein Mensch das Recht zu bewerten. Es ist nicht in Worte zu fassen, was hier berichtet wird. Das ist nicht nur schrecklich, für diese Art von Unmenschlichkeit,  Hass, Angst und Trauer gibt es keine treffenden Worte. Die detaillierten Beschreibungen rühren zu Tränen, vor Wut, Trauer und Verzweiflung. Besonders der Prolog, indem beschrieben wird wie viele mit dem Begriff Holocaust gar nichts mehr anfangen können, macht mich fassungslos. Dieses Buch, so extrem es auch ist, sollte definitiv in einigen Lektürenlisten für die Oberstufe stehen.

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Ein beeindruckendes und bedrückendes Buch,. Dieses Buch ist anders, als andere solcher Bücher. Jedenfalls empfinde ich es so. Es ist deutlich mehr, als die Geschichte von Tova. Ein bisschen Bericht und irgendwie auch ein Lehrbuch, ohne diesen Lehrbuchcharakter zu haben. Es wird einfach neben ihrer Geschichte so viel an geschichtlichen Fakten und Tatsachen präsentiert, dass man beim Lesen immer wieder neues dazu lernt. Es kommen immer wieder Details, die man nicht kannte, oder die man nur dann wissen kann, wenn man jemals die Gelegenheit hatte, einen Zeitzeugen zu befragen. Hat man dieses Buch erstmal gelesen, wird einem erst richtig klar, wie viel man eigentlich noch nicht weiß. Natürlich weiß ich was passiert ist und in meiner Schule war es durchaus ein größeres Thema im Unterricht. Aber hier fallen einfach Namen von Orten und Begriffe, die ich noch nie gehört habe. Wem ist Treblinka bekannt? Mir jedenfalls nicht. Auschwitz, Bergen-Belsen... Das sind Namen die man kennt, aber Treblinka ist mir zum Beispiel völlig unbekannt gewesen, bis zu diesem Buch. Und das ist nur ein Beispiel von vielen Dingen. Hier besteht auf jeden Fall das Potential sich stellenweise unwissend zu fühlen, aber hinterher weiß man umso mehr. Es ist grausam was passiert ist, und das wird es immer bleiben. Es ist etwas, was sich niemals wiederholen darf und was nie vergessen werden sollten. Wir haben im Grunde nur eine Aufgabe: Nicht vergessen. Nicht zulassen, dass sowas erneut passieren kann. Vergessen wäre in solchen Fällen wie diesen hier, das schlimmste was passieren kann. Tova Friedmann trägt viel dazu bei, dass es nicht vergessen wird und ich denke, wenn viele dieses Buch lesen und verstehen - dann bleibt es unvergessen. Man muss sich immer wieder mit dem Thema, der Geschichte, konfrontieren. Denn es passiert immer wieder, dass Menschen in so eine Richtung steuern und denken. Es gibt deutlich zu viele Menschen, die immer noch so denken und es kommen immer wieder neue dazu. Auch wenn ich niemals verstehen kann und niemals verstehen werde, warum Menschen so sein können oder sein wollen. Wie kann man diese Gedanken gut finden und weiter verbreiten? Wie kann man so sehr hassen und so sehr Monster sein und sein wollen, um Menschen solche Dinge anzutun, wie sie den Juden und auch vielen anderen angetan wurden? Es gäbe noch so viele Warums, die ich da hätte. Ich werde es nie verstehen. Und ich bin ehrlich: Ich will es auch nicht. Fakt ist: was damals passiert ist, ist unmenschlich, barbarisch, grausam - die Liste an Worten kann man ewig fortführen. keines wird dem gerecht. Das Buch ist wirklich eindrucksvoll und schildert nicht einfach nur das Leben eines kleinen Kindes, das in einen krieg hineingeboren wurde. Es schildert mehr. Das Leid vieler Menschen. Die Verbrechen, die geschehen sind. Es ist nicht wirklich ein Roman, wie man ihn sich vorstellen würde, es ist auch nicht auf diese Art geschrieben. Es ist eine Erzählung einer Frau, die die schlimmsten Dinge gesehen und erlebt hat, und das als Kind. Klare Empfehlung! Lest es selbst, lasst es in euch arbeiten - ich kann dem ganzen mit Worten jedenfalls nicht gerecht werden.

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»Ich habe überlebt. Damit einher geht die Verpflichtung gegenüber den anderthalb Millionen jüdischen Kindern, die ermordet wurden. Sie können nicht mehr sprechen. Also spreche ich für sie.«Tova Friedman ist gerade einmal vier Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter in ein Konzentrationslager deportiert wird, mit sechs kommt sie nach Auschwitz-Birkenau. Was sie dort erlebt, wird sie ein Leben lang prägen: Unsagbares Leid, aber auch unerschütterliche Hoffnung und eine Liebe, deren Kraft Unvorstellbares leistet. Als eine der Wenigsten weiß sie, was es heißt, eine Gaskammer von innen gesehen zu haben und heute darüber berichten zu können. Was es bedeutet, sich zwischen den Toten zu verstecken, um selbst zu überleben. So erschreckend wie berührend und inspirierend erzählt sie davon, wie sie als Kind den Krieg erlebt, ihre Eltern nach dessen Ende wiederfindet und ihr Leben seither dem Kampf gegen das Vergessen widmet. In der Vergangenheit habe ich bereits einige Bücher zu dem Thema gelesen. Ich finde es sehr wichtig, sich mit der Vergangenheit zu befassen und die Verbrechen des Holocausts nicht zu vergessen. Umso mehr war ich auf dieses Buch gespannt. Selbstverständlich war es keine leichte Kost und ich musste das Buch öfter zur Seite legen, da ich die Schilderungen teilweise nicht ertragen konnte. Tova erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive. Sie beschreibt ihre Eindrücke, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle als ihre Familie abgeholt wurde, während des Transports im Viehwaggon und dem Aufenthalt in Ausschwitz/Birkenau. Obwohl sie noch so jung war, bemühte sie sich stets stark zu sein, ihre Mutter zu beschützen und trotz des großen Leids und der Schmerzen nicht aufzugeben. Das Buch endet nicht bei der Befreiung, sondern handelt auch von der Zeit danach. Die Gräueltaten waren nach der Befreiung natürlich nicht vergessen und diese Zeit verfolgt die Betroffenen und Hinterbliebenen noch viele, viele Jahre. Ein schonungslos ehrliches, ergreifendes, authentisches und doch grausames Zeitzeugnis, das ich weiterempfehlen kann. Natürlich ist es nicht leicht sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und solch ein Buch zu lesen, dennoch ist es unglaublich wichtig über diese Geschehen zu sprechen. Lasst uns von der Geschichte lernen und niemals vergessen, auf dass sich so etwas niemals wiederholt.

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Ein sehr emotional informatives Buch habe ich neulich gelesen, vom äußeren Erscheinungsbild deutet es schon auf den Inhalt hin und natürlich auch bezüglich des Titels. Es ist keine leichte Kost, das sei vorweg gesagt. Aber es lohnt sich, dieses Buch zu lesen, es sollte in die Schulen einziehen !!! Tova Friedmann - eine der letzten Überlebenden des Holocaust erzählt darin gemeinsam mit Malcolm Brabant ihre Geschichte. Und das auf eine Art, wie ich sie - das sage ich nicht einfach so daher - bisher noch in keinem Buch dieses Themas erlebt habe: so tiefgreifend und lebendig, dass man sich tatsächlich involviert fühlt. Gut finde ich, dass das Buch nicht bei der Befreiung aufhört, sondern weiter geht bis in unsere jetzige Zeit, weil die Geschichte dieser Frau natürlich nicht 1945 vorüber war und auch die Schrecken nicht vorüber waren. Auch gut, dass man halt so nachvollziehen kann, was diese Zeit mit den Menschen nach dem Krieg - viele Jahrzehnte danach - noch machte. Sehr real geschrieben aus der Sicht des Mädchens, wie sie alles empfunden hat, im Ghetto und dem Küchentisch, im Viehwaggon nach Auschwitz/Birkenau, das Beschützen ihrer Mutter, das ihr so wichtig war und dass sie wusste, wenn sie das tat, was die Mutter von ihr verlangte, konnte ihr nichts passieren, dann aber auch das Auseinanderreißen von der Mutter, das Tätowieren, das Hungern und das alles als kleines Mädchen, das sie war, die nichts als Krieg und Elend und Angst erlebt hatte - und eine solche mutige tolle Frau ist aus ihr geworden, das finde ich beeindruckend !!! Die Liebe zu ihrem späteren Mann, den sie schon so früh zum ersten Mal kennenlernte, was die beiden leisteten, was Tova noch immer leistet, dass sie ihre Geschichte erzählt, ihre Tätowierung zeigt und sich verpflichtet fühlt, die Gräuel nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Im Buch sind auch einige Seiten mit Fotografien, die die lebendig bildhaften Texte nochmals untermalen. Leseprobe: ======== Leb wohl, Papa Auschwitz II, Vernichtungslager Birkenau, deutsch besetztes Südpolen, Sonntag, 30. Juli 1944 Fünf Jahre alt Ich brauchte ein paar Sekunden, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Sie kam von einem Stück blauen Himmel über den Umrissen der Köpfe vor der offenen Waggontür. ... Das ein oder andere Tränchen musste ich vergießen, wie gesagt, keine leichte Kost, aber umso lesenswerter: GEGEN DAS VERGESSEN !!!

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Eine der letzten Überlebenden des Holocaust erzählt ihre Geschichte. Tova Friedmann, eine der jüngsten Überlebenden, ist noch ein kleines Mädchen, als der Krieg über sie und ihre Familie hereinbricht. Sie lernt das Leben im Ghetto kennen, bevor der Tod im KZ ihr ständiger Begleiter wird. Allein die Liebe ihrer Mutter gibt dem kleinen Mädchen Kraft, den Schrecken, der sie bis heut prägt, zu überstehen. Diese Geschichte, ihre Geschichte ist ein Zeugnis der Hoffnung und stärker als der Tod…. Diese Geschichte sollte jeder lesen! Es sollte eine Schullektüre werden! Denn dieses Buch ist ein Mahnmal, an das was im zweiten Weltkrieg geschah! Es ist schwierig für dieses Buch die richtigen Worte zu finden. Und es ist auch nicht mein erstes Buch über den Holocaust und doch ist es schwer, diese Geschichte zu verdauen oder gar die passenden Worte zu finden…. Was damals geschah und teilweise immer noch, sollte man niemals vergessen und auch nicht verschweigen! Tova hat so viel Schlimmes und Furchtbares erlebt, dass mir mein Herz blutete. Dieser Frau, die mittlerweile 85 Jahre alt ist und in New Jersey lebt, gehört mein allergrößter Respekt. So viel Stärke und so viel Mut hat Tova Friedmann während des Krieges und ihr gesamtes Leben bewiesen! Doch niemals hat sie den Glauben an ihre Religion und an die gesamte Menschheit verloren. Schonungslos, furchtbar, ehrlich und ergreifend…. Dieses Buch, Tova‘s Geschichte ist für alle die, die nicht mehr sprechen können, und niemals in Vergessenheit geraten sollen. Ein wichtiger Zeitzeugenbericht über den Holocaust und über die furchtbaren Gräueltaten von Auschwitz. Mir ist bewusst, dass viele solch Bücher nicht lesen können, doch ich möchte wirklich JEDEM dieses Buch ans Herz legen, denn viele denken und glauben immer noch daran, dass der Holocaust nur aus der Fantasie entsprang und viele wissen gar nicht, das es so etwas Furchtbares wirklich gab. Über 6 Millionen Juden…. Völkermord….. Stacheldraht, Todesmauer, Baracken, Hunger, Versuchslabor, Gaskammer ….. und noch so viel mehr… dass alles haben Tova und viele andere Menschen erleben müssen. Ich hoffe, dass so etwas NIEMALS mehr passiert und auch das dieser derzeitige Angriffskrieg in der Ukraine endlich aufhört und den Machern dieses Krieges bewusst wird, was sie anrichten! 5/5⭐️ für diesen schonungslosen Zeitzeugenbericht von Tova Friedmann und den allergrößten Dank, dass sie ihre Geschichte mit uns teilt !

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Tova Friedman war vier Jahre alt, als sie zu Beginn des Zweiten Weltkrieges mit ihren Eltern zuerst in das Arbeitslager nach Starachowice geschickt wurde und sie ist eine der jüngsten Überlebenden des Holocaust. Und mit sechs Jahren wurde Tova zusammen mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert. Tovas Lebensgeschichte war bewegend und erschreckend und auch voller Hoffnung. Ihre Mutter hat hat alles dafür gegeben, das sie eine der schlimmsten Zeiten überleben werden. ^^Ich überlebte durch ein Wunder, nur durch ein Wunder.^^ Tova hat schon die Gaskammer von innen gesehen, aber durch ein ^Wunder^ hatte sie Glück und auch kurz vor der Befreiung hatte das kleine Mädchen zusammen mit ihrer Mutter es geschafft, nicht entdeckt zu werden. Diese persönlichen Erfahrungen in so jungen Jahren hat mich, an meinen Grenzen gebracht. Ich war im Juni 2022 mit meinen Herzmenschen in Ausschwitz und auch an diesem Tage, waren es die schlimmsten Momente. Und der Anblick von dem Waggon, wo die armen Menschen dicht an dicht gestanden haben und ins ungewisse befördert wurden. Gerade in diesem Augenblick rast mein Herz und Gänsehaut überkommt mich. Der Stacheldraht, die Todesmauer, die Baracken, Dr. Mengeles Versuchslabor und die Gaskammer, alles sehe ich wieder vor mir. Es war einfach Menschenunwürdig, einfach grausam. Auch jetzt laufen mir wieder die Tränen. Ich hoffe, das so ein gewaltiger Völkermord nicht nochmal passieren wird. Sechs Millionen Juden wurden ermordet, es ist unfassbar. Ein herzzerreißender, schockierender und hoffnungsvoller Zeitzeugenbericht. Das Buch sollte jeder lesen und ich wünsche mir, das es zu einer Schullektüre werden sollte.

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„Wenn Sie jetzt weiterlesen, möchte ich, dass Sie schmecken, fühlen und riechen, wie es war, als Kind während des Holocaust zu leben. Ich möchte, dass Sie in meinen Schuhen gehen und in den Fußstapfen meiner Familie laufen, auch wenn wir in den schlimmsten Zeiten gar keine Schuhe hatten.“ Mit diesen Worten leitet Tova Friedman, die als kleines Mädchen den Holocaust und ganz konkret das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz überlebte, ihre erschreckende, unfassbare und am Ende doch so inspirierende und hoffnungsvolle Lebensgeschichte ein. Und eines kann ich sagen: Mit ihrer Biografie hat sie (zumindest was mich betrifft) genau das erreicht. Bereits auf den ersten Seiten tritt das Grauen, das unvorstellbare Verbrechen des Holocaust deutlich hervor. Und dabei muss man sich immer wieder vor Augen führen, dass Tova Friedman 1938, also ein Jahr vor Ausbruch des Krieges, geboren wurde – ihre Welt besteht in ihren ersten 7 Lebensjahren also aus nichts anderem als Krieg, Zerstörung, Hunger, Leid, Verbrechen und Mord. Das allein macht einen unheimlich betroffen und sorgt dafür, dass einem beim Lesen vor Mitgefühl mit diesem kleinen Mädchen fast das Herz zerspringt. Unheimlich beeindruckt hat mich dabei, wie Tova Friedman auf ihre Erfahrungen im Holocaust zurückblickt – der Blickwinkel, aus dem sie als Kind die schrecklichen Zustände im Ghetto, den alltäglichen Mord und die Deportationen von Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern und den unermüdlichen Überlebenskampf ihrer Eltern betrachtet, ist ein nüchterner, eben ein alltäglicher. Und er geht dermaßen konträr zu allem Kindlichen, dass er einem das Ausmaß der Verbrechen der Shoah überdeutlich vor Augen führt. Tova Friedmans Geschichte ist eine unglaubliche – 7 Jahre lang hat sie, teils bewusst und teils unbewusst, dem Tod ins Auge geblickt. Und allen Widrigkeiten zum Trotz haben ihre Eltern es geschafft, sie vor der Willkür der Nazis, den Deportationen nach Treblinka und dem beinahe unvermeidlichen Tod in Auschwitz zu bewahren. Was für eine Kraft und was für einen Willen hatten diese Menschen! Und trotzdem Tova Friedman in einigen Kapiteln auch ihre weitere Lebensgeschichte nach Auschwitz erzählt, die Mut und Hoffnung macht, bleibt am Ende Fassungslosigkeit angesichts der schieren Zahlen: Tova war eines von 5 überlebenden, jüdischen Kindern aus ihrer Heimatstadt – nur 5 von 50.000 dieser Kinder haben den Holocaust überlebt. 5. Tovas Mutter hat als einzige aus ihrer Familie überlebt – 150 Familienmitglieder sind im Holocaust umgekommen. Es ist schier unvorstellbar, doch Tova Friedman trägt mit ihrem Buch dazu bei, dass all das zumindest ein bisschen mehr vorstellbar wird. Und das ist wichtig, denn nur so können wir uns erinnern und niemals vergessen. Auch wenn das Lesen sicher kein Vergnügen ist, denn auch die Kapitel nach der Befreiung von Auschwitz sind geprägt von Antisemitismus, Gewalt und Krieg (was mich, wie so vieles an Tovas Bericht, unfassbar wütend macht). Aber am Ende inspiriert Tovas Mut zu sprechen, sich zu erinnern und ihr Leben trotz ihrer Erfahrungen dem Guten zu widmen, auch mich. Tova Friedman sollte uns alle inspirieren!

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Das Vernichtungslager Auschwitz haben nur knapp 200 Kinder überlebt - eine von ihnen ist Tova Friedman, die 1938 mitten im 2. Weltkrieg in Danzig geboren worden ist. Gemeinsam mit ihren Eltern hat sie das Ghetto und Auschwitz überlebt und ist in die USA emigriert. Dass sie überlebt hat, verdankt sie zu einem großen Teil ihrer Mutter, die alles daran setzte, ihr Kind in diesen schrecklichen Zeiten zu schützen. Mit 4 ist Tova nach Auschwitz gekommen und mit 6,5 Jahren befreit worden. In ihrem Lebensbericht berichtet die heute 84-jährige in New Jersey lebende Psychotherapeutin über ihr Leben seit ihrer Kindheit und bis heute. »Ich war das Mädchen aus Auschwitz — Eine der letzten Überlebenden des Holocaust erzählt ihre Geschichte« (»The Daughter of Auschwitz« (🇬🇧 2022); übersetzt von Ulrike Strerath-Bolz) ist ein Zeitzeuginnenbericht der Holocaust-Überlebenden Tova Friedman (*1938) mit dem britischen Journalisten Malcom Brabant, der die historischen Zusammenhänge zu den Erinnerungen recherchiert und die Erinnerungen von Tova in den historischen Kontext sortiert und in einen logischen erzählerischen Zusammenhang geordnet hat. Unter anderem greift die Autorin für ihren Bericht auf bedeutende Texte ihres Vaters aus dem Yizkor-Buchs ihrer Heimatstadt Tomaszow Mazowiecki zurück (S.65). Wie bei vielen Holocaust-Überlebenden hat sich der Bezug zu Essen und zum Glauben für Tova Friedman nach der Shoah verändert: »Wenn man lange Zeit unter Nahrungsmange leiden muss, bekommt Essen eine fast spirituelle Bedeutung. Bis heute habe ich eine besondere Beziehung zum Essen. Es ist mir heilig, ich halte es nie für selbstverständlich. Eier sind immer noch mein liebstes Trostessen. Wenn ich unglücklich bin, verwöhne ich mich mit einem Spiegelei, sunny side up.« 🍳 (S.116) Auch andere Dinge, wie der Bezug zum Viktor E. Frankl und das oben angesprochene Thema zum Glauben, sind Themen, die sich immer wieder in Berichten von Zeitzeug:innen finden lassen und sehr bewegen. Auf die Frage, ob sie noch an Gott glaube, antwortet Tova mit einem ‚Ja‘ , fügt aber hinzu: »Vertrauen ist lebenswichtig, und ich habe nie meinen Glauben an die Menschheit verloren, all meinen Erfahrungen zum Trotz. Und was das Vergeben angeht - im Judentum wird gelehrt, dass nur die Lebenden vergeben können. Ich habe nicht das Recht, stellvertretend für diejenigen zu vergeben, die dahingemetzelt worden sind.« (S.334) By the way: Gemeinsam mit ihrem Enkel klärt sie auf TikTok Millionen Follower:innen über den Holocaust auf und beantwortet Fragen gegen das Vergessen. Eine wahnsinnig beeindruckende und starke Frau und ein unfassbar wichtiges Buch gegen das Vergessen 🕊️🤍

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