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Rezensionen zu
Glasgow Girls

Susanne Goga

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„Ich kann mir nicht vorstellen, dass schon vor unserer Geburt festgelegt ist, wem wir irgendwann einmal begegnen. Auch nicht durch Gott. Aber ich glaube an etwas anderes: Wenn ich etwas will und es mir wirklich wünsche und mich darum bemühe, kann es Wirklichkeit werden. So wie die Sache mit meinem Studium.“ (Seite 137) Glasgow 1892 ff.: Die Arbeitertochter Olivia MacLeod zeichnet gern und gut und träumt davon, als Künstlerin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch für einen Teenager aus dem ärmlichen Viertel Dennistoun ist das unerreichbar. Nie wird sie genügend Bildung und Geld aufbringen können, um an der Glasgow School of Arts studieren zu können, von der ihr Alistair „Allie“ Campbell, ein Freund seit Kindertagen, so begeistert erzählt hat. Zwei Zufallsbegegnungen verändern Olivias Leben: Sie läuft dem Architekten Charles Rennie Mackintosh buchstäblich über den Weg und sie findet Arbeit in einem der Teesalons von Kate Cranston, die dafür bekannt ist, Künstler:innen großzügig zu fördern. Miss Cranston ist sehr zufrieden mit ihrer neuen Kellnerin und fällt nach zwei Jahren guter Zusammenarbeit aus allen Wolken, als sie feststellt, wie gut ihre Bedienung zeichnen und sticken kann und dass sie ihre private Kleidung selbst entwirft. Sie bietet Olivia an, ihr die Studiengebühren für die Glasgow School of Arts vorzustrecken. Olivia kann das Geld abarbeiten und/oder später zurückzahlen. Die begabte junge Kellnerin kann ihr Glück kaum fassen. Ihr persönliches Umfeld aber ist stinksauer. Aufstiegsversuche sind da nicht gern gesehen. Wenn es nach Familie und Freunden ginge, müsste Olivia ihre Träume aufgeben, ihren Kindheitsfreund Allie heiraten und in dem Restaurant bedienen, in dem er als Koch arbeitet. Aber, sorry, Leute, das ist nicht Olivias Plan! Sie nimmt das Angebot ihrer Chefin an. Einfach ist das alles nicht. Ihre Mitschülerinnen entstammen der wohlhabenden Mittelschicht, werden von ihren Familien unterstützt und gefördert und können sich voll auf ihr Studium konzentrieren. Und Zeichenunterricht hatten sie von Kindesbeinen an. Olivia ist Autodidaktin, muss neben dem Studium arbeiten und hat daheim mit einer feindseligen Stimmung zu kämpfen. Aber sie beißt sich durch und findet an der Schule Menschen, die sie mögen, schätzen und fördern. Dass es nicht alle gut mit ihr meinen, die freundlich zu ihr sind, kommt der gutgläubigen Olivia nicht in den Sinn. Urplötzlich findet sie sich im Zentrum eines handfesten Skandals wieder und droht alles zu verlieren, was ihr wichtig ist und wofür sie so hart gearbeitet hat. Nicht einmal ihre engsten Freunde glauben ihr! Jetzt kann eigentlich nur noch ein Wunder helfen! Man kann nicht umhin, Olivia zu bewundern, wie sie sich gegen alle Widerstände in einer für sie fremden Welt behauptet. Und man ahnt die ganze Zeit, dass es für sie wohl nicht stetig aufwärts gehen wird und dass irgendwann der Moment kommen muss, der sie wieder in das ärmliche Leben zurückkatapultieren könnte, das sie niemals führen wollte. Aufstieg und Fall einer Arbeitertochter? Als Leser:in hofft man, dass sie sich mit der ihr eigenen Zähigkeit aus ihrer existenziellen Krise wieder herauswursteln wird. Olivia ist klug und talentiert, beharrlich und ehrgeizig, aber mitunter auch naiv und vertrauensselig. Mit manchen Ideen und Schurkereien, mit denen sie jetzt konfrontiert wird, ist sie noch nie zuvor in Berührung gekommen. Ist sie dem Künstlerleben, das sie unbedingt führen will, überhaupt gewachsen? Ich habe Olivia MacLeod sehr gern auf ihrem eigenwilligen Weg begleitet. Nur hatte ich gehofft, dass man der intrigantesten Person in dieser Geschichte so kräftig in den Allerwertesten treten würde, dass sie so eine Nummer garantiert nie wieder abziehen kann. Aber wer weiß? Vielleicht eilt ihr ja fortan ihr schlechter Ruf voraus. Dafür kann man in einer überschaubaren und gut vernetzten Szene ganz gut sorgen … Es ist ein gutes Zeichen, finde ich, wenn man sich noch über den Roman hinaus Gedanken über das Schicksal der Figuren macht. Dann haben sie für uns Leser:innen wirklich sowas wie ein Leben entwickelt.

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Der Welt der Kunst im 19. Jahrhundert Olivia ist ein Mädchen, welches in ärmlichen Verhältnissen in Glasgow aufgewachsen ist. Ihr großer Traum wäre es, eine Künstlerin zu werden, aber im ausgehenden 19. Jahrhundert scheint dieser Wunsch unerfüllbar zu sein. Doch dann bekommt sie völlig unerwartet die Chance, auf der berühmten School of Art zu studieren und sich ihren Traum erfüllen zu können. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass es auch hier Intrigen und Verrat geben könnte. Für Olivia beginnt ein Weg, der nicht immer ganz einfach ist. Die eigentliche Protagonistin in dieser Geschichte ist natürlich Olivia. Ihr Traum von einem Leben als Künstlerin steht im Mittelpunkt. Geschildert wird aber auch, wie sich das Leben in der Künstlerszene in Glasgow gestaltet hat. Gerade die School of Art, die im ausgehenden 19. Jahrhundert eine bekannte Schule in Europa war, hat interessante Details zu bieten. Zu sagen, ich würde mich in der Kunst dieser Epoche auskennen, wäre übertrieben, da ich eigentlich gar keine Ahnung von Kunst habe, aber trotzdem hat mich diese Geschichte gut unterhalten. Spannend fand ich, welche Dinge schon in dieser Zeit gelehrt wurden. Nicht nur malen und zeichnen waren wichtig, auch sticken und sogar Handwerksarbeiten mit Metall und Stein wurden beschrieben. Ich fand es sehr interessant davon zu lesen und somit auch einiges Neues zu erfahren. Olivia ist ein Mädchen aus armen Verhältnissen, sie bekommt aber trotzdem die Chance, an dieser Schule zu studieren. Ihren Weg dahin und die Hilfen, die sie erhalten hat, klingen fast wie aus einem Märchen, aber ein talentiertes junges Mädchen zu unterstützen dürfte wohl zu jeder Zeit möglich gewesen sein. Ich habe die Schilderungen, wie und von wem Olivia Hilfe bekam, als glaubwürdig und möglich empfunden. Das Leben von Olivia wird dabei anschaulich geschildert. Ihre Probleme mit der Schule und vor allem mit dem Leben im Alltag fügen sich nahtlos in den historischen Hintergrund. Ihre Beziehung zu den anderen Mitschülern und namhaften Künstler dieser Zeit werden glaubhaft geschildert. Auch ihre Beziehung und Liebe zu einem Künstlerkollegen fand ich angenehm. Die Liebesgeschichte ist dabei aber nicht zu dominant und die junge Frau kann ihren eigenen Weg finden, ohne sich zu verlieren. Kunststile werden erläutert und auch die Lebensweise der Charaktere werden so erzählt, dass sie glaubhaft und gleichzeitig auch berührend waren. Vor allem die Welt der Frauen und wie schwer es für sie war, ein Studium dieser Art und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, zusammenzubringen, ist Teil dieser wunderbaren Geschichte. Ein Nachwort und ein Personenregister der historisch belegten Protagonisten runden das Buch ab. Fazit: „Glasgow Girls“ aus der Feder von Susanne Goga hat mich mitgenommen auf eine Reise in die Welt der Kunst um 19hundert. Protagonisten wie Olivia und Gabriel machen die Geschichte zu einem echten Lesevergnügen. Die Autorin hat es geschickt verstanden, die Welt der Kunst in dieser Epoche mit dem Leben der Menschen zu verbinden. Sie erzählt spannend von den Frauenbildern und Moralvorstellungen dieser Zeit.

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Olivia lebt ihren Traum

Von: Wolfhound

13.05.2023

Nach langer Zeit, eigentlich viel zu langer Zeit, habe ich endlich mal wieder ein Buch von Susanne Goga in die Hand genommen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil von Goga ist angenehm und leicht zu lesen. Gepaart mit dem Thema Kunst und auch Teekultur ein absolut unschlagbares Team und glatter Pageturner. Innerhalb von 2 Tagen habe ich die Geschichte Olivias verschlungen. Das Kunstsetting hat mich auch sehr abgeholt, wobei ich die Passagen in den Teesalons fast noch besser fand, das hat mich so richtig angesprochen. Olivia ist eine starke Protagonistin, die sich nicht unterkriegen lässt und ihren Traum lebt, egal welche Umwege sie gehen und Hindernisse sie umschiffen muss.

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INHALT: Glasgow, 1892: Olivia MacLeod wächst in ärmlichen Verhältnissen heran. Als der Vater stirbt, wird es für die Mutter als Näherin, immer schwieriger, die kleine Wohnung zu finanzieren. Auch die 13-jährige Olivia wird nach dem letzten kostenlosen Schuljahr eine Arbeit finden müssen. Doch statt zu nähen, träumt sie von der School of Art, an der auch Mädchen lernen können. Wie gerne würde sie Kunst erschaffen! Jedoch kommt sie aus der Arbeiterschicht und könnte sich ein solches Studium niemals leisten. Schon allein für neues Papier und Stifte fehlt das Geld. Trotzdem gibt sie ihre Träume nicht auf und zeichnet weiter. Und als ihr eines Tages eine einflussreiche Mäzenin ein Angebot macht, kann sie es nicht ausschlagen. Es ist ihre Chance, Designerin zu werden! Schon bald lernt sie andere kunstschaffende Leute kennen und muss feststellen, dass sie es schwerer als andere Studierende hat, die von klein auf Kunstunterricht erhalten hatten. Außerdem muss sie nebenbei Geld verdienen. Doch Olivia weiß, was sie will, blüht auf vor Inspiration, bringt ihre Entwürfe auf Papier, Stoff und Porzellan. Sie lernt den aus London stammenden Künstler Gabriel kennen und ihr Glück könnte kaum größer sein. Olivia ahnt nicht, dass sie bald Opfer einer Intrige sein wird … MEINUNG: Romane über Kunst und Künstler*innen sind immer wieder gerne mein Beuteschema. Die bisher von mir gelesenen Geschichten spielten häufig in Paris. Daher war ich gespannt, was mich in Glasgow an der School of Art im 19. Jahrhundert erwarten würde. Interessant fand ich, dass schon damals neben Malerei auch andere Kunst-Formen gelehrt wurden, wie z. B. Textildesign/ Stickerei, Buchillustration oder Metallarbeit. Daraus entstand der sogenannte „Glasgow Style“ in dieser Zeit. Bedeutende Künstler*innen für Innenarchitektur und Möbeldesign waren beispielsweise Margaret MacDonald und Charles Rennie Mackintosh, die auch im Buch eine Rolle spielen. Besonders überrascht war ich, dass durch den Einsatz des Direktors, die Kunstschule schon zu dieser Zeit von so vielen Mädchen und Frauen besucht werden durfte. Dafür mussten diese meistens aus einem gut situierten Elternhaus stammen. Trotzdem wurden sie an der Schule als Künstlerinnen durchaus ernst genommen und gefördert – zumindest, solange sie noch keine eigene Familie hatten. Eine Protagonistin wie Olivia, blieb damals wohl eher die Ausnahme … Daher wirkt die Geschichte fast wie ein Märchen, welches mich durchaus verzaubern konnte: Ein armes Mädchen aus der Arbeiterschicht schafft es nach oben bis in die Kunstschule und bekommt die Chance, sich als Designerin selbst zu verwirklichen. Olivia ist eine bewundernswerte, taffe, fleißige Hauptfigur, die weiß, was sie will und Mut, Ausdauer und Durchsetzungskraft unter Beweis stellt. Ihre Liebe zum Zeichnen, Entwerfen und zur Kunst allgemein, kam wunderbar zum Ausdruck. Wie besonders wertvoll für sie Stifte und Papier sind - da merkt man wieder, wie selbstverständlich für uns manches ist und, dass wir schätzen sollten, was wir haben! Schön fand ich mitzuerleben, wo und wie sich Olivia ihre Inspiration holt. Sie spezialisiert sich einige Zeit auf Stickereien, bildet Disteln in verschiedenster Art ab, orientiert sich weiterhin an der Natur und an der Umgebung und probiert sich aber auch in ganz andere Richtungen aus. Ihre Entwicklung habe ich mit großem Interesse verfolgt. Zwischendurch hat mir die Liebesgeschichte im Buch etwas zu viel Platz ein genommen. Doch das änderte sich auch wieder und ich war zufrieden. Für meinen Geschmack hätte der historische Anteil jedoch gerne noch größer sein können. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte genauso gut hätte heute spielen können. Der historische Part bezieht sich eher auf die künstlerische Entwicklung, damalige namhafte Künstler*innen, das Rollenverständnis von Frauen und die Unterschiede zwischen den Ständen. Letztere waren unter den Studierenden gar kein Thema, was mich sehr verwundert hat, da diese mit Olivia plötzlich ein Mädchen aus der Arbeiterschicht in ihren Kreisen aufnehmen. Niemand macht blöde Bemerkungen oder schließt sie aus. Das wirkte für mich weniger authentisch. Da hätte ich mehr Spannungen unter den Figuren bevorzugt sowie mehr Ecken und Kanten. Zudem waren mir am Ende manche Themen etwas zu schnell abgehandelt. Da hätten dem Buch ein paar Seiten mehr bestimmt nicht geschadet. FAZIT: Trotz einiger Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen und konnte es phasenweise nicht aus den Händen legen. Gäbe es einen zweiten Teil, würde ich sofort danach greifen. Wer nach einer lockeren Lektüre sucht und gerne in die Welt der Kunst und Künstler*innen eintauchen möchte, dem kann ich das Buch empfehlen! 4/5 Sterne!

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Von Susanne Goga habe ich bisher die beiden in London angesiedelten historischen Romane „Das Haus in der Nebelgasse“ und „Das Geheimnis der Themse“ gelesen, die ich beide sehr spannend fand. In „Glasgow Girls“ entführt die Autorin ihre Leser*innen, wie der Buchtitel schon sagt, ins schottische Glasgow. Hier lebt Olivia in ärmlichen Verhältnissen. Wenn sie neben Schule und Hausarbeit noch Zeit findet, ist das Zeichnen ihre liebste Beschäftigung, bei der sie Trost und Ablenkung findet. Von einem Studium an der Glasgow School of Arts wagt sie nicht einmal zu träumen, ist diese Schule doch sehr teuer und wird somit vor allem von Söhnen und Töchtern aus wohlhabenden Familien besucht. Mit 14 Jahren soll Olivia nach dem Willen ihrer Mutter in einer Fabrik arbeiten, doch dagegen wehrt sie sich erfolgreich und findet stattdessen eine Anstellung in einem Tea Room, einem Teesalon der stadtbekannten Miss Cranston. Schon bald entdeckt Miss Cranston ihre künstlerische Begabung und beschließt, das junge Mädchen zu fördern. Fortan besucht Olivia neben ihrer Arbeit die School of Arts, was natürlich eine Doppelbelastung bedeutet, Olivia aber auch ganz neue Perspektiven eröffnet. Sie lernt dort nicht nur künstlerische Grundlagen und bekommt neue Inspiration, sondern sie ist erstmals unter Gleichgesinnten und findet sogar neue Freundinnen, gänzlich ungeachtet aller sozialen Unterschiede. Als der strenge Lehrer Mr. Robinson ihr einen Auftrag vermittelt, ist sie stolz und glücklich, denn neben der künstlerischen Anerkennung verspricht der Auftrag auch ein gutes Honorar. Und es folgt bald ein weiterer Auftrag, den Olivia gerne annimmt – nicht ahnend, dass sie damit ausgerechnet ihrer Gönnerin Miss Cranston großen Schaden zufügt. Und als wäre das nicht schon genug Grund zur Sorge, ist Olivia auch noch hin- und her gerissen zwischen ihrer Liebe zum Londoner Künstler Gabriel und ihrem alten Jugendfreund Allie, der nach einem Schicksalsschlag dringend ihre Hilfe braucht. Ich muss gestehen, von der Glasgow School of Arts hatte ich zuvor noch nie gehört, ebenso wenig wie von den Künstlern, die diese Kunstakademie hervorgebracht hat und die zum Teil auch im Roman vorkommen (eine Liste der im Buch erwähnten realen Personen findet sich im Buchanhang). Dabei ist es sehr bemerkenswert, dass zu dieser Zeit – der Roman spielt zwischen 1892 und 1898 – Männer und Frauen dort gemeinsam in denselben Klassen lehrten und lernten. Was für ein Unterschied zu München, wo Frauen mit künstlerischen Ambitionen noch als „Malweiber“ abgetan wurden (nachzulesen u.a. in „Die Frau des Blauen Reiter“ von Heidi Rehn)! Insofern habe ich bei der Lektüre dieses Romans wieder einmal viel Neues gelernt. Olivia als Hauptfigur empfand ich als sehr beharrlich, ja fast schon stur bei der Verfolgung ihrer Ziele und ich habe vor allem gegen Ende des Buches sehr mit ihr mitgebangt, dennoch blieb sie mir zuweilen etwas fremd, ich kann gar nicht genau sagen, warum. Vielleicht lag es daran, dass mir ihr Schicksal von ein paar glücklichen Zufällen zu viel geprägt schien, das kam mir dann doch manchmal etwas unrealistisch vor. Ich weiß, dass Klassenunterschiede in Großbritannien bis heute leider eine große Rolle spielen, um wieviel mehr muss das dann Ende des 19. Jahrhunderts so gewesen sein? Und da findet sich ein unbedarftes Mädchen aus der Arbeiterklasse in Nullkommanichts an der Kunstakademie zwischen lauter Sprößlingen aus reichem Hause zurecht? Schön wär’s! Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Gabriel ist ein wenig unglaubwürdig, warum, kann ich allerdings nicht näher ausführen, ohne zu spoilern. Sehr schön fand ich allerdings die Schilderungen, wenn Olivia einer künstlerischen Inspiration folgte und dann mit Feuereifer verschiedene Motive zeichnete oder stickte. Ich selbst habe leider gar kein Talent zum Malen, trotzdem fand ich diese Schilderungen so inspirierend, dass ich beinahe selber Lust bekommen hätte, mit einem Skizzenbuch loszuziehen (bei mir wird es dann wohl eher die Fotokamera). Alles in allem eine sehr interessante und unterhaltsame Lektüre, bei der ich viel Neues gelernt habe. Eine Leseprobe zum Roman findet sich auf der Verlagsseite.

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Ein sehr lesenswertes Buch

Von: Mareike

11.01.2023

Schon lange habe ich mich auf dieses Buch gefreut, denn als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass es eine Geschichte für mich sein würde, da nämlich auch meine größte Leidenschaft das Malen und Zeichnen ist. Hier war ich nun sehr gespannt darauf zu erfahren, wie es in Glasgow im Jahr 1892 Olivia McLeod, einem Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, es geschafft hat an der berühmten School oft Art zu studieren. Ihr Vater, der Tischler war, ist verstorben und Olivia wohnt mit ihrer Mutter Mary und ihrem Bruder Jamie sehr beengt in einer kleinen Wohnung, jedoch in einem anständigen Viertel. Die Mutter näht für andere Leute von zu Hause aus und Jamie, der in einer Tischlerwerkstatt arbeitet, gibt sein ganzes Lehrgeld ab, damit sie in Dennistoun bleiben können. Olivia zeichnet für ihr Leben gern, eine Leidenschaft die sie stets mit ihrem Vater geteilt hat und nun alleine fortsetzt. Als sie dann an ihrem Geburtstag eine Dose mit neuen Buntstiften von ihrem besten Freund Alistair Campell bekommt, ist sie darüber mehr als glücklich und ihr größter Wunsch ist es, eines Tages eine richtige Künstlerin zu sein und daher übt sie nun täglich und will am liebsten gar nichts anderes mehr machen. Ihre Mutter jedoch möchte unbedingt, dass ihre Tochter in einer Teppichweberei anfängt zu arbeiten. Doch Olivia will dort auf gar keinen Fall hin und so sucht sie sich schnell eine andere Stelle. Sie hat Glück und darf im angesagten Teeladen von Miss Cranston arbeiten. Die Chefin ist begeistert von Olivias Fleiß und Ehrgeiz und als sie dann auch noch eines Tages auf ihr besonderes Talent aufmerksam wird, finanziert sie Olivia ein Studium an der berühmten Glasgow School oft Art… Hier an dieser Stelle möchte ich aber nun nicht mehr verraten, denn dieses großartige Buch muss man einfach selbst gelesen haben und ich will natürlich niemandem etwas vorwegnehmen. Ich kann nur sagen, es wird richtig spannend und Olivia muss dann so einige Enttäuschungen und Schicksalsschläge erleben. Ich mochte Olivia sehr, sie ist eine so starke Protagonistin, die sich so leicht nicht unterkriegen lässt. Ich habe während des Lesens mit ihr total mitgefiebert, gebangt und gehofft und da die Autorin einen so wundervollen, bildhaften Schreibstil hat, kam es mir so vor, als hätte ich selbst alles hautnah mit Olivia miterlebt. Mir hat dieses Buch, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte, nochmal so richtig vor Augen geführt, dass man niemals seine großen Träume aufgeben soll und auch dann nicht, um immer für andere da zu sein. Vielen Dank an die Autorin, die mir mit diesem Buch wunderschöne Lesestunden beschert hat und auch ein Dankeschön an den Diana Verlag und an´s Bloggerportal.

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Das Cover hat etwas Geheimnisvolles an sich und ich wollte gerne mehr von Olivia und ihrer Geschichte erfahren. Die junge Frau, die aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammt, aber nie aufgegeben hat an ihre Träume zu glauben, erhält die Chance an der School of Art zu studieren. Die Schule ist weit über Glasgow hinaus sehr berühmt. Damit erfüllt sich ein großer Traum und doch muss sie sehr dafür kämpfen. Denn Arbeit und Schule zu vereinbaren ist nicht immer ganz einfach ... Von Olivia war ich wirklich sehr fasziniert. Sie geht in der Kunst einfach so auf. Es war sehr beeindruckend mitzuerleben wie sie aus einfachen Dingen wunderbare in Szene gesetzte Werke zaubern kann. Die große Leidenschaft und die Freude waren von der ersten Minute an spürbar. Besonders in der damaligen Zeit war es ja doch oft nicht einfach als Frau in diese Welt einzutauchen und dort seinen Platz zu finden. Doch mit Selbstbewusstsein, Kampfgeist, Ehrgeiz, Familie und Freunden an der Seite ist alles möglich. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und die Kapitel haben eine gute Länge. Die Protagonisten waren sehr gut gewählt und ich hatte keine Probleme mich in sie hineinzuversetzen und ihre Schritte nachzuvollziehen. Mich hat diese Geschichte von Beginn an abgeholt und total mitgerissen, ich bin mit Olivia durch die Straßen von Glasgow geschlendert und durfte einzigartige Einblicke in der damaligen Kunstschule und auch Kunstwelt erhalten. Vielen Dank für wunderbare Lesestunden!

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Es ist ja schon eine rechte Schmonzette, die uns die Mönchengladbacher Autorin abseits ihrer so bekannten historischen Berlinkrimi-Reihe vorstellt. Eine Schmonzette, die sich aber herrlich flüssig liest, die man geradezu verschlingt. Mir jedenfalls ging es so, dass ich spätestens ab Seite 10 das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte. Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Olivia, die nichts lieber tut als malen oder zeichnen und die dafür zu vielem bereit ist. Ihr Vater stirbt, als sie noch ein Mädchen ist, die Mutter muss sie und ihren älteren Bruder durch Nähen über Wasser halten. Die Familie ist arm und lebt im armen, heruntergekommenen Stadtviertel von Glasgow. Eines Tages hört Olivia von der School of Art und beginnt davon zu träumen, dort zu studieren. Sie widersetzt sich den Plänen der Mutter hinsichtlich ihrer Berufswahl und lehnt auch den Mann ab, den die Mutter gerne als ihren Ehemann sähe. Durch Glück und Durchhaltevermögen, dank ihres unerschütterlichen Glaubens an sich und ihre Kunst gelingt Olivia das Unmögliche: sie darf an der School of Art studieren. Dort findet sie sich unter lauter Menschen wieder, die aus ganz anderen Kreisen kommen als sie selbst. Doch entgegen ihren Befürchtungen wird sie freundlich aufgenommen, denn auch für die besser situierten jungen Frauen dort zählt nur die Kunst. Schließlich begegnet sie auch noch einem jungen Mann, der sie fasziniert, dessen geheimnisvolles Wesen es ihr aber unmöglich scheinen lässt, dass er ihre Gefühle erwidert. Es ist ein bisschen viel Zufall, ein wenig zu viel Glück, das Olivias Lebensweg ermöglicht. Dazwischen gibt es dann wieder etliche Schicksalsschläge, Rückschläge, Steine, die ihr in den Weg gelegt werden. Doch alles löst sich natürlich am Ende auf. Was mir gut gefiel an dem Roman war die logische Entwicklung der Protagonistin, die zu Beginn ein schüchternes Mädchen ist, das sich nicht traut, an seine eigene Zukunft zu glauben und die am Ende von ihrem Können überzeugt ist und sich ihren Weg und ihr Glück selbst erarbeitet. Die Entwicklung einer ängstlichen jungen Frau zu einer stolzen Künstlerin. Susanne Goga - Glasgow Girls Diana, Dezember 2022 Taschenbuch, 381 Seiten, 12,00 €

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