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Rezensionen zu
Leuchtfeuer

Corina Bomann

Die Waldfriede-Saga (2)

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Nachdem die 20-jährige Lilly ihre Anstellung im Charité verliert, bewirbt sie sich als Krankenschwester im Waldfriede. Dort kümmert sie sich als Kinderschwester unter dem strengen Dr. Kirsch um Patienten mit Knochentuberkulose. Es ist das Jahr 1933 und Lilly und der jüdische Rudolph Kirsch müssen sich schon bald mit größeren Herausforderungen auseinandersetzen, als Kinder vor dem Rollstuhl zu bewahren. "Leuchtfeuer" ist Band 2 und somit die Fortsetzung der Schwestern vom Waldfriede. Der Roman geht trotz zeitlichem Sprung direkt an seine Vorgeschichte über. Zum Einen wird die Geschichte von Hannah und Dr. Conradi aus dem ersten Teil weitererzählt. Zum Anderen kommen mit Lilly und Rudolph zwei weitere interessante Charaktere auf die Bühne. Die Handlung ist abermals in ein authentisches Setting platziert, da Corina Bomann die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten dieser Zeit in das Geschehen ihres Romans verflicht. Hier hat mir vor allem die Vielschichtigkeit gefallen. Denn Bomann zeigt auf, wie es dazu kam, dass die NSDAP unter Hitler die Macht ergreifen konnte. Ebenso stellt die Autorin unterschiedliche Typen von NSDAP-Wählern vor, was zeigt, dass es ganz gewöhnliche Menschen waren, die die Nazis aus verschiedenen Gründen begrüßten. Authentisch, emotional und persönlich - "Leuchtfeuer" ist ein Roman, der es schafft, die Konsequenzen eines politischen Ereignisses so herauszuarbeiten, dass die Lektüre sehr nachdenklich stimmt. Unbedingte Leseempfehlung!

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Berlin-Zehlendorf, 1930: Nachdem Lilly keine Stelle als ausgelernte Krankenschwester an der Charité bekommen hat, sondern nach ihrer Zeit als Lernschwester gehen muss, sucht sie nach einer neuen Anstellung. Zu ihrem Glück entdeckt sie bald eine Stellenausschreibung des Krankenhauses Waldfriede in Zehlendorf. Die neue Arbeitsstelle gefällt ihr sehr gut, auch wenn sie ab jetzt auf der Kinderstation eingesetzt wird und bisher nur wenig Erfahrung mit kranken Kindern sammeln konnte. Ihr Vorgesetzter Professor Rudolph Kirsch bemüht sich sehr, ihr alles Wichtige schnell zu vermitteln und spürt sofort, dass Lilly sich sehr für alles Medizinsche interessiert und lernwillig ist. So wachsen die beiden zu einem eingespielten Team zusammen, was allerdings auch immer häufiger Lillys Herz zum Schnellerschlagen bringt. Doch Lilly hat ein Geheimnis, das nicht herauskommen darf, da es ihr gesamtes bisheriges Leben zerstören kann... Corina Bomann knüpft mit diesem zweiten Teil der Waldfriede-Saga perfekt an den ersten Band an. Nun ist Lilly, eine neue Schwester am Waldfriede, die Hauptperson und erzählt die Geschichte von sich aber auch dem Krankenhaus von 1930 bis 1933 weiter. Gerade die Machtergreifung Hitlers, seine Judenhetze und die Veränderung, die damit in der Gesellschaft einhergeht, sind immer wieder Thema. Allerdings gelingt es der Autorin perfekt, das Zeitgeschehen so in die Handlung einzubinden, dass es wirkt, als wäre es genau so wirklich passiert und auch Lilly, Professor Kirsch und Doktor Conradi wären reale Personen. Nach dem Beenden des ersten Teils der Reihe dachte ich, es könnte nicht mehr besser werden, doch dieser zweite Band hat mich nun eines Besseren belehrt. Ich bin gerade immer noch ganz gefangen in der Handlung und würde am liebsten direkt mit dem dritten Band starten - nur leider habe ich diesen noch nicht hier... Corina Bomann schafft es einfach immer wieder, mich so zu fesseln, dass ich alles um mich herum vergesse und komplett in die Handlung eintauche.

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Fesselnde Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite, auch den zweiten Teil der Waldfriede-Reihe habe ich wieder regelrecht inhaliert. Innerhalb kürzester Zeit habe ich die über 600 Seiten verschlungen. Es war schön, den Figuren aus dem ersten Band wieder zu begegnen, aber auch neue Figuren kennen lernen zu dürfen. Im Mittelpunkt des Romans steht diesmal die Krankenschwester Lilly. Diese arbeitet mit Prof. Kirsch auf der Tuberkulose-Station und kümmert sich rührend um die kleinen Patienten. Schwester Hanna, welche wir schon im ersten Teil kennen lernen durften, steht immer noch Dr. Conradi zur Seite. Dennoch macht sie sich zunehmend Sorgen um ihren Chef, er wirkt immer kränklicher. Catherine Conradi ist immer noch auf Hanna eifersüchtig, dass sie sich so gut mit ihrem Mann versteht. Die politische und wirtschaftliche Lage macht auch vor dem Waldfriede nicht halt. Zwei jüdische Ärzte müssen schon bald mit Diffamierungen klarkommen. Dabei fragt doch eine Krankheit nicht nach dem Glauben, als die Nationalsozialisten dann auch noch die Adventisten als Juden zu betrachten scheinen steht das Waldfriede auf dem Spiel. Der Roman besticht vor allen Dingen durch die lebensnahen Figuren, die lebendige Erzählweise und die historische Genauigkeit. Alles, was ich an solchen Sagas so unglaublich gerne mag. Gerade der Schreibstil der Autorin hat mich diesmal wieder sehr gefangengenommen und ich war sofort drin in der Geschichte und konnte das Buch nur schwer zur Seite legen. Sehr bildhaft und gefühlvoll beschreibt Corina Bomann vor allen Dingen die Zerrissenheit von Lilly, sie trägt ein großes Geheimnis mit sich herum, dabei ist sie Opfer und nicht Täterin. Sehr schön fand ich auch, dass Hanna uns als Erzählstimme erhalten geblieben ist. Der Roman wird nicht nur aus der Sicht von Lilly und Hanna erzählt, sondern auch anderen Figuren dürfen wir wieder sehr nahekommen, was ich ungemein schätze. Insgesamt wird der Roman chronologisch erzählt mit einigen Zeitsprüngen, diese werden aber durch eine Datumsangabe angezeigt. Jedem Teil des Romans sind tatsächliche Auszüge aus der Chronik des Krankenhauses vorangestellt. Im Nachwort nimmt die Autorin noch einmal Bezug auf die realen Ereignisse und Hintergründe des Romans, was mir sehr gut gefallen hat. Ein wunderbarer zweiter Teil, den ich sehr gerne gelesen habe. Wie gut das gerade der dritte Teil „Sturmtage“ (Dez. 2022) erschienen ist, so kann ich direkt weiterlesen. Bevor im Juli 2023 der vierte Teil „Wunderzeit“ erscheint. Eine klare Empfehlung für alle Fans von Maria Nikolai oder auch Marie Lacrosse. Wer Sagas liebt kommt auch bei Corina Bomann voll auf seine Kosten. Ich bin gespannt, wie es mit der Saga weitergeht Bitte beachten Sie: Die Rezension geht am 13. Januar 2023 auf unserem Blog online und wird auch dann in den sozialen Medien geteilt.

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Leuchtfeuer

Von: Jessica

20.11.2022

Leuchtfeuer: Die Schwestern vom Waldfriede - Roman - Im 2. Band der Bestseller-Saga kämpft eine Kinderschwester um ihr Glück (Die Waldfriede-Saga, Band 2) von Corina Bomann erschienen am 27. Juni 2022 über den Herausgeber Penguin Verlag Darum geht es: Eine mutige Kinderschwester kämpft für ihre kleinen Patienten und ihr eigenes Glück. Die mitreißende Waldfriede-Saga geht weiter! Berlin-Zehlendorf, 1933. Gerade als sich das Waldfriede endlich einen Namen gemacht hat und Klinikleiter Conradi in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen wird, ziehen mit der Machtergreifung der Nazis dunkle Wolken am Horizont auf. Plötzlich steht das Waldfriede und sein Personal unter Beobachtung. Doch die junge Kinderschwester Lilly sorgt sich weniger um sich selbst als um ihre kleinen schutzbedürftigen Patienten und die Menschen, die ihr nahestehen: Längst hat sie erkannt, dass ihre Gefühle für den Arzt Rudolph Kirsch über ein rein berufliches Verhältnis hinausgehen. Sie ahnt, dass sie nicht als Einzige ein Geheimnis verbirgt. Die Zeiten werden immer bedrohlicher, und Lilly immer verzweifelter: Soll sie alles riskieren – um am Ende vielleicht alles, was ihr am Herzen liegt, zu verlieren? Nach wahren Begebenheiten: Inspiriert von der Chronik einer Krankenschwester erzählt Erfolgsautorin Corina Bomann die Geschichte der Berliner Waldfriede-Klinik. Entdecken Sie die weiteren Bände der mitreißenden Waldfriede-Saga: 1. Sternstunde. Die Schwestern vom Waldfriede 2. Leuchtfeuer. Die Schwestern vom Waldfriede 3. Sturmtage. Die Schwestern vom Waldfriede 4. Wunderzeit. Die Schwestern vom Waldfriede Alle Bände der Saga sind auch einzeln lesbar. Meine Meinung : Das Cover ist wieder Perfekt gestaltet und passt perfekt zu den bisher erschienenen Teile der Roman Reihe. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön der lesefluss ist total flüssig, liest sich super und ist sehr leicht verständlich. Die Autorin hat diese Spannung zwischen Bürgerunruhe, Unzufriedenheit und dem Wunsch nach Besserung interessant und authentisch rübergebracht. Man ist immer wieder überrascht, wie schnell Menschen sich umformen lassen und Gedankengut aufnehmen, das dann solche Auswirkungen hat. Auch dieser Teil ist sehr umfangreich, manche Seiten habe ich teilweise etwas übersprungen. Der Spannungspegel hätte noch stärker sein können, im einen Moment steigert es sich, flaut aber schnell wieder ab und verläuft öfter zu reibungslos. Dennoch mag ich diese Mischung aus historischen Ereignissen mit einer Prise Fiktion, die zusammen eine unterhaltsame Geschichte ergeben. Fazit : Ein absolutes Highlight Für mich 5🌟

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Spannend!

Von: Christiane Fi

10.11.2022

Leuchtfeuer - Die Schwestern vom Waldfriede Corina Bomann Auch in dem 2. Teil der Waldfriede-Saga stehen die Krankenschwestern und das Leben im Krankenhaus im Vordergrund. 1930: Deutschland leidet unter den hohen Reparationszahlungen an die Alliierten. Arbeitslosigkeit und Hunger bestimmen das Leben der Deutschen. Dieses Leid geht auch am Krankenhaus Waldfriede nicht vorbei, denn immer weniger Patienten können sich eine Behandlung leisten. Unsere Hauptprotagonistin Schwester Lilly arbeitet mit Professor Kirsch in der Kinder-Tuberkulose Abteilung des Krankenhauses. Die junge Lilly, die ihr Zuhause bereits mit 15 Jahren verlassen hat, verliebt sich in den Professor, doch dieser ist jüdischer Abstammung und die politische Situation in Deutschland kommt ihrer Liebe nicht entgegen. Lilly hat zusätzlich noch ein Geheimnis. Wird die Liebe solche Hindernisse überstehen? Dr. Conradi, der gesundheitlich sehr angeschlagen ist, versucht die Schliessung seines Krankenhauses abzuwenden. Schwester Hanna, die wir als Hauptprotagonistin aus dem ersten Band kennen, steht an seiner Seite. Corina Bomann hat es wieder geschafft: 600 Seiten lesen sich wie eine spannende Kurzgeschichte. Sie verwebt gekonnt historische Fakten mit ihren fiktiven Personen. Besonders gut hat sie auch die unterschiedlichen politischen Meinungen der Einzelnen hervorgehoben, dies macht das Buch sehr realistisch. Fazit: Ein wahrer Pageturner, der mir noch besser gefiel als sein Vorgänger. Jetzt freue mich auf den 3. Band. 5/ 5

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"In einem Krankenhaus kann man gar nicht zu freundlich zu Menschen sein, die Hilfe benötigen." Nun habe ich also den zweiten Band der Reihe rund um die Schwestern der Waldfriede Klinik gelesen und kann gleich vorab sagen, dass mich dieser Teil mindestens genauso begeistert hat wie der erste. Gerade bei Fortsetzungen bin ich immer etwas kritisch, ob diese auch gut anknüpfen können und es schaffen die Stimmung des ersten Teils fortzusetzen. Corina Bomann ist dieser Dreh mit "Leuchtfeuer" auf jeden Fall sehr gelungen! Im zweiten Band springen wir in das Jahr 1930. Die Waldfriede Klinik hat sich endlich etabliert und sich einen Namen gemacht, als die Nazis allmählich die Machtergreifung anstreben. Die Klinik und deren Personal wird unter Beobachtung gestellt und die Verhältnisse werden für alle schwieriger und auch bedrohlicher. In diesem Teil begleiten wir diesmal Lilly Wegner, die mit 15 Jahren von zuhause ausgerissen ist und in der Charité eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert hat. Da man sie dort aufgrund der Wirtschaftskrise jedoch nicht weiterbeschäftigen konnte, fängt sie in der Waldfriede Klinik als Kinderschwester unter Professor Kirsch an zu arbeiten. Sie muss nicht nur den Umgang mit den kleineren Patienten erst lernen, sondern sich auch noch vor ihrem neuen Chef beweisen, da dieser ihr gegenüber zunächst skeptisch zu sein scheint. Hinzu kommt auch noch, dass Lilly ein Geheimnis verbergen muss, dass ihr die neue Anstellung kosten könnte, wenn es bekannt wird. Corina Bomann hat es geschafft durch die zwei neuen Protagonisten Lilly Wegner und Rudolph Kirsch frischen Wind in den Plot zu bringen und gleichzeitig altbekannte Charaktere wie die Röntgenschwester Hanna und Dr. Luis Conradi nicht zu vernachlässigen. Erzählt wird der Plot zu einem Großteil aus Sicht von Lilly, Hanna und Luis Conradi und erstreckt sich insgesamt fast über 3,5 Jahre! In dieser Zeitspanne passiert natürlich auch eine ganze Menge. Und ich muss einfach sagen, dass ich selten so einen guten Spannungsbogen in einem historischen Roman erlebt habe, wie in diesem! Die Autorin hat geschickt die historischen Ereignisse dieser Zeit in den Plot eingeflochten, so dass diese auch erschreckend realistisch geworden sind für den Leser und ich persönlich immer mitgelitten und mitgefiebert habe. Dem Grunde nach kennt man ja auch die geschichtlichen Ereignisse der Zeit zwischen 1930 und 1936. Aber dennoch ist es nochmal etwas anderes, wenn diese nicht neutral berichtet werden, wie in einem Geschichtsbuch, sondern mit Leben gefüllt werden. Corina Bomann hat natürlich auch wieder sehr sympathische Charaktere geschaffen und der Schreibstil lässt sich ebenso locker lesen, wie im ersten Band der Saga. Wobei mich dieser Band noch mehr berührt hat, als der erste. Das kann zum Einen an dem leichten Anteil von Liebesgeschichte gelegen haben, zum anderen aber auch an dem gesellschaftlichen Frauenbild, das zu jener Zeit herrschte. Und keine Angst, der romantische Teil nimmt definitiv nicht den Großteil der Geschichte ein und hat sich wunderbar in die Story eingefügt. Insgesamt kann ich den zweiten Teil der Saga rund um die Waldfriede Klinik uneingeschränkt weiterempfehlen. Diejenigen, die den ersten Teil "Sternstunde" noch nicht gelesen haben, sollten es schnellstmöglich nachholen ;-) Ich vergebe volle 5 von 5 Röntgenbildern für diese gelungene Fortsetzung!

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Friedensau 1930 nahe Berlin... Wir starten in den zweiten Band Reihe „Die Schwestern vom Waldfriede“ der deutschen Erfolgsautorin Corina Bomann rund um das Krankenhaus „Waldfriede“ der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten. Im Mittelpunkt des zweiten Bands „Leuchtfeuer“ stehen der Arzt Rudolph Kirsch und die Kinderschwester Lilly Wegner; die Geschichte basiert auf einer Chronik der Krankenschwester Hanna Rinder, die in Form von Hanna Richter ebenso wieder eine bedeutsame Position inne hat wie auch Dr. Conradi, der das Krankenhaus Waldfriede leitet. Wie auch bei Corina Bomanns früheren Romanreihen stehen in „Die Schwestern vom Waldfriede“ starke Frauen im Mittelpunkt. Die Autorin nimmt sich dieses Mal der jungen Lilly an, welche sich zur geachteten Kinderschwester im Krankenhaus hocharbeitet. Aber sie verbirgt ein großes persönliches Geheimnis, welches sie sehr belastet und als sie sich in ihren Chef, Dr. Kirsch, verliebt, wird dieses Geheimnis zu einer Bewährungsprobe. Aber auch Dr. Kirsch bzw die Protagonisten aus dem ersten Band haben ihr Päcklein zu tragen und ihre persönlichen Geschichten bekommen genügend Raum, so daß sich der Roman wieder sehr vielschichtig darstellt. Obwohl ich die Art zu Schreiben der Erfolgsautorin sehr mag und ihre letzten beiden Reihen schier verschlungen habe, fällt mir auch dieses Mal der Einstieg in Band 2 (wie damals in Band 1) deutlich schwerer. Mir scheint der Plot etwas schwerfällig und düster, was nicht nur an der damaligen Zeit vor dem zweiten Weltkrieg liegt. Der Spannungsbogen ist zwar gekonnt aufgebaut, aber der Inhalt sehr bedrückend – und daran können auch die schönen Momente nichts ändern. Nicht oft hat mich ein Roman in meiner Stimmung so runtergezogen und selbst davon träumen lassen... Dennoch bin ich neugierig, wie es mit den Schwestern vom Waldfriede weiter ergeht, denn ich kann mich den Ideen der Autorin rund um diese Reihe einfach nicht entziehen. Es steht in jedem der 4 angekündigten Bände eine Frau im Mittelpunkt; im folgenden Band 3 handelt es sich um eine Ärztin und Band 4 hebt das Leben einer Hebamme hervor. Spannende Ideen, die vermutlich alle auf der o.g. realen Chronik basieren, aber mit ganz viel literarischer Fantasie der Autorin ausgeschmückt sind, mit der ich neugierig erneut in die Vergangenheit großer Orte und starker Frauen reise.

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Handlung Berlin-Zehlendorf 1933 Das Waldfriede hat sich einen Namen gemacht, es läuft wirtschaftlich sehr gut und der Klinikleiter Conrado hat es geschafft, in die Berliner Chirurgische Gesellschaft aufgenommen zu werden. Doch die Zufriedenheit soll nicht lange anhalten, die Nazis kommen an die Spitze und auch im Klinikalltag zeigt sich plötzlich, wie wichtig die Religion oder eine Parteizugehörigkeit sein kann. Sowohl das Waldfriede, als auch das Personal steht nun unter Beobachtung. Doch das kümmert die junge Kinderschwester Lilly bisher recht wenig. Nachdem sie anfänglich ihre neue Aufgabe recht zögerlich angegangen ist, geht sie nun in der Pflege ihrer kleinen schutzbedürftigen Patienten vollkommen auf. Auch die Zusammenarbeit mit dem Arzt Rudolph Kirsch wird harmonischer und Lilly fällt es schwer, ihre Gefühle für den jungen Mann zu leugnen. Doch beide verbergen wichtige Geheimnisse, die Zeiten werden bedrohlicher und sowohl Rudolph, als auch die Kinderschwester stehen vor der Entscheidung, sich zu offenbaren. Dies könnte allerdings alles verändern... Meinung Von Corina Bomann habe ich einige Werke gelesen, durchweg jedes ist gut und interessant geschrieben und für mich ist sie eine Autorin, bei der ich mich auf jeden neuen Titel freue. Auch Band eins der Waldfriede-Reihe hat mich überzeugt und mir schöne Lesestunden bereitet, weshalb ich unbedingt den zweiten Teil lesen wollte. Diesen habe ich vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten, ein herzliches Dankeschön dafür! Die Ereignisse vom Auftaktband standen mir noch lebendig vor Augen, es ist nicht allzulang her, seitdem ich ihn gelesen habe und dadurch hatte ich einen leichten Start in die Geschichte. Sowohl mit der Sprache, als auch mit den Figuren, dem Setting und der Stimmung konnte ich mich schnell wieder anfreunden und von der ersten Seite an war ich wieder in der Handlung drin und habe mich problemlos darauf konzentrieren können. Wie ich es von anderen Romanen der Autorin gewöhnt bin, liegt auch diesmal wieder eine angenehme und lebendige Sprache vor. Jegliche Szenen, aber auch Figuren und Handlungsorte werden gut umrissen, sie ergeben zusammen ein schönes Bild und lassen die ganze Geschichte sehr authentisch und vor allem realistisch wirken. Die Sprache befindet sich auf einem guten Niveau, sie ist nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer gehalten und dadurch sehr gut lesbar. Es gibt zahlreiche Informationen zum Waldfriede, aber auch zu der historischen Situation, vor allem über die politischen Hintergründe wird man im Verlauf der Handlung sehr gut informiert. So erhält die Geschichte einen guten Rahmen, er verleiht ihr Tiefe, aber auch Ernsthaftigkeit. Es werden wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt, im Lauf der Handlung erhalten sowohl solche Personen, die aus dem ersten Band bekannt sind, als auch solche, die neu hinzugekommen sind, die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge aufzuzeigen. Es entsteht eine schöne Vielfalt, Abwechslung und es ist dadurch möglich, die Protagonisten genauer zu betrachten und einzuschätzen, sie besser zu charakterisieren und ein weitreichenderes Bild von ihnen zu erhalten. Die Figuren sind durchweg sehr angenehm gezeichnet. Sie zeigen Stärken und Schwächen, sind greifbar und offenbaren dem Leser verschiedene Seiten ihrer Person. Im Verlauf der Geschichte ist eine Entwicklung zu sehen, sie lernen durch ihre Erfahrungen und bilden sich weiter, was ich sehr mag. In meiner Meinung zum ersten Band habe ich noch ein wenig das Waldfriede in seiner Darstellung, seiner schieren Größe bemängelt. Und obwohl es immer noch sehr groß wirkt, hat diesmal mein Kopfkino ein sehr ansprechendes Bild gezeichnet, mir ist es leicht gefallen, mit den Figuren zusammen durch die Gänge, über das Gelände zu streifen. Das Waldfriede besitzt noch immer eine Dimension, die schwer zu fassen ist, aber es ist der Autorin gelungen, mir das Gebäude, das Grundstück so darzustellen, dass in meinem Kopf ein gutes Bild entstanden ist. Als ein bisschen schwach empfand ich diesmal, dass einige Figuren ab und an eine Reise unternehmen. Diese Kapitel waren nicht ganz so stark wie der Rest, sie hatten nicht den Charme und haben sich leider ein wenig gezogen. Ich denke, dass solche Abschnitte auch hätten übersprungen werden können und der Geschichte im Gesamten hätte nichts gefehlt... Fazit Tolle Fortsetzung, die sich weiterhin auf einem hohen Niveau befindet, eine schöne und interessante Geschichte beherbergt und mir im Gesamten betrachtet echt gut gefallen hat. Die Sprache bietet einen leichten Einstieg in die Handlung, die Figuren sind vielfältig und greifbar gezeichnet, das Setting ist diesmal noch anschaulicher umschrieben, sodass ich mir jeden Ort lebendig vorstellen konnte. Es liegt ein richtig guter zweiter Band vor, der nahtlos an die Qualität des ersten anknüpft und mich fein unterhalten hat. Ich freue mich auf die Fortsetzungen und bin gespannt, wie es weitergeht! Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

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