Dieser Roman hat mich gefesselt, Akiva Weingarten erzählt seine Geschichte und macht deutlich, dass es auch nur seine ist. Er kann als Mutmacher dienen, was er auch mit seiner Arbeit in Berlin, für viele Aussteiger ist. Er erzählt was für ihn in seiner Gemeinde nicht stimmig mit seinen Erlebnissen und Erfahrungen war und wie er seine Welt, seine Gemeinde, wahrgenommen hat. Was mich besonders beeindruckt hat ist, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Er geht offen und ehrlich mit seinem Verlangen und seiner Unwissenheit um, was ihn für mich sehr authentisch gemacht hat.
Vieles war für mich an Traditionen sehr neu und es war schön einen Einblick gewährt zu bekommen. Am meisten hat mich jedoch das letzte Kapitel mit Akivas heutigen Sicht auf das Judentum und dessen Identifikationsmöglicheiten beeindruckt. Für mich ist sein Gedanke davon, dass religiöse Geschichten eben Geschichten für Menschen sind, um ein moralisches Angebot anschaulicher zu gestalten sehr passend.
Auch finde ich sehr sehr lobenswert, dass er die Welt nicht schwarz weiß sieht und beiden Seiten, der seiner Gebutsgemeinde und der außerhalb, Vor- und Nachteile zusagt.
Ich empfehle dieses Buch unbedingt weiter!