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Rezensionen zu
End of Men

Christina Sweeney-Baird

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Ich habe mich sehr über das Buch "Die andere Hälfte der Welt" gefreut, welches mir vom Diana Verlag über das Bloggerportal Randomhouse als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich dabei natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Hierbei handelt es sich um den Debütroman der Autorin, von dem ich bereits viel gehört habe. Die Thematik sprach mich hier sehr an. In dieser Dystopie reist der Leser ins Jahr 2025, in dem eine Krankheit ausbricht, die nur Männer befällt. Nach und nach sterben immer mehr von ihnen und dezimieren die Weltbevölkerung erheblich. Die Frauen müssen fortan zusehen, wie sie ohne das andere Geschlecht zurechtkommen, bestenfalls einige von ihnen noch durch ein Gegenmittel retten, um den Fortbestand der Menschheit zukünftig gewährleisten zu können. Christina Sweeney-Baird schreibt ihren Roman aus den unterschiedlichsten Perspektiven in der Ich-Perspektive im Präsenz. Die Erzählweise finde ich super, sie lässt Protagonisten und Geschehnisse direkt näher an mich heran kommen. Ich muss mich allerdings an die vielen verschiedenen Sichtweisen gewöhnen und die Personen erst einmal zuordnen. Es sind nämlich nicht nur zwei, drei, sondern deutlich mehr. Zum einen sehr interessant, die ganzen Blickwinkel und Betroffenen, aber auch herausfordernd. Gelungen finde ich, dass die Autorin ihren Erzählstil immer mal wieder wechselt, es gibt nicht nur die Charaktere, die Erlebnisse schildern, sondern auch Zeitungsartikel, E-Mail-Verkehr, Ankündigungen usw. Das frischt das Lesevergnügen auf jeden Fall auf und macht den ganzen Inhalt deutlich authentischer :-) Die Geschehnisse sind wirklich erschreckend realistisch, besonders erstaunlich finde ich, dass Christina Sweeney-Baird ihr Buch begann, als Corona für uns alle noch gar kein Betriff war. Dass sie mit ihrem Buch doch so nahe an der Realität liegen würde, hätte wohl keiner gedacht. Ihr Schreibstil ist durch die Ich-Form sehr persönlich und lässt sich generell auch leicht lesen. Lediglich gen Ende gab es für meinen Geschmack ein paar Längen und Passagen, z. B. innerhalb der Regierung, die mich jetzt nicht so besonders interessiert haben. Insgesamt rutsche ich aber wirklich zügig durch das gesamte Werk und beende es innerhalb von wenigen Tagen. Die Kapitel halten sich auch stets in angenehmer Länge. "Die andere Hälfte der Welt" hat mich auch in der heutigen Zeit gut unterhalten und an der ein oder anderen Stelle noch mal schockiert. Vieles war aber leider aus dem eigenen Leben schon bekannt und die Spannung dadurch ein wenig gemildert, da es wirklich einige Parallelen zur eigenen Gesellschaft gibt. Als hätte die Autorin geahnt, was auf uns zukommt. Für ein Debüt muss ich hier wirklich ein großes Lob aussprechen. Auch wenn für mich persönlich nicht alles astrein war, konnte ich nicht die stärkste Bindung zu den vielen Figuren aufbauen, muss ich ihren Wortschatz und Ideenreichtum wirklich loben. Ich vergebe eine klare Lese- und Kaufempfehlung und gute 4 Sterne ****

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“Die andere Hälfte der Welt” ist wohl das authentischste Buch, was ich seit langem gelesen habe. Eine Geschichte über eine Pandemie zu lesen, während wir in unserem echten Leben gerade wirklich eine der schlimmsten Pandemien aller Zeiten selbst durchleben, war irgendwie verrückt. Ich konnte manchmal selbst nicht glauben, warum ich mir das thematisch antue, wo Bücher mich doch aus meinem Alltag entfliehen und in fremde Welten abtauchen lassen sollen, statt mich in noch schlimmere, allzu real wirkende Abgründe hineinzuziehen. Und doch konnte ich es kaum erwarten, das Buch wieder aufzuschlagen und tiefer in die Geschichte einzutauchen … Die Geschichte von wem eigentlich? Das ist meiner Meinung nach das besonderste an dem Buch, denn es gibt hier nicht nur einen oder zwei Hauptprotagonisten. Wir durchleben die rasante Veränderung der Welt durch die Augen ganz vieler unterschiedlicher Menschen, schlüpfen in die Rollen von Politikern, Ärzten, Virologen, verzweifelten Müttern, liebenden Ehefrauen und erkrankten Männern. Die Perspektive wird so oft und viel gewechselt, wie das Virus, was ausschließlich Männer innerhalb von 7 Tagen dahinraffen und sterben lässt, erbarmungslos zuschlägt. Man ist einfach ganz automatisch in diesem Setting gefangen, ist verzweifelt, traurig oder verärgert, je nachdem welche Perspektive man einnimmt. Vor allem aber ist man schockiert, weil man eine ähnliche Katastrophe gerade selbst zu bewältigen hat und sich die Berichtserstattung in diesem Buch erschreckend real lesen und vor allem hautnah fühlen lässt. Wenn man bedenkt, dass die Autorin dieses Werk bereits im Juni 2019 beendet hat, also vor dem Ausbruch unserer echten Pandemie, dann nenn ich das mal Berichterstattung und Recherche auf hohem Niveau. Wie ein Virus sich verbreitet ist zwar nicht neu, wie die Menschheit damit umgeht, unter Umständen schon. Vielleicht ist die Autorin aber auch einfach nur eine Prophetin. Ihr merkt, ich bin begeistert. Trotz aller Euphorie muss ich jedoch ein Bewertungsbüchlein abziehen. Das gesamte Buch umfasst etwa 4,5 Jahre Pandemie. Während die erste Buchhälfte durch eine rasante, gleichzeitig detaillierte und kaum zu toppende Spannung geglänzt hat, plätscherte die Story leider nach der Hälfte etwas dahin und wurde ein wenig langatmig. Die Zeitsprünge wurden größer und damit blieb leider das Feeling etwas auf der Strecke. Dennoch absolut Daumen hoch für das Debüt der Autorin! Ich empfehle dieses Buch ausdrücklich allen, die gerne realitätsnahe, emotionale Katastrophengeschichten lesen. Diese Story geht absolut unter die Haut und ist ähnlich wie ein Bericht aus verschiedenen, sehr authentischen Perspektiven geschrieben.

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In Glasgow 2025, genau vier Jahre in der Zukunft, wird in der Notaufnahme ein Mann mit Grippesymptomen eingeliefert. Er stirbt nur drei Stunden später. Die Ärztin Amanda Mclean sah noch nie vorher einen derart rapiden Krankheitsverlauf. In den nächsten Tagen sterben weitere Männer mit der selben Diagnose. Amanda warnt vor dem hochansteckenden Virus. Die schottische Gesundheitsbehörde ignoriert zunächst ihre Meldungen und bezeichnet sie als Hirngespinste. Doch sehr bald wird erschreckend klar, wie recht die Ärztin hat. Im Laufe der nächsten Monate verbreitet sich das Virus über die ganze Welt, rafft neun von zehn Männern dahin, nimmt keine Rücksicht, ob Baby, geliebter Ehemann oder Großvater. Frauen sind nur die Überträger der Krankheit, aber dennoch die großen Verlierer, denn die Gesellschaft und Wirtschaft müssen aufrechterhalten werden. Unterschiedliche Schicksale stehen im Mittelpunkt des dystopischen Romans. Neben der Ärztin, die nach dem Ursprung der Männerpest sucht, die Anthropologin Catherine, die die Geschichte der Pandemie für die Nachwelt niederschreibt, das philippinische Kindermädchen, das sich in letzter Sekunde aus Singapur in die Heimat rettet oder Toby, der isoliert auf einem Kreuzfahrtschiff vor Island ausharrt. Die Schriftstellerin begann an dem Roman im September 2018 zu schreiben und fand das Gedankenexperiment spannend, wie weit sich die Welt in einer globalen Pandemie mit einer enorm hohen Todesrate verändern wurde. Nicht geahnt hat sie natürlich, dass sie eineinhalb Jahre später im Lockdown sitzen würde. Eine spannende und erschreckend realistische dystopisches Buch, in kurzen Kapiteln erzählt, das allerdings ab der Hälfte etwas schwächelt, da es vielmehr um die Erforschung und Eingrenzung des Virus geht.

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Eine frauendominierte Welt

Von: Silke

11.12.2021

„Die andere Hälfte der Welt“ von Christina Sweeney - Baird“ ist ein Buch, bei dessen Lektüre man schon nach dem ersten Kapitel das Erscheinungsjahr nachschlägt. Hat man doch den Eindruck, dass die Autorin die gegenwärtige Situation der Pandemie vorhergesehen hat. Innerhalb kürzester Zeit wird aber deutlich, dass das im Buch beschriebene Szenario noch deutlich schlimmer ist: Es grassiert ein Virus, dass Männer innerhalb von zwei bis drei Tagen dahinrafft und so eine Gesellschaft zurücklässt, in der nur noch Frauen leben inklusive der wenigen Männer, die aus unbekannten Gründen immun sind. Abgesehen von der persönlichen Ebene der trauernden Frauen wird so noch ein ganz neuer Aspekt eingeführt: Eine Welt mit Frauen in Führungspositionen und einer Gesellschaft, die das Wort Mensch mit Frau ersetzt. Innerhalb des Buches wechseln die Perspektiven und Orte des Geschehens beständig. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber stört denn Lesefluss nicht. Im Gegenteil, man wartet regelrecht darauf, dass die einzelnen Lebensgeschichten weitererzählt werden. Im Nachwort versichert die Autorin, dass sie selbst völlig überrascht war, dass , kaum, dass sie über eine Pandemie schreibt, tatsächlich eine eintritt. Phasenweise schlich sich bei mir zwar der Gedanke ein, dass es etwas viel auf einmal ist, in einer Pandemie zu leben und über eine zu lesen, da das Thema ja gerade übermächtig ist, andererseits war es interessant zu sehen, wie im Buch mit der Situation umgegangen wird.

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Das Buch habe ich über das Bloggerportal von Random House von dem Verlag zur Verfügung gestellt bekommen und ich hatte dieses Buch schon so ewig vorgemerkt. Ich wollte es unbedingt lesen, denn das worum es ging hat sich unglaublich spannend angehört. Zum Buch Im Jahr 2025 behandelt die Ärztin Dr. Amanda Maclean in der Notaufnahme in Glasgow einen Mann mit Grippesymptomen. Wenig später verstirbt er und in den folgenden Tagen sterben immer mehr Männer, die die gleichen Symptome aufweisen. Dr. Maclean warnt vor einem hochansteckenden Virus, das sich rasant ausbreitet und versucht ihren Mann und ihren Sohn zu schützen. Ihre Warnung wird nicht ernst genommen und das Virus breitet sich weltweit zu einer tödlichen Pandemie aus. Unter den Opfern sind nur Männer, Frauen sind jedoch Wirtinnen und verbreiten das Virus ohne Symptome aufzuweisen.Es dauert mehrere Monate bis ein Impfstoff gefunden wird, aber die Welt ist nicht mehr dieselbe wie zuvor. Die Anzahl der Männer ist stark dezimiert, Frauen mussten trotz ihrer Entbehrungen und Verluste ihre Rollen ersetzen und der Welt fehlt es an männlichem Nachwuchs, um Wirtschaft und Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Neu Lösungen müssen gefunden werden, um dem Menschen Hoffnung und eine Zukunft zu schenken. Meine Meinung Mich hat das Buch so sehr interessiert, da es sich etwas angehört hat wie die Corona Pandemie. Sicherlich sterben in dieser nicht nur die Männer, aber dennoch. Ich musste es lesen. Auch da es mich etwas durch die Idee an das Buch Die Gabe von Naomi Alderman erinnert hat und das fand ich schon toll. Ich hatte also große Erwartungen an das Buch. Und ich muss sagen, die wurden ziemlich erfüllt. Ich bin von Beginn an in der Geschichte gewesen. Und das obwohl ich von der Dicke des Buches etwas abgeschreckt gewesen bin. Es ist nämlich ziemlich dick. Da das Buch immer wieder die Sichtweisen ändert, bzw. es mehrere Erzählstimmen gibt, habe ich etwas gebraucht mich mit den einzelnen Charakteren anzufreunden. Als das aber passiert war wurde das Buch immer besser. Ein paar Seiten weniger hätte das Buch letztlich doch haben können, denn immer wieder hat es sich an gewissen Stellen gezogen, dennoch war es einfach eine tolle Lektüre. Fazit Ein mega Buch für Menschen die Bücher von Naomi Alderman und Margaret Atwood mögen. ★ ★ ★ ★ Sterne von 5 möglichen Sternen Zur Autorin Christina Sweeney-Baird wuchs zwischen London und Glasgow auf. Ihr Studium der Rechtswissenschaften an der University of Cambridge schloss sie 2015 mit Prädikatsexamen ab. Anschließend schrieb sie für »The Independent« und »Huffington Post«. Inzwischen arbeitet sie als Prozessanwältin für Unternehmen. »Die andere Hälfte der Welt« ist Christinas Debüt-Roman. Sie schreibt bereits an ihrem zweiten Buch und lebt in Bloomsbury. © amazon.com Klappentext Im Jahr 2025 behandelt die Ärztin Dr. Amanda Maclean in der Notaufnahme in Glasgow einen Mann mit Grippesymptomen. Wenig später verstirbt er und in den folgenden Tagen sterben immer mehr Männer, die die gleichen Symptome aufweisen. Dr. Maclean warnt vor einem hochansteckenden Virus, das sich rasant ausbreitet und versucht ihren Mann und ihren Sohn zu schützen. Ihre Warnung wird nicht ernst genommen und das Virus breitet sich weltweit zu einer tödlichen Pandemie aus. Unter den Opfern sind nur Männer, Frauen sind jedoch Wirtinnen und verbreiten das Virus ohne Symptome aufzuweisen. Es dauert mehrere Monate bis ein Impfstoff gefunden wird, aber die Welt ist nicht mehr dieselbe wie zuvor. Die Anzahl der Männer ist stark dezimiert, Frauen mussten trotz ihrer Entbehrungen und Verluste ihre Rollen ersetzen und der Welt fehlt es an männlichem Nachwuchs, um Wirtschaft und Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Neu Lösungen müssen gefunden werden, um dem Menschen Hoffnung und eine Zukunft zu schenken. Weitere Bücher der Autorin ----

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aktuell und unendlich fern zugleich

Von: Julia Lennartz

17.11.2021

Der Roman nimmt einen mit in eine Welt , die sich innerhalb weniger Wochen vollständig verändert. Wir erleben Tragödien und Frauen, die lernen sich auf sich selbst zu verlassen. Alles muss neu orgarnisiert werden und das in unfassbar schnellem Tempo. Aufgrund der aktuellen Lage, lassen sich einige Vorgehensweisen und Maßnahmen nachvollziehen. Ähnlich lief und läuft es auch während der aktuellen Pandemie ab. Obwohl hier über zum Teil furchtbare Schicksale und dramatische Entscheidungen geschrieben wird, kommt man nur selten an den Rand des aushaltbaren. Nur ein Mal war ich den Tränen wirklich nahe. Die Autorin schafft es nicht zu sehr in den traurigen und negativen Gefühlen und Situationen zu verharren, sondern immer wieder, meist durch Perspektivenwechsel, Hoffnung zu erzeugen. Es passieren schlimme Dinge, aber es geht weiter. Immer wieder kommt man ins grübeln und überlegt sich, welche Auswirkungen ein solches Virus abgesehen von den dargestellten Problemen verursachen würde. Wie einschneidend diese im realen Leben wären. Dadurch wirkt der Roman sehr aktuell, aber gleichzeitig auch fern, da es eine surrelae Welt darstellt, die man sich nicht wirklich vorstellen kann. Das wird ja eh nicht passieren. Besonders gut hat mir gefallen, dass grade bei Paaren mit Kindern nicht nur die starke Bindung zwischen den Müttern und ihren Kindern dargestellt wurde, sondern auch die Beziehung zwischen Mann und Frau. Auch als Eltern bleibt man ein Paar. Ich kann diesen Roman absolut weiter empfehlen. Er ist aktuell, geht in vielen Dingen über das im echten Leben während der Pandemie erlebten hinaus. er zeigt aber auch, dass wir strukturelle Probleme in der Welt haben, nämlich die oft von Männern dominierten Berufsgruppen, die letztendlich für eine funktionierende Gesellschaft unerlässlich sind. Wir brauchen in allen Berufgruppen mehr Vielfalt. Männer, Frauen und alle Menschen, die sich nicht in eine der beiden Kategorien stecken lassen.

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Ein aktueller, spannender Roman, in dem ein bisher unbekanntes Virus alle männlichen Erdbewohner egal welchen Alters in unglaublicher Schnelligkeit dahinrafft. Was machen die Frauen, wie entwickelt sich die Gesellschaft, wenn "Frauen an der Macht" sind? Dies erzählt Christina Sweeney-Baird in ihrem Debütroman (manchmal ein wenig sehr ausführlich), dessen Handlung im Jahr 2025 beginnt. Noch vor wenigen Jahren hätten nicht wenige Menschen die Buchidee unrealistisch genannt - jetzt ist sie erschreckend realistisch. Erzählt wird die Dystopie aus den Perspektiven verschiedener Frauen. Es ist äußerst schmerzhaft, miterleben zu müssen, wie deren männliche Angehörige nach und nach sterben (musste immer wieder Lesepausen machen, wenn es mir zu viel wurde) und sie lernen müssen, mit dem Verlust und der ganzen Situation zurechtzukommen. Die Idee, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen, hat was, aber mir waren es zu viele Wechsel... doch sehr häufig muss man sich neu eindenken, überlegen, welche Namen nochmal wer war und wer in welcher Beziehung zur jeweiligen Hauptfigur des Kapitels steht. Das reißt das Ganze für mich zu sehr auseinander. Manche Handlungsstränge habe ich verschlungen, andere interessierten mich nicht so sehr. Durch die vielen Wechsel bleibt manches auch eher an der Oberfläche und ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. Trotz meiner Kritikpunkte überwiegt meine Begeisterung für Idee und Umsetzung des Buches und ich kann es empfehlen.

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Gänsehaut und Emotionen

Von: Tanja Müller

14.11.2021

An einem Buch, dass eine solch aktuelle Thematik hat wie „Die andere Hälfte der Welt“ von Christina Sweeney-Baird, konnte ich in keinem Fall vorbeigehen. Ein Virus, das zunächst wie eine Grippe anmutet, dann aber viele Menschenleben kostet – das kommt einem erschreckend bekannt vor. Die Prämisse in dieser fiktiven Geschichte, dass nur der männliche Teil der Bevölkerung an dem Virus stirbt, gab dem Buch noch mehr dystopische Aura. Auch war ich gespannt, ob die Autorin ihr Debüt dadurch zu einer feministischen Streitschrift ausarten lässt oder etwa genau das Gegenteil passiert: ein Hoch auf unsere Männer, ohne die wir nur schwerlich Überleben können. Zum Glück kann ich sagen, dass die Geschichte die Balance zwischen diesen beiden Extremen wunderbar hält. Stattdessen habe ich eine Erzählung erhalten, die mich mehr als einmal schlucken ließ aufgrund der Emotionen, die angesichts des alltäglichen Todes im allerengsten Familienkreis geschildert werden. Und das obwohl die Autorin auf besondereWeise auch immer eine gewisse Distanz hält: Denn anstatt die Leser mit wenigen Protagonisten leben und leiden zu lassen, bringt sie uns die Folgen und Reaktionen auf die Pandemie durch mehr als zehn verschiedene, unabhängige Charaktere nahe. Manche davon tauchen immer wieder auf, andere nur 2 oder 3mal im gesamten Buch. Die Erzählstimmen sind sehr unterschiedlich und facettenreich aber alle sind sie menschlich und die große Mehrheit machtlos angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Virus. Durch sie bekommen wir einen abwechslungsreichen Blick hinter die Kulissen von Politik, Wissenschaft (auch wenn sich hier die ein oder andere Logiklücke auftat) und dem Gesundheitswesen während einer fiktiv erdachten pandemischen Lage. Unfassbar, dass die Autorin den Roman bereits 2019 verfasste und wir nur ein knappes Jahr später so viele Parallelen in der ganzen Welt sahen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, war emotional oft berührt und freue mich nun auf mehr Bücher der jungen Autorin. Einen Stern Abzug gibt es lediglich, weil ich über das Schicksal mancher Charaktere im Buch gerne noch mehr erfahren hätte und das Buch durchaus 100 Seiten mehr hätte haben können um jeder Erzählstimme des Buches gerecht zu werden.

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