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Rezensionen zu
Das Geheimnis

Ellen Sandberg

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Ich mag die Romane von Ellen Sandberg total gerne und konnte ich mich auch dieses Mal wieder total in die Geschichte fallen lassen. Wer hier nach einem aufregenden Krimi hofft, bei dem es Schlag auf Schlag vorangeht, der wird nicht das finden, was er sucht. Die Autorin besticht mit lebensechten Protagonist*innen und einer aufwühlenden, emotionalen Handlung, die zwar im Hier und Jetzt stattfindet, aber immer doch irgendwie mit historischen Elementen verknüpft ist. Mir persönlich gefällt dieser Bezug zu den damaligen Zeiten sehr gut - sei es das Thema der Judenverfolgung zur Nazi-Zeit oder das Thema der Flucht während des Krieges. Dabei wird mit viel Feingefühl auf einzelne Facetten eingegangen und bieten eine Tiefe, die die Romane einen gewissen Tick Realität verleihen, bei dem ich mich beim Lesen des Öfteren Frage, ob es nicht irgendwo jemanden gibt, der genau das, genau so erlebt hat? Mit einem angenehmen Schreibstil und dem Locken eines Geheimnisses, welches immer Stück für Stück gelüftet wird, wurde ich in eine Geschichte gezogen, die mich ab und zu kurz innehalten ließ. Der Wechsel der Perspektiven und auch der Zeitlinien störte mich in keiner Weise, sondern schürte nur meine Neugierde, was genau nun hinter all den bedeutungsschwangeren Entscheidungen steckte. Allerdings muss ich hier klar eine Inhaltswarnung aussprechen: Themen wie Kindesmissbrauch und Vergewaltigung kommen zur Sprache, sie werden zwar (zum Glück) nicht detailreich ausgeführt, aber dennoch. Diese fehlt leider gänzlich im Buch. Für alle, die vor einer ruhigen Geschichte, nicht zurückschrecken, werden hier mit einer erschreckenden, faszinierenden und emotionalen Handlung, sowie tollen Charakteren belohnt. Ich kann es nur empfehlen.

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Am Wochenende habe ich dieses Büchlein beendet und möchte euch direkt mal davon berichten. Ich habe bisher schon „das Erbe“ und „die Vergessenen“ der Autorin gelesen/gehört und war davon sehr begeistert! Auch unter ihrem echten Namen Inge Löhnig habe ich vor langer Zeit „Mörderkind“ gelesen und war davon sehr angetan. Bei Sandbergs Büchern gefällt mir die durchweg gelungene Mischung, aus Gegenwart und Vergangenheit immer sehr gut, die bisher alle einen Bezug zum zweiten Weltkrieg und der NS-Zeit hatten. Ich finde das Thema ebenso spannend, wie immer wieder aufs Neue erschreckend. Sandberg erzählt so emotional und detailliert, dass einem dadurch stetig deutlicher wird, dass diese Ereignisse und Geschehnisse keinesfalls an den Haaren herbei gezogen sind. In „das Geheimnis“ wurde auch die Familienthematik wieder einmal mit einbezogen, was mir auch unglaublich gut gefällt und das ganze noch gefühlsbetonter macht. Wir verfolgen in der Gegenwart Ulla, eine Mutter einer erwachsenen Tochter mit eigenen Problemen, Sorge, Ängsten und Sehnsüchten geprägt durch ihre eigene Mutter Helga. Helga ist eine exzentrische Künstlerin, die in einer Kommune ihr freies, selbstbestimmtes Leben fristet. Doch auch sie plagen die Geschehnisse ihrer eigenen Vergangenheit und die Auswirkungen dessen auf ihr Leben und das späterer Generationen ihrer Familie. Außerdem gibt es eine dritte Perspektive, bei der man rätselt, wie diese dort hinein passt. Ulla war mir meist sympathisch, wobei ich ihrer dargestellten Selbstbeweihräucherung und gleichzeitig Infragestellung der eigenen mütterlichen Pflichten und Aufopferung nicht sonderlich zugetan war. Mich störte die fehlende Einsicht und das selbstkritische Hinterfragen der eigenen Position sehr. Mit Helgas Lebensstil und ihrer Art konnte ich leider wenig anfangen, weshalb mir ihr gegenüber, außer in ihren eigenen Rückblenden in die 1940/50er, keine große Sympathie gelang. Fazit: Alles in allem hat mir der Roman mal wieder sehr gut gefallen, auch, wenn ich zwischendurch etwas „durchhalten“ und die für mich anstrengenden Szenen überstehen musste. Aber vielleicht ist genau das ein Zeichen eines guten Buches: verschiedene erweckte Emotionen! Das Buch war super und hat durchweg meine Beugier befeuert.

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Wer schon einen Roman von Ellen Sandberg gelesen hat, wird auch in “Das Geheimnis” sofort die bewährte, vielschichtige Erzählweise der Autorin erkennen. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch und macht auch diesen Roman wieder zu einem berechtigten Bestseller. Dieses Mal knüpft Ellen Sandberg eine Verbindung von Krieg zur Kunst und zum historisch daran anschließenden Hippietum. Ein verstärkter Wille nach Freiheit war für viele die Reaktion auf die dunklen Jahre und für einige der einzige Weg, um die Geschehnisse irgendwie zu verarbeiten. In “Das Geheimnis” treffen wir auf Ulla, die eine schwere Kindheit hinter sich hat, geschieden ist, selbst bald Großmutter wird und mit ihrer eigenen Tochter Probleme hat. Nicht alles ist so, wie es scheint “Das Geheimnis” von Ellen Sandberg führt uns wieder klar vor Augen, wie eng unsere Schicksale über Jahrzehnte zusammenhängen und einander bedingen. Manches scheint auf der Hand zu legen, doch dann gibt es da immer mal wieder diese gut gehüteten Geheimnisse. Wenn sie ans Licht kommen, verändern sie alle Perspektiven und enthüllen ganz andere Tatsachen, zwingen uns Handlungen komplett anders zu bewerten. Manche nehmen ihre Geheimnisse für immer mit ins Grab. Ulla wuchs bei ihrem Vater auf, das Verhältnis zu ihrer Mutter Helga war immer schwer und es gab viele Zurückweisungen. Letztendlich erschoss sich die Mutter und hinterließ viele Fragen bei Ulla, die versuchte, das Beste aus ihrem emotionalen Erbe zu machen. Nach vielen Jahren kehrt Ulla zum Moarhof am Chiemsee zurück, in das Haus ihrer Mutter, macht sich dort auf Spurensuche. Spannung bis zur letzten Seite Ellen Sandberg gelingt es auch in “Das Geheimnis” wieder eine unvergleichliche Spannung aufzubauen. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Sicht erzählt. Diese Vielschichtigkeit lässt uns die Geschehnisse nach und nach zusammensammeln und immer wieder anders bewerten. In “Das Geheimnis” hält die Autorin die Spannung besonders hoch, eine entscheidende Situation löst sie tatsächlich auf der letzten Seite auf. Beinahe befürchtet man, sie habe sie vergessen. Rückblickend erkennt man aber, dass die Ursache des Knalls zwar interessant ist, aber an der aktuellen Situation und dem was war, nichts mehr ändern wird. Ein Buch über Vergeben und Verstehen, das trotz seiner schweren Thematik einen hohen Unterhaltungswert hat, ohne sensationsgeil zu sein. Und Sandbergs Bücher sind unterm Strich auch politisch, selbst wenn sie sich überwiegend auf die daraus resultierenden menschlichen Schicksale konzentriert.

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Die Geschichte von 3 Frauen

Von: Omar Sanddorn

14.06.2022

Die Protagonistin Ulla hat eigentlich alles erreicht, bis auf Tatsachen, dass ihre Ehe gescheitert und das Verhältnis zu ihrer Tochter schwierig ist. Wobei sie sich nur an letzteres stört. Den Sommer 2020 verbringt sie in dem alten Haus ihrer Mutter, zu der sie früh den Kontakt verlor und die seit mehreren Jahrzehnten tot ist. Doch jetzt findet sie Tonbandaufnahmen auf denen sie ihr alles erklären will.... Ein wirklich spannendes Buch, welches sich um 3 Frauen dreht. Zunächst wirkt es etwas oberflächlich und leicht, doch von Seite zu Seite wird es spannender und immer mehr Geheimnisse werden gelüftet. Dennoch ist das keine leichte Sommerlektüre, den auch Traumata und Vergewaltigungen werden thematisiert. Und trotzdem gut zu lesen und zu sehen, wie die Parallelen zwischen den Frauen aufgedeckt werden. Wirklich schön und sehr empfehlenswert, leider wirkte die Rahmenhandlung nicht ganz so tief und durchdacht.

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Ulla ist 59 Jahre alt, geschieden und Mutter einer erwachsenen Tochter, die vor kurzem erfahren hat, dass sie schwanger ist. Das Verhältnis zwischen Sandra und ihr ist – vorsichtig formuliert – äußerst gespannt und deswegen erfahren alle Menschen in Sandras Umfeld von der Schwangerschaft, nur Ulla bekommt es über Dritte zugetragen. Dieses Verhalten ihrer Tochter empfindet Ulla als überaus verletzend und es führt sie erneut dazu – wie schon so oft in ihrem Leben – die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter zu hinterfragen. Im Jahr 1969, als Ulla 9 Jahre alt war, hat ihre Mutter sich von Ulla und ihrem Vater getrennt und ist in die Künstler-Kommune „Moarhof“ am Chiemsee gezogen. Zu Ulla hat sie jeglichen Kontakt abgebrochen, diesen Schritt ihrem Kind gegenüber aber niemals begründet. 1975 hat sich Helga dann erschossen – und Ulla blieb (bis heute) mit der Frage zurück: „Warum?“ Da ihr die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen eh gerade auf die Nerven geht, entschließt Ulla sich, zum „Moarhof“ zu fahren und sich im Haus ihrer Mutter eine Auszeit zu nehmen. Bei der Gelegenheit möchte sie dann auch darüber entscheiden, ob sie das Haus verkauft oder behält. Im Haus am Chiemsee ist, was die Unterhaltungstechnik betrifft, noch alles auf dem Stand von 1975 und so findet Ulla ein paar alte Musikkassetten, die sie dann auch hört, während sie ein wenig „klar Schiff“ macht. Auf einmal bricht die Musik ab und es ertönt Helgas Stimme, die zu ihr, Ulla, spricht. Ulla geht auf die Suche nach weiteren „Lebensbeichten“ auf anderen Kassetten und wird fündig. Und so erfährt sie Stück für Stück, warum ihre Mutter 1969 den Kontakt zu ihr abgebrochen hat und welche Auswirkungen das auf ihr eigenes Verhalten ihrer Tochter gegenüber hat. Kann Ulla ihrer Mutter nach all den Jahren noch verzeihen? „Das Geheimnis“ ist nunmehr der 5. Spannungsroman der Autorin Ellen Sandberg. Wie auch in den vorherigen Büchern greift die Autorin hier wieder das Thema „innerfamiliäre Konflikte“ auf, die ihre Auslöser viele Jahre zuvor hatten, deren Problematik aber oftmals mehrere Generationen betrifft (hier z. B. Mutter-Tochter-(Enkel-)Tochter) und erst rückblickend verstanden werden können. Das letzte Buch, welches ich von Ellen Sandberg gelesen habe – Die Schweigende – hatte mich direkt in sich aufgesogen, ich hatte das Buch an 2 Tagen beendet. Leider fehlte mir dieser Sog hier, ich hab sogar gefühlt sehr lange gebraucht um „Das Geheimnis“ zu lesen. Das mag daran liegen, dass mir Ulla nicht wirklich sympathisch ist, leider kann ich nicht beschreiben, warum das so ist. Wie immer in solchen Büchern empfinde ich den Ausflug in die Vergangenheit als den interesssanteren Part, aber auch Helga konnte mich dieses Mal nicht so wirklich überzeugen; sie hat mir zu oft in ihrer Schuld „gebadet“. Die Geschichte wird auf 2 Zeitebenen erzählt. Helga beschreibt 1975 und ihr Leben in der Künstler-Kommune „Moarhof, geht dann in ihrer eigenen Kindheit/Jugend bis nach 1945 zurück, die Flucht aus Schlesien und die damit verbundenen Gräueltaten des Krieges, in denen ihr Geheimnis begründet liegt. Ulla erzählt ihr Leben ab 2020 incl. Corona-Pandemie. Als eigener Handlungsstrang erzählt Luise 2020 aus ihrem Leben; sie wohnt seit vielen Jahren auf dem „Moarhof“, aber was genau Luise mit der Geschichte zu tun hat, offenbart sich erst ganz zum Schluss. Das war übrigens das erste Buch welches ich gelesen habe, in dem die Corona-Pandemie, die uns seit 2020 beherrscht, thematisiert wurde. Der Schreibstil von Ellen Sandberg ist wie gewohnt flüssig zu lesen, die Geschichte selbst ist auch interessant, der Mittelteil des Buches weist jedoch einige Längen auf, die ein wenig den Lesefluss hemmen. Die Hauptcharaktere können mich nicht wirklich fesseln, vielleicht liegt es daran, dass sie – abgesehen von der Aufarbeitung ihrer Vergangenheitsproblematik – überwiegend nur Luxusprobleme zu bewältigen haben und das nicht wirklich eine Brücke zu mir als Leser schlagen konnte. Ich wollte, ich hätte diese Luxusprobleme. Trotz alledem hat mich auch dieses Buch gut unterhalten, wenn auch nicht so gut wie die anderen Bücher der Autorin. Ich danke Ellen Sandberg (Inge Löhnig), dem Penguin-Verlag sowieo dem Randomhouse Bloggerportal für die Überlassung des Leseexemplares.

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🆁🅴🆉🅴🅽🆂🅸🅾🅽 ⭐⭐⭐⭐ Gestern habe ich auch #dasgeheimnis von Ellen Sandberg zu Ende gelesen Es ist mein erstes Buch dieser Autorin gewesen, mich hat das Cover sehr angesprochen und ich fande den Klappentext sehr interessant. Auch wenn es ein Roman ist habe ich mich nicht sehr gelangweilt. Ich liebe ja eher die Psychothriller /Thriller 🙈 Aber dieser Roman ist sehr zu empfehlen. Die Protagonistin Ulla ist einem sehr sympathisch und man kann sich wirklich gut in die ganze Geschichte hinein versetzen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichtweisen und Zeiten erzählt. Und das ist der Autorin mega gut gelungen. Manchmal fande ich es etwas langatmig. Das ist der einzige Punkt warum ich keine 5 Sterne gebe. Das Ende fand ich auch sehr gut geschrieben. Wie immer bildet euch selbst eine Meinung. Jeder Mensch hat andere. Ansichten. 🙏😇 Vielen lieben Dank auch an @bloggerportal und @penguin_verlag

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Meine Meinung: Dies war der zweite Roman, den ich von der Autorin Ellen Sandberg gelesen habe. Es wird auch auf keinen Fall der Letzte sein. Auch hier konnte mich der Schreibstil und die Story wieder restlos begeistern. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen. Zum einen in München im Jahr 2020. Hier lernen wir Ulla kennen, die es in ihrem Leben nie leicht hatte. Sie wuchs ohne ihre Mutter Helga auf, da diese sie schon in der Kindheit verließ. Sie hat im Laufe ihres Lebens nie erfahren, warum ihre Mutter lieber woanders lebte. Als Ulla und ihr Mann sich trennen, reist sie zu dem Ort, der ihrer Mutter wohl so viel bedeutet hat und hofft auf Antworten. Eigentlich will sie den Moarhof am Chiemsee verkaufen. Doch dann hat sie das Gefühl, dass genau an diesem Ort vielleicht die Antworten auf sie warten, die sie sich seit ihrer Kindheit gestellt hat. In der zweiten Zeitebene lernen wir Helga kennen. Sie hat sich 1975 an den Chiemsee zurückgezogen und lebt dort in einer Kommune. Ihr kleiner idyllischer Bauernhof ist der Rückzugsort, den sie wohl dringend braucht. Sie macht sich einen Namen als Malerin, doch ihre Bilder sind dermaßen düster und teilweise erschreckend, aber genau das ist für viele Menschen das Interessante. Doch niemand erfährt die wahre Bedeutung ihrer Werke. Helga trägt ein Geheimnis in sich, welches ihre Seele schwer belastet. Nur in ihren Bildern versucht sie ihre tiefe Schuld, die sie als junge Frau auf sich geladen hat, auszudrücken. Nachdem ich von Ellen Sandberg “Die Schweigende” (zur Rezension bitte – hier – klicken) gelesen habe, war ich auf ihren neuen Roman sehr gespannt. “Die Schweigende” hat mich tief berührt und teilweise wirklich schockiert. Mit dieser Erwartung habe ich mit diesem Buch begonnen und wurde auch nicht enttäuscht, wenn dieser Roman auch nicht ganz so dramatisch wie der Vorgänger war. Und trotzdem hat mich auch diese Story dermaßen gefangen genommen und ich wurde von der ersten Seite an in das Leben der zwei Hauptprotagonisten hineingezogen. Ellen Sandberg hat einen fesselnden und spannenden Schreibstil und so konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Ein toller Roman über zwei starke Frauen, der mich tief berührte. Mit dem Ende und den Offenbarungen habe ich jedoch nicht gerechnet. Aber genau diese Wendungen haben mich fasziniert und begeistert. Von mir bekommt auch dieser Roman 4 von 5 Sterne und ich freue mich schon auf das nächste Buch von Ellen Sandberg “Das Erbe”, welches schon in meinem Regal auf mich wartet. Ich möchte mich auch ganz herzlich beim Bloggerportal bedanken, die mir diesen Roman als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

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Handlung: 3 Frauen, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Helga, Luise und Ulla. München, 2020. Ulla ist eine starke Frau, obwohl sie es nie leicht hatte. Ihre Mutter Helga verließ sie als Neunjährige. Warum? Das weiß sie bis heute nicht. Helga ist der dunkle Fleck auf Ullas innerer Landkarte. Erst als das Leben sie auf den Moarhof am Chiemsee zurückführt, entdeckt sie, dass dort Antworten, in Form von Kassetten, die ihre Mutter vor ihrem Tod für Ulla aufnahm, auf sie warten. Moosleitn am Chiemsee, 1975. Helga lebt in einer Kommune auf einem idyllisch gelegenen Bauernhof. Als Künstlerin ist sie für ihre düsteren Werke bekannt, deren wahre Bedeutung sich niemanden erschließen. Denn nur sie weiß, welche Erinnerungen sie quälen. Und dass sie als junge Frau eine Entscheidung treffen musste, die sie sich bis heute nicht vergeben kann. Luise. Ebenfalls eine ehemalige Bewohnerin der Kommune. Sie erinnert sich gerne an ihr altes, von finanziellem Halt geprägten, Leben vor dem Krieg zurück. Sie verstand Helgas Kunst, in der sie sich oft selbstzerstörerisch offenbarte. Meine Meinung: Mir hat das Buch gut gefallen. Es war sehr psychologisch mit vielen Motiven wie Vergebung, Reue, Wut, Trauer, Unverständnis oder Familienproblematik. Daher war das Buch teils auch keine leichte Kost. Die Plottwists rund um „das Geheimnis“ hatte ich nicht erwartet. Durch mehrere Offenbarungen war das Buch recht spannend, wobei es mich im ersten Drittel an manchen Stellen noch ein wenig gelangweilt hat. Den Schreibstil mochte ich, er ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Die Charaktere und deren Verhalten sowie Vergangenheit waren sehr gut ausgearbeitet und schlüssig. Ich fand auch toll, dass sie allesamt ihre Fehler hatten und so sehr menschlich waren. Ein wenig haben mich die Coronabezüge, welche ab und zu bei den Geschehnissen aus dem Jahr 2020 waren, gestört. Allerdings auch nur, weil wir noch immer mitten in der Pandemie stecken und ich beim Lesen nicht auch noch daran erinnert werden möchte. Generell finde ich es aber gut, da so die Geschichte noch realitätsnäher ist. Fazit: Ein tolles Buch, in welchem auch die psychischen Folgen einer Handlung gegenüber einer Person für das gesamte Umfeld dieser klargemacht werden! Es bekommt 4 von 5 Sternen ⭐️⭐️⭐️⭐️

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