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Rezension zu
Das Geheimnis

Neuer Roman mit NS-Vergangenheit aus der Feder Sandbergs

Von: nessis.book.choice
25.09.2022

Am Wochenende habe ich dieses Büchlein beendet und möchte euch direkt mal davon berichten. Ich habe bisher schon „das Erbe“ und „die Vergessenen“ der Autorin gelesen/gehört und war davon sehr begeistert! Auch unter ihrem echten Namen Inge Löhnig habe ich vor langer Zeit „Mörderkind“ gelesen und war davon sehr angetan. Bei Sandbergs Büchern gefällt mir die durchweg gelungene Mischung, aus Gegenwart und Vergangenheit immer sehr gut, die bisher alle einen Bezug zum zweiten Weltkrieg und der NS-Zeit hatten. Ich finde das Thema ebenso spannend, wie immer wieder aufs Neue erschreckend. Sandberg erzählt so emotional und detailliert, dass einem dadurch stetig deutlicher wird, dass diese Ereignisse und Geschehnisse keinesfalls an den Haaren herbei gezogen sind. In „das Geheimnis“ wurde auch die Familienthematik wieder einmal mit einbezogen, was mir auch unglaublich gut gefällt und das ganze noch gefühlsbetonter macht. Wir verfolgen in der Gegenwart Ulla, eine Mutter einer erwachsenen Tochter mit eigenen Problemen, Sorge, Ängsten und Sehnsüchten geprägt durch ihre eigene Mutter Helga. Helga ist eine exzentrische Künstlerin, die in einer Kommune ihr freies, selbstbestimmtes Leben fristet. Doch auch sie plagen die Geschehnisse ihrer eigenen Vergangenheit und die Auswirkungen dessen auf ihr Leben und das späterer Generationen ihrer Familie. Außerdem gibt es eine dritte Perspektive, bei der man rätselt, wie diese dort hinein passt. Ulla war mir meist sympathisch, wobei ich ihrer dargestellten Selbstbeweihräucherung und gleichzeitig Infragestellung der eigenen mütterlichen Pflichten und Aufopferung nicht sonderlich zugetan war. Mich störte die fehlende Einsicht und das selbstkritische Hinterfragen der eigenen Position sehr. Mit Helgas Lebensstil und ihrer Art konnte ich leider wenig anfangen, weshalb mir ihr gegenüber, außer in ihren eigenen Rückblenden in die 1940/50er, keine große Sympathie gelang. Fazit: Alles in allem hat mir der Roman mal wieder sehr gut gefallen, auch, wenn ich zwischendurch etwas „durchhalten“ und die für mich anstrengenden Szenen überstehen musste. Aber vielleicht ist genau das ein Zeichen eines guten Buches: verschiedene erweckte Emotionen! Das Buch war super und hat durchweg meine Beugier befeuert.

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